Calvina war heute schon die ganze Zeit im Hortus und beobachtete die Vögel und ihr Treiben. Ja es wurde Frühling und die Natur brach sich mit Macht ihren Weg an die Oberfläche. Sie war einfach nur glücklich und fühlte sich in der Casa wohl. Sie war geschmackvoll eingerichtet und hatte auch eine sehr große Bibliothek die Calvina rege aufsuchen würde. Doch jetzt kam Teutonicus mit einem Besucher bei dessen Anblick Calvina errötete und ihre Augen anfingen zu leuchten. Ah Marcellus schön das du mich besucht komm setzte dich zu mir.
Hortus | Calvina und Marcellus
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Marcellus traf es wieder wie ein Blitz. Der Anblick der holden Calvina ließ ihn erschauern und brachte den Petronier völlig aus dem seelischen Gleichgewicht. Wie konnte dieses göttliche Wesen nur mit ihm sprechen. Er stellte sich doch tölpelhaft an mit seinem Rumgestottere. Marcellus nahm sich vor sich zusammen zu reißen.
"Vielen Dank Calvina es ist mir eine Ehre hier neben dir zu ... äh ... sitzen. Ich hoffe du hast du bereits eingewöhnt hier in unserer schönen Stadt?" Was hatte der Jüngling gerade von sich gegeben (es ist mir eine Ehre) ja war er den vollkommen verblödet. Marcellus reiß dich am Riemen sonst meint Calvina noch das du ein Trottel bist. -
Calvina musste laut auflachen über das gestelzte Gespräch das Marcellus mit ihr führen wollte. Es war einfach herrlich seine Unsicherheit zu bemerken und wie er versuchte eine sinnvolle Konversation zu betreiben. Marcellus gefiel Calvina wirklich gut, vor allem seine Schüchternheit amüsierte sie grenzenlos. Calvina ließ ihre Augen aufblitzen und machte ohne das sie es bemerkte für Marcellus noch schlimmer. Aber auch sie selber konnte sich nicht satt sehen am Petronier.
Also ich habe mich schon sehr gut eingewöhnt und du hast recht Mogontiacum ist eine wunderschöne Stadt. Und dann habe ich auch noch den Aedli und Decurio der Stadt bei mir zu Gast. Welch große Ehre für mich. Dabei machte Calvina eine überraschte Geste wie wenn sie das Glück kaum fassen konnte und lächelte spitzbübisch den Petronier an. -
Der Petronier war fassungslos über Calvinas Bemerkung. Sie war gar nicht das Dummchen das er gedacht hatte, sondern schien einen scharfen Verstand zu besitzen. Wundervoll eine Göttin und auch noch von einem Verstand gekennzeichnet der es sicherlich im laufe der Zeit mit jedem anderem aufnehmen konnte.
"Nun für mich ist es erstaunlich, dass ich hier mit einer Göttin zusammensitzen darf und nicht zu Staub zerfalle. Calvina du bist so wunderschön wie ich es noch nie in meinem ganzen Leben erlebt und gesehen habe. Dein Haar strahlt im Glanz der Sonne, deine Augen strahlen wie Diamanten und dein Mund leuchtet rot wie die Rosen. Es ist für mich ein unglaubliches Glück hier bei dir sitzen zu dürfen meine ... Aphrodite."
Was war denn jetzt mit dem Petronier los, er zog für das erste Date alle Register und wollte die junge Frau vermutlich willenlos machen. Aber lieber Marcellus so leicht sind Frauen nicht rum zu kriegen oder??? -
Calvina erschrak als sie die Liebesbeteuerungen Marcellus vernahm. Was war nur ihn den Petronier gefahren sie mit einer Göttin zu vergleichen. Wie konnte er sich erdreisten sie mit solchen Worten zu betiteln. Calvina war einerseits erschrocken, andererseits fühlte sie sich bei Marcellus Worten glücklich da sie merkte dass er sie anscheinend wirklich mochte und ... vielleicht sogar liebte. Auch sie selber spürte eine innere Erregung, wenn sie so neben dem Petronier saß. Seine Augen blickten sie strahlend und mit einer Macht an der sie sich kaum erwehren konnte. So errötete Calvina wie eine Tomate und flüsterte leise an Marcellus gewand:
Aber was erzählst du denn da, ich bin doch nur ein normales Mädchen und keine Göttin und wunderschön bin ich auch nicht, nur eben Durchschnitt. Du machst mich ganz verlegen mit deinen Komplimenten Marcellus.
