[Garten] Zwei Verlobte und ein Wasserfall

  • Silvana führte in auf direkten Wege zu dem Wasserfall im Garten der Duccier. Heute war der Stallbursche Thorgall für ihre Aufsicht abgestellt. Da er ja ohnehin fast alles über das Lupanar wusste, war Curio einigermaßen erleichtert, doch war das Rauschen des Wasser ohnehin laut genug, dass sie vermutlich auf weitere Entferneung gar nicht mehr zu hören waren. So folgte also nun die zweite, deutlich innigere Umarmung, bei der Curio schnell den Duft seiner Verlobten einsog, bevor er sich löste und auf einen in der Nähe liegenden Stein setzte, der ihnen beiden genug Platz bot.


    Es ist schön, dich zu sehen, Runa. Setz dich zu mir.


    Curio hatte nicht nur gute Laune, er hatte sehr gute Laune, die sich bereits noch weiter, zu einer hervorragenden Laune verbessert hatte, als ihn Silvana am Torhaus begrüßt hatte. Nun hatten sie mal wieder Zeit füreinander und konnten sie auch miteinander verbringen, ohne sich verstecken zu müssen. Gut, sie mussten das ein oder andere Zugeständnis machen, bis sie auch tatsächlich verheiratet waren, aber das war nur ein kleiner Wermutstropfen.

  • Runa setzte sich dicht neben Curio, nachdem sie die für ihren Geschmack viel zu kurze Umarmung beendet war und sie ihm versichert hatte, dass sie ebenso froh war ihn zu sehen.
    Aber bald, ja bald würde sich das ja ändern und sie konnten endlich der ganzen Welt zeigen, wie sehr sie zueinander gehörten.
    Sie legte ihren Kopf auf Curios Schulter um wenigstens so seine Nähe zu spüren.
    Doch ihr brannte natürlich eine Frage unter den Nägel und Runa wäre nicht Runa, wenn sie nicht genau damit raus platzen würde.
    „Und? Magst du mir erzählen wie es im Lupanar war?“

  • Grade zwischen Curio und Silvana war das Verlobtsein an andauerndes Austesten von Grenzen. Die versteckten Liebesbekundungen gehörten nun definitiv der Vergangenheit an, wie weit sie aber als Verlobte bei diesen Worten und Gesten gehen durften, war nochmal eine ganz eine Frage. Mit einem guten Gefühl ließ er daher zu, dass Silvana ihm den Kopf auf die Schulter legte und weil sich das alleine noch irgendwie nicht richtig anfühlte, legte er seinen Arm um ihre Taille, zog sie näher an sich heran und strich ihr einmal kurz durch das Haar. Dass sie quasi direkt mit der Tür ins Haus fiel überraschte ihn gar nicht. Er kannte sie mittlerweile gut genug, um zu wissen, dass diese Frage nicht etwa aus dem Nichts entstanden war, sondern sie wahrscheinlich schon umtrieb, seitdem Thorgall von ihrem gemeinsam Lupanarbesuch zurückgekehrt war. Ob er nämlich erzählen wollte, war rein rhetorisch gefragt, denn dass er ezählte stand außer Frage. Offen war nur, was er davon erzählte und da war er sich selbst noch unsicher. Daher drückte er ihr schnell einen Kuss auf die Wange, bevor er erstmal einleitend erzählte.


    Bis wir dort angekommen waren, war ich mir recht unsicher. Doch da die Leiterin offenbar von Throgall informiert worden war, gestaltete sich der Abend recht entspannt. Ich ging mit einer keltischen Lupa in einen Nebenraum und dort... na ja... begann der der Unterricht.


    Er blickte kurz auf den Wasserfall hinaus und streichelte dabei Silvanas Seite. Mal schauen, wie neugierig sie jetzt war, denn so wie Curio seine Verlobte kannte, würde sie sich damit kaum zufriedengeben.

  • Runa sah zum Wasserfall, denn sie erwartete nun eigentlich mehr als nur ein paar allgemeine Worte. Nicht das sie sonderlich erpicht darauf war, dass er ihr erzählte, wie es mit einer anderen Frau war, aber so etwas mehr hätte er ruhig erzählen können. Sie hatte jetzt eigentlich einen für Curio nüchternen und sachlichen Bericht erwartet. Aber nichts dergleichen folgte. So hob sie den Kopf und sah ihn mit einer hochgezogenen Augenbraue an. Da war doch was? Oder .. täusche sie sich. Und na klar, Runa trug ihr Herz auf der Zunge, also wurde ihr Verlobter auch sogleich mit den Fragen bombardiert.
    „Und war sie hübsch die Keltin? Wie war der Unterricht? Hat es dir gefallen? Hast du was lernen können?“

  • Eine kleine Pause entstand. Offenbar erwartete Silvana wirklich mehr, was aber nicht kam. Irgendwann blickte sie hoch und ihm mit hochgezogenen Augenbrauen direkt in Augen. Die folgenden Fragen kamen dann wie erwartet in der üblichen Silvana-Art schnell aufeinander und verlangten gewisse Details. Daher hielt er ihrem Blick stand und ein liebevolles Schmunzeln erschien um seine Lippen. Dann beantwortete er ihre Fragen, wobei er vor allem darauf achtete, klar zu machen, dass das für ihn eine Zweckbeziehung gewesen war.


