Tiro Marcus Octavius Maro


  • Hier absolviert der Tiro


    Marcus Octavius Maro

    unter Anleitung von


    Centurio Aulus Iunius Avianus


    seine Grundausbildung.




    Ausbildungsplan:



    Grundausbildung - Marcus Octavius Maro


    I. Einführung / erste Exerzierübungen


    II. Theorie


    III. Kampf- und Waffenübungen


    - Ringen
    - Scutum/ Gladius/ Schwertkampf
    - Hasta


    IV. Formationen



    V. Schwimmübungen



    Grün = Abgeschlossen
    Braun = Laufend
    Rot = Ausstehend



    Sim-Off:

    Hinweise:
    Die Ausbildung wird in einer größeren Gruppe durchgeführt, du kannst und sollst also die Kameraden der Gruppe mitbeschreiben.
    Bitte erst posten, nachdem der Ausbilder begonnen hat.

  • Neuer Tag, neue Rekruten, neue Abenteuer - für die Tirones jedenfalls. Der Centurio selbst kannte jeden Befehl, jede Waffe, jede Formation inzwischen in- und auswendig. Doch zumindest von den Neuen selbst und davon, wie sie sich anstellen würden, ging noch ein gewisser Reiz aus. Ob mal wieder ein vielversprechender Soldat dabei war, der es auch noch weiter bringen würde, als nur durch die Grundausbildung, oder auch der ein oder andere Sonderling, der einen praktisch darum bat, von der Vitis Gebrauch zu machen.
    Der Optio hatte den Befehl erhalten, die Tirones zeitig aus den Betten zu scheuchen, zum einen damit sie sich an den Alltag in der Castra gewöhnten, aber eben auch, damit ihnen genug Zeit blieb, ihre Rüstungen anzulegen, worin die meisten von ihnen vermutlich wenig Erfahrung hatten, und sich selbst inklusive Ausrüstung zum Exerzierplatz zu schleppen.
    "Tiiiiiirones! In aciem venite*! State**!", rief Avianus über den Platz den Männer zu, und beließ es erst einmal dabei. Es hatte ja schon Rekruten gegeben, die damit bereits leicht überfordert gewesen waren, sodass er sich anschließend damit begnügte, seine neuen Leute genau zu beobachten, wie sie reagierten und ob die Ausrüstung jedes einzelnen intakt und sauber war.


    Sim-Off:

    * In Reihe antreten
    ** Stillgestanden

  • So, nun fing sie also an, die berüchtigte Grundausbildung des römischen Heeres und Maro wappnete sich für das Schlimmste. Etwas nervös war er schon, so etwas war immer mit Übergroßen Anstrengungen und noch größeren Penlichkeiten verbunden. Der erste Befehl, sich in einer Reihe aufzustellen und stillzustehen, hörte sich ja noch nicht besonders kompliziert an.


    Es erwies sich allerdings als schwieriger als gedacht, zuerste eine gerade Reihe aufzustellen. "Wie Herba et Rapae*" murmelte der Rekrut neben Maro, "der wird uns gleich was erzählen, der Centurio"


    Maro war geneigt diese Einschätzng zu teilen.


    Auch vom "Stillstehen" schienen die meisten Rekruten ganz unterschiedliche Vortesllungen zu haben.
    Als endlich, nach gefühlten Stunden, alle einigermaßen sortiert waren, wartete Maro auf die fällige, zweifellos deutliche erste Ansprache


    Sim-Off:

    *Kraut und Rüben ;)

  • "Hmhmhm", machte er leise und rang sich ein Lächeln ab, denn was er heute vor sich hatte, war nicht besser, als alle anderen Tirones, die er schon zuvor ausgebildet hatte. Geduldig wartete er ab bis die Rekruten bildeten, was sie für eine Reihe zu halten schienen, trat dann auf die Männer zu, klopfte dem einen oder anderen mit der Vitis gegen die Lorica, um ihn dazu zu bringen, einen Schritt zurück zu treten, zog ein paar andere am Focale einen Schritt nach vorne, und begann dabei auch gleich mit seiner ersten Ansprache:
    "Lektion I: Achtet auf eure Fußspitzen, wenn ihr euch in einer Linie aufstellt! Heute lasse ich sowas noch gelten, aber gewöhnt euch besser nicht daran! Lektion II: Jeder, der im Rang über euch steht, wird mit Rang und bestenfalls auch noch mit Namen gegrüßt, sonst wird's hier ganz schnell unangenehm! Für all jene, die es nicht wissen: Ich bin Iunius Avianus, euer Centurio, und leite eure Ausbildung."
    Er trat wieder einen Schritt zurück, ließ seine Worte erst einmal sacken und betrachtete das Ergebnis, welches sich halbwegs sehen lassen konnte.
    "Was sagt ihr nun also?!"