Calvina spürte ein zittern am ganzen Körper und es würde ihr kalt und warm und so ganz komisch. Ihr Bauch fühlte sich an als ob sie Hunger hätte und doch nicht und der Hals wurde ganz trocken wie wenn sie in der Wüste wäre ohne Wasser. -
Nein es ist so wie ich es sage du bist wunderschön einer Göttin gleich, dein Mund ist zum Küssen gemacht, deine Augen strahlen mir ein Willkommen zu. Ich bin ganz verrückt nach dir und weiß nicht was ich machen soll. Wenn ich wüsste das du mich auch magst wäre ich der glücklichste Mensch auf Erden. Calvina ich liebe dich über alles und ich begehre dich als mein Weib.
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Calvina war regelrecht geschockt von Marcellus Worten. Sie wusste gar nicht mehr was sie sagen sollte. Ihre Wangen glühten in einem Rosenrot und die Augenlider und Wimpern klapperten ganz aufgeregt. Die Worte Marcellus brachten Calvina ganz aus ihrer Mitte. Sie wusste nicht was sieh sagen sollte und traute sich auch nicht Marcellus anzusehen. Schließlich raffte sie sich dazu auf und versuchte ihre Gedanken zu formulieren.
Marcellus was tust du mit an, ich ... was ... soll ich dazu sagen. Wir kennen uns doch kaum und du begehrst mich als deine Frau. Wie ... kannst .. du ... nach der kurzen Zeit ... schon so sicher sein? Marcellus ich fühle mich wohl in deiner Gegenwart und fühle mich auch geborgen. Und ja ... ich mag dich auch, sogar sehr. Du überrumpelst mich mit deinen Worten und Gefühlen.
Genau nach so einer Beziehung hatte Calvina immer gesucht, ein Mann der sie ihrer selbst liebte und sie begehrte. Und sie fühlte auch das sie Marcellus liebte obwohl sie in nur kurz kannte. Doch auch ihm schien es ihr gingen die Gefühle durch. Und was sie noch mehr verwirrte war das Marcellus auf einmal nicht mehr stotterte, sondern wie der Liebesgott selber wohl treffende Worte wählte. Oh ja Marcellus ich liebe dich über alles, ich möchte mit dir in den Wolken der Liebe versinken. Es wäre so schön wenn ich mich an deine starke Brust lehnen dürfte und mich an dich kuscheln könnte. -
"Entschuldige Calvina dass ich so dreist bin und dir meine Gefühle so hemmungslos zeige, doch für mich bist du die Frau meiner Träume. Ich liebe dich hier und jetzt und wenn du mich nicht erhörst springe ich in den Tod vom Trajanischen Felsen."
Den Unsinn den der junge Petronier verzapfte war ja wirklich schrecklich, sich vom Felsen stürzen klar der war auch einige Kilometer weg von Mogontiacum. Diesen Senf den er da abzog würde in Rom bei keiner der Damen aus hohem Hause funktionieren, doch bei Calvina schien er damit genau den richtigen Ton getroffen zu haben. Marcellus liebte die wunderschöne Calvina tatsächlich auf seine Art und Weise über alles. Er würde ihr ein guter Ehemann werden ..... doch halt Ehemann bei der Legion?????? Wie auch immer Liebe zu seiner Göttin war vorhanden und er spürte jene innere Erregung kurz vor dem ersten Kuss. Und so nahm sich der Held sein Hasenherz in die Hand und nahm Calvina mit festem Griff in seine Arme und küsste sie zärtlich auf ihre wundervollen Lippen. Und unser Petronier war darin kein Anfänger mehr, er wusste wie er die Leidenschaft in Calvina entzünden konnte, geübt hatte er in der Stadt ja schon sehr reichhaltig. -
Calvina war wie betäubt von diesem zärtlichen Kuss. Sie hörte die Vögel singen, die Bäume raschelten ihr liebliches Lied in die Natur und vor allem brannte ihr Körper wie ein Vulkan. Eine Hitze und Wärme durchflutete sie wie sie es noch nie erlebt hatte, aber es war kein Schmerz sondern ein Empfinden nach Marcellus. Sie wollte ihn nicht wieder loslassen oder von ihm getrennt sein. Sie fühlte wie ihre Sinne schwinden wollten und schloss ihre Augen um dieses wundervolle Gefühl mit ihrem Marcellus zu genießen. Doch irgendwann trennte sich Marcellus von ihr und lächelte sie mit verliebten Augen an. Calvina war es schwindelig und sie brauchte Zeit um sich wieder zu fassen.
