[Appell] Wieder einmal ein Kaiserwechsel

  • http://img153.imageshack.us/img153/4172/874t.jpg

    http://www.imperium-romanum.in…ava_galerie/Cornicen1.jpgEs war noch am selben Tag, an dem der Statthalter den Legionslegaten über das Ableben des Kaisers informiert hatte. Manius Arennius Cavarinus kehrte gerade von seinem Besuch beim Vinicier zurück. Sofort gab er den Befehl zum Appell zu rufen. Der zuständige Cornicen blies augenblicklich das entsprechende Signal und nur wenig später entstand hektische Betriebsamkeit zwischen den Baracken.


    Der Legatus Legionis Manius Arennius Cavarinus suchte derweil seinen Domus auf und zog sich um. Zu repräsentativen Zwecken wollte er lieber seine polierte Rüstung tragen. Seinen schmückend rot leuchtenden Umhang warf er sich noch um die Schultern und schon war er für einen Truppenappell vorzeigbar. So trat er denn auch auf den Campus hinaus und erwartete den Aufmarsch der Einheiten seiner Legion, die derzeit im Lager weilten.
    Es war mittlerweile früher Vormittag. Der Sonne merkte man an, dass sie in den kommenden Wochen erstarken und die Spuren von Frost und Glätte, die sich des Nachts noch immer über das Land breiteten, endgültig vertreiben würde. Hin und wieder wurde der Sonnenschein noch von vorüberziehenden Wolken verdeckt, so dass der kühle Wind unangenehm unter die Kleidung zog.




  • Centurio Spurius Siculus Celer marschierte der vierten Centuria der zweiten Cohors voran. Unter den Offizieren hatte sich bereits herumgesprochen, dass es Gerüchte über das Ableben des Kaisers gab. Der nun urplötzlich einberufene Appell schien die Gerüchte zu bestätigen und war geeignet die Sorgen der Soldaten zu verstärken. Natürlich fürchteten manche der altgedienten Männer sich davor, schon wieder zu einem Feldzug auszurücken. Insbesondere die Soldaten, die kurz vor ihrer ehrenhaften Entlassung aus der Legion standen, wollten natürlich nicht noch einmal kurz vor dem Ziel ihr Leben riskieren. Unter den frisch rekrutieren Männern breiteten sich natürlich ähnliche Ängste aus. War der Kaiser wirklich tot? Würde es Krieg geben? Mussten sie kämpfen, so kurz nach ihrer Einschreibung? Sie hatten ja noch nie einen echten Kampf erlebt!


    Die Offiziere und Unteroffiziere gaben ihr Bestes, um jegliche negativen Gefühlsregungen der Soldaten zu unterdrücken, indem sie ihre Männer eiligst zusammentrieben und in strammem Schritt auf den Campus führten. Ein besonderes Auge hatte Centurio Siculus dabei auf seine Rekruten, unter denen sich auf Licinius, Matinius und Antoninus befanden. Die ganze Centuria kam jedenfalls schließlich recht nah am Podest stehen, auf dem der Legatus Legionis und seine Stabsoffiziere Aufstellung genommen hatten.

  • Cicero war genauso überrascht wie seine Kameraden als sie auf dem Campus antreten mussten. Natürlich waren schon Gerüchte am laufen über den Tod des Kaisers oder den Mord an ihm, aber so richtig wusste eigentlich keiner Bescheid. Im Prinzip war es Cicero egal ob der Kaiser lebte oder starb, aber wichtig war was mit ihnen jetzt passierte. Den letzten Zirkus hatte er am Rande miterlebt und daraus war ein handfester Bürgerkrieg entstanden. Der Teufel sollte alle Patrizier und das Senatorenpack einschließlich seiner ganzen Verwandtschaft holen. Nun jedenfalls stand Cicero mit den anderen Rekruten rum und wartete gespannt darauf was passieren würde.

  • Corvinus stand, ganz dem entsprechend wie er im Moment tätig war, beim Appel natürlich auch auf dem Campus.
    Eben da wo die Centurionen Aufstellung genommen hatten die zur Zeit keine Einheit unter ihrem Kommando hatten.


    Corvinus stand dort nun mit einem, für seine Verhältnisse, schlampigen Anzug. Als es fehlten keineswegs Teile, man sah groben Schmutz oder dergleichen. Doch bei ganz genauem hinsehen, wie es z.B. ein Ausbilder bei Tirones tun würde, hätte derjenige an der ein oder anderen Stelle noch etwas gefunden.


    Was der Legat wohl zu sagen hatte!

  • http://img153.imageshack.us/img153/4172/874t.jpg Manius Arennius Cavarinus ließ sich Zeit. Er betrachtete stolz den Aufmarsch der Soldaten 'seiner' Legion. Die Stabsoffiziere fanden sich bei ihm ein und die Centurionen meldeten ihre Einheiten angetreten. Schließlich war die gesamte Legion abzüglich der Wachmannschaften und außerhalb des Lagers befindlicher Patrouillen oder Bautrupps aufmarschiert.


