Zweimal die Woche traf sich Curio in der Taberna Silva Nigra mit seinem Mitmagister
| Numerius Carsuleius Merula
um die anstehenden Termine jeweils für eine halbe Woche abzusprechen, Projekte zu koordinieren und Pflichtanwesenheiten aufzuteilen. So mussten sie bei kleineren Terminen nicht beide erscheinen, während sie absprachen, welche Termine so groß waren, dass sie beide erscheinen mussten. Merula war vier oder fünf Jahre älter als Curio, war vor zwei Amtszeiten bereits einmal Magister Vici gewesen und hatte ein untrügliches Talent dafür, sich vor unangenehmen Terminen zu drücken. So blieb es oft an Curio hängen, Termine bei Schweinebauern oder Kleintierzüchtern wahrzunehmen, während sich der Carsuleius vor allem Termine auf dem Markt sicherte. Curio ließ ihm das durchgehen, denn aus den Erzählungen Merulas von dessen erster Amtszeit wurde deutlich, dass es ihn das letzte Mal getroffen hatte, als er sich seine Amtszeit mit einem alten, verknöcherten ehemaligen Alaoffizier geteilt hatte, der sogar schon mehrere Amtszeiten hinter sich gebracht hatte. Daher war es für Curio nur logisch, dass er als Grünschnabel halt in den sauren Apfel beißen und manchmal im wahrsten Sinne des Wortes Ochsentouren hinter sich bringen musste. Dennoch gab es auch einen Lichtblick, denn Merula überließ ihm als ausgebildetem Aedituus den Großteil ihrer kultischen Aufgaben. So hatten sie sich im ersten Drittel der Amtszeit gut miteinander arrangiert.