[Cubiculum] Lucius Helvetius Corvinus et Susina Alpina

  • Corvinus begrüßte seine Tochter, die jedoch ungerührt weiterschlief. Alpina musste grinsen.
    "Es scheint so, als wolle sie tatsächlich vorschlafen. Ja, es geht ihr gut. Sie hat den ersten Schnee gut überstanden und nimmt gut zu. Du wirst es merken, wenn du sie später auf den Arm nimmst. Du bleibst doch noch ein wenig, oder? Kannst du über Nacht bleiben?"


    Neman erschien. Sie brachte zwei Eimer mit heißem Wasser und goss sie vorsichtig in die Wanne. Dann lief sie erneut und brachte die gewünschte Seife für den Hausherrn und zwei Handtücher. Beim Hinausgehen sah sie Alpina fragend an. Sollte sie Ursi mit sich nehmen oder bei ihren Eltern lassen?
    Alpina nickte. Sie wollte gerne noch ein wenig mit Corvinus allein sein.
    "Du kannst sie mitnehmen. Wenn sie wach wird und Hunger hat, bringst du sie mir."


    Neman nickte und nahm das Kind mit dem Körbchen an sich.
    Alpina trat ans Impluvium. Sie zog die Schuhe aus und tauchte prüfend eine Zehe ins Wasser. Naja, vielleicht nicht kuschelig aber warm genug. Lächelnd löste Alpina die Gewandspangen und legte die Kleidung ab. Sachte glitt sie zu Corvinus ins Becken und nahm die Seife. Mit sanft kreisenden Bewegungen seifte sie ihn ein. Es fühlte sich schön an, nach so langer Zeit wieder über seine Haut zu streichen.

  • "Das hört sich gut an und wär ein großer Bär werden will muss auch zulegen", sagte er grinsend.


    "Das werde ich! Morgen muss ich nochmal ins Castellum ein paar Dinge organisieren und dann hab ich den restlichen Tag und wohl auch den darauf frei!
    Damit wir die unangenehmen Dinge gleich hinter uns haben. Ich habe neue Befehle! Sie sind auf der einen Seite gut um dich zu beruhigen. Auf der anderen bedeuten sie das ich lange wegbleiben muss.
    Die Tage beendet ein junger Tribun seinen Dienst und sein Vater ist extra aus Rom hergekommen. Dieser will seinen Sprößling unbedingt persönlich zu seinem neuen Posten bringen. Irgendwo ganz weit im Osten..Aus...ne Antiochia war es. Jedenfalls wollen die beiden unbedingt über Land reisen und ihre Bedeckung ist bei einem Lawinenabgang in den Alpen verschüttet worden. Nun darf ich den alten und den jungen Schnösel mit meiner Turma mindestens bis nach Epirus bringen!"


    Endlich das Wasser und vor allem die Seife kam. Er wollte gerade anfangen sich ordentlich einzuseifen als er sah was Alpina tat.
    "Hola" der Anblick gefiel ihm. Die Geburt war ja nun schon einige Zeit her. Die kreisenden Bewegungen mit der Seife taten ein übriges.
    Er nahm sie in den Arm und revanchierte sich mit der ein oder anderen Berührung. Sein zauseliger Vollbart störte zwar ein wenig aber auch einige Küsse tauschten sie aus.
    "Hast du alle Folgen der Geburt überstanden?"

  • Interessiert lauschte Alpina seinen Ausführungen. Erst sprach er von Beruhigung, dann fielen Städtenamen wie Antiochia und Epirus. Alpinas Augen wurden immer größer. Er würde lange weg sein und ob dieser Auftrag weniger gefährlich war als die Bewachung des Limes? Sie konnte es nur hoffen.
    "Ich werde dich in meine Gebete einschließen und hoffen, dass alles gut geht."


    Alpina fragte lieber nicht wie lang er wohl wegbleiben würde. Es war schon hart, wenn man das gemeinsame Leben so wenig planen konnte.


    Dann aber genoss sie das Bad mit ihm. Der Bart störte sie nicht im Mindesten und seine Berührungen weckten sehnsuchtsvolles Verlangen in ihr. Als er vorsichtig anfragte, wie sie die Geburt und deren Folgen überstanden hatte, hauchte sie ihm ein aufforderndes "überzeug dich selbst!" ins Ohr.


    Dem Hauchen ließ sie ein zärtliches Knabbern am Ohr folgen und als sie seine Hände auf Wanderschaft spürte, wandelte sich das Knabbern zu einem lustvollen Seufzen. Nicht nur ihre Seele hatte ihn vermisst, ihr Körper sehnte sich mindestens genauso sehr nach ihm.