  • 'Was sagt ihr?' Sollten sie jetzt eine Rede halten? Ach so, ordentlichen Gruß sollten sie entbieten.


    Gerade noch rechtzeitig viel Maro in den Chor der Rekruten ein: "Ave, Centurio Iunius Avianus."


    Maro war fast enttäuscht. An einen richtigen Schleifer schienen sie hier (den Göttern sei Dank) nicht geraten zu sein. Da hatte er schon ganz andere Geschichten gehört.
    "Wohlan, hoffentlich ist das Theater jetzt vorbei und wir kommen zu den Schwertern" murmelte der Rekrut zu seiner rechten. Maro warf ihm einen Blick zu so, wie es mit geradeaus ausgerichteten Augen eben ging. Er war etwas kleiner als Maro und schmächtig. Was wollte er hier? Er sah aus, als gehörte er ehr in ein richtiges Theater, als auf diese staubige Quadratbühne.


    Maro erwiederte nichts. Er würde nur reden, wenn er direkt angesprochen würde, das war am sichersten.

  • Wie immer, wenn sich der Centurio die Neuzugänge persönlich vornahm, hatte sich Antias drei Schritte hinter der Linie postiert und wie immer bei dieser Gelegenheit wurde ihm auch diesmal eine Vorstellung geboten, der ein gewisser Unterhaltungswert nicht abzusprechen war. Während ein paar der neuen Tirones bereits eine vage Ahnung davon zu haben schienen, wie sich Centurio Avianus eine angetretene Linie vorstellte, erinnerte der Rest eher an eine um neunzig Grad gedrehte Warteschlange bei der staatlichen Getreideausgabe. Getrappel, Geschiebe, Gehampel – das bei den Frischlingen übliche Gebahren eben. Alles wie gehabt.
    Relativ entspannt wartete er noch ab, bis der Centurio die ersten Lektionen erteilt hatte, und machte sich dann an die Arbeit. Mit locker schwingender Optiostab schritt er hinter den Rücken der Rekruten die Reihen ab und gab vereinzelt halblaute aber durchaus deutliche Anweisungen, wenn nötig unterstützt durch den sanft energischen Einsatz des Hastile. „Hacken zusammen ... Schultern zurück ... Kinn hoch ... Aufrücken.“


    Langsam, sehr langsam, mauserte sich die ausgefranste Schlangenlinie zu einer einigermaßen ansehnlichen Formation. Für den ersten Tag auf dem Exerzierplatz war das ganz akzeptabel, da hatte er schon Schlimmeres erlebt. Eigentlich hätte er mit dem Ergebnis seiner Korrekturen ganz zufrieden sein können, hätte sich nicht einer der Tirones dazu berufen gefühlt, das Maul auf zu machen. Mit spitzen Ohren folgte Antias dem Geflüster. Aha. Da war sich also jemand zu fein für solch banale Verrichtungen wie dem korrekten Exerzieren und wollte gleich an die Übungspfähle. Hinter einem dürren kleinen Hering, bei dessen positiver Bewertung der Tauglichkeitsprüfung der Optio Valetudinarii offenbar sturzbesoffen gewesen war, kam er schließlich zum Stehen. „RUHE IM GLIED!“
    Für den Fall, dass der geschwätzige Neuzugang zusätzlich zu seinem Knüppelwuchs noch mit Schwachsinn oder Schwerhörigkeit geschlagen war, hämmerte ihm Antias den Knauf des Hastile einmal herzhaft auf den Cassis. „Noch ein Spruch von dir, und du schläfst die nächsten fünf Tage in deiner Rüstung! VERSTANDEN TIRO?“ Antias erwartete keine Antwort. Doch, der hatte gewiss verstanden. Wenn nicht, war bei ihm ohnehin Hopfen und Malz verloren.

