Also Curio einige Tage vor dem geplanten Bauende zur Baustelle gerufen wurde, war schnell klar, dass es Probleme gab. Offenbar konnte der Baustellenleiter auf die Schnelle keinen Marmor mehr auftreiben, obwohl der Markt noch vor wenigen Tagen genug davon angeboten hatten. Der Helvetier runzelte die Stirn, versicherte sich, dass unbedingt noch Material gebraucht werden würde, nahm vier Arbeiter mit und ging gemeinsam mit Acanthos und dem Baustellenleiter die paar hundert Meter hinunter zum Hafen, wo um diese Uhrzeit normalerweise noch Waren angeboten wurden. Schnell fand er einen Verkäufer, der allerdings mit einem wohlbeleibten Mann im Gespräch war. Der Mann wirkte auf Curio irgendwie schmierig und machte nicht den Eindruck, dass er ein Experte im Steinverkauf wäre. Direkten Schrittes ging Curio nun auf den Stand zu. Der dicke, schmierige Mann hielt plötzlich inne, trat einige Schritte von dem Stand weg und schaute sich an einem anderem Verkaufsstand um, während Curio das Gespräch mit dem Verkäufer suchte. Auch dieser gab zu verstehen, dass seine Steinvorräte bereits verkauft worden seien. Curio gab aber nicht nach. Mit allem Nachdruck und natürlich auch der gewissen Amtsautorität als Magister Vici schaffte er es, dem Verkäufer doch noch kleinere Mengen abzukaufen, wobei er allerdings nicht mitbekam, wie der schmierige Kerl am anderen Stand dem Verkäufer vorher zustimmen zugenickt hatte.
Leicht genervt von den schwierigen Verkaufsverhandlungen ordnete Curio an, dass die Stein sofort zum Kreuzungsschrein an der Porta Navaliorum zu bringen seien, ließ Acanthos und die Arbeiter zurück, die den Transport überwachen sollten und ging dann selbst zusammen mit dem Baustellenleiter zurück zum Schrein, um die Ankunft der Steine vorzubereiten. Vermutlich würde sich dadurch der Bau um einen Tag verzögern, was allerdings noch im Pufferrahmen blieb.