• Runa war immer noch völlig aufgelöst und wütend. Sie schwankte zwischen. „Ich hau dem aufs Maul!“und „Ich werfe mich in den nächsten Fluss!“ Ja sie war mal wieder völlig hin und her gerissen. Bis vor ein paar Momenten war sie noch der glücklichste Mensch auf Erde und nun das! Warum verdammte Axt konnte es nicht ein Mal einfach sein. Sie zögerte ob sie nun ins Haus ging oder einfach … Da erblickte sie Alpina, die ihr wohl versuchte nachzulaufen. Sie ging ihrer Freundin einige Schritte entgegen. Thorgall der Alpina folgte wurde gebeten einen Korbstuhl zu bringen. „Bei den Göttern Alpina! Du sollst nicht so herumrennen!“ Ja auch wenn sie gerade genug Probleme hatte, war ihr die Gesundheit ihrer Freundin und deren Kindes doch wichtiger. „Komm setzt dich bitte und ruh dich aus.“ So wurde Alpina nun im Eingangsbereich der Villa platziert. So das Beide immer noch sehen konnten, was die anderen taten, aber nicht mehr hörten was gesprochen wurde.

  • Alpina hastete Runa hinterher. Kurz vor dem Haus zögerte Runa und blieb stehen. Als sie Alpina erblickte, kam sie ihr entgegen. Sie bat Thorgall darum einen Stuhl zu bringen. Alpina hätte das Angebot normalerweise ausgeschlagen, doch wollte sie die Freundin nicht erzürnen, die sich Sorgen machte. Also ließ sie sich nieder. Alpina streckte die Hände aus, um Runas Hände zu ergreifen. Sie wollte Ruhe ausstrahlen.
    "Bitte Runa, beruhige dich. Es muss ein Missverständnis sein und alles wird sich aufklären. Ganz bestimmt. Vermutlich hat sich der tumbe Eques einfach falsch ausgedrückt oder gar nicht wirklich verstanden, was er übermitteln sollte. Es kann nicht im Sinne des LAPP sein, deine Hochzeit zu verhindern. Was hätte er davon?"


    Sie drückte fest die Hände der Freundin.
    "Du bist eine so schöne Braut. Tränen passen überhaupt nicht zu deiner wunderschönen Erscheinung. Atme tief durch und versuche die trüben Gedanken zu verdrängen. Es wird sich alles lösen. Bestimmt!"


    Und auch wenn sich Alpina nicht wirklich vorstellen konnte, was der Grund für die Unterbrechung war, so hoffte sich doch auf eine logische Erklärung, die das Glück der beiden nicht beeinträchtigen würde.

  • Nela hatte sich dazu bereit erklärt die Geschenke der Gäste zu sortieren und vorerst in der Casa zu bleiben. Es war erstaunlicherweise nicht so einfach gewesen wie sie es sich vorgestellt hatte. Der Strom der Besucher schien nicht abzureißen. Jedenfalls hatte sie das Gefühl. Im Eingangsbereich der Hauses stapelten sich langsam die Geschenke nicht mehr nur im übertragenen Sinn. Während sie noch sortierte und versuchte alle gaben so zu verstauen, dass ihnen kein Schaden entstand, hörte sie Stimmen von einer Stelle aus wo sie diese Stimme nicht hören sollte. Nela ließ alles stehen und liegen und lief zu Runa. Als sie diese dann sah, lief sie schnell zu ihr und nahm sie in die Arme. "Runa, meine Liebe. Was ist denn los? Was ist denn passiert?" Ihr Blick ging zu den Umstehenden und hoffte auf eine Erklärung.

  • Runa wollte gerade ansetzen Alpina ihre Ängste zu erklären, als Nela dazukam und sie umarmte. Also wude nela kurz ins Bild gesetzt und dann konnte Alpina auch gleich hören, welche Ängste Runa hegte.
    „Nela...“ schniefte Runa vor sich hin. „Der LAPP hat ….er hat … er hat die Hochzeit unterbrochen.“ Oh ja die junge Duccia musste sich wirklich bemühen, damit ihre Worte nicht in einem Heulen untergingen. „WEIL ICH ES KANN! Hat er gesagt. Nela er vermiest mir den schönsten Tag meines Lebens. WEIL ER ES KANN!“ Dann nahm sie je eine Hand von Nela und Alpin. „Welchen Grund sollte er haben? Er ist Vaters Patron, da gibt es wohl nicht so viele Gründe. Wer weiß welcher vielversprechender Klient bei ihm vorgesprochen hat, der nach einer Frau sucht!“ Wieder brach sie in Tränen aus. Ja welchen anderen Grund sollte es denn sonst geben. „Wer weiß vielleicht bringt er den Kerl ja gleich nachher mit, damit ich ihn heute noch ….“ Nein hier versagte nun Runas Stimme endgültig. Sie wollte es gar nicht aussprechen, was ihre übelsten Gedanken waren. „Wenn ich Curio hier und heute nicht zum Mann nehmen darf, dann...dann...“ Wieder erstickte Runas Stimme unter den Tränen.