  • "Salve, Tirones!", grüßte er zurück. Der Tag fing schon mal nicht schlecht an, als er zwischen den Rekruten Getuschel hörte, verfinsterte sich seine Miene allerdings etwas. Na sowas. Da hielten sich wohl welche für bessere Experten, was ihre Ausbildung betraf, als ihre tatsächlichen Ausbilder. Sein Optio hatte den Störenfried scheinbar schnell gefunden, aber wenn er schon mal so einen blöden Spruch zu hören bekam, wollte er es nicht dabei belassen.
    "Schwerter also?!", fragte er lautstark in die Runde, um zu zeigen, dass er alles andere als taub war.
    Ungern erinnerte er sich an die Katastrophen, die er teilweise mit ansehen musste, wenn die Tirones zum ersten Mal mit ihren Waffen hantierten. Fimbria war nur eine davon – und hatte sich glücklicherweise zügig gebessert. Nicht umsonst sorgte er für gewöhnlich für ein wenig Sicherheitsabstand zwischen den Tirones und zeigte ihnen vor, was sie zu tun hatten, viel zu leicht ließ sich das rechts am Gürtel baumelnde Schwert ja falsch ziehen. Aber vielleicht würde ja diese Truppe frischer Neulinge entgegen aller Erwartungen mit beispielloser Disziplin und Erfahrung glänzen.
    "Gut, überrascht mich! Gladios stringite, Tirones*!!!", schallte ein Befehl der Reihe entgegen und dabei behielt der Centurio den dürren Zwerg gut im Auge. Wer so aussah, musste doch zwangsläufig irgendwelche anderen Talente aufweisen, oder?


    Sim-Off:

    * Zieht blank

  • Tatsächlich schafften es alle versammelten Rekruten, auch Maro ihren Gladius unfallfrei aus seinem Gehege zu bekommen. Allerdings war allein diese einfache Tätigkeit mit einigen verblüffender Schwierigkeit verbunden und bei den meißten ergab das Ziehen des Schwertes bei weitem nicht den abgeklärt-heldischen Anblick, den man von einem Soldaten bei Ausführung dieser Tätigkeit erwartete.


    Da Maro Rechtshänder war, fühlte sich das Ziehen der Waffe mit der rechten Hand von der rechten Seite nicht besonders komfortabel an. Wäre es nicht sinnvoller, alle die Schwerter an der linken Seite befestigen zu lassen? Das wäre deutlich praktischer. Aber das war ja ausschließlich den Centuriones vorbehalten.


    Nun ja, nicht zu viel nachdenken, das würde seine Konzentration auf die Aufgabe nur stören.


    Während sie mit den Schwertern hantierten nutzte Maro die Gelegenheit, um sich ein wenig umzublicken. Bei den neuen Rekruten der Urbanae schienen die unterschiedlichsten Leute auf der Suche nach einer neuen Bestimmung zu sein. Da waren natürlich die gefühlt 10 Fuß großen Schränke, deren schiere Anwesenheit auf einem belebten Marktplatz die Langfinger von ihrem Gewerbe abhielten, aber eben auch solche, die Maro eher in einer staubigen Schreibstube erwarten würde und die wahrscheinlich nach der Ausbildung geradewegs in eine solche abkommandiert würden.


    Die meißten waren irgendwo dazwischen, so wie er selbst.


    Ohne auf größere Schwierigkeiten zu treffen hatte der Rekrutenhaufen den Befehl ausgeführt und erwartete nun die Anweisung was mit diesen Schwertern geschlagen werden sollte.

  • Avianus’ Befehl zum Blankziehen ließ Antias zwei Schritte zurückweichen. So lange die Tirones noch nicht mit Übungswaffen ausgerüstet waren, kam man ihnen beim Hantieren mit den Gladii besser nicht zu nahe. Schließlich hatte er nach Dienstschluss noch so einiges zu erledigen wobei sich abgetrennte Finger und ausgestochene Augen als eher hinderlich erweisen hätten. Aus entsprechend sicherer Entfernung betrachtete er sich das noch recht unbeholfene Gefummel, eilte abermals hinter den Reihen entlang, blockte den einen oder anderen allzu ausladend geschwungene Gladius mit dem Hastile und gab wo es besonders nötig erschien verbale Hilfestellung. „Nicht so, Tiro! Handflächen nach außen! ... Ellbogen nach oben, nicht zur Seite! ... Erst hoch damit und dann drehen! ... Pass auf deinen Nebenmann auf, verdammt!“ Natürlich war er sich im Klaren darüber, dass es der Konzentration der Tirones anfangs nicht gerade zuträglich war, von zwei Seiten bebrüllt zu werden, aber daran mussten sie sich gewöhnen, ebenso wie an das korrekte Ziehen des Schwertes, das Halten der Linie und all die unzähligen anderen Dinge, die ihnen im Lauf der kommenden Monate in Fleisch und Blut übergehen würden.