Marcellus was hast du getan. Wie kannst du mich einfach nur Küssen. Das geht doch nicht ich bin doch gar nicht mit dir verheiratet, dass du mich so küsst. Aber es war auch wunderschön ach Marcellus mein Liebster. Calvina konnte sich überhaupt nicht fassen ihr war vor Glück schwindelig und ihre Augen konzentrierten sich immer weiter auf Marcellus. Was war nur los mit ihr? War sie krank oder was ..... Calvina merkte sehr ausführlich wie die Liebe von ihr Besitz nahm, doch in ihrer Unerfahrenheit konnte sie das nicht erkennen. -
Auch für Marcellus war es wunderschön mit Calvina. Er liebte ihre ehrliche und liebreizende Art. Und ihr Kuss war so wunderschön gewesen, dass er sich gar nicht von Calvina trennen wollte. Doch es musste sein, denn wollte ihr seine Liebe gestehen. "Ach Calvina ich liebe dich so sehr und verzehre mich nach dir. Du bist so wundervoll ich möchte dich gar nicht mehr loslassen. Du bist wie die Göttin Aphrodite die sich in ihrer Göttlichkeit einem kleinen Menschen zuwendet. Deine Augen sind so strahlend und wundervoll ich könnte in ihnen ertrinken, dein Haar leuchtet in den Strahlen der Sonne und dein Mund ist so rot wie der herrlichste Apfel und lädt mich zu dauerhaften Küssen ein. Ich liebe dich über alles mein Herz." Marcellus beugte sich wieder vor und küsste Calvina diesmal fordernder und diese ließ es mit sich geschehen. Es war so schön im Hortus.
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Calvina lebte in einem Rauschzustand und konnte gar nicht genug bekommen von Marcellus Zärtlichkeiten. Bei vielen alle Hemmungen und sie genoss die Küsse wie auch die Streicheleinheiten. Ihr Körper war von einer Erregung ergriffen die sie nicht mehr kontrollieren konnte und wollte. Doch Marcellus nahm sich nicht alles was Calvina ihm anbot. Er hielt sich zurück, da er wie er sagte sie über alles liebte. Calvina dankte ihm dafür mit ihrer Zärtlichkeit und Leidenschaft. Sie wollte sich nie wieder von Marcellus trennen. Oh Geliebter es ist so schön mit dir ich lasse dich nicht mehr gehen. Marcellus ich liebe dich.Ja Calvina hatte tatsächlich Marcellus gestanden, dass sie ihn liebte. Sie hing an seinen Lippen und umschmeichelte ihn mit einer Zärtlichkeit die er zu spüren schien. LIEBE, wie wundervoll, LIEBE wie herrlich und ich Calvina liebe Marcellus mit meinem ganzen Leben.
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Für Marcellus war es wunderschön mit seiner Calvina, sie war so weich und hingebungsvoll und doch mit einer Leidenschaft die Marcellus Lenden brennen ließen. Doch er beherrschte sie meisterlich, da er und Calvina erst so kurz beieinander waren. Er wollte ihr seine Liebe zeigen und verwöhnte sie mit Zärtlichkeiten die er von Phryne gelernt hatte. Caalvina keuchte ihre Lust hinaus und war zu allem bereit, so versuchte der Petronier langsam aber sicher die Mütchen wieder zu kühlen. Und tatsächlich beruhigten sie beide Liebenden und hielten sich festumschlungen in den Armen.
