In noctis umbra – furtum

  • Es war gut das Curio und Alpina sich zwischen Corvinus und dem Petronier gestellt hatten. Auch die ruhigen sachlichen Worte der beiden sorgten dafür das Corvinus sich wieder beruhigte.
    Das führte dazu das er nur kurz Grinsen musste, durch die beiden Personen zwischen ihnen wohl kaum zu sehen vom Petronier, als dessen Hand zum Dolch ging. Auch wenn der seit dem Angriff ununterbrochen geübt hatte war sich Corvinus sicher das er jeden Kampf gegen den kleinen Politiker gewinnen würde. Übung ersetzt einfach keine echten Kämpfe auf Leben und Tot. Selbst wenn es ganz schlecht laufen würde, würde er einfach zulassen das der Politiker seinen Dolch irgendwo in Corvinus Körper versenken würde und ihn dann erwürgen. Das wäre nicht das erste Mal das er einen Kampf so gewinnen würde. Es gab sicherlich einige Ebenen, die der Reden schwingen oder dem Lügen z.B., auf denen Corvinus dem Petronier unterlegen war. Aber im Kampf...niemals. Wo kämen wir da auch hin wenn kleine Lokalpolitiker besser im Kampf wären als Legionäre.


    Die Befragung von Alpina war scheinbar abgeschlossen und Corvinus beschloss das es nun Zeit war das sie erst einmal diesen Ort hier verlassen würden. Auch wenn Alpina schon wieder ganz sicher zu stehen schien so konnte die Schwäche nach so einem Angriff ja immer noch plötzlich wieder kommen und sie zu Boden gehen. Außerdem würde es schwierig für sie werden zu gehen wenn sie doch beide Hände dafür brauchte ihre Kleidung einigermaßen sittsam zusammen zu halten. Er nahm sie daher in den Hochzeitstragegriff und stellte damit in seine Augen sicher das sie nicht mehr stürzen würde und sich voll darauf konzentrieren konnte ihre Kleidung nicht zu verlieren. In ihr Ohr, kaum hörbar für die anderen, sprach er:
    "Ich bring dich erst einmal von hier weg damit du dich wieder fangen kannst!"


    An den Petronier gerichtet sagte er noch:
    "Ich würde es erst einmal mit einem Tribun versuchen. Der Legat wird sich wohl kaum mit so was befassen. Die Legio hat nämlich bisher keinerlei Versorgungsprobleme. Es scheint mir daher ein ziviles Kriminalitätsproblem zu sein."


    An Curio sagte er noch:
    "Kannst du zumachen wenn alle raus sind?"

  • Marcellus war sich nun ganz sicher das Corvinus derjenige gewesen war der ihn überfallen hatte. Es passte einfach alles zu gut zusammen. Vor allem das Verhalten des Decurios und auch diese Schutzmaßnahmen der beiden anderen ließen eigentlich nur diesen Schluss zu. Als Corvinus mit Alpina den Laden verlassen wollten konnte sich der Petronier nicht verkneifen hinter den beiden noch eine Bemerkung nachzuschicken die sie sicherlich hören würden:
    "Es ist wirklich gut das du Alpina wegbringst. Schließlich ist es hier im Laden schon dunkel und wir wollen nicht dass sich zweifelhafte Subjekte im Dunklen herumtreiben und gute römische Bürger überfallen um sie ggf. zusammenzuschlagen oder gar auszurauben. Ich werde mich dann mal aufmachen um Kontakt zum Tribun aufzunehmen." Jetzt war es heraus, dass was den Petronier die ganze Zeit beschäftigt hatte. Und wer halbwegs zwischen den Worten lesen konnte, der erkannte dass sich der Aedil bewusst war wer ihn überfallen hatte. Doch alles war so formuliert dass man es auch anders auffassen konnte. Nicht nur Marcellus hatte einen Todfeind bekommen, sondern auch der Decurio Corvinus war mit einem gesegnet worden. Oh ihr Götter und schon wieder hattet ihr eure Finger im Spiel.

  • Autsch. Das war unmissverständlich. Curios Miene blieb stoisch, während es in seinem Kopf ratterte.


    Ich begleite dich noch hinaus, Petronius.


    bot er sich schließlich an, da er auch noch einige Termin hatte - zu denen er mittlerweile aber schon zu spät kommenen würde. Sicherlich hätte Acanthos bereits dafür vorgesorgt, das verspätete Eintreffen Curios anzukündigen und zu entschuldigen. Es würde sich ja ohnehin schnell herumsprechen, dass hier etwas geschehen war.


    Auf der Türschwelle angekommen, wandte sich Curio nochmal dem Petronier zu.


    Ich muss mich für das Verhalten meines Bruders entschuldigen, Petronius. Es war unangemessen und ich hoffe, dass du es nicht persönlich nimmst.


    Schwach war das alles ohne Frage und auch das aufrichtige Gesicht Curios würde wohl kaum noch etwas daran ändern, dass der Aedil ein Urteil gefällt hatte. Dennoch wollte Curio zumindest ein bisschen die Wogen glätten, auch wenn er sich dafür vermutlich noch eine Kopfnuss von seinem Bruder fangen würde. Er schloss und verriegelte hinter sich die Tür und es folgte eine weitere Wendung zum Petronier.


    Ich muss nicht erwähnen, dass du uns natürlich jederzeit aufsuchen kannst, wenn sich weitere Fragen im Rahmen deiner Ermittlungen ergeben.


    schloss Curio nun auch von seiner Seite das Gespräch und hätten sie nicht den gleichen Weg, würden sie sich wohl jetzt vor der Taberna Medica, wo sich nun die Menschentraube bereits weitgehend aufgelöst hatte.

  • Die Worte von Marcellus beunruhigten Corvinus nicht wirklich. Todfeinde waren in seinen Augen die Barbaren auf der anderen Seite des Limes. Der Petronier war für ihn nur das übliche Stück Politikerscheiße zu dem er ausnahmsweise einen persönliche Verbindung hatte. Was seine "Tat" anging war er sich vollkommen sicher das dies niemals auf ihn zurückfallen konnte.


    "Da hast du Recht Aedil, vor allem wo die guten Bürger so selten geworden sind. Ich bin mir aber sicher das gerade unter deiner Ägide alles sicherer werden wird, wo du doch so ein Vorbild an Tugend und Rechtschaffenheit bist!"


    Danach war er aber endgültig mit Alpina aus dem Laden verschwunden.

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!