    Ja, sie war hübsch, aber längst nicht so hübsch wie du. Sie hatte rote Haare und blau-graue Augen.


    schob er sogleich auch noch eine kurze Beschreibung hinterher. Er hatte ja auch darauf geachtet, dass er nicht die blonde, grünäugige Silvanakopie genommen hatte, sondern die schon gutaussehende Keltin, die sich dann aber doch entscheidend von jener Frau unterschied, die er liebte.


    Die Unterricht war lehrreich und praktisch ausgerichtet. Schließlich ging es vor allem darum, einerseits das erste Mal mit einer Frau zu... schlafen und ich andererseits darauf vorbereitet werde, dir eine schöne Hochzeitsnacht zu bereiten. Daher habe ich sie auch gebeten, mir zu erzählen, worauf ich achten muss, wenn wir beide das erste Mal miteinander schlafen.


    Damit hatte er bereits zwei Fragen auf einmal beantwortet, weshalb er nochmal kurz nachdenken musste, was die letzte Frage war, die noch offen war. Erneut strich er ihr dabei sanft über den Rücken und schaute auf den Wasserfall hinaus. Als ihm klar wurde, was ihre letzte offene Frage war, atmete einmal tief durch, bevor er sich dafür entschied, ihr die Wahrheit zu sagen und damit auch nochmal zu überprüfen, ob ihr Vertrauensvorschuss weit genug ging, den Akt auch als solches zu betrachten.


    Ich würde lügen, wenn ich sagte, dass es mir nicht gefallen hat. Die Keltin wusste, was sie tat. Ob ihr Lob mir gegenüber - sie sagte ich sei ein...


    Kurz musste er nachdenken, um sich das genaue Wort nochmal ins Gedächtnis zu rufen.


    ... Naturtalent - ernst gemeint war, weiß ich aber nicht. In jedem Fall hat es mich aber dazu gebracht, mich umso mehr darauf zu freuen, mit dir die Hochzeitsnacht zu verbringen. Auch wenn wir dabei Zuschauer haben werden.


    Der Abend mit der Keltin hatte ihn zumindest ein wenig beruhigt, was die Hochzeitsnacht anging. Dass allerdings Zeugen dabei waren, machte ihn immer noch nervös und die Nervosität würde wohl auch noch solange andauern, bis diese letztlich den Raum verlassen und ihn mit Silvana alleine lassen würden.

  • Runa war froh, dass er nun erzählte und sie ihm nicht alles aus der Nase ziehen musste, weil dass hätte sie nun wirklich misstrauisch gemacht.
    Eifersucht? Na gut vielleicht ein klitzekleines bisschen. Immerhin hatte diese Keltin das gehabt, was sie so gern hätte. Aber schließlich würde sie das bald und dann so oft genießen können wie sie nur wollte, ganz im Gegensatz zu der Lupa. Ja auch wenn Runa Curio zu eben dieser geschickt hatte, so würde sie das sicher nicht mehr tolerieren, wenn sie erst mal verheiratet waren.
    „Gut.“ sagte sei und legte ihren Kopf wieder auf seine Schulter. „Ich freue mich das es dir gefallen hat.“ Ja tat sich wirklich, jetzt stelle man sich doch nur mal vor ihr Zukünftiger hätte bei dem Besuch im Lupanar festgestellt, dass ihm der Akt der Liebe keinen Spaß machte. Wuuuuuuh gruselige Vorstellung. „Und wenn du wie sie sagt ein Naturtalent bist, was ich nicht bezweifle, dann musst wohl wieder mein Lehrer sein.“ Sie hob den Kopf und grinste ihn frech an. „Ich verspreche auch, dass ich eine gelehrige Schülerin sein werde.“ Schwubs und schon bekam Curio einen Kuss, bevor sie wieder ganz unschuldig ihren Kopf auf seiner Schulter ablegte. „Ich freue mich, dass wir schon bald so viel mehr teilen können und wenn es nach mir ginge dürfte das gern schon morgen so weit sein.“

