[Canabae] Bummel durch die neue Nachbarschaft

  • Nachdem sie das Haus das bald die Casa Helvetia sein würde verlassen hatten ging es ein gutes Stück durch die Canabae. Letztendlich war es wohl die übernächste Querstraße zu der in der die Casa Helvetia lag. Aber man musste halt nen ordentliches Stück drum rum laufen.


    Das Haus war etwas anders gebaut als die meisten in der Canabae, Ursprünglich hatte es hier wohl einen ordentlichen Erdhügel gehabt und damit das Haus nicht wie ein Leuchtturm über alle anderen Häuser der Gegend rausstach hatte man quasi in den Erdhügel gebaut. So war ein Haus entstanden was eigentlich nur ein Dach hatte was den nebenliegenden Streifenhäusern glich. Alles andere war als ob man in einem Keller ging nur das es halt keine Stufen runter ging sondern man ganz normal über eine Schwelle trat.


    Im Haus selber sah... also richtig gut sehen konnte man nicht da es sehr schummrig war, dass hier ein Laden mit jeder Menge..... Zeug war.


    "Also ich nenn den Kerl hinterm Tresen ja immer Tüdelkramhändler. Ich weiß noch das er Gallier ist und meiner Meinung nach nicht ganz dicht, seinen wirklichen Namen kenn ich aber nicht. Aber er ist harmlos und wenn einer Glücksbringer und Talismane verkauft die funktionieren dann er. Also natürlich außerhalb eines Tempels."

  • Das Haus in das Corvinus sie nach einem kleinen Spaziergang durch die Canabae führte, war sehr merkwürdig. Es schien in einen Hügel gebaut zu sein. Als sie es betraten war es ziemlich düster. Alpina brauchte eine Weile bis sie das Sammelsurium an Amuletten, Talismanen und Votiven überblickte. Da gab es Votivtafeln mit Götterdarstellungen aus Metall oder Ton, Sitzfiguren von Göttern, Laren und Genien für den Hausaltar, Votive mit Darstellungen von Körperteilen, die wohl medizinisch-magischen Zwecken dienen sollten und jede Menge Amulette. Aus Stein, aus Ton aber auch aus Bronze und Silber.
    Alpina sah sich neugierig um. Viele Amulette und Talismane zeigten Götterköpfe. Sie erkannte Merkur mit den Flügeln am Hut, Herkules mit dem Fell des nemeischen Löwen, Mars im vollen Ornat und diverse mehr. Aber auch Münzen mit dem Füllhorn der Fortuna und Adler der Legionen waren ausgestellt. Zuletzt fiel ihr Blick auf eine Reihe eigenartig geformter Talismane. Sie musste zweimal hingucken und als sie erkannte, was sie darstellten, schoss ihr die Schamesröte ins Gesicht. Es waren überdimensionierte Darstellungen eines Phallus.


    Der Gallier, den Corvinus ihr als Tüdelkramhändler bezeichnet hatte, beobachtete die potentiellen Kunden. Natürlich sprang er sofort auf Alpinas Erröten an.


    "Da sehe ich doch gleich den Kennerblick der jungen Dame! Sehr gut. Der Phallus des Priapus, ein Glückssymbol ohne Gleichen! Diese Amulette, man nennt sie Fascinum, sind bei den Soldaten und vor allem bei den Reitersoldaten sehr beliebt", dozierte er in bester Verkäufermanier. "Sie sollen Unglück und den bösen Blick abwenden und ich habe schon viele Rückmeldungen erhalten, nach denen sie zuverlässig ihren Dienst leisten. Man kann sie am Zaumzeug des Pferdes befestigen."


    Er nahm einen besonders markant geformten Anhänger aus Silber und zeigte ihr, wie er mithilfe der Öse am oberen Ende befestigt werden konnte. Dann zwinkerte er ihr zu.
    "Nun, junge Frau. Du hast da doch ein wirklich ansehnliches Exemplar von Mann bei dir. Da solltest du ihm schon auch einen potenten Glücksbringer aussuchen. Du wirst deinen Entschluss nicht bereuen und er wird sicherlich gesund und wohlbehalten in dein Bett zurückkehren."


    Sein anzügliches Grinsen und der passende Spruch dazu führten zu einer unnatürlichen Färbung ihres Gesichts und einer intensiven Hitze, die in ihr hochstieg.
    Alpina traute sich nicht, einen Seitenblick auf Corvinus zu werfen. Sie war sich sicher, dass er bis über beide Ohren hinaus grinste. Also griff sie kurzentschlossen zu.