  • "Das wird schon. Kein Straßenräuber wird sich an so eine große Gruppe wagen und wenn nicht die Quaden als ganzer Stamm über den Danuvius setzen wird nichts passieren. Es wird nur lange dauern und ich hoffe das in Epirus wirklich Schluss ist und wir nicht auch noch bis nach Galatien oder so müssen!"


    Dann wandten sie sich aber den angenehmeren Dingen zu. Corvinus hatte inzwischen einen zufriedenstellenden Grad an Sauberkeit erreicht. Daher war er gespant auf die Antwort auf seine Frage.


    Das was kam ließ er sich nicht zweimal sagen. Auch er war sehr lange alleine gewesen und schien ein größeres Verlangen in sich zu tragen.
    Wie bisher jedes Mal wenn sie zusammen gewesen waren gab er sich Mühe das sie auch in vollen Zügen genießen konnte. Das sie Zeit hatte.


    Doch dieses Mal schien es so das es ihm nur sehr schwer viel langsam zu machen. Sehr fordernd waren seine Berührungen und Hände. Schließlich setzte er sie auf den Beckenrand, so tief war das Becken ja nicht, und drang in sie ein.


    Ein kleines Zögern war noch da ob wirklich alles in Ordnung war. Wenn dem so war würde allerdings ein ordentlicher Sturm folgen. Es war offensichtlich eine lange Durststrecke gewesen und großes Verlangen wieder eins mit ihr zu sein.

  • Vielleicht war es garade das Wissen darum, dass sie nun wieder so lange auf ihn verzichten musste, das ihre Leidenschaft befeuerte. Sie genoss seine Berührungen in vollen Zügen. Er konnte es sehen, wenn sie sich genießerisch räkelte, er konnte es hören, weil sie erotisiert seufzte und stöhnte und er konnte es fühlen. Sie erwiderte die Zärtlichkeiten, streichelte und küsste ihn wo immer ihre Finger und Lippen seine Haut fanden.
    Als er sie auf den Beckenrand setzte, hielt Alpina einen Augenblick die Luft an. Sie hatte sich so sehr danach gesehnt. Ihr Blick suchte seinen in diesem Moment der Vereinigung. Sie wollte wissen, wollte sehen, dass er ganau wusste mit wem er sich vereinigte und dass er genau das auch wollte. Auch er suchte ihren Blick, schien zu zögern, wartend ob er ihr weh tat. Dann aber trug beide die Leidenschaft davon. Alpina umfasste ihn mit ihren Schenkeln und wusste nur noch eins. Mit ihm wollte sie eins sein und ihn am liebsten gar nicht mehr loslassen.


    Nachdem sie gemeinsam den Gipfel der Lust erklommen hatten, ebbte das Verlangen nur langsam ab. Alpina wollte ihre Beine nicht von ihm lösen. Sie hielt ihn noch immer umklammert als seine Gesichtszüge sich langsam entspannten. Der Entspannung folgte ein Grinsen, das sie erwiderte. Wie sehr liebte sie dieses lächelnde Gesicht, sein freches Grinsen.
    "Ich lasse dich jetzt einfach nicht mehr los! Meinst du dieser Tribun wird dich hier aus meiner Umklammerung holen? Vielleicht sucht er sich eine andere Turma?"


    Sie wusste, dass ihr EInwand unrealistisch war und nur der Tatsache geschuldet, dass sie ihn nicht ziehen lassen wollte. In ihrer tief empfundenen Liebe wollte sie nur die Momente genießen, in denen sie ihn so nah bei sich hatte, in denen er exklusiv ihr gehörte. DIese Momente waren so rar, so selten, ein wertvolles Gut und nicht mit Gold aufzuwiegen.


    Tatsächlich war ihnen auch hier nicht lange die Zweisamkeit gegönnt. EIn deutlich vernehmbars Kinderweinen beendete Corvinus Gefangenschaft zwischen Alpinas Schenkeln. Bevor Neman die beiden in dieser eindeutigen Situation vorfinden würde, löste sie sich und sprang aus dem Impluvium. Schnell ein Handtuch übergeworfen eilte sie der Kinderfrau entgegen, um ihr Ursicina abzunehmen.
    Sie drückte Corvinus noch einen Kuss auf die feuchte Stirn.
    "Ich werde sie im Bärenbett stillen. Wenn du möchtest kannst du noch etwas baden oder dann zu uns ins Bett kommen. Deinen Pelz schneide ich dir später", sagte sie in Anspielung auf seinen Wunsch die Haare geschnitten zu bekommen.