  • Nela kam hinzu und Runa erklärte ihr die Vorkommnisse. Sie konnte kaum sprechen, so sehr weinte sie. Alpina und Nela hielten ihre Hände. Als Runa jedoch äußerte, dass der LAPP womöglich einen anderen Heiratskandidaten für Runa gefunden hatte, schüttelte Alpina energisch den Kopf.


    "Das kann ich mir nicht vorstellen, Runa. Sicherlich hätte er deinen Vater zuvor eingeweiht und würde nicht einfach in die Hochzeit hineinplatzen. Er würde es sich sicherlich nicht mit den Ducciern verscherzen wollen, dafür ist deine Familie zu einflussreich. Das kann nicht der Grund sein."


    Zu ihrem Unglück konnte Alpina der Freundin auch keinen anderen Grund präsentieren. Runa war nun ein Häuflein Elend angesichts der Vorstellung ihren Curio nicht heiraten zu dürfen.
    Was Alpina allerdings nicht verstand war, warum keiner der Duccier auf die Idee kam einen Boten zum LAPP zu schicken um selbst nachzufragen.

  • Ein Häufchen Elend hielt Nela für einige Zeit in den Armen und vor lauter Schluchzen konnte sie hier und da nicht alles richtig verstehen, aber das Wichtigste war ihr zu Ohren gekommen. Der LAPP störte die Zeremonie und so langsam begann ihr hispanisches Temperament zu schäumen. Das konnte doch alles nicht wahr sein. Innerlich rief sich Nela aber zur Ruhe. Es würde ihrer Verwandten und Freundin nicht helfen wenn sie jetzt anfing zu toben. Sie brauchte ihre Unterstützung. Kurz blickte sie zu Alpina, die bereits ein gutes Argument geliefert hatte warum das Fest gestört worden war. "Vielleicht will er auch nur anwesend sein und wurde aufgehalten und hat deswegen auf diese Art und Weise gebeten zu warten, was zugebenermaßen nicht unbedingt die Höflichste war oder er hat einen besonderen Humor entwickelt." Das traute sie dem Vinicius zwar in dieser Art und Weise nicht zu, aber sie wollte Runa ja aufmuntern. "Ich bin mir sicher, dass du heute heiraten wirst und es wird Curio sein. Ganz bestimmt." Sie drückte noch mal Runas Hand und blickte erneut zu Alpina. Vielleicht fiel dieser ja noch ein plausibler Grund ein.

  • Runa versuchte sich zu beruhigen. Sie schüttelte aber dennoch den Kopf ob der Erklärungsversuche der beiden Frauen. „Meint ihr nicht er hätte das dann gesagt? Also wartet bitte ich verspäte mich etwas. Aber nein Weil ich es kann waren seine Worte, die Worte die er hat übermitteln lassen. Das hat sicher nicht den Grund, dass er sich einfach nur verspätet.“ Runa wische sich die Tränen nun fast schon trotzig aus dem Gesicht. „Oh ja ich werde Curio heiraten, ihn und keinen Anderen!“ Ja nun kam das bockige Kind durch. Aber was sollte sie auch anderes machen? Vernunft konnte man von Runa in der Situation wohl kaum erwarten.

  • http://www.kulueke.net/pics/ir…_torhausundwege_klein.png Es war schon etwas seltsam, die Stadt verlassen zu müssen, um das Heim seiner Familie aufzusuchen. Unwillkürlich war Vala nach Ende der Besprechung zum Ort der alten Casa geritten, nur um dort mehrere brandneue Insulae vorzufinden wo vorher das weitläufige Anwesen seiner Familie gelegen war. Seiner Frau, die reitunwillig wieder in eine Sänfte gestiegen war, verkaufte er die Gedächtnislücke als Melancholie um ihr einmal zu zeigen, wo lange Jahre das Heim seiner Familie gelegen war, bevor sie sich auf zum aktuellen Zentrum der Duccii machten.