    Schließlich, nachdem auch der letzte Rekrut seine blanke Klinge mehr oder minder elegant aus der Scheide gezerrt hatte, nahm Antias wieder seine Position hinter der linke Flanke ein, um die Ausrichtung der Formation zu kontrollieren. Wie erwartet hatte das wilde Gezerre die Linie sofort wieder in Unordnung gebracht. Da war noch Luft nach oben. Eindeutig. Allerdings musste man den Männern zugute halten, dass kein Kamerad verletzt und vor allem kein Gladius zu Boden gefallen war. Da ihm ohnehin nichts anderes übrig blieb, sah er der weiteren Grundausbildung einfach mit Optimismus entgegen.

  • Gelassen beobachtete er, wie nach und nach mehr Klingen sichtbar wurden. Die einen zogen sie mit mehr, die anderen mit weniger Schwierigkeiten, wie immer eben. Und wo die Versuche der Tirones weniger ansehnlich waren, half der Germanicus nach. Und jetzt? Jetzt würde er seine richtige Ansprache halten. Irgendwer musste ja die übermotivierten, vorlauten und sich bereits für Soldaten haltenden unter den Rekruten zurück auf den Boden der Tatsachen befördern. Denn nichts davon, was sie hier machen würden, war Theater, alles hatte seinen Sinn. Das gewohnheitsmäßige Ausdauertraining jeden Morgen nach dem immer gleich ablaufenden Antritt genauso wie das stumpfe wiederholen der Befehle, bis sich jeder einzelne in die Köpfe der Rekruten gefressen hatte, und eben auch wenn es nur das Kommando zum Antreten war, oder das stundenlange Einstechen auf einen Holzpfahl.
    "Jetzt wo ihr eure Gladii in der Hand habt, was glaubt ihr, könntet ihr damit ausrichten?", fragte Avianus laut genug, damit es jeder mitbekam, "Seht euch an. Denkt ihr, ein Schwert ist alles, was ihr braucht? Denkt ihr, das reicht, um stundenlang auf den Beinen zu bleiben, danach noch immer schneller zu reagieren, als euer Gegner, und jeden einzelnen Befehl ohne zu zögern oder nachdenken zu müssen auszuführen?"
    Wohl kaum. Natürlich, er würde Bestmöglichstes tun, dass nach den Monaten der Ausbildung soweit war, aber noch standen sie ja ganz am Anfang.
    "Ich verlange Disziplin, Treue, Einigkeit und Gehorsam. Das zu lernen, dafür seid ihr mindestens so sehr hier, wie für die Waffenübungen. Deshalb schaut euch eure Gladii ein letztes Mal an, denn ihr werdet sie für den Rest dieser Einheit und vermutlich auch in den nächsten nicht mehr sehen. Gladios condite, Tirones*!" Damit wäre das also vorerst geklärt.
    "X Runden um den Platz, in voller Ausrüstung", forderte er sie zum Laufen auf, damit etwas Bewegung in die Truppe kam.


    Sim-Off:

    * Schwerter zurück in die Scheide

  • Na, das hatte Maro ja schon von aNaffang an befürchtet. Die körperliche Schleiferei beim römischen Militär war einzigartig. Er nahm also sein Zeug auf und setzte sich an der Seite der anderen in gemäßigtem Tempo in Bewegung. Man wollte ja nichts überstürzen, X Runden waren lang und man musste sich in der schweren Ausrüstung erst einmal selbst sortieren.


    Während sie so liefen dachte Maro an eine Begenung mit einem alten Optio in einer Taverne in Germanien. Dieser hatte geprahlt was er für wahre Wunder mit dem Prügel beim exerzieren vollbringen könne und wie hartund grausam doch die Ausbildung im Heer doch wäre. Irgendwas von in voller Rüstung duch die ägypticshe Wüste marschieren und in voller Rüstung auf ein geeatteltes Pferd schicken. Nur das alte Sparta käme Rom bei der Ausbildung der Soldaten gleich.