    Legatus Arennius trat einen Schritt vor und sammelte sich kurz, bevor er seine Ansprache begann: "Ihr Männer der Legio Secunda Germanica! Stolz und ehrenvoll steht ihr hier vor mir. Viele von euch kampferprobt, altgediente Soldaten des römischen Reiches. Ebenso viele, die eben erst das Ende ihrer Ausbildung erlebt haben und doch nicht weniger Teil dieser gloreichen Legion sind!" An dieser Stelle hielt Cavarinus inne, ließ seinen Blick über die Soldaten schweifen. "Ihr tapferen Soldaten Roms, heute müsst ihr Mut aufbringen! Mut und Zuversicht, denn ich habe schlechte Kunde aus Rom erhalten."


    Erneut pausierte er, holte nochmal kurz Atem und rief dann: "Unser Imperator Appius Cornelius Palma Augustus ist tod!"



  • Na toll jetzt war es heraus also war der Kaiser tatsächlich abgenippelt. Cicero war ganz gespannt, vor allem da es jetzt um die Haut aller Legionäre, vorrangig natürlich seiner eigenen ging. War Cicero sonst nicht ganz begeistert und überzeugt von der Legion so konnte man ihm jetzt sehr deutlich seine Sorgen ansehen. Und nicht nur er hatte diesen Gesichtsausdruck, auch viele der erfahrenen Legionäre machten sich ihre Gedanken. Sollte es jetzt doch wieder losgehen und Römer töteten Römer, schon wieder in römischem Blut waten. Das konnte doch nicht sein. Die Götter mussten doch ein Einsehen haben. Dies waren nur einige der Gedanken, doch man sah den Soldaten an, dass sie innerlich nicht begeistert waren von der Nachricht.

  • http://img153.imageshack.us/img153/4172/874t.jpgEs blieb recht still. Auffällig still dafür, dass viele der hier anwesenden Männer noch vor nicht allzu langer Zeit Krieg im Namen des verstorbenen Kaisers geführt hatten. Manius Arennius Cavarinus beobachtete die Reaktionen der Soldaten, in deren Gesichtern sich häufig Sorge, weniger häufig Trauer, manchmal Zorn, gelegentlich auch Gleichgültigkeit widerspiegelten.


    "Milites! Der Tod des Kaisers ändert nichts an unserer gegenwärtigen Situation. Der Legatus Augusti Pro Praetore Marcus Vinicius Hungaricus hat keine besonderen Befehle gegeben. Wir bleiben wo wir sind und gehen unseren täglichen Aufgaben nach: Die Sicherung des Limes und die Aufrechterhaltung der Ordnung in der Provinz.


    Dennoch, bis auf Weiteres gilt Ausgangssperre für das gesamte Lager! Ausnahmen werden durch die Tribuni oder mich persönlich ausgestellt. Die Centuriones werden zusätzliches Exerzieren durchführen, um unsere Kampfbereitschaft nochmals zu stärken!"


    Der Legionslegat hielt inne. Er hatte alle Anweisungen gegeben und alle schlimmsten Ängste erstmal abgewendet. Damit war das Nötigste gesagt. Zum Schluss verkündete er noch: "Nach dem Opfer an den Genius des Conrelius Palma Augustus werden Extrarationen für den Leichenschmaus an den Soldstellen ausgegeben."


    Und damit war die Legion bereit wieder entlassen zu werden.


    "Legio Secunda Germanica - Abite!"



  • Ja ganz wunderbare Nachrichten waren das. Corvinus Laune war mehr als nur im Keller. Zum Glück hatte er zu diesem Moment noch keine Ahnung was in den nächsten Tagen noch alles passierte.
    Er war gespannt wann es die nächsten Infos gab.

  • Cicero war nun doch etwas beruhigt, es schien also doch nicht darauf rauszulaufen, dass sie in den Krieg zogen. Und gut die Ausgangssperre war ihm sowieso egal in der Ausbildung. Da kam er ehe nicht aus dem Lager raus. Einzig die Ankündigung von zusätzlichen Übungseinheiten um die Kampfbereitschaft zu erhöhen ließen ihn schon einmal das Schlimmste befürchten. Er konnte sich schon gut vorstellen wie der Wahnsinnige von Centurio sie nun schleifen würde. War die bisherige ausbildung schon kein Spaß, so dürfte jetzt der Untergang bevorstehen. Manchmal dachte sich Cicero schon dass der Gang zu den Adlern vielleicht doch ein Fehler gewesen war. Schließlich war er doch mal der größte Dieb und Schurke gewesen. Große Geschäfte wollte er mit der Legion nach der Ausbildung durchziehen. Aber irgendwie begannen die Pläne in seinen Gedanken zu verschwimmen.

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