Vala konnte nicht abstreiten, dass sein Elan im Senat deutlich gelitten hatte.. und seine Tätigkeit als Konsul deutlich schwerer geworden war als zu jener Zeit als er sie angetreten hatte. Oft genug war ihm der eine oder andere Gedanke zu möglichen Konsequenzen dieser Misere in den Kopf gekommen, die allerdings sämtlich abgeworfen wurden wie Frost, der sich auf einer starren Wache im Winter sammeln mochte. Aber es war schwer... unglaublich schwer, das immer wieder zu tun.
Nichtsdestotrotz hatte er sich selbst eine Agenda gesetzt, die zu vollenden er hier angetreten war. Der Tod des Kaisers und die damit verbundenen Aufgaben hatten sie ordentlich durcheinander gebracht und viele Baustellen hinterlassen, die Vala sicherlich nicht als sein politisches Vermächtnis betrachten wollte... nein, er MUSSTE sich aufraffen wenn er in einigen Jahren mit Zufriedenheit auf sein Werk zurückschauen wollte.
"Patres conscripti..." , wandte er sich daher eines Tages nach der Kaiserwahl an den Senat, "...so aufregend und außerordentlich die vergangene Zeit gewesen ist, so profan und nahezu alltäglich mag das Anliegen wirken, mit dem ich mich heute an euch wende.
Die Auflösung der Schola Atheniensis ist nun schon einige Zeit her, aber offenbar wurde dabei eine Sache vergessen, die ich nicht weiter unbeachtet sehen möchte. Es geht dabei um die Würdigung der Arbeit der letzten Rectrix der Schola Atheniensis, Decima Seiana.
Zur Vergegenwärtigung: Decima Seiana hat sich ganze sechzehn Jahre der Schola Atheniensis gewidmet. Als Nachfolgerin des Senators Medicus Germanicus Avarus hat sie ganze dreizehn Jahre als Rectrix gewirkt... länger als jeder andere an dieser Position.
Ich bin mir sicher ich bin nicht der einzige der dies langjährige Wirken in einer dem Senat unterstellten Insitution als würdigungswürdig ansieht. Ich schlage deshalb vor, eine große Inscriptio am ehemaligen Gebäude der Schola anzubringen, um die Decima für ihre langjährige Arbeit als Rectrix öffentlich zu würdigen."