    Als sie das weißgetünchte Tor zur Villa Rustica der Duccii erreichten, schickte Vala ihre bewaffneten Begleiter von dannen und stellte sich als der vor, der er war: Titus Duccius Vala. Den Feldherrenmantel, den er vom Kaiser zur Amtseinführung bekommen hatte, hatte er wohlweißlich in der Castra gelassen... ebenso wie alle anderen Amtsinsignien. In der edlen Aufmachung eines Consulars, aber eben nicht in der eines aktuellen Amtsträgers, betrat Vala zum ersten Mal das neue Heim seiner Familie. Er erinnerte sich an dieses Landstück, die Bäume waren gewachsen aber an der gleichen Stelle wie zuvor und umsäumten die Allee hoch zur dem kleinen Bauerngut... das eben kein kleines Bauerngut mehr war. Dieses war offensichtlich den Hang runtergerutscht und war bald nach Eintritt auf das Gelände zur Rechten zu sehen. Für sie ging es also weiter den Hügel hinauf, eine Weile die Vala nutzte um das Ganze auf sich wirken zu lassen. Groß, sehr groß war es, von den Ausmaßen her fast von der Größe der italischen Riesenlatifundien, aber eben nur fast. Die Villa, die schon von der Via Borbetomaga oben nahe der Hügelkuppe zu sehen war, zeugte auch deutlich davon, welchen Weg seine Sippe genommen hatte... der Weg durch die Baumumsäumte Allee sprach eine sehr deutliche Sprache: es ging nach oben.


    "Wenn ich es genau überlege..." , sprach Vala neben der Sänfte seiner Frau herreitend, "...war das alte Anwesen wohl doch nicht so ausladend. Dies hier ist... deutlich... größer. Witjon hat sich nicht lumpen lassen, so wie es scheint. Da, schau dort... zur Rechten... das ist offensichtlich die neue Hros. Das alte Gestüt meiner Sippe."
    Als sie schließlich vor die Villa gelangten kam bereits einer der Bediensteten seiner Familie auf ihn zu um das Pferd am Zaum zu nehmen, aber Vala schüttelte nur den Kopf, er hatte noch nicht vor sich einfach zur Hochzeitsgesellschaft zu begeben die man gedämpft murmelnd hinter dem Haus hören konnte. Vor allem, als ihm eine kleine Gruppe von Frauen auffiel die sich vor dem Haus aufhielten, gönnte Vala sich eine Fortführung seines 'Spaßes' und brachte sein Pferd nahe dieser zum Stehen: "Salvete die Damen. Ich hörte, in diesem Hause soll heute Hochzeit gefeiert werden?"

  • Runa schaute den ihr unbekannten Mann an. Sie schüttelte nur traurig den Kopf. „Heilsa, ja eigentlich sollte hier heute eine Hochzeit gefeiert werden. Meine, aber der LAPP hat scheinbar andere Pläne.“ Runa schluckte schwer um nicht wieder in Tränen auszubrechen.
    Sie musste wirklich mehrfach schlucken, bevor sie weitersprach. „Die Vorbereitungen laufen noch soweit ich weiß. Mein Vater Phelan und mein Onkel Witjon betreuen hinten die Gäste und versuchen die Gemüter zu beruhigen.“ Schob sie noch nach. So war wohl zumindest geklärt wer sie war. Sie wusste zwar immer noch nicht wer vor ihr stand, aber das interessierte sie gerade wirklich nur zweitrangig.

  • "Deine Hochzeit?" , zog Vala überrascht die Augenbraue hoch, "Dann bist du Duccia Silvana, Tochter des Decimus Duccius Verus. Runa, richtig?" , versuchte Vala sich zu erinnern, wie die Tochter Phelans 'richtig' hieß. Er kannte die junge Frau nicht, da sie nach seiner Abreise nach Rom geboren ward und er während seines letzten kurzen Aufenthalts in Germania nicht die Gelegenheit gehabt hatte den Sohn der Ferun aufzusuchen. Eine gewisse Ähnlichkeit war allerdings da, das war unverkennbar.
    "Was für Pläne soll der LAPP denn haben, an einem solchen Tag?" , fragte Vala, in vollkommener Politikermanier den Unschuldigen mimend.