"Meine wundervolle Herzensdame es ist so schön mit dir, ich liebe dich über alles ich weiß gar nicht wie ich mich fühle so leicht, so beschwingt. Ich möchte am liebsten mit dir über den Wolken schweben und zu einer schönen Insel mit Palmen und Sandstrand gelangen wo wir immer für uns sein können. Doch jetzt muss ich wieder gehen meine Arbeit wartet auf mich. Doch wir sehen uns bald wieder das verspreche ich meiner kleinen Göttin." -
Calvina war verzweifelt es waren jetzt schon etliche Tage vergangen seit sie ihren geliebten Marcellus zum letzten Mal gesehen hatte und sie sehnte sich nach ihm und seinen starken Armen. Marcellus wo bist du dachte sie unter ihrer Maske von anerzogener Gesellschaftlicher Stellung.
Ich werde hier drinnen noch wahnsinnig, ich kann ohne diesen geliebten herrlichen Mann nicht mehr auskommen. Ich verzehre mich wie eine läufige Hündin nach ihm und würde alles für ihn tun. Was ist nur los mit mir? Es kann doch nicht sein das ich mich nicht mehr beherrschen kann. Das mich Marcellus so anspricht. Ich bin so glücklich wenn er da ist und so unendlich traurig wenn er fort ist. Ich liebe diesen Mann der so unschuldig in seinem Wesen sein kann und doch auch eine dunkle Seite hat die mir Angst macht. Marcellus wo bist du ich brauche dich so sehr komm doch bitte wieder. -
Endlich hatte der Petronier wieder etwas Zeit gefunden um bei seiner geliebten Calvina vorbei zu sehen. Er freute sich wieder riesig diese wunderschöne und liebreizende Person in die arme zu schließen. So eilte er sogleich nach Eintritt in die Casa Germanica in den Hortus um seine Liebe zu umarmen. Marcellus hatte mittlerweile herausgefunden, dass Calvina die meiste Zeit im Hortus oder der Bibliothek verbrachte und nur selten sich in der Stadt umsah.
"Calvina Liebling es ist so schön dich hier wieder zu sehen!"
Marcellus wartete nicht länger sondern umarmte Calvina stürmisch und bedeckte ihr Gesicht mit seinen Küssen. Die Sonne spielte in ihrem Haar und ließ dieses wie einen Regenbogen erglänzen.
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Als Calvina gedankenversunken und von Sehnsucht nach Marcellus auf ihrer Bank mitten im Hortus saß trat Marcellus herein und eilte mit ausgebreiteten Armen auf sie zu. So schnell sie konnte rannte sie ihm entgegen und ließ sich in seine Arme fallen. Seine Küsse bedeckten ihre Gesicht und ließen ihren Willen dahinschmelzen. Er hob sie mit seinen starken armen auf und ging mit ihr Richtung Bank. Dort ließ er sie nieder und streichelte ihre Haare. Glücklich saßen sie nebeneinander und genossen den herrlichen Garten.
Ach Marcellus ich Liebe dich über alles, ich bin so glücklich mit dir, umarme mich und lasse mich nie wieder los.
Calvinas Kopf ruhte an Marcellus Schulter und sie genoss die traute Zweisamkeit. Liebe, ja Liebe das war es was die kleine Calvina bei ihrem Marcellus verspürte.
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Auch Marcellus war glücklich und liebte Calvina über alles. Er würde beschützen und nichts sollte ihre Zweisamkeit stören. Ehrlichkeit war für den Petronier wichtig, auch wenn es weh tun würde aber Calvina hatte das Recht alles über ihn zu erfahren.