  • Obwohl Silvana ihm vor dem Besuch noch versichert hatte, dass ihr Vertrauen in ihn quasi grenzenlos war, breite sich in doch Erleichterung aus, wie sie mit seiner Erzählung umging. Vor allem war er froh, dass seine Verlobte nicht jedes kleine Detail erfahren wollte, denn das Spiel der gegenseitigen Provokation beim zweiten Mal und sein seltsames Nähegefühl der Keltin gegenüber, nachdem sie miteinander geschlafen hatten, waren ihm schon ein bisschen unangenehm. Bei ersterem hatte ihn die Keltin zwar ganz konkret herausgefordert, das zweite hingegen hatte ihn schlicht verwirrt. Erst einen Tag später, als er die ganze Geschichte nochmal hatte Revue passieren lassen können, war er zu dem Schluss gekommen, dass es wohl ganz klar diese Euphoriewelle gewesen war, das dafür gesorgt hatte, so zu fühlen, wie er gefühlt hatte. Gleichsam war ihm dabei aber der erleichternde Gedanke gekommen, dass mit Silvana wohl genauso sein würde, nur dass er bei ihr dieses Gefühl auch problemlos zulassen könnte.


    Dann jedoch erwähnte sie, dass er wieder ihr Lehrer sein sollte und schob, gleich hinterher, dass sie auch eine gelehrige Schülerin sein wolle,, worauf dann auch gleich ein inniger Kuss folgte. Das alles zusammen ließ ihn ihm nochmal umso mehr das Begehren nach ihr aufwallen. Mühsam kämpfte er es nieder, in dem er sich selbst sagte, dass es dafür noch viel, viel zu früh war. Dennoch saß ein kleiner Cupido auf Curios Schulter, der damit offenbar unzufrieden war und diesem Bemühen entgegenzuwirken versuchte. Um diesen nun zu beruhigen, blickte er sich zuerst um, ob Thorgall grade hinschaute, und als er sah, dass dieser durch irgendwas abgelenkt war, strich Curio kurz ganz sanft mit der Hand, die bislang ihre Taille umschlungen hatte, am Brustansatz Silvanas entlang, wie es ihm die Keltin für den Hochzeitstag empfohlen hatte, um seine dann frischgebackene Frau auf die Hochzeitsnacht vorzubereiten. Danach flüsterte er ihr in Bezug auf ihr Versprechen, eine gelehrige Schülerin zu sein, ins Ohr.


    Daran habe ich keinen Zweifel.


    Worauf ein breites Grinsen auf seinem Gesicht erschien. Damit war natürlich auch schon die Antwort auf ihren letzten Satz gegeben, denn auch er konnte es kaum erwarten, die erste gemeinsame Nacht mit ihr zu verbringen. Bis dahin würde die Sonne aber noch einige Male aufgehen und dafür sorgen, dass sie noch alleine in ihren jeweiligen Betten aufwachten.


    Einige Augenblicke ließ er dann nur das Rauschen des Wasserfalls auf ihn - und sie - wirken, bevor sein Gesicht ernster wurde.


    Hat man dir eigentlich schon etwas über die Hochzeitsnacht erzählt?


    Er wollte den Hinweis der Lupa, dass es einfach zur Hochzeitsnachtdazugehörte, dass er ihr ein bisschen weh tun musste, nicht von sich aus zum Thema machen. Denn seine Aufgabe war es ja nun, ihr die Angst davor womöglich zu nehmen, anstatt sie noch weiter anzufachen. Damit wollte er nämlich heute bereits beginnen.