  • In ihrer Sänfte versuchte Lucia sich nicht zu sehr aufzuregen. Vala hatte ihr so kurzfristig eröffnet, dass sie zu einer Hochzeit der Familia Duccia gehen würden, dass sie tatsächlich kaum mehr Zeit gehabt hatte sich entsprechend herzurichten. Wie sollte sie bitte einen guten Eindruck machen, wenn ihr nicht mal eine Stunde für die Pflege ihrer Hände und Füße, das Auftürmen ihrer Frisur, das Herauskitzelns der wunderschönen Feinheiten ihres Gesichts, das Aussuchen eines Kleid, passendes Schuhwerk, angemessenen Schmuckes und so weiter blieb? In höchster Eile hatten Arsinoe und Sekunda gemeinsam ihr Möglichstes gegeben und das Ergebnis war für ein schlichtes Essen sicher ausreichend gut, aber für eine Hochzeit?! Lucia runzelte unzufrieden die Stirn.


    Zum Glück schien Vala eine melancholisch geprägte Tour machen zu wollen, wodurch Arsinoe noch Zeit bekam Lucia in der wackelnden Sänfte noch den letzten Schliff zu verpassen, so gut es eben ging. Umständlich öffnete sie die mitgenommene Schmuckschatulle und legte Lucia ihre Rubinarmbänder und die dazu passende Kette an. Diese standen in schönem Kontrast zu ihrem zartgelben Kleid. Doch auch damit war Lucia unzufrieden. Noch immer hatte sich das in der Schwangerschaft zugelegte Gewicht nicht merklich reduziert und vorallem mit ihrem Hintern und Bauch war sie mehr als unzufrieden. Die lange Reise hatte auch nicht geholfen. Und dennoch musste sie so den Verwandten ihres Mannes gegenübertreten. Die Götter waren ungerecht!


    Sie erreichten das Tor und Lucia lugte während des doch recht langen Weges zum Hauptheus neugierig aus ihrer Sänfte heraus. Ein großes Grundstück schienen die Duccier zu besitzen, warum hatte Vala in Rom dann nur so ein winziges Haus zur Untermiete gehabt? In ihrer Unzufriedenheit wenig gnädig gestimmt schloss sie daraus, dass die Duccier ganz schön knausrig sein mussten. Der Weg zum Haupthaus gefiel Lucia nicht schlecht, erinnerte er sie doch an ihre Zeit in Misenum in der Villa Rustica. Sie verband zwar nicht nur gute Gedanken mit dieser Zeit, aber der Aufbau wirkte gut römisch auf sie. Ganz im Gegensatz zu dem Haupttor der Villa. Mit großen Augen starrte Lucia aus der Sänfte auf das Holztor, während Vala Frauen davor ansprach. Das Tor wirkte so fremdartig, so wild, so... barbarisch! Lucia versuchte sich ihren Schock nicht anmerken zu lassen, versagte jedoch kläglich dabei. Mit etwas Glück hatten alle nur auf Vala geachtet, der hoch zu Ross ein beeidruckendes Bild abgab, während Lucia ihre Gesichtszüge zu sortieren versuchte. Sie hatte sich grade einigermaßen wieder im Griff, als ihr aus der Sänfte geholfen wurde. Vala saß noch immer auf seinem Pferd und unterhielt sich mit ein paar Frauen. Sollte sie dazukommen? Von dem wilden Tor eingeschüchtert, stand Lucia unschlüssig neben ihrer Sänfte und beobachtete die Szene vor sich.

  • Holla! Alpina riss die Augen auf angesichts des Schauspiels, das sich ihr bot. Eine Sänfte wurde vor die Villa getragen und ein Reiter in edler Aufmachung ritt daneben. So einen Aufzug hatte sie hier in Mogontiacum wahrlich noch nicht gesehen.
    Der Mann sprach Runa vom Pferd herab an und wenn er sie auch nicht zu kennen schien, so wusste er doch dass an diesem Tag ihre Hochzeit gefeiert würde. Nachdem Runa ihn grob in die Ereignisse eingeweiht hatte, schien auch er ratlos was der LAPP wohl mit der Unterbrechung bewirken wollte.
    Wenig später half man einer Frau aus der der Sänfte, die in edleste Gewänder in zartem Gelb gekleidet und mit wertvollstem Schmuck behängt war. Alpina blieb der Mund offenstehen angesichts des zur Schau getragenen Reichtums. Schmuck und Gewand waren in einem Maße edel, wie sie es in Mogontiacum noch nicht gesehen hatte.
    Fasziniert betrachtete sie die schöne Blondine mit ihrer kunstvoll aufgetürmten Frisur. Ob sie die Gemahlin des Mannes auf dem Pferd war? Alpina war neugierig, überließ das Reden aber lieber der Freundin, die ja sozusagen die Hausherrin war.