"Meine geliebte Göttin, mein Sonnenschein ich muss dir etwas berichten. Da ich dich wirklich von ganzem Herzen liebe möchte ich das nichts zwischen uns ist. Ich hatte lange vor dir eine Beziehung zu einer Frau. Sie heißt Susina Alpina und lebt hier in Mogontiacum. Doch wir haben uns schon vor langer Zeit getrennt. Da sie nicht standesgemäß war hatte ich keine Erlaubnis erhalten von meinem Oheim weiter mit ihr zu verkehren. Und nach einer langen Zeit kam ich mit einer weiteren nicht standesgemäßen Person zusammen, ihr Name lautete Phrnye. Sie ist eine ehemalige Sklavin die freigelassen worden ist und nun mit einem beachtlichen Vermögen gesegnet in unserer Stadt wohnt. Phryne ist etwas besonderes, denn nicht so sehr die erotische Anziehungskraft ist ausschlaggebend, sondern ihr ungeheurer Verstand und ihr unheimliches Maß an Verschlagenheit wie auch Treue zu Zielen hat eine gute Freundin aus ihr gemacht. Meine wahre und einzige Liebe bist nur du. Daher wollte ich dir alles geschildert haben. Nichts soll zwischen uns stehen."Ernst sah Marcellus Calvina an und fürchtete sich davor, dass nun Calvina einen schlechten Eindruck von ihm bekommen könnte.
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Calvinas Augen weiteten sich beim Geständnis Marcellus. Sie war traurig und sogleich geschockt. Also war ihr Marcellus doch nicht so unerfahren wie er tat. Im Gegenteil schien er seinen Spaß an erotischen Abenteuer zu besitzen. Lange sah sie in seine Augen und das offene Gesicht vor ihr zeigte auch wie schwer es ihm gefallen war ihr alles zu schildern. Und doch trotz all der Traurigkeit merkte sie das er sie wirklich liebte und mit ihr zusammen bleiben wollte.
Marcellus es tut so weh von all diesen Sachen zu hören und doch kann ich dich nicht verurteilen. Ich weiß das du mir die Wahrheit gesagt hast und auch das du mich liebnst. So sehr wie auch ich dich liebe. Auch ich muss dir ein Geständnis machen ich kenne Phrnye auch schon eine gewisse Zeit und habe sie als Freundin lieb gewonnen. Das da etwas mit ihr und dir ist oder war hat sie mir bestätigt. Daher liebe ich dich um so mehr, da du mir die Wahrheit gesagt hast. Das hat mich doch etwas belastet. Um so mehr da jetzt Klarheit zwischen uns besteht und du dich ja auch nur mit Standesniedrigeren eingelassen hast können wir weiter unserer Liebe frönen, denn diese ist standesgemäß und erhaben über jeglichen Zweifel. Calvina näherte sich Marcellus Gesicht und küsste ihn zärtlich und hingebungsvoll. Liebe überwindet auch die größten Hindernisse. -
Marcellus nahm Clavina in seine Arme und hob sie hoch. Sie war leicht wie eine Feder und ein betörender Geruch ging von ihr aus. Marcellus küsste seine Geliebte mit einer Leidenschaft die Calvina erheblich verwirrte. So trug der Petronier die Liebe seines Herzens die Stufen aus dem Hortus herauf um dann mit ihr in Richtung der Privatgemächer Calvinas zu verschwinden.
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Im Hortus herrschte um diese Jahreszeit eine wahre Blumenpracht. Die prall gefüllten Blütenkelche luden zahlreiche Insekten zu einem großen Festmahl ein. Betrunken vom Nektar summte und brummte es umeinander. Marcellus atmete voll Begeisterung die frische Luft und die Vielzahl an Eindrücken ein. Viel war geschehen in der jüngsten Vergangenheit um den jungen Petronier, so dass er an einem ruhigen Ort wie diesem Garten seine Seele und Gedanken baumeln lassen konnte. Die Zeit bei er Ala war eine schöne Zeit gewesen, doch sie hatte Marcellus auch gezeigt wie sehr Verantwortung den Dienst bei den Adlern beeinflussten. Aus Sicht des Petroniers waren nicht alle Dinge gut für ihn verlaufen, so zählten Ärger mit Untergebenen, die starre Haltung von Vorgesetzten aber auch seine eigene Starrsinnigkeit nicht zu seinen Ruhmestaten. Als der Zeitpunkt der Ablösung endlich stattfand war Marcellus zufrieden damit endlich seine Ruhe zu erhalten. So hatte er sich den Dienst bei den Legionen nicht vorgestellt, vielmehr wollte er hoch zu Ross gegen den Feind ziehen und in einer grandiosen Schlacht für Rom den Sieg erzwingen. Heldengesänge und Girlanden sollten bei einem Siegeszug über ihm ausgebreitet werden und die Menschen sollten ihm zu Füßen liegen. Nun wie hatte sein väterlicher Freund der alte Petronier immer zum ihm gesagt: „ Junge es ist nicht alles so wie es scheint und nicht alles Gold was glänzt!“ Erst jetzt in der Nachbetrachtung der Dinge war ihm bewusst geworden wie sehr diese Mahnung der Wirklichkeit entsprochen hatte.