    "Also gut. Ich brauche aber zwei davon, denn er hat zwei Pferde. Bitte pack mir die Talismane gut ein... äh also so, dass nicht jeder gleich sieht, was ich gekauft habe, ja?"


    Jetzt grinste der Gallier wieder und nickte. Alpina handelte nicht. Sie zahlte schnell den Preis, den er nannte und drehte sich dann erst zu Corvinus um. Ihr Blick in sein Gesicht würde ihm ihre noch immer sehr unnatürlich roten Wangen zeigen.

  • Oh ja Corvinus hatte seinen Spaß in diesem Laden.
    Nicht das ihn die Phallussymbole sonderlich beeindruckten, er war ja Decurio einer Reitereinheit und wenn diese Symbole bei Reitern sehr beliebt waren so würden wohl etliche seiner Leute solche Sachen an ihren Pferden befestigt haben.


    Nein es war viel mehr wie Rot Alpina wurde bei dem ganzen.


    Als sie den Kauf dann schließlich, sehr schnell und ohne viel handeln, abgeschlossen hatte sah sie ihn mit immer noch roten Wangen an.


    "Steht dir sehr gut diese Farbe", sagte er verschmitzt. Doch wenn er schon einmal hier war und Alpina schon den Stoff bezahlt hatte wollte er nicht ohne etwas für sich gehen. Er wandte sich also an den Gallier


    "So Mann nachdem du meiner Frau ja so gut beraten hast kannst du vielleicht auch mir helfen. Du musst nämlich wissen meine Frau ist kein Hausmütterchen und läuft auch öfter mal draußen rum. Zuweilen bis an und hinter den Limes. Kannst du also mir vielleicht auch einen Talisman empfehlen und verkaufen den ich ihr dann geben kann damit sie und unser Kind und die folgenden immer gesund in unser Haus zurück finden?"

  • Die Aussage, dass ihr das Rot im Gesicht gut stünde, führte erst recht dazu, dass sie die Farbe eines reifen Radieschens annahm. Sie schlug die Augen nieder.
    Doch Corvinus war noch nicht fertig. Er erklärte dem Händler, dass er einen Talisman für seine Frau suchte. Der Gallier nickte lächelnd. Er ahnte, dass er mit diesem Pärchen heute ein gutes Geschäft machen würde. Er betrachtete Alpina mit schiefgelegtem Kopf.
    "Hm. Also deinem Zustand nach zu urteilen könnte dir eine Venushand vielleicht gute Dienste leisten. Sie erinnert an das Parisurteil und die drei Göttinnen, die zur Wahl standen: Juno, Minerva und Venus. Oder vielleicht eher ein Medusenhaupt?"


    Er hielt ihr eine Art Münze mit einem erhabenen Medusenhaupt vor.
    "Sie soll jegliches Unheil abwenden mit ihrem Gorgonenblick."


    Alpina sah sich die furchterregende Fratze genauer an. Sie kannte den Mythos um Gorgo Medusa sehr wohl, aber wollte sie diese Fratze an ihrem Hals baumeln haben?
    Der Gallier bemerkte ihren zweifelnden Blick.
    "Sie ist sehr wirkungsvoll auch gegen Bösewichte... aber wenn du lieber etwas schmückenderes hättest..."


    Er holte mehrere halbmondförmige Anhänger hervor. In Bronze, Silber oder aus Glas, in kleiner oder größerer Ausführung. Sein Kopf legte sich wieder schräg.
    "Du bist eine selbstständige Frau und gerne allein unterwegs? Andererseits scheinst du diesen Prachtkerl um den kleinen Finger gewickelt zu haben. Nun, diese Luna- oder Lunula-Amulette erinnern an die Mondgöttin Luna und stehen für feminine Stärke, Intuition, Kreativität und Sinnlichkeit. Wie wäre denn das?"


    Alpina sah sich fragend nach Corvinus um.
    "Nun, dir gebührt die Entscheidung. Was denkst du? Welchen Talisman würdest du mir umhängen wollen?"

  • Corvinus hörte sich in Ruhe an was der Händler für Angebote machte.


    Das Parisurteil war ihm zwar nicht en Detail bekannt aber grob. Es soll ja der Auslöser für den Trojanischen Krieg gewesen sein.
    Ebenso fänd er es auf dem momentanen Stand ihrer Beziehung etwas zu dick aufgetragen, konnte von Alpina sogar vielleicht als Lüge wahrgenommen werden, wenn er ihr einen Talisman schenkte der an das Urteil wer die schönste Göttin sei zurückführte. Ebenso hatte Alpina bei weitem ja noch keinen großen Krieg ausgelöst.