  • Huch hatte sie sich nicht vorgestellt? Ja hatte sie wohl vergessen. „Ja genau Runa.“ Antwortet sie also auf seine erste Frage. Sie war sich immer noch nicht sicher, ob hier nun ein Germane oder Römer vor ihr stand, die ganze Aufmachung, das Verhalten – alles an ihm war römisch und seine Frau erst, wenn die nicht der Inbegriff Roms war. Römischer als die konnte man ja nun wirklich kaum sein. Runa gaffte, ja sie gaffte die Frau an.
    Aufgetakelt war das erste Wort was ihr bei dem Anblick in den Sinn kam.
    Dann aber hatte der Reiter wieder ihre Aufmerksamkeit. Woher zum Kuckuck sollte sie wissen, was im Kopf des LAPP vorging? So antwortete sie also mit jene Worte, die der Reiter vorhin gebraucht hatte. „Ich weiß nicht welche Pläne er hat. Eine Begrünung hat er ja auch nicht geliefert. Er ließ wörtlich ausrichten. Weil ich es kann.“
    Nun war Runa aber dennoch neugierig. „Und wenn ich fragen darf wer bist du?“
    Schließlich wollte sie schon wissen, wer hier zu ihrer Hochzeit erschien, eigentlich dachte sie, dass sie alle kannte die eingeladen waren, aber der Mann hier war ihr eindeutig unbekannt.

  • Der Wortwechsel zwischen Runa und dem Besucher geschah so schnell, dass es Nela nicht möglich war sich als halbwegs gute Gastgeberin zu präsentieren. Manchmal konnte man wegen äußerer Umstände einfach seiner Aufgabe nicht gerecht werden. Das war wohl einer diese Momente. So verfolgte sie erst Mal das Gespräch. Während sie den Neuankömmling ein wenig musterte, fragte sie sich warum er ihr bekannt vorkam. Sie konnte nicht genau sagen warum das so war. Vielleicht hatte sie ihn Roma mal gesehen? Das musste es sein. Doch ihr wollte partout nicht einfallen warum es so war. "Herzlich Willkommen bei den Duccii," brachte sie noch mit einem kleinen Lächeln hervor und fiel zwar Runa und dem Fremden ins Wort, aber es gehörte sich ja das noch irgendwie anzubringen und lächelte der weiblichen Besucherin auch noch zu. Das Willkommen galt ja beiden. Noch immer stand sie neben der Braut und blickte nun auch zu Alpina. Das war eine wirklich eigenartige Situation. Selten hatte sie sich so unbeholfen gefühlt wie gerade jetzt.

  • "Das hat er gesagt?" , zog Vala unwillkürlich die linke Augenbraue nach oben und meinte eher den Soldaten, den er selbst geschickt hatte, denn den LAPP... was wohl tatsächlich eine doch recht saloppe Abkürzung für sein Amt war. Bei all den Dingen, die er versucht hatte dem Soldaten einzutrichtern war DAS rübergekommen? Er fragte sich, was der Soldat sonst noch so erzählt hatte.. allerdings hatte er sein Ziel ja erreicht: die Hochzeit war nicht ohne ihn vonstatten gegangen. Allerdings hatte er auch keine heulende Braut auf den Treppen der Villa im Sinn gehabt, als er den Soldaten schickte die Zeremonie aufzuhalten. Wie man es machte, man machte es falsch, wenn man es denn nicht selbst machte.
    Bevor er sich allerdings größere Gedanken um die Konsequenzen seines Befehls machen konnte, schob sich allerdings eine der anderen beiden Damen ins Bild und begrüßte ihn bei den Duccii... zusätzlich zur Frage, wer er denn nun sei trieb ihm das dann ein breites Schmunzeln auf die Lippen und Vala beugte sich ein wenig von seinem Pferd herunter um ziemlich belustigt kund zu tun: "Dass du mich vergessen hast, Nela, gibt mir schon etwas zu denken." , grinste er das junge Ding an und fuhr mit der Vorstellung seiner selbst vor, "Mein Name ist Alrik, Sohn des Leif, Sohn des Landogar, Sohn des Tjaard, Sohn des Wolfrik. Manche nennen mich auch Titus Duccius Vala." , schloss Vala und richtete sich wieder auf seinem Pferd auf, um auch sein mitgereistes Weib vorzustellen: "...und dies ist Lucia von den Tiberii, mein Ehe...weib... Schatz, alles in Ordnung?" , hielt Vala mit kritischem Blick inne, als er gewahr wurde, dass seine Frau salzsäulengleich und sehr undamenhaft die Villa anstarrte.