Unter den Fittichen des alten Petroniers und Marsus erfolgte eine kurze und für seine Verhältnisse steile Karriere. Mit der Erhebung in den Ritterstand hatte Marcellus mehr erreicht als alle Familienmitglieder väterlicher und mütterlicher Seite vor ihm. Und mit dem Posten als Subpraefectus Alae war er einen weiteren Schritt vorangekommen hinsichtlich seines Wunsches bei den Adlern dienen zu dürfen.
Das Schicksal hatte es sehr gut mit ihm gemeint, denn er hatte Germanica Calvina seine herrliche Frau kennen lernen dürfen und liebte sie über alles. Für ihn gab es nichts Höheres als die wahre Liebe zu ihr. Und die Götter hatten ihn belohnt den Calvina liebte ihn ebenso so sehr. Amor hatte seine Pfeile wohl dosiert verschossen und die Liebe für immer und ewig ihn ihnen entfacht. Wie sehr liebte Marcellus es, wenn seine geliebte Calvina sich an ihn kuschelte und sie sich gegenseitig streicheln konnten. Dieses innige Gefühl ließ sein Herz bis zum Himmel schnellen. Und wenn die Sonne mit Calvinas Haaren spielte und sich in ihren Locken spiegelte sah sie für ihn wie eine Göttin aus. Die Zeit mit Calvina erschien ihm so wundervoll, dass er gar nicht begreifen konnte wie schnell die Tage und Wochen vergingen. Und dann kam der Tag an dem seine geliebte Calvina an einem Fieber verstarb. Seine Seele wollte nicht mehr weiterleben. Doch die Erinnerung an Calvina und ihre letzten Worte hörte er jetzt noch:“ Mein Geliebter sorge dich nicht ich gehe an einen besseren Ort. Ich liebe dich über alles, versprich mir aber nicht zu trauern, sondern liebe das Leben. Es wird dir Kraft geben und dich auf den richtigen Weg führen. Eines Tages werden wir wieder miteinander vereint sein. Ich liebe dich mehr wie mein Leben.“
Heute war einer dieser besonders schönen Tage dachte Marcellus und befasste sich mit dem regen Treiben im Garten. Unglaublich wie zahlreich es hier wimmelte und diese Insekten und Tiere ihrem Tagewerk nachgingen. Doch trotz all dieser gesichteten Hektik war alles genauestens strukturiert. Alle hatten ihren festen Platz in Lebenslauf und waren fleißig dabei ihre Arbeiten zu erledigen. Sie waren sicherlich für die Götter eine Augenweide und diese hielten ihre schützende Hand über sie. War das bei den Menschen auch so, waren die Menschen ebenso wohl gesonnen im Geiste der Götter oder waren sie dieser menschlichen Brut überdrüssig? Wer wusste das schon, der junge Petronier hoffte darauf, dass seine Götter ein Auge auf seine verstorbene geliebte Frau und auch ihn legten.