    Das Medusenhaupt... nun er machte sich keine Illusionen nur ein Gott konnte immer und überall sein. Er war sich zwar sehr sicher das Alpina in Zukunft in der Canabae und an seiner Seite nichts zu befürchten hatte. Allerdings schienen ihr die Götter auch irgendwie auferlegt zu haben das sie des Öfteren Opfer war. Ein Talismann der wirkungsvoll gegen das Böse war und der schlichten Tatsache das er selbst bei allergrößter Mühe nicht immer da sein konnte Rechnung trug war vielleicht nicht schlecht.
    Allerdings stand das Medusenhaupt und der Gorgonenblick ja auch noch für andere Dinge. Die seiner Meinung nach weniger zu Alpina passten. Auch fand er musste es nicht sein das sie als Schmuckstück so eine Fratze am Hals hatte.
    Nicht als unwichtigstes Argument dagegen sprach natürlich auch Alpinas Blick als der Gallier ihr das Schmuckstück präsentierte.



    Das brachte ihn schließlich zu den letzten Amuletten die Luna gewidmet waren. Die dargestellten Eigenschaften verband er sehr wohl mit Alpina und auch alleine optisch gefielen ihm diese besser. Ja er glaubte das die Entscheidung gefallen war.


    Für seine Verhältnisse hatte er nicht lange überlegt und bedeutete dem Händler das es wohl eines der Luna-Amulette werden würde.
    Er sollte diese näher heran bringen. An Alpina gewandt sagte Corvinus dann:
    "Nun ich denke das eines von diesen hier zu dir passen würde. Welches gefällt dir denn am besten?"

  • Corvinus dachte lange nach. Sie konnte keine Gedanken lesen, aber sie sah, dass er darüber nachgrübelte, was wohl am besten zu ihr passen würde.
    Als er sich für einen Luna-Anhänger entschied, nickte sie.
    "Ja, ich denke, das klingt sehr gut. Doch ich will nicht entscheiden, welchen davon. Ich nehme an, sie sind unterschiedlich teuer und du verfügst sicher über eine Vorstellung wieviel du ausgeben wolltest. Das ist ganz allein dein Einkauf. Wenn du möchtest, warte ich draußen. Dann kannst du in Ruhe entscheiden."


    Alpina würde sich über jeden Anhänger freuen und aus diesem Grund wollte sie die Entscheidung nicht selbst treffen.

  • Man merkte das Corvinus, außer vielleicht wenn es um Garum ging, kein großer Händler ging. Denn sein nächster Satz lautete


    "Ach Geld spielt dabei keine Rolle!"


    Was der Gallier wohl dazu sagen würde. Bestimmt würde er minimal innerlich jubelieren.


    Als Alpina aber sogar gehen wollte hielt er sie sofort auf.
    "Nein auf keinen Fall. Ich kann mich immer recht schnell entscheiden... meistens jedenfalls. Naja und ich glaube ich habe das richtige schon gefunden!"


    Er deutete auf einen Lunaanhänger der aus Glas war. Seine Grundlage war gelbes Glas aber zusätzlich hatte es der Handwerker...oder wohl eher Künstler der es erschaffen hatte, weißes und schwarzes Glas hineingebracht. Corvinus war es zwar absolut unverständlich wie das gehen sollte aber gute Arbeit fand er musste auch nicht jeder verstehen.


    Er deutete auf den speziellen Anhänger.


    Zu Alpina sagte er:
    "Den möchte ich dir gerne schenken. Ich finde er passt gut zu dir. Du bist auch hart genug um dein bisheriges Leben gemeistert zu haben ohne daran zu Grunde zu gehen. Aber dennoch zerbrechlich wenn man zu viel auf dich einwirkt. Darüber hinaus ist mir unerklärlich wie dieses Meisterwerk erschaffen wurde mit dem farbigen Glas und dem ineinander verwoben sein. Auch bei dir bin ich mir nicht ganz sicher wie es möglich war so etwas wie dich zu erschaffen."


    Viel mehr große Worte vielen dem Holzklotz gerade nicht ein da er aber fand das die Erklärung noch etwas unrund war fügte er noch ein hocheloquentes
    "Außerdem seid ihr beide schön!"
    hinzu.