  • Hatte seine Küsse und das Händchenhalten doch schon bei ihr immer Schmetterlinge im Bauch ausgelöst – eigentlich reichte es ja schon ihn nur zu sehen um weiche Knie zu bekommen. Aber das was er da gerade mit seiner Hand tat, die geflüsterten Worten, sein Atem, der dabei sanft ihre Haut streichelte löste etwas in ihr aus, dass Runa so gar nicht einordnen konnte. Ein merkwürdiges, schönes und vor allem neues Gefühl machten sich in ihr breit. Sie schloss die Augen und ihr Körper erschaudert unter der sanften Berührung seiner Hand.
    Oh ja Curio spielte hier wohl gerade mit einer kleinen Flamme... den in Runa breitete sich ein ungekannte Hitze aus.
    Zum Glück schaffte er es ihr nur Momente später einen gefühlten Eimer mit eiskalten Wasser überzukippen und die Glut im Keim zu ersticken.
    Runa versteifte sich augenblicklich und nickte. „Ja meine Mutter.“ Sagte sie und erst mal auch nur das, als würde das schon alles erklären. Doch nach einer Weile erzählte sie Curio, was ihre Mutter ihr so über die Hochzeitsnacht gesagt hatte. „Sie sagt ich soll mich still hinlegen und es ertragen und das du es nicht angenehm sein wird. Mutter mein das ist halt so, das Frauen leiden, wenn sie ihre Unschuld verlieren. Sie sagt das kann man nicht ändern nur eben einfach still ertragen. Sie hat aber auch gesagt das es später besser wird.“ Runa blickte in den Wasserfall. „Aber Curio. Sie nahm seine Hand. Es ist mir egal und wenn du sagst, dass es danach schön wird, dann bringen wir das einfach schnell hinter uns und dann wird alles gut.“ Ja genau Mutter hatte gesagt hinlegen steif wie ein Brett und den Mann machen lassen. Kind hatte sie gesagt, dass ist nun mal so und daran wird sich auch nichts ändern. War ihre Antwort als Runa gefragt hatte, ob man da nichts machen kann. Aber Mutter hatte ihr auch versichert, dass es danach besser werden würde. Und wenn selbst Mutter und Vater, die sich ja nicht mal liebten, ihren Spaß daran hatten, dann würde es doch bei Curio und ihr wundervoll werden. Sie mussten halt nur dieses erst Mal hinter sich bringen.

  • Curio spürte, wie sie unter seiner kurzen Berührung kurz erschauderte. Sie hatte ihre Wirkung also nicht verfehlt. Dass er dann seinerseits mit der Tür ins Haus fiel und auf das kleine Flämmchen, dass ihn Silvana entfacht worden war, nun einen ganzen Eimer Wasser goss, mochte wohl zu diesem Zeitpunkt für beide noch gut sein. Irgendwann mussten sie diese Flammen aber nicht mehr bekämpfen, könnten sie lodern lassen, bis zum glücklichen Ende. Hier aber waren sie noch nicht so weit. Und so hörte er sich die Antwort an. Dass die Erzählungen kaum angenehm waren, merkte er schon daran, dass sich ihr Körper leicht verkrampfte.


    Du musst dir keine Sorgen machen. Die Keltin hat mir gesagt und teilweise auch gezeigt, wie ich versuchen kann, dass es für dich angenehmer wird. Übrigens sagte sie mir auch, dass du es ruhig genießen sollst, wenn es für dich möglich ist. Ich werde jedenfalls alles tun, um es für dich so angenehm wie möglich zu machen, das verspreche ich dir.


    Dass er die gelernten Bewegungen und Berührungen bereits an der Lupa hatte ausprobieren können, sparte er hier einmal aus. Stattdessen nahm er ihre Hand hoch und küsste sie auf die Handfläche. Tatsächlich hatte er ja keine Ahnung von den Schmerzen, die sie erwarteten und die wohl auch in gewisser weise unvermeidbar waren. Aber er würde nichts tun, was für sie zu viel oder zu unangenehm wäre.

  • „Genießen?“ Runa schaute Curio nun fassungslos an. Wie bei den Göttern sollte sie das genießen? Ihr Mutter hatte ihr gesagt am erträglichsten wäre es wenn man sich einfach still hinlegt und erträgt.
    Genießen und ertragen waren ja nun wirklich meilenweit von einender entfernt.
    Und außerdem waren die Worte ihrer Mutter, dass es sich nicht schickte, wenn eine Frau in ihrer Hochzeitsnacht etwas anders machen würde als eben wie ein Brett daliegen.
    Auch wenn Runa das nicht wirklich einleuchten wollte, hatte sie es zumindest so hingenommen, dass es wohl genau so sein sollt.
    „Mutter meint, dass es sich so gehört, dass ich still da liege.“ Runa schaute nun zweifelnd an den Worten ihrer Mutter. „Ich hatte sie ja gefragt ob es nicht auch anders ging. Sie meinte nein. Es ist so und für eine Frau von Stand gehöre sich etwas andere einfach nicht. Du meinst wirklich ich könnte .. nun ja das ich es genießen darf?“

  • Während Silvan ihn fassungslos anschaute, erwiderte er ihren Blick nachdenklich. Ihre Mutter hatte da ja wohl sehr viel mehr Erfahrung als sie beide und sie hatte ja auch ihre Hochzeitsnacht erlebt, sodass sie da auch aus einem gewissen Erfahrungsschatz erzählte. Vielleicht, so dachte Curio, ging damit auch jede Menge Einschüchterung einher, denn die jungen Frauen sollten ja auch davon abgehalten werden, sich bereits vor der Ehe auf einen Mann einzulassen. Er konnte sich zumindest nur allzu gut vorstellen, dass auch seine Mutter seiner Schwester solche Schilderungen weitergegeben hatte.


