• Wie von den Duumvirn verfügt begannen eine Woche nach dem Beschluss des Ordo decurionum die Umbauarbeiten der Curia. Curio hatte bereits in den letzten Tagen gemeinsam mit dem Archtekten die bisherigen Räumlichkeiten der Curia abgegangen, um die letzten Bauplanungen vorzunehmen, sodass die Arbeiten nun an diesem Tag beginnen konnten. Bereits am Morgen hatten sich zahlreiche Arbeiter vor der Curia eingefunden, die durch den Architekten und den Baustellenleiter eingewiesen wurden. Curio war ebenfalls anwesend, um sich dem Baustellenleiter und den Arbeitern als Bauleiter vorzustellen. Schnell begannen dann auch die Arbeiten im Inneren der Curia, die nun erstmal komplett entkernt werden musste.

  • Seit einiger Zeit liefen nun bereits die Arbeiten an der Curia. Die große Baustelle war mittlerweile ein Teil des Stadtbildes geworden, wodurch auch das Bild des Forums beeinflusst wurde. Im Innern schritt die Entkernung gut voran. Bis auf die tragenden Mauern und Wände wurden alle Zwischenwände entfernt und auch bereits der hintere Teil des Gebäudes langsam zurückgebaut und mit Balken abgestützt. Dort sollte nach der Entfernung der Decke im neuen Sitzungssaal eine Apsis angebaut werden, in der dann auch ein Altar Platz finden sollte. Allerdings stand zuerst die komplette Entkernung und die Entfernung der Decke des Saals auf dem Plan. Der Rückbau der Decke war dabei zu vorerst die größte Aufgabe, da dafür auch im Innern des Gebäude Baugerüste aufgestellt werden mussten und der Bauleiter darauf achten musste, dass die Statik der Seitenwände nicht unter dem Rückbau litt. So schritten die Arbeiten dort nur langsam voran. Zur Sicherheit waren die Seitenwände mit Balken verstärkt worden. Nun entfernten die Arbeiter Stein für Stein und Bohle für Bohle die Decke des Sitzungssaals. Der Bauleiter hatte währenddessen einige Arbeiter abgestellt, um die Seitenwände und die Deckenkonstruktion im Auge zu behalten, um mögliche Schäden oder Risse sofort zu bemerken. Er selber war vor allem damit beschäftigt mit Argusaugen die Arbeiten zu überwachen und zu schauen, dass die Arbeiter auch mit der notwendigen Sorgfalt voranschritten.


    Als Curio dann mal wieder an der Baustelle erschien - er kam normalerweise jeden Tag vorbei und ließ maximal zwei Tage die Woche aus, wenn sein Terminkalender wieder übervoll war - ließ er sich über die Fortschritte, aber auch die Probleme informieren. Zufrieden nickte er über die Fortschritte bei der Entkernung und dem Rückbau der Deckenkonstruktion im Untergeschoss, legte aber die Stirn in Falten, als er von dem Bauleiter erfuhr, dass es offensichtlich schon wieder - oder immer noch? - Probleme bei der Beschaffung von Baumaterial gäbe. Sowohl Steine, als auch Holz schien im Moment Mangelware zu sein, obwohl Curio wusste, dass derzeit neben dem Umbau der Curia und den Arbeiten an der Casa Helvetia keine weiteren größeren Bauprojekte anstanden. Und ebenso wusste er, dass die Arbeiten an der Casa Helvetia längst nicht so viel Material verschlang, dass für den Curiaumbau keine Materialien mehr übrig wären. Auch das notierte er sich und würde sich wohl damit beschäftigen, wie er dieses Problem lösen konnte. Dem Bauleiter versicherte er derweil, dass er sich darum kümmern werde, genug Baumaterial zu beschaffen, was wohl vor allem bedeutete, dass er erneut bei den Sägewerken und Steinbrüchen Klinken putzen müsste.

  • Die Entkernungsarbeiten waren im Plan beendet worden und so konnten die Arbeiter nun mit der Neuordnung des Erdgeschosses fortfahren. Die Materialanlieferung war nun wieder gesichert, da sich auf Bitten Curios einige Sägewerks- und Steinbruchsbesitzer aus dem Ordo decurionum bereit erklärt hatten, der Stadt ein Vorkaufsrecht auf ihre Waren einzuräumen. Mit dem Wissen darum konnten die Bauarbeiten nun auch zumindest vom Materialaspekt problemlos fortfahren. Das Herstück des Erdgeschosses sollte natürlich der Sitzungssaal bilden. Direkt mittig des Gebäudes von Forum nur durch den Säulengang und eine hölzerne Pforte getrennt sollten hier bald die großen lokalpolitischen Entscheidungen getroffen werden. Bis es aber soweit war, galt es noch viele Arbeiten vorzunehmen. Die Apsis im hinteren Teil des Gebäudes war das erste Projekt, da es sich dabei um eine konkrete Erweiterung des Grundrisses im Erdgeschoss handelte. Hierfür war ein Teil der hinteren Wand eingerissen und durch eine Holzkonstruktion ersetzt worden, die das Gewicht des Obergeschosses für der Dauer der Arbeiten tragen sollten. Steinmetze sorgten nun dafür, dass die Steine für den Anbau zurechtgehauen wurden und Maurer waren es schließlich die die Steine in Form eines Halbkreises aufeinanderlegten dabei hielten sie sich für das einheitliche Bild an die Breite und den Baustil der anliegenden Mauern.