    Dann zog sich Alpina mit ihrer Tochter ins Cubiculum zurück.

  • Corvinus hatte sich nach einer kleinen Weile von Alpina lösen wollen nachdem sie beide auf ihre Kosten gekommen waren. Einfach deshalb weil das ja normalerweise so war und ein kleines bisschen auch deshalb das er nicht wollte das Alpina gleich wieder schwanger wurde. Nicht das er etwas gegen ein weiteres Bärchen hatte. Doch Ursi war ja noch so klein und der noch so lange weg.
    Aber sie ließ ihn erst mal nicht und Corvinus ließ es ohne Wiederstand geschehen.
    "Das ist eine gute Idee und der kleine verweichlichte Tribun kriegt uns bestimmt nicht auseinander...allerdings befürchte ich werden wir spätestens heute nach einfrieren. Wir können die Umklammerung ja an anderer Stelle fortführen." gab er frech grinsend zurück.


    Doch kurze Zeit später nahm ein Weinen ihnen die Entscheidung ab. Corvinus war kurz beunruhigt aber dann doch wieder entspannt als er hörte das es lediglich der Hunger war.


    Er sah den beiden hinterher und überlegte einen Moment. Gewaschen war er jetzt eigentlich und die Rasur und dergleichen würde ja später folgen können.
    Er stieg also auch aus dem Bad und schlang sich ein Handtuch um die Hüften. So bekleidet ging er kurz in die Culina. Dort kramte er einen Moment rum auf der Suche nach etwas essbarem. Schließlich fand er ein paar Datteln, wie auch immer die ihren Weg bis hierher gefunden hatten, und verspeiste sie schnell. Anschließend trank er gefühlt eine Amphore mit Posca leer und verließ die Culina wieder.


    Zurück im Cubiculum sah er neugierig auf seine beiden Mädels.
    "Na ist sie schon satt?"

  • Als Corvinus zu Alpina und Ursi ins Cubiculu zurückkam sah er sehr zufrieden aus. Vermutlich hatte er die kleine Pause zu einer Stippvisite in der Culina benutzt. Alpina war fertig mit dem Stillen und Ursi lag in der Mitte des Bärenbettes. Die Kleine machte "Turnübungen". Sie streckte die Füße in die Luft und versuchte mit den Händchen die Socken von den Füßen zu ziehen. Klugerweise hatte Alpina diese mit Stoffbahnen so fest um die Unter- und Oberschenkel gewickelt, dass Ursi keine Chance hatte sie mehr als nur einen halben Digitus von den Zehen wegzuziehen. Was aber nicht bedeutete, dass sie es nicht versuchte. Unterbrochen von der ein oder anderen Unmutsäußerung widmete sie sich ausdauernd weiteren Versuchen die lästige Bekleidung loszuwerden.


    "Komm nur zu uns, mein Bär. Die junge Dame hier ist satt. Hast du inzwischen etwas zum Essen bekommen?"


    Sie wartete bis er auf seiner Seite des Bettes Platz genommen hatte und beobachtete dann wie Ursi neugierig den bärtigen Kerl neben ihr ansah. EIne steile Falte bildete sich auf ihrer Stirn und Alpina begann sich zu fragen, ob ihre Tochter damit ihre Missbilligung seiner Gesichtsbehaarung ausdrücken wollte oder ob sie sich einfach ärgerte, weil sie die Füße nicht frei bekam.

  • Auch vor dem Cubiculum von Corvinus und Alpina standen drei kleine Päckchen, wobei Curio nicht wusste, inwieweit sein Bruder während der Saturnalien überhaupt nach Hause kommen konnte. Wie dem aber auch sei: Die drei Päckchen standen da, wo sie hingehörten. In dem einen Päckchen fand sich ein hübsches dunkelrot gefärbtes Tuch für Alpina, in dem zweiten eine warme wollene Mütze für Ursicina und für Corvinus einen kleinen, etwa drei Finger breiten und hohen hölzernen Widderkopf als Glücksbringer für seinen neuen Auftrag.

  • Corvinus legte sich zu den beiden.
    "Eine winzige Kleinigkeit konnte ich erbeuten aber das wird mich erst einmal am Leben erhalten."


    Doch bevor sich ein Gespräch daraus entwickeln konnte kümmerte Corvinus sich erst einmal um Ursi.