    Ich will, dass es dir gut geht, Runa. Und ich will dir auch nicht wehtun... na ja, zumindest nicht über das unvermeidbare Maß hinaus. Daher steht es auch außer Frage, dass du es genießen darfst, wenn du es denn kannst. Wer sollte es dir auch verbieten? Ich bezweifle doch ernsthaft, dass sich die beiden Zeugen da irgendwie einmischen werden. Und was danach passiert ist dann nur noch eine Sache zwischen dir und mir. Und ich werde sicherlich nicht von dir verlangen, dass du es nur schnell über dich ergehen lässt.


    Sie durfte, wenn sie wollte und konnte. Wollen würde sie es wahrscheinlich, ob sie es konnte, war aber eine ganz, ganz andere Frage.


    Ob du es genießen kannst, werden wir aber wohl erst wissen, wenn du dein erstes Mal erlebt hast. Wie gesagt: Ich werde alles tun, damit es dir dabei gut geht. Wir haben mittlerweile schon so viel zusammen geschafft, da werden wir das doch wohl auch noch schaffen, oder?


    Bevor noch ein weiterer Zweifel daran kam, verschloss er ihre Lippen mit einem Kuss und lächelte ihre danach schelmisch zu. Sie sollte ihre Angst verlieren, zumindest in den nächsten Wochen. Die Nervösität am Tag selbst könnten sie wohl beide nicht verhindern, aber bis dahin sollte es ihr noch gut gehen.

  • Sie konnte gerade noch ein „Das weiß ich doch.“ murmeln, bevor er ihr ihre Lippen mit einem Kuss verschloss. Und sie dann schelmisch anlächelte. „Na klar schaffen wir das!“ Runas Grinsen wurde eben so breit und etwas leiser fügte sie hinzu. „Und seit wann halten wir beide uns an Konventionen?“ Nur weil man sagte, das man so was nicht tat hieß es ja noch lange nicht das es falsch wäre es zu genießen oder? Und wenn Curio sagte sie dürfe das tun, dann war das doch entscheidend. Schließlich war sie genau ab diesem Zeitpunkt dann seinen Frau und sie konnte tun was sie wollte, so lange es ihrem Mann gefällt. So flüsterte sie ihm nun auch ins Ohr, das ihr Atmen dabei seinen Hals streifte und sie damit wohl seine Libido in Wallung brachte, konnte die unerfahrene Runa ja nicht wirklich ahnen
    „Wenn es meinem Mann gefällt, dass seine Frau die Hochzeitsnacht genießt, dann wird sie genau das tun, was er will.“ Als sie ihn nun wieder anschaute grinste sie fröhlich, was auch ihre Augen zum leichten brachte. Denn Beide wusste wohl, dass Curio durchaus das ein oder andere Mal Problem haben würde Runa im Zaum zu halten und sie machen zu lassen was er wollte. Er hatte sich ja auch keine einfache Frau rausgesucht, sondern einen duccischen Dickkopf, der auch gern mal mit dem Kopf durch die Wand marschierte.

  • Curios Lächeln wurde nochmal ein Stück breiter, als Silvana ihm nun endgültig zustimmte und auch schon sagte, dass sie sich ja nicht unbedingt an die alten Regeln halten mussten.


    Eben.


    flüsterte er zurück und zog sie nun wieder fest an sich. Viel hatte sich bei ihm geändert, wozu Silvana mit Abstand den größten Teil zu beigetragen hatte. Aber auch Alpina hatte es geschafft, seiner traditionellen Kruste hier und dort Risse zu versetzen. Hätte er noch vor drei oder vier Jahren gesagt bekommen, er würde nach germanischem Ritus heiraten und wäre damit auch noch zufrieden, hätte er wohl nur mit dem Kopf geschüttelt. Jetzt aber war es vollkommen normal und verständlich. Bald wäre er mit einer wunderbaren Frau verheiratet, die er zwar nie komplett kontrollieren könnte, von der er aber wusste, dass sie ihn bedingungslos liebte und ihn bei allem unterstützen würde, was er vorhatte.


    Hatte er sich nun bereits darauf gefreut, dass sie ihren Kopf wieder auf seine Schulter legte, wurde er enttäuscht. Stattdessen tat sie wieder das, was sie in ihrer Unbedarftheit einfach so tat, ohne darüber nachzudenken, was sie damit anrichtete. Denn schon spürte er wieder ihren warmen Atem an seinem Ohr, hörte, was sie ihn zuraunte, und schon wanderte auch die nächste Welle durch seinen Körper. Natürlich war auch wieder der kleine Cupido auf seiner freien Schulter erschienen, der ihn, fies grinsend, auffordert nun auch wieder einen Schritt zu tun. Curio versuchte ihn durch langsames, gleichmäßiges Atmen zu verscheuchen. Doch er war hartnäckig. Tu es doch einfach, raunte er ihm nun von der anderen Seite, während er nun wieder Silvanas blondes Haar an seinem Hals spürte.


