[Via Borbetogmaga] Wegmarken abstecken

  • gemeinsam mit


    [Blockierte Grafik: http://abload.de/img/cornutusmms7m.jpg]| Titus Helvetius Cornutus


    Curio war froh, dass sich sein Bruder bereit erklärt hatte, den Brautzug als einer der drei Fackelträger anzuführen. Die Weißdornfackeln hatte Curio bereits eingekauft und an geeigneter Stelle für Ceres geweiht. Nun wollte Cornutus nur noch den Weg von der Villa Duccia zur Casa Helvetia ablaufen, damit er auch er wusste, woe er lang musste. Allzu kompliziert war das nicht, doch da die beiden Brüder dadurch das erste Mal die Möglichkeit hatten, sich ein wenig auszusprechen, hatte Curio angeboten, sich einen Nachmittag freizunehmen und den Weg abzugehen. Aufgrund der warmen Temperaturen trugen beide Brüder nur dünne Tuniken, als sie die Casa verließen.


    Der erste Weg führte nun erstmal von der Casa zur Villa Duccia. Sie hatten abgesprochen, dass Curio jetzt den Weg angeben solle, während Cornutus beim Rückweg vorausgehen würde. So gingen sie nun erstmal durch jenen Teil der Via Borbetomaga, der durch die Canabae führte, und ließen das südliche Stadttor zu ihrer Linken hinter sich. Dieser Teil der Straße war bereits breit ausgebaut und unterschied sich deutlich von den kleinen Seitenstraßen und -gassen. Die beiden Brüder aber schritten erstmal schweigend nebeneinander her. Irgendwie fand keiner der beiden einen vernünftigen Einstieg und so blieb es ruhig bis sie die Canabae verließen und damit auch schon den kompliziertesten Teil des Weges hinter sich ließen.

  • Kaum, dass sie die Canabae verlassen hatten und auf die breite, gut ausgebaute Handels- und Reisestraße hinaustraten, wurde Curio die Stille unangenehm. Ein kurzer Seitenblick zu seinem Bruder, der schweigend neben ihm herlief und sich umsah, um sich ein paar Wehmarken zu merken, und schon versuchte er eher schlecht als recht das Gespräch zu eröffnen.


    Sag, Titus, ist auf dem Gut alles in Ordnung? Soweit ich weiß kümmerst du dich ja jetzt noch mehr um Anbau und Produktion.


    Fragend blickte Curio seinen jüngeren Bruder an. Natürlich hatten seine Mutter und seine Schwester bereits ein wenig erzählt, doch merkte er schnell, dass sie der Weinanbau kaum interessiert. Cornutus war da der Experte in der Familie.


    Ja, alles gut.


    antwortete Cornutus einsilbig und schien deutlich interessierter an der Umgebung zu sein, als an diesem Gespräch. Sein Blick schweifte ab, als suchte er irgendwas, mit dem er sich beschäftigen konnte. In den letzten Tagen war er viel in der Umgebung unterwegs gewesen, hatte Weingüter und Züchter besucht und sich mit den Weinbauern unterhalten, um neue Kontakte zu eröffnen. Meistens ging er früh los und kam erst spät wieder im Haus an. Curio indessen war ebenfalls viel beschäftigt. Neben seine Arbeit im Tempel traten noch die Hochzeitsvorbereitungen hinzu und seine Lobbyarbeit in der Lokalpolitik. Gesehen hatten sie sich nur selten, eigentlich sogar fast gar nicht.


    Während Cornutus in der Umgebung umherblickte, blieb Curios Blick auf ihn gerichtet. Er kannte diesen Weg von zahlreichen Gängen zu Salutationes und Besuchen sehr gut, die Umgebung nahm er teilweise gar nicht mehr war, ganz im Gegensatz zu seinem Bruder. Zu ihrer rechten erschien nun das Drususdenkmal und zu ihrer linken das Theater der Stadt. Erneut versuchte Curio nun nach einer kurzen Stille eine Gesprächseröffnung.


    Und wie laufen die Geschäfte? Was machte der alte Ortwin ist er immer noch so erfolgreich, unsere Waren unter den Mann zu bringen?


    Doch auch hier folgte nur ein kurzes


    Mhm...


    seines Bruders. Natürlich konnte sich Curio denken, was los war und dennoch wollte er es noch nicht so ganz wahrhaben. Daher blickte auch er nun erstmal nach vorne auf den Weg. Irgendwie musste es doch klappen...

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