[Campania] Villa Urbana Annaea

  • "Nun ich das hoffe ich. Aber man kommt nicht soweit ohne sich Feinde zu machen. Gerade wenn man an einem Bürgerkrieg beteiligt war. Aber das führt mich zu einer anderen Sache. Du würdest mir einen großen Gefallen tun, wenn du dich unter die Damen Roms mischen würdest. So wie ich immer ein offenes Ohr für dich habe, geht es vielen Senatoren und Equites mit ihren Frauen. Entsprechend sind diese Zirkel durchaus wichtig. Du würdest mir damit sehr helfen. Vielleicht kann dir Tiberia Lucia einige sympathische Damen empfehlen." Modestus richtete diese Bitte an seine Frau aus zwei Gründen. Natürlich konnte sie ihm so bei seinen politischen Aufgaben helfen. Aber er wollte auch, dass sie Freunde in Rom fand. Er wollte, dass sie sich an Rom gewöhnte und nicht an Heimweh leiden musste.


    Als Sorana ihm von den neuen Möbeln und den Renovierungen berichtete nickte er nur. Nachdem das Haus Jahre lang leer gestanden hatte, waren solche Dinge natürlich vernachlässigt worden. Umso besser, dass sich seine Frau nun darum gekümmert hatte. So konnte sie es auch gleich für sich selbst anpassen. "Das hört sich doch soweit gut an. Was die Subura angeht, ich bin mir nicht sicher, ob das wirklich eine geeignete Umgebung ist, um Kinder aufzuziehen... aber wenn wir in Rom sind schauen wir uns das Haus einmal an. Es gibt ja auch ein paar anständige Ecken in der Subura."

  • Feinde, ja wer oben war hatte immer Feinde, aber das war nichts was negativ sein musste.
    Sie lachte also trank einen Schluck von dem köstlichen Wein. „Wie sagt man viel Feind, viel Ehr.“


    Eldrid nickte den Wunsch ihres Mannes ab, natürlich wusste sie das gewisse gesellschaftlichen Verpflichtungen dazugehörten. Das sie die Frau ihres Valas nicht mehr würde um Rat fragen können, wusste sie ja zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht. Aber auch ohne Hilfe würde sie sich schon irgendwie einfinden in die Damenwelt von Rom.
    „Ja das werde ich. Vielleicht ist es hilfreich, das wir eine Cena bei uns im Haus veranstalten? Und wie ich hörte bis du mit einer Sergia Fausta verwandt? Vielleicht können wir es arrangieren, dass du sie mir mal vorstellst? Oder meinst du ich kann sie einfach mal so zu mir einladen, damit wir uns persönlich kennenlernen?“ Zwar wusste sie von Vala, das diese Frau wohl mit Vorsicht zu genießen sein, aber erstens war diese Fausta mit ihrem Mann verwandt und zweitens machte sich Eldrid gern ein eigenes Bild. So hatte die Duccia für ihre Rückkehr in Rom schon wieder neue Pläne, die zwar noch nicht ausgereift waren, aber auf jeden Fall stand nun schon mal eine Cena im eigenen Haus auf der Liste ganz oben.


    Sie sah ihren Mann an, der die Wahl des Standortes wohl nicht so gut fand, also versuchte sie zu erklären, warum sie gerade diese gewählt hatte. „Nun ich weiß, dass es schönere Ecke in Rom geben soll. Aber schau, die meisten elternlosen Kinder leben eben dort und ich wollte sie nicht aus ihrer gewohnten Umgebung reißen. Es wird am Anfang sowieso eher schwer werden. Ich habe die Erfahrung gemacht dass die Kinder die ihr Leben größtenteils auf der Straße verbringen, einige Eigenarten haben. Und Vertrauen ist das was sie nicht haben. So muss ich zunächst ihr vertrauen gewinnen und das möchte ich erreichen in dem ich ihnen einen Anlaufpunkt gebe, wo sie am Anfang eine Mahlzeit bekommen, vielleicht frische Kleider und auch mal ein Bad, wenn nötig einen Schlafplatz. Erst wenn sie anfangen sich zu öffnen, dann kann man über einen Weggang aus der Subura mit ihnen reden.“ Ja Eldrid hatte diese Erfahrung machen müssen, wie verzweifelt war sie gewesen, als die Kinder reihenweise immer wieder ausgebürstet sind, bis sie schlussendlich begriffen hatte, das sie den Kinder Zeit geben musste sich an die neue Situation zu gewöhnen.

  • "Nun das Problem ist, dass man als Feldherr früher oder später seine Truppen aussenden kann um de Grasdaggl an de Ranza no zu schla. Ich glaube so sagt man in deiner Heimat doch." sagte Modestus schmunzelnd. Der Soldat, egal ob Tiro oder Legatus, der nicht einige Worte in der lokalen Sprache aufschnappte, musste erst noch geboren werden. Zumindest wenn es sich dabei um wüste Beschimpfungen handelte. "Als Senator hat man es leider nicht ganz so einfach." sagte Modestus schmunzelnd und lies sich einen Becher Wein einschenken.