    Damals hatte Maro das vor allem für eine gute Geschichte gehalten. Heute jaedoch hoffte er, dass sich nicht zu viel von dem Optiosgarn als Realität herausstellen würde

  • Kaum hatte er den Befehl gegeben, setzte sich die Truppe in Bewegung, wenn auch etwas gemächlich für seinen Geschmack. Da ging doch sicher mehr.
    "Das geht doch sicher noch ein wenig zügiger?!", trieb Avianus die Tirones an und stieß einen von ihnen mit der Vitis an, als die Truppe nach der ersten Runde wieder an ihm vorbeilief. "Das hier soll ja kein Spaziergang werden! Celerior, Tirones!" Natürlich übertrieb er ein wenig, aber man wollte den jungen Rekruten ja ein wenig Feuer unterm Hintern machen und ihm würde langweilig werden, den Tirones einfach nur beim Laufen zuzusehen.
    Zufrieden sah er dabei zu wie alle Rekruten mehr oder weniger schnell ihre Runden hinter sich brachten. Lange ließ er ihnen aber nicht Zeit, sich zu erholen, sondern erteilte gleich die nächste Aufgabe: "Venite, Tirones!", rief er sie wieder zu sich, "XXX Liegestütze! Und wer absetzt, macht jedes Mal V mehr!"
    Mit aufmerksamem Blick schritt er zwischen den Rekruten über den Platz und stieß schließlich einen der sich abmühenden Tirones mit dem Fuß leicht an. "Du! Kriegst du noch genügend Luft, um mir die Ränge bei den Cohortes Urbanae zu erklären?!"


    Sim-Off:

    Du darfst dich gerne angesprochen fühlen ;)

  • Hä? Die Ränge der Urbanae? Maro war gerade dabei sich an XXX Liegestützen in voller Rüstung abzumühen und dabei nicht völlig schlapp zu machen. Liegestützen in Rüstung war ungefähr so wie in Rüstung schwimmen. Es drückte einem einem die Luft ab und einen unweigerlich nach unten. Und jetzt sollte er dabei noch quatschen?


    Unwillkürlich hielt er inne, bekam aber sofort einen Tritt, der ihn an seinen auszuführenden Befehl erinnerte. "Einen Augenblick" - Noch ein Tritt


    "Praefectus Urbi - Tribunus - Centurio - Optio - Immunes - Legionarius"


    Keuchend versuchte Maro nicht der Versuchung nachzugeben jedesmal beim heruntergehen einfach liegen zu bleiben und die Schmerzen wurden stärker. Hoffentlich hatte er wenigstens die Rangfolge hinbekommen.

  • Sim-Off:

    Ähem ... ob ich meine Tirones mehrmals trete, ist immer noch meine Entscheidung. ;)


    "Gut, Tiro", lobte Avianus erst, nicht direkt, weil er an der Antwort absolut nichts auszusetzen hatte, sondern eher, weil der Tiro tatsächlich den Atem gefunden hatte, überhaupt etwas Brauchbares zu sagen. Der Centurio war also halbwegs zufrieden.
    "Wir sind aber nicht bei den Legionen. Folglich gibt es bei den Cohortes Urbanae keine Legionäre. Ihr werdet - hoffentlich - eines Tages zu Milites befördert werden. Milites gregarii, um genau zu sein", verbesserte er schließlich den Tiro und marschierte weiter zwischen den Tirones hindurch, die sich am Boden in voller Ausrüstung durch ihre Liegestütze quälten. Aber genau das war ja seine Aufgabe und der Grund weshalb er Fragen stellte: Um Wissenslücken seiner Rekruten aufzuspüren und sie möglichst erfolgreich zu füllen.
    "Außerdem sollt ihr wissen, dass die Immunes keinen höheren Rang in dem Sinne haben, sondern lediglich einfache Soldaten sind, denen Sonderaufgaben zugeteilt wurden. Sie erhalten weder höheren Sold noch haben sie zusätzliche Befehlsgewalt. Anders verhält es sich allerdings bei den restlichen Principales. Einer der wichtigsten Principales, den Optio, hast du bereits erwähnt, Tiro. Weitere wären etwa der Signifer, der Tesserarius oder der Imaginifer", erklärte er und versuchte dabei nicht zu ausschweifend zu werden, während seine Tirones sich weiter abmühten. Gerne hätte er noch etwas länger die verschiedenen Aufgaben erklärt, hätte dafür aber gut eine ganze Übungseinheit opfern können und war sich zudem sicher, es fand sich später ein geeigneterer Zeitpunkt, um die Tirones mit ein paar Fragen mehr zu löchern, was ohnehin unterhaltsamer für ihn wäre, als Monologe führend über den Platz zu schreiten.
    "Surgite*, Tirones. In agmen venite**! Für den rest des Tages werdet ihr marschieren!", befahl er, als er davon ausging, dass alle Tirones ihre Liegestütze abgearbeitet hatten, "Mit dem linken Fuss zuerst! Aequatis passibus***! Pergite****! Links! Links! Links!"