  • Lucia konnte nichts dagegen machen, ihr Blick wanderte immer wieder zu der Holzfassade der Villa. Was genau wollten die Bauherren damit ausdrücken, dass sie diese unheimlichen Schnitzereien so offen zur Schau stellten? Wie sahen die Bauherren selbst aus, wenn sie schon ihr Haus so barbarisch darstellten?! Immer wieder erwischte sich Lucia selbst beim Starren und benötigte all ihre Willenskraft um die Augen vom Gebäude abzuwenden. Nur unbewusst nahm sie die Blicke der Frauen wahr, sie war zu abgelenkt. Sie wusste, dass sie angesehen wurde, aber das war sie ja inzwischen gewöhnt und reckte nur ein wenig das Kinn, um nicht zu eingeschüchtert zu wirken. Doch diese Holzfassade drängte sich wieder in ihr Bewusstsein, wodurch sie tatsächlich gerade wieder am Starren war, als Vala sie vorstellen wollte. Es dauerte ein wenig, bis ihr Gehirn ihr mitteilte, dass sie eben ihren Namen gehört hatte. Dann drehte sie jedoch ruckartigden Kopf und riss sich förmlich von dem Anblick los. „Aber ja, alles in Ordnung.“, erwiderte sie mit einer abwiegelnden Geste. Sie würde sich garantiert nicht erlauben ihre Gastgeber zu beleidigen, aber sie musste Vala später noch auf dieses Haus ansprechen. Das musste sein. Es war einfach zu... anders. Doch jetzt übernahm erstmal die Gewohnheit das Ruder. Ein strahlendes Lächeln erschien auf ihren Lippen und sie trat mit eleganten Schritten auf die Gruppe der Frauen zu. „Ich freue mich euch kennen lernen zu dürfen.“ Höflich sah sie jeder einzelnen der Frauen in die Augen und nickte ihnen begrüßend zu. Hatten sie schon ihre Namen genannt? Lucia war sich nicht sicher, sie hatte nicht aufgepasst... unverzeihlich! Das durfte sie sich jetzt auf keinen Fall anmerken lassen! Also einfach erstmal weiterlächeln und Vala reden lassen.

  • Besagter Nela klappte der Unterkiefer herunter als der Besucher sie mit Namen ansprach. Aber nun wusste sie wer der Mann war und sie war mehr als nur überrascht ihn hier vor sich zu sehen. Das Staunen in ihrem Gesicht wich der Freude ihn wiederzusehen. Sie war noch ein Kind gewesen als sie ihn das letzte Mal gesehen hatte. "Tiberia, ich freue mich dich hier bei der Familie deines Mannes als Erste begrüßen zu dürfen. Mein Name ist Demia Sevilla oder Nela." Dann deutete sie auf Runa. "Das ist Duccia Silvana oder Runa. Die Braut." Dann deutete sie auf Alpina. "Das ist Susina Alpina. Eine sehr gute Freundin der Familie." Dann wandte sie sich wieder an ihren Verwandten. "Würdest du dann von deinem Pferd herunterkommen, damit ich dich gebührend drücken kann, Vetter," gab sie dann vorn sich und baute sich erwartungsfroh neben dem Pferd auf.