  • Natürlich würde der Gallier bei Corvinus spontanem Ausruf, dass Geld keine Rolle spielte, innerlich jubeln. Alpina aber wusste die Geste zu schätzen. Dass er sich schnell entscheiden konnte hatte sie bereits erfahren und er bestätigte die Aussage, indem er auf den gläsernen Anhänger deutete. Sie lächelte. Wie hatte er nur erraten können, dass gerade dieser ihr besonders gefiel. Vor allem weil sie die künstlerische Meisterschaft erkannte. Es war ein individuelles Stück, nicht von der Stange, wie die anderen.
    Was er aber dann als Begründung anführte, ließ ihre Knie weich werden und die Hände zittern. Tränen sammelten sich in ihren Augen. Sie schluckte schwer. Es war das erste Mal, dass sie ein Kompliment aus seinem Munde hörte. Noch nie hatte er ihr ein Kompliment gemacht und jetzt gleich mehrere so schöne.


    Sie wusste, dass dies nicht der richtige Ort war, um ihm gebührend dafür zu danken, deshalb nahm sie einfach seine Hand und sah ihm tief in die Augen.
    "Danke, du bist so lieb!", hauchte sie.


    Der Gallier unterbrach den Zauber des Moments mit seiner Geschäftstücktigkeit. An Corvinus gerichtet sagte er: "Soll ich den Anhänger auf ein Lederband ziehen, dann könntest du ihn ihr auch gleich umhängen? Ich meine, wir wollen ja nicht, dass ihr noch was passiert, oder?"

  • Auch Corvinus war etwas aufgeregt nachdem er die Worte gesprochen hatte. Vor kurzem hatte er noch ausgeschlossen jemals wieder so etwas wie Liebe fühlen zu können nachdem er Alwina verloren hatte. Nur wenig später hatten die bekannten Dinge dazu geführt das er und Alpina durch ein Kind für immer verbunden sein würden. Aber das hätte natürlich nicht zwangsläufig bedeutet das er Alpina auch lieben würde. Niemals hätte er sie nach der einen Nacht und ihrer Folgen alleine gelassen aber das war ja etwas gänzlich anderes.


    Doch jetzt nur kurze Zeit später merkte er langsam das auch in ihm etwas aufkeimte wenn er Alpina sah und mit ihr zusammen war. Es war weniger eine Liebe die wie ein Blitz eingeschlagen war. Nein es war eine ganz andere Corvinus noch unbekannte Variante. Irgendwie wie ein schnell wachsender Baum in seinem Inneren. Noch relativ unscheinbar aber bereits jetzt tief verwurzelt. Alleine schon durch das was sie beide bereits zusammen erlebt hatten.


    Er wollte ihr gerade antworten in Wort und Tat als der Händler dazwischen quakte. Corvinus wollte den Moment retten.
    Der Händler bekam blitzschnell die flache Hand vors Gesicht gehalten ganz so als ob er mit dieser sprechen sollte und als Antwort auf die Frage ob er den Anhänger schon mal auf ein Lederband ziehen sollte kurz einen Daumen der nach oben zeigte und ein wedeln.


    Dann konzentrierte er sich aber ganz auf Alpina. Seine linke Hand lag noch in ihrer und ihre gehauchten Worte hatte er noch im Ohr


    "Und du erst...wie du das alles geschafft hast... nie hätte ich das geglaubt und vor allem wenn ich bedenke welchen Widerstand es zu überwinden gab..." seine rechte Hand ging in ihren Nacken und er zog sie leicht an sich heran.
    Es folgte ein langer inniger Kuss bei dem Corvinus alles an Zuneigung hineinlegte zu der er im Moment Alpina gegenüber fähig war.
    Ob der Ort dafür der richtige war, war ihm egal. Der Moralapostel der Familie war sein Bruder.

  • Es geschah was Alpina nicht für möglich gehalten hatte. Niemals in so kurzer Zeit. Corvinus verbot dem Gallier den Mund und machte ihr ein wunderschönes Geständnis. Ohne auszusprechen wofür es keine Worte gab, machte er ihr doch deutlich, dass sie etwas in ihm berührt hatte, dass sie den hartnäckigen Widerstand des Trauernden gebrochen hatte.
    Sie kam nicht dazu, darüber nachzugrübeln, was er wohl für sie empfand, denn er zog sich heran und küsste sie. Aber nicht so wie bisher, diesmal war es ein inniger Kuss, der mehr ausdrückte als Worte es womöglich vermochten.
    Das Zittern der Hände nahm noch zu und wenn er sie nicht so fest gehalten hätte, wäre sie in sich zusammengesackt. Sie musste sich eine Weile an ihm festhalten, bis das Zittern aufhörte und sie wieder Standfestigkeit bekam.
    Dann erst bekam der Gallier die Gelegenheit, Corvinus den Anhänger auszuhändigen.