    Sim-Off:

    * Aufstehen
    ** In Kolonne antreten
    *** Im Gleichschritt
    **** Marsch

  • Links, links, links. Das war der Rhythmus. Gleichmäßig wie Schläge auf einer Trommel. Im Kopf stellte sich Maro genau diese Trommel vor. Das machte es ein bisschen leichter.
    Ein Fuß vor den anderen. Nur nicht aus dem Rhythmus kommen.


    Die Schmerzen im ganzen Körper ausblenden. Und das war erst der Beginn gewesen. Der Beginn der Ausbildung. Vom richtigen Soldatenhandwerk hatte er ja noch gar nichts gesehen. Das konnte ja heiter werden.Links, links, links.


    Naja, immerhin war er hier bei den Stadtkohorten gelandet und nicht unter der brennenden Sonne Africas oder Iudäa oder ähnlich unwirtlichen Orten. Um dort in den Legionen zu dienen musste man wohl eine besondere Art von Wahnsinn mitbringen. Links, links, links.


    Rom war dagegen ein Ort elysischer Freuden. Das sagte sich Maro jedenfalls, als er versuchte aufrecht in der Formation zu bleiben. Sturen Blickes marschierte er dem Rest seiner Ausbildung entgegen. Links, links, links.

  • Den gefühlten halben Vormittag ließ Avianus die Rekruten um den Platz marschieren, Kurven nach links und rechts ausführen, und war guter Dinge, wie bei jeder anderen Truppe zuvor, dass sie sich irgendwann nicht mehr gegenseitig in die Hacken treten würden. Schon jetzt sah es immerhin schon besser aus, als er erwartet hätte. Für heute waren die Jungs aber genug marschiert und hatten sich eine kleine Pause redlich verdient.
    "State, Tirones!", befahl er der Kolonne anzuhalten, "Das reicht erstmal! Ihr habt euch gut geschlagen. Jeder von euch läuft noch X Runden um den Platz. Danach zurück zu den Baracken mit euch. Macht eine Pause. Los!"



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    Caius Rubrius Pennus


    "Staaate, Tirones!" Mit strengem Blick marschierte der Optio die Rekruten ab. Sah ja soweit schon mal nicht schlecht aus. Komplette Anfänger hatte er nicht mehr vor sich. Nur schade, dass die hübsch hergerichtete Ausrüstung gleich wieder weg musste.
    "Heute wird gekämpft!" Allerdings nicht sofort mit Gladii, Scuta und Hastae. "Das heißt: Waffen ablegen! Loricae weg!", überraschte er möglicherweise den einen oder anderen Tiro, "Ihr werdet ringen! Sucht euch einen Partner, Ziel ist es euren Gegner zu Fall zu bringen und am Boden zu halten!"
    Pennus wartete, bis sich die Reihe an Tirones aufgelöst und anscheinend jeder seinen Gegenspieler gefunden hatte. "Nicht warten, los gehts!"

  • Ach ja, das gute, alte Ringen. Keine Waffen, keine Rüstungen. Maro stand vor seinem Kontrahenden, einem Kerl den er nicht kannte. Kleiner als er, aber stemmig. DAs war ungünstig. Diese Leute blieben oft lange stabil auf den Beinen. Dürre Birken ließ sich immer leichter fällen, als kleine, hässliche Baumstümpfe von Eichen. Man musste sie Stück für Stück ausbuddeln.