    "Nun wir können nach der Wahl Fausta und ihren Mann Iulius Dives zu einem kleinen Treffen einladen. Und dann können wir auch gerne eine Cena veranstalten. Ich denke nach der Wahl wird sich sicherlich eine Gelegenheit dafür finden." Er musste sich nur einmal überlegen, wenn man alles einladen konnte. Die führenden Patrizier waren ihm eigentlich relativ wohlgesonnen gewesen, während sie Duccius Vala abgöttisch hassten. Welchen Einfluss seine Ehe mit einer Duccia darauf haben würde? Er hoffte dass Soranas Freundschaft zu deren Frauen über dieses Problem hinweghelfen würde.


    "Nun ich gebe zu, dass ich in diesen Sachen wenig Ahnung habe." Das letzte Mal das er in der Subura war, hatte er von seinen Liktoren eine Schneiße durch den Pöbel bahnen lassen. "Aber wenn du das sagst, dann glaube ich dir. Wir werden sicherlich einige fähige Erzieher finden, die sich um die Kinder kümmern können. Und wenn sie dann erwachsen sind, kann man sie zur Legion schicken. Oder natürlich mit aufrechten Römern verheiraten."

  • Eldrid schmunzelte, als ihr Mann doch tatsächlich ein paar germanische Schimpfwörter auspackte.
    „Ja so so sagt man.“ Sagte sie mit einem Lachen. Das er sicher ein paar Brocken aufgeschnappt hatte, als er in ihrer Heimat war, konnte sie sich fast denken, dennoch blieb sie lieber beim Latein.
    „Ich würde mich freuen, deine Verwandte kennenzulernen. So ein Treffen im familiären Rahmen kann hilfreicher sein, als eine große Cena. Wir sollten also sehen, das wir einen Termin nach deiner Wahl finden und uns mit ihr und ihrem Mann treffen.“ Ja die Duccia war durchaus gespannt auf die Verwandte ihres Mannes.
    „Ich werde mich auch, wenn wir wieder in Rom sind um entsprechendes Personal für das Waisenhaus kümmern. Ich habe da konkrete Vorstellungen, welche Anforderungen erfüllt sein müssen.“ Ja damit würde sie ihren Mann nicht belasten. Sie wusste ungefähr was sie brauchte und da würde sich auch bei der Personalauswahl niederschlagen. Zum Glück hatte sie ja schon Erfahrungen sammeln können, so würde dies wohl ein schnell zu erledigendes Problem sein.
    „Oder sie werden Schreiber, oder gehen zur Stadtwachen... für gut ausgebildete junge Leute findet sich immer was. Und wenn sie alle zur Legion gehen, haben wir eine kleine privat Armee.“ sagte sie schließlich mit einem zwinkern zu ihrem Mann.

  • "Das sollte kein Problem sein. Wenn die Wahlen erst einmal vorbei sind und ich so die Götter wollen mein Amt angetreten habe, werden wir sicherlich einen geeigneten Termin dafür finden." meinte Modestus und notierte sich dies in Gedanken. Normalerweise sagte man, dass es nach der Wahl erst so richtig stressig wurde, aber in seinen Augen war die Praetur nicht so anstrengend wie andere Magistraturen. Etwa die Aedilen hatten eine sehr anstrengende Aufgabe und er beneidete niemanden, der diese Aufgabe noch vor sich hatte.


    "Traditionell schickt man sie zur Legion, denn für Waisen bietet sie exzellente Perspektiven. Eine sichere Arbeit mit stetem Einkommen. Und dam Ende ihrer zwanzig Jahre Dienst erwartet sie mit dank des Praemium Militare ein sicherer Ruhestand. Damit können nicht viele andere Einrichtungen mithalten. Aber ich verstehe was du meinst. Aber wer sagt, dass ich bisher noch keine, private Armee habe?" sagte Modestus lächelnd und dachte an seine peregrine Leibwache zurück. Und an die vielen anderen Klienten des germanischen Exercitus.

  • Eldrid nickte. „Wir werden schon einen Termin finden. Erstmal ist dein Wahlkampf und deine Wahl unsere oberste Priorität.“ Ja das stand erst mal im Vordergrund, alles andere würde dahinter zurückstehen und es hatte ja auch noch Zeit.
    Dann jedoch lachte die Duccia fröhlich auf. „Nun das sagt natürlich keiner. Aber so eine ganze Legion, die uns treu ergeben ist?“ Sie zwinkerte ihm fröhlich zu und reichte ihm die Hand. „Ich denke für heute sollten wir uns zurückziehen, meinst du nicht auch? Schließlich will deine Frau morgen mit dir zu Pferd die Gegend erkunden.“

  • "Niemand ist wirklich reich, der nicht nicht eine eigene Legion unterhalten kann." zitierte Modestus lose und mit gespieltem Ernst den Triumvir und gescheiterten Feldherren Marcus Licinius Crassus. Dann reichte er ihr lächelnd seine Hand, um sich mit ihr wieder ins Innere der Villa zu begeben.

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