    Sanft brummte er sie an und kitzelte sie ein wenig mit dem Bart. Dann bemerkte er was ihr Plan war und half ein bisschen mit ziehen. Dadurch gingen die Socken zwar nicht runter aber aus dem halben wurde ein ganzer Digitus.


    Grinsend legte Corvinus sich hinter Alpina. Er legte sie in den "Löffel" vor sich und schloss eine Arme um sie. Da er ein gutes Stück größer war konnte er seine Tochter dabei aber weiter gut beobachten. Es schien aber auch so zu sein das er Alpinas Nähe suchte. Auf ganzer länge berührten ihre Körper sich und auch seine Hände hielten ständig Kontakt.


    "Wie lange dauert es jetzt wieder bis sie neuen Hunger hat?"

  • Liebevoll betrachtete Alpina wie Corvinus sich mit seiner Tochter beschäftigte. Es war ein schönes Bild, die beiden miteinander zu sehen. Corvinus war so selten bei ihnen und nun würde er wieder für so lange Zeit fort sein. Ein wenig fürchtete sie, dass er ein Fremder für seine Tochter bleiben könnte, wenn er diese wichtigen Monate nicht miterlebte.


    Er legte sich hinter sie und hielt sie im Arm. Wie sehr sie diese Nähe genoss. Wie gern sie seinen warmen Körper an sich spürte. Das herrliche Gefühl nicht allein im kalten Bett zu liegen. Wie sehr würde sie das vermissen...


    Als er fragte, wie lange es dauern würde bis Ursi wieder Hunger hatte, drehte sie den Kopf leicht nach oben und schielte zu ihm hoch.
    "Vermutlich zwei bis drei Stunden. Warum?"

  • "Nun...", Corvinus bekam ein freches Grinsen


    "...zum einen weil ich immer noch Hungerhabe..", ein feuriger Kuss direkt darauf räumte auch die letzten Zweifel aus welchen Hunger er meinte.



    "..zum anderen weil ich dir etwas zeigen wollte was gut eine halbe Stunde zu Fuß außerhalb der Stadt liegt."

  • Corvinus ließ keinen Zweifel daran, dass er noch "Hunger" hatte. Sie beantwortete den Kuss mit inniger Leidenschaft. Auch sie war einer "Fütterung" des Bären nicht abgeneigt.
    Dann schob er noch nach, dass er ihr etwas zeigen wollte, das etwa eine halbe Stunde Fußmarsch entfernt lag.
    "Was den Ausflug angeht, den du andeutest, können wir Ursi auch mitnehmen. Wir können sie ihn ein Tragetuch setzen. Stillen kann ich sie überall, wenn sie Hunger bekommt. Oder möchtest du dort mit mir allein sein?"


    Sie zwinkerte ihm zu. Es war erstaunlich wie "hungrig" er plötzlich war. Die Monate der Schwangerschaft hatte er sie nicht angerührt, aber jetzt schien er nachholen zu wollen, was er versäumt hatte und vielleicht auch sie noch einmal ganz nah zu fühlen, bevor er so lang so weit fort war. Ja, sie würden wohl beide von diesen wenigen Stunden zehren müssen.
    Mit zarter Hand bog sie seinen Kopf zu sich herunter und suchte mit ihren Lippen seine. Wie schön war das Gefühl seiner Hände auf ihrem Körper, seiner Lippen auf ihren.

  • Corvinus dachte kurz nach. Draußen war es heute ja recht trocken und relativ warm. Wenn kein absoluter Wetterumschwung passieren würde, ja dann könnten sie Ursi gut mitnehmen.
    "Nein ich denke das ist kein Problem und ich würde sie auch gerne mitnehmen. Auch wenn sie sich wohl kaum daran erinnern wird. Dann lass uns doch morgen früh aufbrechen!"


    Er ließ seinen Kopf sinken und lange, sehr lange küsste er sie. Es war weniger ein leidenschaftlicher Kuss der schnell zu mehr geführt hätte. Mehr war es das Überbringen einer Botschaft. Das sie zusammen gehörten und wenn auch räumlich getrennt so doch weiterhin zusammen waren. Zärtlich strichen seine Hände dabei immer wieder über diese und jene Stelle.


    Nach einer ganzen Weile allerdings wurde er dann doch etwas fordernder.
    "Was hältst du davon wenn wir Ursi wenigstens wieder in ihre Wiege legen und bis morgen hier bleiben? Ich will so lange es geht mit dir hier zusammen sein...wo wir doch sehr bald so lange getrennt sein werden. Ich möchte das wir beide noch lange von diesem Tag und dieser Nacht zeren können."

