[Rabnrast] - Runas kleines Reich

  • „WAS?“ Runas Blick war verständnislos? Sie träumte, oder Loki trieb gerade einen seiner grausamen Scherze. Noch immer brauchten die Worte ihres Vater um den richtigen Nerv zu treffen. Aber so ganz langsam verstand sie was ihr Vater da gesagt hatte. Ganz zaghaft bahnte sich ein Lächeln seien Weg, erst auf ihren Lippen, dann erreichte es ihre Augen, die ihren alten Glanz wiederbekamen. Dann fiel sie ihren Vater um den Hals. „Ist das wahr? Ist das wirklich wahr?“ Wollte sie wissen warum, ja wollte sie aber im Moment wollte sie nur wissen ob es wahr war oder sie gänzlich verrückt geworden war.
    Alles wirklich alles was sich in ihr angestaut hatte brach just in diesem Augenblick aus ihr heraus und sie heulte und lachte gleichzeitig. Unter Schluchzen brachte sie dann hervor. „Aber.. wie... warum?“ natürlich war da auch ein Funken Angst, denn nach all dem konnte es sehr wohl sein, dass Curio sie gar nicht mehr.. oder seien Verlobung gar schon bekannt gegeben worden war... „Mit der Axt wirklich?“ Dieses Mal drückte sie ihrem Vater eine Kuss auf die Wange. Nein daran zweifelte sie keinen Augenblick, dass er das wahr machen würde.
    „Danke, danke, danke...“

  • Vom Glück erfüllt. Ja, das war er. Und das seit langem. Im Arm hielt er seine vor Freude heulende Tochter, die aber auch halb zusammenbrach, da wohl gerade ihr größter Wunsch in Erfüllung gegangen und somit ein riesiger Haufen Elend und Qual von ihren Schultern gefallen war. Phelan musste sich stark zusammenreißen, das er nicht auch eine Träne vergießen musste. Er genoss diesen Moment und hielt seinen ganzen Stolz lange im Arm. Dann löste er die Umarmung langsam, hielt Runa aber an den Händen fest.


    "Mit der Axt." wiederholte er sich und zwinkerte ihr zu.


    "Ich erhielt vor ein paar Tagen einen Brief aus Clarenna. Fundanius hat mein Angebot bezüglich einer Verbindung zwischen Fundania und Duccia abgelehnt." Die Gründe ließ er hier erstmal außen vor. "Als ich mich voller Wut an das Schreiben für den Quintilius gesetzt habe, sendeten die Götter mir ein Zeichen." Er ließ von ihren Händen ab, um ihr gestikulierend zu zeigen, wie es abgelaufen war. "Plötzlich öffnete ein starker Luftzug die Fensterläden, zwei Tauben flogen hinein und stießen das Tintenfass um, sodass die obere Hälfte des fertigen Briefes komplett vom blauen Meer aus Tinte bedeckt war, und liefen mit ihren blau gefärbten Füßen über den Rest des Briefes, sodass er bis zur Unkenntlichkeit verschmiert war." Phelan stellte mit seinen Händen alles genau nach, mit zwei Fingern zeigte er ihr, wie die Tauben über das Papier gelaufen waren, ja er wusste, wie er seine Tochter zum Lachen bringen konnte.
    "Ich muss zugeben, dass ich davon mehr als nur verwirrt war, ich konnte nicht glauben, was die Götter mir damit sagen wollten, also bat ich sie um ein weiteres Zeichen." jetzt kam er allmählich zu der zweiten frohen Kunde des Tages..
    "Das Zeichen hat mir verdeutlicht, dass eure Verbindung von den Göttern gewollt ist.. das war sie von Anfang an. Es liegt ein tieferer Sinn darin." gerade hatte er noch gelächelt, jetzt fielen seine Mundwinkel nach unten und er senkte leicht das Haupt "Und ich.. habe es nicht gleich erkannt. Runa.." er faste ihre Hände fester und strich ihr mit beiden Daumen jeweils über die Handflächen. "Es tut mir so unendlich Leid, was ich dir angetan habe. Ich ärgere mich über mich selbst, wie ich so blind sein konnte, ich hoffe, dass nicht nur du, sondern auch die Götter mir das jemals verzeihen können. Wie konnte ich mich nur zwischen euch und euer von den Göttern vorgesehenes Schicksal stellen.." Vielleicht würden sie ihn eines Tages noch einmal dafür bestrafen, auch wenn sie letztendlich doch das erreicht hatten, was sie beabsichtigten, eine Verbindung zwischen Runa und Curio.