  • Corvinus spürte das Zittern und kam daher gar nicht auf die Idee Alpina loszulassen. Nein die linke Hand und Arm die bisher nur ihre Hand gehalten hatte wanderte noch um ihren Körper, streichelte ihr kurz den Rücken entlang und verband den Kuss mit einer innigen Umarmung.


    Nach einem ordentlich langen Moment lösten sie sich dann wieder und wenn man ganz genau hinsah konnte Alpina vielleicht erkennen das Corvinus auch ein bisschen Rot geworden war und ins Schwitzen gekommen war. Er war halt auch noch kein erfahrener Casanova mit der Erfahrung vom Verhältnis zu vielen Frauen. Alpina war streng genommen überhaupt erst die zweite Frau die er so wie gerade geküsst hatte und zu der er solche Gefühle hatte oder entwickelte.


    Er nahm dem Gallier den Anhänger ab, strich Alpinas kurzen Haare etwas zur Seite und legte ihn ihr um.


    "Gut so oder zu lang oder zu eng?"


    Er persönlich fand es ja immer gut wenn Anhänger bei Frauen mitten im Dekolleté hing. Aber erstens konnte gerade ein Glasanhänger dort ja auch unangenehm werden und zweitens sollte Alpina entscheiden wie und wo sie den Anhänger gerne hängen hatte.

  • Wie sehr genoss sie diesen Augenblick - das "Gehalten-werden" und die spürbare Zuneigung. Sie war sich das erste Mal wirklich sicher, dass er auch etwas für sie empfand. Und als sie sich lösten und sie die Röte in seinem Gesicht sah, musste sie grinsen. Sie näherten sich langsam einander an, noch zaghaft, fast schamhaft, aber doch spürbar. Was war das nur für eine seltsame, besondere Verbindung, die in einer rauschhaften Nacht ihren Anfang genommen hatte und doch eigentlich erst jetzt so richtig begann?


    Corvinus nahm den Anhänger und legte ihn ihr um. Die Mondhörner kamen kurz vor dem Ansatz ihrer Brüste zu liegen, auf ihrem Herzen sozusagen. Genau dort sollte ein solches Medallion auch seinen Platz haben.


    "Perfekt so, findest du nicht?"


    Sie strahlte. In diesem Moment war sie sehr, sehr glücklich. Wie gerne hätte sie diesen Augenblick festgehalten und nicht mehr losgelassen, doch leider ist die Wirklichkeit grausamer - auch der schönste Augenblick ist irgendwann zu Einde.

  • Corvinus besah sich wo der Talisman zu liegen gekommen war.
    "Ja doch da passt er sehr gut hin."


    Wie war das noch mit den schönen Augenblicken. Der Händler unterbrach die Stimmund endgültig und nannte seinen Preis. Corvinus schien diesen überhaupt nicht wahr genommen zu haben. Jedenfalls bezahlte er einfach so ohne noch irgend etwas dazu zu sagen.


    "Möchtest du dich denn hier noch was umschauen oder wollen wir uns auf dem Weg zum Forum machen?"

  • Tja, tempus fugit - die Zeit verfliegt!
    Alpina sah Corvinus dankbar an und griff mit der Hand nach dem Talisman um ihren Hals. Jetzt hatte sie etwas, das sie immer an ihn erinnern würde, auch wenn er wieder mit Leib und Leben das Imperium verteidigte.


    "Lass uns auf´s Forum gehen!"


    Sie bedankten sich bei dem geschäftstüchtigen Gallier, der an diesem Tag zwei Menschen ganz besonders glücklich gemacht hatte ohne selbst etwas dazu leisten zu müssen. Einfach weil er ihnen die Gelegenheit gab, zu entdecken was sie aneinander hatten.


    Alpina und Corvinus mussten blinzeln als sie ans Tageslicht zurückkehrten. Die Schummrigkeit des Ladens hatte die Pupillen geweitet, nun mussten sich beide erst an die Helligkeit gewöhnen.


    "Wie gehen wir am besten? Du kennst dich hier besser aus als ich."

  • Corvinus nickte, also auf´s Forum.


    Als sie den Laden des Galliers verließen mussten sich ihre Augen erst einmal an das Licht gewöhnen.
    Corvinus sah sich danach noch ein mal Alpina und ihren neuen Talisman an. Ja auch bei Licht gefiel ihm was er sah.


    Er sollte den Weg bestimmen und auch wenn Corvinus jetzt nicht aus der Hüfte den besten und kürzesten Weg wusste so übernahm er natürlich die Führung.
    Er nahm also Alpinas Hand und so gingen sie zusamen durch die Canabae, die halbe Stadt aufs Forum.

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