    Also ging Maro die ganze Sache strategisch an. Er würde den Kerl nicht mit einem Stoß umwerfen, aber er hatte den Höhen- und den Reichweitenvorteil. Er ging seinen Gegner eher von oben an, achtete aber darauf, dass seine Beine nicht zu einem dankbaren Ziel wurden.


    Fürchterlich in einander verkeilt standen Maro und sein Gegner da und versuchten sich umzuwerfen. Nun ging es darum die Konzentration aufrecht zu erhalten. Spürte man ein Nachlassen beim Gegner, war das ein offenes Einfallstor ins Verderben. Also. Nicht ablenken lassen.


    Maro konnte sich nicht vorstellen, dass es auf dem Schlachtfeld solcherlei statische Kämpfe geben würde. Irgendeiner hatte irgendwo immer noch ein Messer, das seinen Weg in den Hals des jeweiligen Feindes finden würde, wenn Speere, Schwerter und Dolche bereits beschäftigt worden waren.

    Da, da war es. Ein Zucken beim Gegner. Offenbar passte ihm die Haltung seines rechten Armes nicht und er versuchte ihn aus seiner abnorm verdrehten Position herauszudrehen. Dadurch ließ der Druck auf Maros linker Körperhälfte kurz nach, was er umgehend auszunutzen begann.


    Bevor der andere seinen Griff wieder gefestigt hatte, drückte Maro dagegen und des Gegners rechte Seite gab nach. Die Spannung, die sich aufgebaut hatte entlud sich in diese Richtung und plötzlich lag Maros Kontrahend auf dem Rücken. Maro hielt ihn ohne Probleme am Boden fest, denn der andere machte keine Anstalten sich weiter zu wehren. Maro hatte gewonnen.

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    Caius Rubrius Pennus


    Der Optio beobachtete gelassen seine Rekruten, klopfte hier einem etwas zu stürmischen Burschen auf die Finger, feuerte da einen zögerlichen Angsthasen an, war aber im Grunde ganz zufrieden.
    "Gute Arbeit Tirones!", rief er nach einigen weiteren Runden, "Einige grundlegende Dinge lassen sich beim Ringen üben ... Reflexe, den Gegner einschätzen, Kraft und Schnelligkeit. Für die Art Kampf, wie er da draußen stattfindet, fehlen uns die Waffen! Loricae wieder anlegen Tirones!", befahl er und schnappte sich die ersten Rekruten, die ihre Rüstungen wieder fertig verschnürt hatten, um die Übungswaffen auf den Platz zu schaffen. Die schonten einerseits die Waffen der Rekruten und waren noch dazu etwas schwerer als die gewöhnlichen Waffen, die die Rekruten beim Eintritt in die Armee erhielten.
    "Jeder nimmt sich ein Übungsschwert und -schild und stellt sich an einen der Pfähle! Ihr stecht aus der Deckung zu, von der Seite, über den oberen Schildrand hinweg ... wo auch immer ihr beim Gegner eine Schwachstelle entdeckt! Nicht zimperlich sein! Gladios stringite, Tirones!"

  • Obwohl Maro schon sehr erschöpft vom Ringen war raffte er für die Schwertübung nocheinmal seine ganze Konzentration zusammen, denn hier ging es wohl zum Herzen dessen, was ein römischer Soldat im Kampf zu tun hatte. Der Kampf mit dem Schwert und dem großen Schlid. Wenn sonst nichts, so sollte er doch wenigstens das Schwert sehr gut beherrschen lernen. es würde ihm im Zweifel wohl den Hintern retten.


    Dies dann wohl im Verein mit dem großen römischen Turmschild. Durch seine für einen Schild enormen Ausmaße vermittelte es Maro ein Gefühl der sicherheit. Hinter so einem Teil konnte ihn so schnell nichts erwischen. Er wünschte nur der Gladius wäre eine imposantere Waffe. Am Rhein hatte er Germanen auf Handelsreise gesehen, die schwere Äxte und manche lange Schwerter mit sich führten, die nach deutlich mehr aussahen und den Gladius mikrig erscheinen ließen.


    Natürlich war der Gladius perfekt auf die Kampftaktik mit dem großen Schild zugeschnitten. Zustechen - hinter das Schild ducken. Angriff und Verteidigung. Größtmöglicher Schaden bei größtmöglicher Sicherheit.


    Und so versetzte sich Maro wieder einmal in den Rhythmus der Übung bis der Optio ihm sagen würde, dass es genug sei.

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