  • Alpina freute sich, dass sie Ursi mitnehmen konnte. Es war schön, wenn sie als Familie auftraten. Sie nickte auf seinen Vorschlag, früh aufzubrachen. "So machen wir es, mein Bär!"


    Corvinus machte den Vorschlag, Ursi in ihre Wiege zu verfrachten. Alpina stand auf und legte die Kleine in das Hängekörbchen. Sie meckerte noch eine Weile vor sich hin, dann schlief sie ein. Für Alpina und Corvinus war nun Zeit, sich ausgiebig miteinander zu beschäftigen. Sehnsuchtsvoll streichelte sie seinen Körper und sog seinen Duft ein. Sie schmeckte seine Lippen, sah in seine Augen und hörte seine lieben Worte. Sie wollte ihn mit allen Sinnen in sich aufnehmen, um sich immer an ihn erinnern zu können, wenn die Nächte wieder so einsam und das Bärenbett so groß und kalt waren.

  • Corvinus blödelte noch kurz mit Ursi rum bevor Alpina sie in ihre Wiege brachte.


    Eine Weile, so lange noch Geräusche aus der Wiege zu hören waren, hielt Corvinus sich noch etwas zurück. Doch dann hielt ihn nichts mehr. Auch er schien versuchen zu wollen Alpina in sich aufzunehmen und ihm Gegenzug so lange wie es irgendwie ging mit ihr eins zu sein.
    Solange von Alpina kein Einspruch kam würde Corvinus bis zum Morgengrauen nicht ablassen. Es schien wirklich versuchen zu wollen sie in sich aufzusaugen. Lediglich wenn Ursi Hunger hatte oder aber sie anderen Bedürfnissen wie Hunger und Durst Tribut zollten trennten sie sich.
    In einem Moment in dem Corvinus sich wahrscheinlich unbeobachtet fühlte versteckte er sogar ein Kleidungsstück von Alpina welches sie direkt am Körper trug. Dieses wanderte später in seine Tasche die er immer mit ins Castellum nahm.


    Wo er Alpina auch sonst öfter hatte darben lassen zeigte er heute eine Bärenausdauer und mindestens genauso viel Hingabe und Willen.


    Jedes Mal wenn sie unterbrochen wurden war er auch ganz nah und nicht nur seine Augen sondern auch einige ungeschickte Worte druckten Zuneigung und Liebe sowohl zu Alpina als auch zu Ursi aus.

  • Warum müssen Nächte ein Ende haben? Sie liebten sich so innig und keiner schien den anderen loslassen zu wollen, so lang die Nacht dauerte. Als der Morgen schon graute, erinnerte sich Alpina an ein Lied, das sie unlängst gehört hatte. Leise sang sie die Melodie während sie seine starken Arme um ihren Leib geschlungen fühlte.


    "Weil du Heimat
    und Zuhause bist.


    Weil bei dir mein Bauchweh aufhört.
    Halt mich,
    halt mich fest.


    Tu sooo,
    wie wenn das jetzt für immerso bleibt,
    für immer so bleibt,
    für immer so bleibt.


    Halt mich, halt mich,
    halt mich, halt mich fest.


    Tu sooo, wie wenn das jetzt für immer so bleibt,
    Für immer so bleibt, für immer so bleibt,
    für immer so bleibt, für immer so bleibt,
    für immer so bleibt."


    Sim-Off:

    Auszug aus: Philipp Poisel, "halt mich"

  • Alpinas leise gesungene Zeilen waren das letzte was Corvinus hörte bevor er redlich erschöpft und vollkommen glücklich einschlief.


    Ein paar Stunden später wurde zu mindestens er von leisem greinen wach. Ursi hatte Hunger. Er stand auf und auch ihn schwindelte es leicht. Wirklich was gegessen hatte er seit vorgestern nichts. Das musste nachgeholt werden.
    Er machte die paar Schritte und ging zur Wiege. Vorsichtig wie ein rohes Ei nahm er die Kleine raus und dadurch das sie einen Moment im unbekannten Bart fummeln konnte gewann er etwas Zeit. Er ging ins große Atrium und gab einen der Sklaven die Anweisung ein reichliches Frühstück einzupacken. Extra noch mal los zu gehen frisches Brot, Ziegenkäse, eine Wildschweinwurst und falls verfügbar Oliven zu besorgen.