    "Achja, ich habe ganz vergessen zu erzählen, was das finale Zeichen war.." wie konnte er das vergessen, dabei war es doch so fantastisch! "Runa, du wirst Schwester." sein Lächeln war so groß, wie schon seit langem nicht mehr. Mit väterlicher "Über-"Freude, schaute er seiner Tochter tief in die Augen.

  • Nur mühsam beruhigte sie Runa bei ihrem Vater in den Armen liegend. Ja sie brauchte eine ganze Weile und er gab ihr die Zeit.


    Sie konnte nicht umhin als fröhlich zu kichern, als er ihr augenzwinkernd versicherte, dass er die Axt gebrauchen würde.


    Sie verfolgte seine Ausführungen zunächst ungläubig, dann nickend, dann konnte sie sich ein Lachen ob der bildreichen Erzählung nicht verkneifen. Ja Runa sah es förmlich vor sich, die Taube, die kreuz und quer über das Schreiben lief, das verdutzte Gesicht ihres Vaters.
    Ihr Blick fiel dabei auf die Feder, die ihr eben noch aus der Hand geglitten war, beugte sich nach unten und hob sie auf um sie an sich zu drücken.
    Im Geiste dankte sie der Venus und Freia…gerade noch hatte Runa an allem und vor allem an den Göttern gezweifelt und nun sendeten sie mehr als nur ein Zeichen.


    "Vater lass uns das einfach vergessen ja?" das Runa damit natürlich jene Vorfälle in den letzten Wochen meinte war wohl klar. "Ich war ja auch nicht unbedingt, die Tochter die sich ein Vater wünscht." Ja war sie nicht gewesen, schließlich hatte sie es gewagt sich gegen ihren Vater aufzulehnen, wenn auch nicht für lange und ihr Vater hatte ihren Widerstand ja gebrochen. "Es tut mir leid... wirklich…ich wollte doch nie Geheimnisse vor dir haben." Runa schaute erst auf ihre Fußspitzen und dann von unten her ihren Vater an. "Ich hab dich vermisst." Ja das hatte sie wirklich. Ihr Vater hatte ihr gefehlt, gerade wo es ihr so mies ging, ja wie gern wäre sie zum ihm gegangen, hätte ihn um Rat gefragt… so wie sie es eigentlich immer getan hatte schon von klein auf an.


    Dann jedoch bekam sie große Augen, als er von dem finalen Zeichen sprach und endlich mit der Sprach rausrückte.
    3…2…1 klick.
    "WAS????" es dauerte genau einen Wimperschlag lang bis Runa ihren Vater stürmisch umarmte. "Oh wirklich, wie wundervoll." Sie drückte ihren Vater so fest, dass ihm bestimmt einen Moment die Luft wegblieb. "Aber wie.. also nicht wie…wann? Wann ist es soweit? Oh Vater das ist so toll. Wenn es überhaupt was von Seiten der Götter zu verzeihen gab, dann haben sie das sicherlich getan. Sie schenken dir was du dir schon so lange wünscht." Runa drückte sich ein kleines Stück weg und grinste von einem Ohr zum anderen.
    "Ich werde große Schwester." Ja gerade würde sie wohl am liebsten die ganze Welt umarmen. Curio und sie… als wenn er denn noch wollte und zur Krönung kam noch neues Leben ins Haus. Das war der furiosesten Tage in ihrem ganzen Leben.

  • Oh wie rührte es ihn, dass Runa sich ihm wieder voll zu öffnen schien, ihm ihr Vertrauen wieder schenkte und zwar so, als wäre nie etwas vorgefallen. "Schon gut. Komm demnächst einfach direkt zu mir, anstatt irgendwelche Dinge zu verheimlichen." quittierte er die Entschuldigung seiner Tochter. Ja, es wäre vermutlich alles ganz anders gekommen, wenn sie von vorne rein ehrlich zu ihrem Vater gewesen wäre. Aber das war jetzt Schnee von gestern.


    Phelan genoss den Blick, den seine Tochter aufsetzte, als sie verstand, dass sie bald ein Brüderchen oder ein Schwesterchen bekommen würde. Er erwiderte natürlich ihre Umarmung und drückte Runa fest an sich. Als sie davon sprach, dass ein weiteres Kind das war, was er sich so lange gewünscht hatte, bekam er kurz ein schlechtes Gewissen. Er wollte nicht, dass sich seine Tochter benachteiligt fühlte. Natürlich wollte jeder Mann einen Erben, aber das bedeutete für ihn nicht, dass ihm seine Tochter weniger wichtig war. "Ja, es macht mich noch glücklicher, als du mich sowieso schon machst." antwortete er ihr daher.