    Da das Atmen nicht half, entschied sich Curio dafür, den kleinen Dreckssack einfach zu ignorieren und zu einem komplett entsexualisierten Thema zu wechseln.


    Bei uns zu Hause laufen schon kräftig die Hochzeitsvorbereitungen. Meine Mutter geht in ihrer Rolle als Organisatorin mal wieder regelrecht auf und mein Vater hat mir schon eines seiner Schwerter in die Hand gedrückt, um eure Riten zu üben.


    Er musste ja nicht nur das Schwert der Duccier annehmen, das wäre ja auch kaum der Rede wert gewesen. Zusätzlich dazu mussten sie die Ringe auf Schwertspitzen austauschen, wobei sie auf keinen Fall hinabfallen durften und dann musste er auch noch eine möglichst tiefe Kerbe in den Türrahmen der Casa Helvetia schlagen, den andernfalls würde es heißen, dass ihre Beziehung keine Tiefe erlangen würde. Überrascht hatte ihn dabei, dass sein Vater zumindest wieder mit ihm sprach und ihn offenbar - wenn auch in seiner brummigen Art - dabei unterstützte, die Hochzeitsriten gut zu überstehen. Das meiste musste er zwar alleine machen und alleine losziehen, aber allein, dass er ihm eine gewisse Unterstützung zukommen ließ, erleichtete Curio sehr. So normalisierte sich die Beziehung zu seinem Vater sehr, sehr langsam, aber stetig.

  • Runa die natürlich nicht auf den Gedanken kam, dass sie Curio gerade gehörig in die Bedrängnis gebracht hatte, legte ihren Kopf nun wieder auf seine Schulter – hach es war einfach zu schön, dass sie ihm so nah sein konnte.
    Uns tellte sich Curio vor, wie er mit dem Schwert übte.
    Üben gnau, da fiel ihr was ein.
    „Nun Mutter ist mit mir auch nochmal den Brautlauf durchgegangen. Kann ich dir noch irgendwas erklären? Wir sollten auch noch über unser Eheversprechen reden.
    Was hälst du hier von?
    Curio ich verspreche, immer für Dich da zu sein, wenn Du mich brauchst.
    Ich verspreche, Dich niemals absichtlich zu verletzen.
    Ich verspreche, Dir Freude und Glück zu schenken, wo immer ich kann.
    Ich verspreche, Dir immer Achtung entgegenzubringen.
    Ich verspreche, immer ehrlich zu Dir zu sein.
    Ich liebe Dich.

    Dann gebe ich dir mit folgenden Worten Kuchen zu essen
    Mögest Du niemals hungern an Körper, Geist oder Seele.
    dann den Met zu trinken und sage
    Mögest Du niemals dürsten an Körper, Geist oder Seele.
    Und dann sagt und machst du das Selbe.“


    Runa blickte nun wieder zu Curio hoch und war gespannt was er von ihrem Vorschlag hielt.

  • Curio spürte nun wieder Silvanas Kopf auf seiner Schulter und entspannte etwas. Der kleine Cupido hatte noch ein bisschen gestichelt, dann aber die Waffen gestreckt und war verschwunden. Zum Glück. Denn schließlich würde der bis zur Hochzeit sicherlich noch das eine oder andere Mal seinen Tribut fordern, bis er ihn dann in der Hochzeitsnacht bekäme und sie sich danach auch einfach mal von ihm treiben lassen konnten. Nun aber standen erstmal die Hochzeitsvorbereitungen an, die natürlich nicht nur bei den Helvetiern, sondern auch bei den Ducciern anstand. Silvanas Mutter hatte ihr den Brautlauf nahegebracht und wahrscheinlich auch das, was sie tun müsste, wenn sie an ihrem neuen Heim ankäme. Curio hatte sich bei der letzten Salutatio umfassend über den germanischen Vermählungsritus unterrichten lassen und ganze drei Tabulae vollgeschrieben, auf denen er aber auch teilweise die Ausdeutung der jeweiligen Rituale detailliert aufgenommen hatte, um nicht nur zu wissen, was er tat, sondern auch verstand, warum er das tat. Nun lernte er das praktisch auswendig, damit er am Hohzeitstag auch keinen Schritt vergaß.


