Alpina klopfte an die Tür des Hauses der Lebensgefährtin des Torwächters, der sie bei ihrer Rückkehr von ihrer Reise ins freie Germanien begrüßt hatte. Das Paar hatte bereits drei Kinder und Gisela hatte zwei weitere während der Schwangerschaft verloren. Dieses würde also das vierte werden, wenn sie es austragen konnte.
Gisela begrüßte Alpina fröhlich. Um sie herum tanzten die Kinder wie die Orgelpfeifen. Es war laut und turbulent im Haus. Zwischen dem Gekreische der Kinder erfuhr die Hebamme, dass Gisela bereits im achten Monat war. Ihrem voluminösen Bauch war es deutlich anzusehen. Die Untersuchung ergab einen bereits leicht geöffneten Muttermund. Alpina warnte die Germanin, mehr Ruhe zu geben. Was diese mit einem schallenden Lachen quittierte.
"Klar, Alpina. Und du kümmerst dich dann um diese Bälger, die Wäsche und den Haushalt, oder?"
Natürlich wusste Alpina, dass Giselas Leben mit den Kindern kein Zuckerschlecken war. Sie konnte sich noch gar nicht vorstellen, wie ihr Leben sich verändern würde...
Schnell verdrängte sie den Gedanken, verordnete einen Tee und versprach, bald wiederzukommen.
Als sie vor die Tür trat, sah sie, dass es bereits dämmerte. Sie würde ihren Besuch bei Runa wohl auf den kommenden Tag verschieben müssen.