    Dann kam er zurück in ihr Cubiculum und legte Ursi, die langsam wirklich ungehalten wurde, direkt neben Alpina.


    Ganz leicht stupste er die sicherlich auch erschöpfte Alpina an.
    "Hey das Bärchen braucht dich!"

  • Tatsächlich wurde Alpina nicht von Ursis Weinen wach. Ungewöhnlich, denn normalerweise weckte sie nachts das kleinste Geräusch, wie das wohl bei jeder stillenden Mutter der Fall war. Doch sie war es auch nicht gewöhnt die Nacht zum Tag zu machen.
    Als sie die Augen öffnete, lag ihr kleines Bärchen direkt neben ihr und der große Bär beugte sich über sie.
    "Oh, entschuldige!", sagte sie noch etwas verschlafen blinzelnd.


    Dann stillte sie Ursi noch im Liegen. Dass Corvinus schon Vorkehrungen für den geplanten Ausflug getroffen hatte, wusste sie nicht. Doch schließlich hatte er sie ja vorgewarnt, dass es früh losgehen sollte, und so sah sie ihm bei der Morgentoilette zu, während ihr Bärchen zufrieden schmatzte. Nachdem der kleine Bärenbauch gefüllt war, hatte auch Alpina die Gelegenheit, sich zu waschen und anzuziehen. Fertig angekleidet wickelte sie ein breites und sehr langes Tuch kreuzweise über ihren Bauch und knotete es am Rücken fest. Die frisch gestillte und gewickelte Ursi wurde nun in das Tuchbahnenkreuz gesetzt. Zufrieden guckte sie aus der Stofftrage hervor.
    "Wir wären so weit. Wenn du aufbrechen möchtest?"

  • Während Alpina Ursi stillte tat Corvinus das was man morgens halt so machte. Allerdings kratzte er sich nur ausgiebig im Bart anstatt diesen zu rasieren. Gestern war er dazu ja nicht mehr gekommen und offenbar hatte er vor zu mindestens heute vormittag an diesem Zustand noch nichts zu ändern.


    Man konnte zwar durchaus noch erkennen das er Soldat war aber als es an die Aufbruchsvorbereitungen ging zog er Zivilkleidung an.


    Fast gleichzeitig als Alpina und Ursi aufbruchsbereit waren kam Neman herein und überreichte Corvinus eine größere Umhängetasche. Kritischen Blickes überprüfte er kurz den Inhalt und der Geruch von frischem Brot stieg daraus auf. Er nickte kurz was wohl die Bestätigung war das er mit dem Inhalt zufrieden war.
    Er hängte sich die Tasche um und gab Alpina die Hand.


    "Na dann wollen wir mal los!"

  • Die Behandlung der kleinen Esquilina forderte Alpinas ganze Aufmerksamkeit und erschöpfte ihre Kräfte bis an die Grenze der Belastbarkeit. Nach der zweiten Nacht in Folge mit wenig Schlaf begab sich die Hebamme am darauffolgenden zweiten Tag in ihr Cubiculum. Esquilina schlief gerade einen unruhigen Fieberschlaf, Neman war an ihrer Seite. Für Alpina eine Atempause. Die Verantwortung lastete schwer auf ihr. Das Kind war noch immer dem Tod näher als dem Leben.


    Für Ursicina hatte sie kaum Zeit gehabt seitdem Esquilina gebracht worden war. Als sie nun ein wenig Zeit mit ihr verbringen wollte, musste Alpina feststellen, dass Ursi gerade ihren Mittagsschlaf machte. Runa hatte sie liebevoll zugedeckt und war dann gegangen. Mit zärtlichem Blick betrachtete sie das schlafende Kind. Sie sah in ihren Gesichtszügen das Ebenbild von Corvinus. Schwer legte sich die Wehmut und die Sehnsucht auf Alpinas Schultern und drückte sie nieder. Sie setzte sich auf die Bettkante, barg das Gesicht in den Händen und weinte heiße Tränen. So sehr vermisste sie ihren Bären. Seine starken Schultern, sein liebevolles Lächeln, seinen wundervollen Humor. Sie hasste die Nächte allein im kalten Bärenbett, nicht wissend wo er war und wie es ihm ging. Nicht einmal sicher zu sein ob er noch lebte, brach ihr das Herz. Ursi war inzwischen 9 Monate alt. Seit mehr als einem halben Jahr hatte Alpina keine Nachricht von Corvinus. Kein Lebenszeichen, kein Brief, nichts. Der Tränenstrom schwoll an, ab und an war ein Schluchzen zu hören.

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!