    Ein Teil des Rituals war das Hochzeitsversprechen, für das Silvana ihm auch gleich einen Vorschlag unterbreitet. Curio hörte gut zu und als sie geendet hatte, musste er erstmal schlucken. Sie hatte grade die Essenz ihrer gesamten Beziehung in ein paar Worten zusammgefasst und alles, absolut alles, stimmte daran. So entstand eine kurze Pause, bis er ihren Kopf mit der freien Hand zu sich drehte und ihr einen Kuss gab.


    Es ist wunderbar.


    sagte er, schluckte erneut und blickte ihr lange in die wunderschönen blauen Augen, bevor er fortfuhr.


    Weißt du schon, welcher eurer Goden die Zeremonie vollziehen wird?

  • Runa strahlte. Sie hatte so lange daran gesessen, so viele poetische Worte gefunden, dennoch hatte sie jeden Entwurf verworfen. Diese einfachen Worte schienen ihr einfach perfekt und sie freute sich das Curio es genau so sah.


    Sie griff nun zu einem kleinen Päckchen auf dem Tisch. Sie reichte es Curio. „Ich weiß, dass es vielleicht nicht üblich ist. Aber ich habe das hier entdeckt und ich ich fand es ist perfekt für dich.“ Runa schaute Curio nun gespannt an. Runa hatte sich umgehört und als sie erfahren hatte,, dass Curio sich eben jene kunstvoll gearbeitet Ausgabe der Oden des Horatius angesehen, aber dann doch zur günstigeren Ausgabe gegriffen hatte, ja da musste sie es einfach kaufen und außerdem noch die Ausgabe „Amores", die sich ebenfalls in dem Päckchen befand. Ja der Buchhändler war wirklich nicht mit Verschwiegenheit gesegnet.
    Runa war ganz hibbelig und war gespannt auf seine Reaktion.

  • In Ordnung, keine Antwort auf seine Frage, aber ein Päckchen. Curio hatte es bislang nicht wahrgenommen und Silvana musste es wohl schon hier geparkt haben, bevor er angekommen war. Er nahm es in die Hand, versuchte aus dem Gewicht einen ersten Hinweis zu lesen, doch wollte ihm das nicht gelingen. Ein weiterer Hinweis gab ja normalerweise die Form der Verpackung. Diese war eher länglich. Curio grübelte, bevor er begann, es zu öffnen. Als er fertig war, konnte er seinen Augen nicht trauen: Zwei Schriftrollen lächelten ihn regelrecht an. Vorsichtig legte er das Päckchen auf seinen Schoß und nahm mit ganz spitzen Fingern die erste heraus. Als er sie ein Stück öffnete, traute er seinen Augen nicht. Schnell erkannte er die Amores des Ovid in einer besonderen Ausgabe. Leise las er die ersten Zeilen des Musenanrufs.


    Waffen und Schlachtengedröhn zu singen in wuchtiger Versart,
    War mein Beginnen: dem Stoff sollte entsprechen die Form.
    Gleich lang waren die Verse; da lachte Cupido und heimlich
    Stahl er dem unteren Vers einen der Füße hinweg.


    Curio musste schlucken. Er hatte sich noch im Buchladen überlegt, eine solche Ausgabe zu kaufen, doch hatte sie einfach weit über seinem damaligen Budget gelegen. Dass er gleichzeitg darüber nachgedacht hatte, auch Ovids Heilmittel gegen die Liebe zu kaufen, wirkte jetzt töricht. Amor wusste halt schon, was er tat. Jetzt aber hielt er sie in der Hand, eine wundervolle Arbeit, die sicherlich nicht günstig gewesen war.


    Ebenso vorsichtig, wie er die erste Schriftrolle herausgenommen hatte, legte er sie in Päckchen zurück und nahm die zweite Schriftrolle heraus. Auch diese wurde ein Stück geöffnet und zum Vorschein kam eine Horatius-Ausgabe, die er bereits einmal gesehen hatte. Ungläubig starrte er auf di Schriftrolle. Auch diese war nicht günstig gewesen, denn Curio kannte ja den Preis und hatte sich seinerzeit bewusst für die günstigere Ausgabe entschieden. Auch die zweite Rolle ließ er, dieses Mal sogar noch vorsichtiger, zurück in die Verpackung gleiten, sorgte dafür dass er es wieder gut verschloss und blickte dann zu Silvana. In seinen Augen war ein Leuchten zu erkennen.


    Runa... wie... woher wusstest du... ich kann das nicht... annehmen.... ich... ich liebe dich.


    Ihm fehlten die Worte. Es waren teure Geschenke und Runa hatte dafür sicherlich einen großen Teil ihres Gehalts aus dem Tempel ausgeben müssen. Er hätte es als unverhältnismäßig abgetan, wäre es nicht eine Geste, die genau, aber wirklich ganz genau trafen, was er sich wünschte.

