Agrippa und seine Cousine betraten das Triclinium. "Wo möchtest du Platz nehmen?", fragte er, etwas unschlüssig. Für zwei Leute ist es hier schon ein bisschen groß!
Triclinium | Daheim...
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"Ja, gerne.", nicht sie und lies sich anschließend den Hocker von einem Sklaven zurecht rücken, zusätzlich platzierte er ein weiches Kissen, damit seine Herrin möglichst sanft saß. "Collegium Pontificum? Hmmm... vielleicht magst du ihn mal einzuladen? Immerhin ist unserer Haus dafür ausgelegt, mehr als nur uns zwei zu beherbergen."
Diese Stille in der Villa war schon recht komisch, war sie das doch bisher anders gewohnt, zumal weil sie in Rom wohnten und nicht in Tarraco, gerade deshalb die Villa überfüllt sein müsste. "Hmm, lass mal überlegen. Wie fange ich am Besten an.... also die Octavier sind sehr gute Freunde der Familie, gefolgt von den Helvetier, natürlich sind die Germanier es ebenso und natürlich die Decimer. Die Decimer sind wie wir in Hispania aufgewachsen, wenn auch die Decimer tatsächlich von den Iberer abstammen, wir jedoch ursprünglich von den Sabiner." Sie nickte kurz mit ihrem rechten Zeigefinger auf ihr Lippenpaar. "Also ich würde mich mit ihnen in Verbindung setzen wollen. Es ist deine Wahl, Aulus." Wirklich? "Der Decimus wäre wohl eine gute Wahl. Er ist Praefectus Urbi und sein Sohn soll Tribun bei der Cohortis Praetoriae sein." Sie machte eine kurze Nachgedenkpause. "Also, ich glaube, bei denen solltest du es auf jeden Fall versuchen."
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Musa nahm sogleich Platz. "Bringt uns eine Kleinigkeit zu essen", wies Agrippa den Sklaven an, der gerade Musas Hocker zurechtgerückt hatte. Hunger hatte er eigentlich nicht, aber vielleicht wollte Musa etwas essen. Und ein kleiner Snack hatte noch nie jemandem geschadet!
Er setzte sich seiner Cousine gegenüber und lächelte sie an. "Stimmt, eine kleine Cena veranstalten.. - gute Idee!" Ein Paar Leute kannte Agrippa ja schon. "Würdest du dich denn auch blicken lassen?" Ein bisschen von Musas guter Laune war nie fehl am Platze! Sie redete weiter über familiäre Bindungen. Sie kennt sich aber richtig gut aus! Agrippa hätte sich tatsächlich ein bisschen mehr mit diesen Themen beschäftigen sollen. Und zwar vor seiner Abreise nach Rom! "Germanicer, Octavier, Helvetier... Alles klar. Ich hoffe nur, die beschweren sich nicht, wenn ich sie besuchen komme", grinste Agrippa. Musa meinte, der Decimus sei eine gute Wahl für ein tirocinium fori. Der Decimus also... Er war schon einmal (heute morgen) beim Stadtpräfekten gewesen. Er machte einen ganz guten Eindruck. Agrippa nickte. "Ich werde Decimus Livianus demnächst mal wieder besuchen." Na, ob der sich freuen würde?
Agrippa war wirklich neugierig darüber, was seine Cousine so in Germanien gemacht hatte. Doch sie wollte nicht darüber reden. Warum wohl? Und wer war eigentlich dieser Verwandte? Eigentlich müsste Agrippa doch auch mit ihm verwandt sein... oder etwa nicht?
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Musa schaute kurz den Sklaven in die Augen und nickte leicht, als er von Aulus angesprochen wurde. Komisch... Zu gegebener Zeit müsste noch die Frage geklärt werden. Wer von den beiden eigentlich die Hausherrin beziehungsweise Hausherr war. Es spielte für die Sklaven eigentlich keine Rolle, da sie so oder so jeden Matinier zu gehorchen hatten. Doch war dieser Umstand der Tradition geschuldet. "Natürlich, Aulus. Nichts lieber als das.", lächelte sie. "Ist das deine Reihenfolge? Wenn ja, dann würde ich vorschlagen, dass du zuerst die Octavier aufsuchst. Nicht, dass sie sich gekränkt fühlen. Ich möchte ungern einen Spalt zwischen unseren Familien öffnen." Ob einer der Octavier gewillt ist ihren Cousin auszubilden, nun, dies stand auf einem ganz anderen Blatt. Wichtig war halt, dass die Reihenfolge eingehalten wurde. Am Hofe würde man sowas wohl als Protokoll bezeichnen.
Sie lehnte sich ein wenig nach hinten und seufzte dabei. "Aulus, ich möchte hier ungern versauern. Weißt du, ob die Tage irgendein Fest oder dergleichen stattfindet? Also kein religiöses, sondern vielmehr... du weißt schon... ." In der Zwischenzeit servierte die Sklaven einiges an Köstlichkeiten, darunter viele Dinge aus ihrer alten Heimat Tarraco. "Ich brauche Ablenkung. Viel Ablenkung."
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"Reihenfolge - äh..." Eigentlich hatte Agrippa nur die Gensnamen wiederholen wollen, um sicherzugehen, dass er keinen vergaß. Dass es eine Reihenfolge geben sollte - nein, daran hatte er wahrlich nicht gedacht. "Wie du meinst, Musa. Dann erst zu den Octaviern." Andererseits... Die merken doch eh nicht, wen ich als erstes besuche! "Kennst du da jemanden persönlich? Darf ich auch von dir schöne Grüße ausrichten?"
Ah, endlich kam das Essen! Agrippa goss sich etwas hispanischen Wein vom Familienlandgut ein und biss genüsslich in ein Stück Brot. "Feiern, ja, gut ... dass ... du das ansprichst!" Seinen Redefluss hatte er zweimal kurz unterbrechen müssen, um in´s Brot zu beißen. "Wir werden ja bald einen neuen Kaiser haben - da wird es sicherlich ein paar Festlichkeiten geben", sagte Agrippa. "Oder denkst du an etwas bestimmtes?"
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Musa musste gar nicht lange überlegen. "Nein, ich kenne ehrlich gesagt keinen persönlich. Oder sagen wir es so, dass die sich bestimmt nicht mehr an mich erinnern könnten. Ich bin ja erst seit ein Jahr wieder in Rom. Doch die anderen wohl eher über 10 Jahre. Also war ich, als sie mich das letzte Mal sahen, sehr klein." Musa nahm sich eine Feige zur Hand. Lies sie sich dann schälen und biss schließlich ab. "Oh, lecker. Wo kommt die denn her? Aus Ägypten?" Sie blickte fragend alle an. Doch die Sklaven zuckten nur mit den Schultern. "Du kannst ja gerne einen Plan aufstellen, welches Fest wir besuchen könnten. Ich bin ganz offen. Du hast bestimmt ein geschicktes Händchen für." Sie tippte mit den Fingern der rechten Hand auf ihr Kinn. "Sag mal bitte, hast du etwas von den anderen Familienmitglieder gehört?"
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