    "Es wird noch sechs Monate dauern." eine lange Zeit, das Warten würde für beide unerträglich werden.


    "Ja das wirst du. Ich glaube es wird ein Junge, das habe ich im Gefühl." ja es musste einfach ein Junge werden! Ein stattlicher, gesunder Junge.


    "Achja.." da gab es ja noch etwas "Ich habe Curio für morgen zur Salutatio bestellt. Ich werde ihn selbst von meiner Entscheidung unterrichten. Ich bitte dich also, ihm noch nichts zu verraten, egal wie unerträglich das für dich auch sein mag." Ob dieser Entscheidung konnte er diese Kleinigkeit von ihr ja wohl verlangen.

  • Honigkuchenpferd, ja genau wie ein dieses sprichwörtliche Pferd grinste Runa gerade. Und noch einen Spur mehr, als ihr Vater sie wissen ließ, dass er sie deswegen nicht weniger lieben würde.
    Sie träumte einen Moment vor sich hin und sah sich mit ihrem kleinen Bruder spielen und nur ein wenig davon stand Phelan und lächelte beiden zu.
    „Ich werde einen wundervollen kleinen Bruder bekommen.“ sagte sie leise mit einer verträumten Stimme.


    Einen Tag? Einen ganzen Tag? Oh... Aber dann nickte sie und lächelte wieder. Was war schon ein Tag im Vergleich mit dem Rest ihres Lebens. „Natürlich Vater, so wie du es wünscht.“
    Na klar wäre sie, wenn es nach ihr gegangen wäre sofort flinken Hufes zu Curio geeilt.
    Aber Runa verstand auch, dass ihr Vater zunächst mit ihm reden wollte. Sie konnte sich gut vorstellen, dass er auch Curio ordentlich den Kopf gewaschen hatte...
    Hach zu gern wäre sie Mäuschen und wäre nur zu gern dabei, wenn Vater es Curio sagte...
    „Einen Tag halte ich es wohl noch aus.“
    Sie zwinkerte ihrem Vater zu. „Ist Mutter eigentlich schon wach?“ Ach warum auf Antwort warten? Runa sprühte nur so vor Energie. „Ach ich schau selber nach.“ Sie drückte ihrem Vater noch einen Kuss auf die Wange. „Danke.“ dann rauschte sie davon. Schließlich wollte sie auch ihre Mutter ganz fest in den Arm nehmen und ihr gratulieren.

  • Zufrieden nickte der duccische Pontifex, als seine Tochter nicht widersprach und seinen Wunsch erfüllen wollte.


    Gerade wollte er Runa sagen, dass ihre Mutter noch friedlich schlief, aber da war der Blondschopf auch schon durch ihre Zimmertür verschwunden. Eine Weile blieb Phelan noch im Zimmer seiner Tochter stehen und spürte, wie die ganze positive Energie, die er über die letzten Wochen verloren hatte, Stück für Stück wiederkehrte und ihm ein zufriedenes Lächeln auf die Lippen zauberte.

  • Aufgeregt? Ja sie war aufgeregt. Runa konnte nicht still sitzen und brachte damit wohl jeden in ihrer Umgebung zum verzweifeln. Statt still zu halten, damit man ihre Haare hochstecken konnte, zappelte sie umher, so als hätte sie Hummeln im Hintern. Immer wieder sprang sie auf.
    „Jetzt ist aber mal genug! Setzt dich hin und halt still!“
    Runa grummelte, tat aber wie ihr gesagt wurde. „Ja ja. Sind wir bald fertig?“ Ja sie wollte am liebsten rausstürmen, alles ganz schnell hinter sich bringen und dann endlich Curios Frau sein. „Runa verdammte Axt halt still!“
    Tatsächlich hatte man es geschafft Runa anzukleiden, ihre Haare hochzustecken und so war die junge Braut nun endlich vorzeigbar.
    Ihr Kleid ein Traum im zarten Blau, passend dazu hatte sie die blauen Kämme im Haar, die sie zusammen mit Nela gekauft hatte. Ein golden gewirkter Gürtel taillierte ihr Kleid und brachte ihre schlanke Figur gut zur Geltung. Der einzige Schmuck, den sie heute außerdem noch trug, war der Stein, von dem Curio die andere Hälfte besaß. Ja heute würde aus den zwei Teilen ein ganzes werde.
    „Dauerst noch lange?“ fragte sie zum wiederholen Mal.