  • Runa lächelte. „Doch kannst du! Sollst du! Und wirst du!“ Sagte Runa, als er meinte das er es nicht annehmen könnte. „Ich liebe dich auch.“ Sagte sie schließlich und strahlte ihn an. Etwas leiser fügte sie mit einem Zwinkern hinzu. „Ist es nicht die Aufgabe einer Ehefrau zu wissen, wie sie ihren Mann glücklich macht? Und dass war doch schon einen gute Generalprobe oder?“ So viel also zu seiner Frage, woher sie es weiß. Nun alle Geheimnisse würde sie ihm dann wohl doch nicht verraten, dafür liebte sie es viel zu sehr ihn zu überraschen.
    Da fiel ihr ein, das sie noch gar nicht auf seine Frage geantwortet hatte. „Nun der Gode, ja.. nein also so recht ist noch keine Wahl gefallen. Ich würde dir gern zwei vorstellen und wir entscheiden dann wer es sein wird?“ Das einer der beide eine Godin war würde er ja dann schon sehen. Runa konnte und wollte das nun wirklich nicht allein entscheiden und dies Entscheidung auch nicht ihrem Vater überlassen, dass war irgendwie was persönliches, was in Runas Augen das Brautpaar entscheiden sollte. „Also wenn wir in der nächsten Wochen einen gemeinsamen Termin finden können?“

  • Immer noch überwältigt von diesen vollkommenen Geschenken, die ihm Runa da grade gemacht hatte, brauchte er einige Augenblick, um seine Gedanken zu ordnen. Dann jedoch brachte er wieder einen einigermaßen graden Gedanken hervor.


    Du hättest mir nichts schöneres schenken können, Runa...


    Gut, schon, das aber frühestens neun Monate nach der Hochzeitsnacht.


    Aber ich weiß, wie teuer die Horatius-Ausgabe war und kann mir, wenn ich die beiden Bücher vergleiche, auch in etwa ausrechnen, wie viel die Amores-Ausgabe gekostet hat. Das ist... furchtbar lieb von dir... aber...


    Es war einfach sehr, sehr viel Geld, das sie hier investiert hatte. Ihm hätten auch einfachere, weniger kunstvolle Ausgaben genügt, ja, er hätte sich darüber sogar noch mehr gefreut, doch jetzt kamen unvermeidlich wieder die Worte ihrer Mutter über die finanzielle Ausstattung der Duccier hoch, die er ebenso unvermeidlich mit seiner verglich. Solange sie beide Aeditui waren, wäre an solche Geschenke nicht zu denken und selbst dann, wenn er irgendwann zum Pontifex aufsteigen sollte, hätte er immer noch einige Verbindlichkeiten für die Casa Helvetia zu begleichen. Und die Hochzeit selbst musste ja auch noch, wenn auch nur teilweise, finanziert werden.


    Du weißt, dass du in der Casa Helvetia nicht in Hülle und Fülle leben wirst. Grade am Anfang wird es starke Einschränkungen geben. Da kommen mir die Geschenke...


    Da wäre es wieder gekommen, das Wort unverhältnismäßig, über das man sich als Duccier nun wahrlich keine Gedanken machen musste. Als Helvetier, aber und vor allem als Besitzer eines grade neugebauten Hauses, musste man rechnen, rechnen, rechnen, um nicht ständig um Finanzhilfen bitten zu müssen.


    Es tut mir leid, dass ich so auf deine wirklich perfekten Geschenke reagiere.


    sagte er schließlich und nahm die Geschenke damit auch praktisch an. Es musste aber eine Ausnahme bleiben, sonst hätten sie noch mit ganz anderen Problemen zu kämpfen.


    Gerne können wir das zusammen entscheiden.


    antwortete er auf ihre Frage, immer noch ein bisschen zerknierscht darüber, dass seine Reaktion auf die Bücher vemutlich nicht diejenige war, die sich Runa gewünscht hatte.


    Und da wir uns nächste Woche ja sowieso sehen, finden wir sicherlich auch einen Termin, bei dem wir die Goden dazuholen können.


    Er war ja schon sehr gespannt darauf, wie die beiden Priester wohl waren. Mit dem Wissen darum, dass sowohl sein Patron und baldiger Schwiegervater als auch Curios baldige Ehefrau nicht nur römische Priester, sondern auch germanische Goden waren, wollte er gerne wissen, wie die übrigen waren. Und wie viel Wert sie letztlich auf Tradition und den Austuach der beiden Kulturkreise legten.

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