  • In seinen täglichen Besuchen auf der Baustelle der Curia zeigte sich für Curio ein insgesamt zufriedenstellendes Bild. Aufgrund der sichergestellten Materialzufuhr gingen die Arbeiten stetig voran, sodass nur noch bautechnische Gründe für Probleme sorgen konnten. Da die Bauarbeiten in den Händen eines erfahrenen Bauleiters lagen und sowohl der Architectus als auch Curio regelmäßige Visiten durchführten, ging der Helvetier davon aus, dass alle Arbeite darauf achteten, Flüchtigkeitsfehler zu vermeiden. Schrittweise ließ sich Curio dann aber über die Baustelle führen und sich über die Fortschritte in Kenntnis setzen.


    Der Sitzungssaal mit der erhöhten Decke nahm langsam Form an. Die Apsis im hinteren Teil des Gebäude gab dem neugestalteten Versammlungsort des Ordo decurionum etwas Edles. Dieser Eindruck wurde durch die aufwändig gestalteten Wände und die auf tiefen Treppenstufen aufsteigenden Sitzreihen für die Decurionen noch verstärt. Auch fand sich in der Apsis nun ein kleiner Altar, an dem der Stadtrat in Zukunft kleinere Opfer veranstalteten könnte. Der neue Saal mit seiner hohen Decke und seiner schlichten, aber herrschaftlich wirkenden Ausstattung würden sich bestens für die Sitzungen eignen und bot in Zukunft auch einen ansehnlichen Blick für Gäste der Stadt und die Bürger, die hier bald ihre Anliegen an die amtierenden Magistrate herantragen würden. Die letzten Arbeitsschritte des zweiten Bauabschnitts bestanden nun daraus, die beiden Arbeitsräume im Erdgeschoss fertigzustellen. Da hier aber keine größeren Dinge zu tun waren, würde diese Arbeiten nicht viel Zeit beanspruchen, sodass die Arbeiten zeitnah in den dritten Bauabschnitt übergehen würden.

  • Nachdem die Arbeiten im Erdgeschoss abgeschlossen waren - der Sitzungssaal war nun praktisch bezugsfertig, ebenso die beiden links und rechts davon liegenden Schreibstuben - begannen die Arbeiten im Obergeschoss. Da die Decke des Sitzungsaals bis in Obergeschoss hineinragte, war darüber nur noch Platz für zwei Arbeitensstuben, die beide als Archivräume genutzt werden sollten. Das Archiv sollte nach den Plänen der Mitglieder des Ordo decurionum dann aus dem stickigen, dunklen Keller ins Obergeschoss ziehen. Für die Arbeiter bestand die größte Herausforderun nun daraus, zu schauen, wie die Räume im Obergeschoss nun an den Sitzungssaal angepasst werden sollten. Letztlich war es keine große Arbeit, da die Planungen ja standen und letzlich, gemäß dieses Plans, nur die Räume der Magistrate über dem Sitzungsaal wegfielen. Doch musste dennoch eine gute Lösung gefunden werden, wie die Räume letztlich miteinander und mit dem Erdgeschoss verbunden wurden.


    Mit ruhigen Mienen standen der Bauleiter, der Architect und Curio vor den Plänen und gingen die einzelnen Arbeitsschritte durch, die im dritten Bauabschnitt erfolgen sollten: Renovierung der beiden Archivräume, Verbindung miteinander und dem Erdgeschoss und zu guter Letzt nach jedem einzelnen Schritt die Püfung von Statik und Praktibilität. Grade kam zudem eine weitere Ladung Baumaterial von den Betrieben einiger Decurionen an. Gemeinsam mit dem Bauleiter prüfte Curio das Material auf Qualität und Quantität und nach einem zufriedenen Nicken von Seiten Curios begann der Bauleiter damit, die Materialien auf die einzelnen Schritte aufzuteilen. Währenddessen war das lauter Hämmern, Sägen, Klopfen und die Rufe der Arbeiter zu hören. Man konnte die Baustelle ohne weiteres als quirlig bezeichnen und Curio war zuversichtlich, dass er die Bauarbeiten noch selbst zu einem Ende führen würde oder die Baustelle in einem ordentlichen Zustand an einen möglichen Nachfolger weitergeben könnte.

  • Die Bauarbeiten an der Curio waren nun im großen und ganzen abgeschlossen. Nun galt es nur noch ein paar kosmetische Arbeiten vorzunehmen, damit der Bau auch durch die Stadtverwaltung und den Ordo decurionum bezogen werden konnte. Dafür machten Curio, der Architect Lysander und der Bauleiter nun einen Rundgang durch den Neubau, markierten einige Stellen, an denen noch nachgearbeitet werden musste und machten sich danach darüber Notizen. Eine weitere Begehung dieser Art hatte Curio nach dem Ende der kleineren Arbeiten für die amtierenden Magistrate vorgesehen, damit diese sich ein Bild des Neubaus machen konnte. Der Rundgang durch das Untergeschoss ergab im Sitzungssaal noch einige Änderungen an der Apsis, wo noch ein paar repräsentative Änderungen vorgenommen werden sollten, in den angrenzenden Officia noch kleine Anpassungen an den Fenster- und Türrahmen und im Obergeschoss ein paar Arbeiten am Boden. Diese sollten nun im letzten Bauabschnitt ausgebügelt werden. Die Neueröffnung des Curia stand also unmittelbar bevor.

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