  • Nachdem der Streit so eskaliert und Runa quasi aus dem Hause ihres Mannes geflüchtet war, hatte sie sich hier her in die Villa der Ducccia geflüchtet. Zum Glück hatte Albin keine Fragen gestellt, als Runa am späten Abend am Tor geklopft hatte. Er hatte nur mitfühlend genickt und ihr gesagt, dass sie in ihr altes Zimmer könne. Er hatte ihr noch in einer fast schon väterliche Geste die Hand auf die Schulter gelegt um sie zu trösten.
    In ihrem alten Zimmer angekommen, legte sie vorsichtig ihren Sohn ab und erst dann gab sie ihren Gefühlen freien Lauf und fing hemmungslos an zu weinen.

  • Es war keine kurze und unruhige Nacht gewesen. Ihr Sohn war in der Früh erwacht und hatte die Mutter gefragt wo er denn war. Sie hatte ihm erklärt, dass sie nun erstmal hier im Hause bleiben würden. Was hätte sie ihm auch sagen sollen, sie wollte die kleine Kinderseele nicht mit den Problemen der Erwachsenen belästigen. Sie versprach ihm, dass sie ihm nach dem Frühstück den großen Garten zeigen würde. Ja auch Runa würde die frische Luft gut tun.
    Natürlich waren die meisten im hause schon von Albin schon über Runas Anwesenheit unterrichtet. So stellte auch keiner unangenehme Fragen, als sie zum Frühstück mit ihrem Sohn in die Küche kam.
    Thorgall hatte sie gebeten zum Haus des Helvetiers zu gehen um ihre und Leifs Sachen zu holen. Er versprach gleich nach dem Frühstück aufzubrechen.

  • Vier Woche hatte sie nicht aber mal auch so gar nichts von ihrem Mann gehört.
    Thorgall war einen Tag nach dem Streit in der Casa gewesen. Und hatte ihr im Anschluss den Kopf gewaschen. Oder sagen wir mal so, er hatte es versucht. Er hatte ihr tatsächlich erklären wollen, dass sie es hinnehmen müsste wenn ihr Mann sie mal eben so aus dem Schlafzimmer ins Gästezimmer verbannte Schließlich wäre er der Mann im Haus und sein Weib hätte sich ihm unterzuordnen. Das seinen Worte bei Runa nicht auf fruchtbaren Boden gefallen waren kann man sich ja denken. Im Gegenteil. Runa hatte Thorgall aus ihrem Zimmer verwies und ihm gesagt er solle sich nicht in Dinge einmischen, von denen er nichts verstehe. Seither hatte sie auch nicht mehr mit ihm gesprochen. Und wenn sie draußen im Garten war, dann ignorierte sie seine vorwurfsvollen Blicke.
    Ja auch die Duccia hatte einen Starrkopf. Nun stand Marga vor ihr und gab ihr den Brief.
    Ah er sieht also endlich ein, dass....
    Runa lass den Brief und warf ihn auf den Boden. Was bildete sich dieser Kerl eigentlich ein? Ja sie hatte doch tatsächlich angenommen, dass Curio endlich zur Vernuft gekommen war und sie um Entschuldigung bat. Er er tat nichts dergleichen. Das Gegenteil war gerade zu der Fall.
    „Maßnahmen ergreifen...“ sagte sie verächtlich. Das er seinem Schreiben ein bitte eingefügt hatte machte es auch nicht besser. War ihre Wut in den letzten Tagen schon abgeklungen und sie vermisste ihren Mann ja auch gehörig. So war sie jetzt genau in diesem Moment wieder da.
    „Was bildet er sich eigentlich ein?“ Thorgall der sich in der Halle herumtrieb grinste und tönte quer durchs Gemäuer. „Er ist dein Mann, er darf alles.“ Dann zog er aber lieber schnell den Kopf ein und verschwand. Wer weiß was die Duccia nach ihm werfen würde in ihrer derzeitigen Stimmung. Gut das der Helvetier endlich was tat. Wurde ja auch Zeit, dass jemand dieser Göre zeigte wo ihr Platz war. Ja Thorgall ging fröhlich pfeifend über den Hof. Während hinter hin eine wütende Runa das Haus in Richtung des Haines verließ.

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