Die Vinalia waren seit Aeneas traditionell das Weinfest, an dem die Weinbauern Mogontiacums Iuppiter die erste Amphore ihres Weins als Trankopfer darbrachten. Daher hatten sich auch alle lokalen Weinbauern vor dem Capitolium versammelt und hatten die erste Amphore ihres neuen Weins dabei. Alle Weinbauern hatten ihre beste Toga angezogen. Für solche Arten großer Opfer herrschte stets großer Arbeitsbedarf im Capitolium und alle Priester und Discipuli des Iuppiter waren höchst beschäftigt. Als Zeichen für die Verbundenheit mit dem Municipium und den einzelnen Vici hatten die Weinbauern zudem einen Vertreter der Stadtverwaltung* sowie jeweils einen Magister Vici aus jedem Vicus eingeladen. Für den Vicus Apollinensis war Curio erschienen, ebenfalls in seiner besten Toga und würde wohl auch den Weinbauern beim Opfer assistieren können, wenn es denn gewünscht war. Bis zum Beginn allerdings unterhielt sich Curio mit den Weinbauern, die alle in phantasievoller Sprache ihre neuen Weine anpriesen. Von Spitzenqualität war die Rede, ebenso von wunderbar süßem Geschmack und von ausgeprägter Fruchtigkeit. Da Curio eher Weintrinker, denn -genießer war, konnte er zwar kaum mitreden, hörte aber jedem Weinbauern interessiert zu bei ihren Schwärmereien zu.
Derweil hatte Aedituus Iulianus Acco alle Hände voll zu tun, das große Trankopfer zu organisieren. Er wusste natürlich, dass die Tradition noch auf Aeneas zurückging, wie es spätestens Ovid in seinen Fasti betonte. So traf er auch mit jenem Vertreter der Weinbauern zusammen, der in ihrem Namen als Opferherr auftreten würde. Sie sprachen kurz Form und Inhalt des Rituals ab, bevor sie mit dem eigentlichen Opfer begannen.
* Wer sich auch immer aus der Stadtverwaltung dazu bemüßigt fühlt.
Aber auch alle anderen Einwohner sind natürlich herzlich eingeladen, dazuzukommen.