  • Alrik? Der aus Rom? Runa ahmte unterbewusst einen Fisch nach. Maul auf – Maul zu – ohne das ein Wort über ihre Lippen kam. Zum Glück war Nela da, denn sonst wäre das jetzt und hier ne stumme Veranstaltung geworden. So hatte Runa wenigstens die Möglichkeit sich von ihrem Schock zu erholen. Sie winkte Thorgall heran, der bekam zugeflüstert, der er umgehend Witjon und ihren Vater informieren sollte, dann wand sie sich auch schon wieder zu den beiden. „Tiberia es ist mir eine Freude dich kennen zu lernen und eine Ehre.“ Dann wand sie sich zu Alrik. Natürlich wusste sie sofort wer er war. Wie oft hatte sie in den Geschichten ihres Vaters eben jenen Namen gehört.„Alrik! Bi di Götters dat is ober ma een Ding. Van't harten willkoumen tu Hus.“ Auch Runa erwartet nun das der Verwandte von seinem Ross herunterstieg, damit man ihn so richtig willkommen heißen konnte.

  • Nach ein paar verwirrenden Wortwechseln stand fest wer der Mann und die Frau waren: Titus Duccius Vala und seine Frau Tiberia Lucia. Es verwunderte Alpina nicht, dass er von der Duccischen Familie zur Hochzeit eingeladen worden war, eher wunderte sie sich, dass er den weiten Weg aus Rom gemacht hatte, zumal Alpina dachte, er sei Consul. Sie hatte nicht gedacht, dass der Consul zu Runas Hochzeit kommen würde.


    Als Nela sie der Tiberia vorstellte und diese beteuerte, sich zu freuen alle anwesenden Frauen kennenzulernen, nickte Alpina höflich und grüßte.
    "Es ehrt mich, dich kennenzulernen Tiberia Lucia!"


    Dann sah sie den Vetter Nelas genauer an. Er war unverkennbar ein Duccier. Eigentlich hätte es ihr gleich auffallen müssen. Vermutlich hatten seine edle Kleidung und die Sänfte seiner Frau Alpina irritiert. Die Duccier in Mogontiacum waren meist sehr leger gekleidet, wenn es nicht gerade um einen offiziellen Anlass ging und selbst zu Runas Hochzeit waren alle in ihrer germanischen Kleidung erschienen.
    "Salve, Consul Titus Duccius Vala", grüßte Alpina ihn.

  • Sie hatte die Vorstellung nicht verpasst. Innerlich aufatmend lauschte Lucia Decimas Worten. „Eine Decima.“, sprach sie erfreut als sie den Namen hörte. „Zwei meiner besten Freundinnen in Rom gehören auch zu der Familia Decima. Calena und Flaminina werden sich freuen, wenn ich ihnen von dir schreibe!“ Zwar verwirrte es Lucia ein wenig, dass sich die Decima auch mit so einem komischen Spitznamen vorstellte, aber sie wollte das einfach mal übergehen.


    Auch die Braut hatte einen zusätzlichen Namen, aber da sie Lucia als eine Duccia vorgestellt wurde, verwunderte sie dies weniger. Dass die junge Frau dann aber in dieser für Lucia fremden germanischen Sprache redete, fand die Patrizierin ganz schön unhöflich. Sie presste kurz die Lippen aufeinander, entspannte sich aber wieder. Vielleicht musste sie der Braut nur klar machen, dass sie selbst lieber Latein sprach. „Ich wünsche dir für deine Hochzeit nur das Beste, liebe Duccia. Aber... entschuldige meine verwunderte Frage... solltest du dich nicht langsam dafür umziehen, die Zeremonie wird doch sicher bald losgehen, oder?“ Es war schon seltsam, dass die junge Frau noch in einem blauen Kleid steckte, anstatt des üblichen selbstgewebten Gewandes. Lucia hätte diese Ruhe nicht gehabt.


    Der letzten Frau im Bunde wurde kein extra Name beigefügt, was sie Lucia irgendwie direkt sympathisch machte. „Iuno scheint dich gesegnet zu haben. Ich gratuliere dir, Susina!“ Irgendwie erinnerte Lucia der Anblick der Hochschwangeren an sich selbst bei der Hochzeit ihres Bruders. Kein Wunder, dass die junge Frau lieber sitzen blieb. Nur zu gerne hätte Lucia nachgefragt, wann das Kind denn kommen würde, aber diese Frage hörte man als Schwangere viel zu häufig, als dass man sie noch gerne beantwortete. Zumindest war es Lucia so ergangen, weshalb sie lieber den Mund hielt und es bei ihrer Gratulation beließ.


    /EDIT Bin blau-grün blind xD

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