Marcellus eilte mit seinen Gedanken weiter und dachte an das Imperium. Viel Müßiggang war entstanden unter der Führungsschicht. Was man aus Rom zu hören bekam war nicht berauschend. Feste und Orgien wechselten sich bei der reichen Oberschicht ab mit Intrigen und Lumpereien. Und dies sollte die Herrscherrasse darstellten die die ganze Welt erobern wollte. Wobei von Erobern war schon lange nicht mehr die Rede, eher verwalten des Erreichten. Die Kriegszeiten in denen die großen Römer sich bekämpften waren vorbei, jetzt versuchte man irgendwie das Reich zusammenhalten zu wollen. An keiner Grenze waren noch genügend Legionäre vorhanden um schnell auf Probleme reagieren zu können. Erst durch intensive Verschiebungen kleinster Truppenteile konnten größere Streitkräfte gebildet werden. Das war definitiv nicht mehr das mächtige Rom der Zeiten Cäsars und Augustus. Diese Einblicke in die militärische Entwicklungen verdankte Marcellus seinem väterlichen Freund dem alten Petronier. Dieser hatte ihn viel Lesen lassen und denkwürdige Gespräche geführt. Der junge Petronier machte sich viele Gedanken darüber wie man Rom wieder zum Leben erwecken konnte, doch eine sinnvolle Lösung war ihm bisher nicht eingefallen. Vor allem würde es sehr wenig bringen, wenn er das kleine Licht sich berufen fühlte lautstark seine Gedanken an den Mann zu bringen. Nein, nein das war sicherlich nicht so gewollt. Nun jedenfalls war für Marcellus eines klar, er wollte wieder den Dienst bei den Adlern versehen, doch diesmal mit mehr Verstand und dem richtigen Einsatz seines Könnens. Nur durch Fehler lernte man und so wollte sich Marcellus wieder einbringen in den militärischen Kreislauf, wenn es die Götter, der Kaiser und gute Freunde und Gönner es wollten.Für den Petronier war es gut über viel Dinge in Ruhe nachzudenken, war Marcellus früher aufbrausender und hektisch so verwandelte die Zeit mit Calvina ihn in einen ruhigeren Mann der versuchte in sich zu ruhen und logisches Wissen zu nutzen für seinen Lebensweg. Nun mochten die Götter ihm gewogen sein und ihn bei seinen weiteren Lebensabschnitten gewogen sein. Marcellus kehrte mit seinen Gedanken wieder in den Garten zurück und spürte wie ihn eine Ruhe überkam.
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Der letzte Tag in der Casa Germanica war angelaufen. Heute würde Marcellus alle Erinnerungen an die schöne Zeit mit seiner geliebten Frau zurücklassen müssen. An alle die schönen Orte wo sie glücklich miteinander die Zeit verbracht hatten. Die Casa Petronica würde wieder ein Familienmitglied beherbergen. Clavina würde ab jetzt tief in seiner Seele weiterleben. Der Petronier wäre normalerweise ein gebrochener Mann geworden, doch er hatte seiner Frau am Sterbebett versprochen sich dem Leben zu stellen und so wollte es Marcellus auch halten. Es brachte auch nichts sich hängen zu lassen sondern mit Energie an sein Schicksal heranzutreten.
Marcellus erhob sich und schritt langsam in die Casa hinein, dort sah er sich noch einmal um betrat das gemeinsame Schlafgemach und schnupperte in der Luft. Ihm war es als ob er den Duft Calvinas roch, doch das war natürlich nur die Erinnerung. Tränen liefen dem jungen Mann über die Wangen die er achtlos beiseite wischte. Noch einmal ruhte sein Kopf auf dem Laken in dem Calvina sich hineingekuschelt hatte. Marcellus meinte immer noch das glockengleiche Lachen seiner Geliebten zu hören. So schritt Marcellus erhobenen Hauptes Richtung Porta um die Casa endgültig zu verlassen. Vor dem Gebäude standen einige Sklaven bereit die das Wenige, dass dem Petronier gehörte, in sein neues Domizil zu verbringen. Noch einmal drehte sich Marcellus um und betrachtete nachdenklich die Casa Germanica. Sein Herz schmerzte und sein Körper wollte einfach nicht loslassen. Doch endlich setzte sich sein Gehirn durch und entschlossen trat er weg hin zu seinem neuen alten Zuhause.
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