Da war die Heimat schon so zum Greifen nahe... und dann wurde er doch noch mal woandershin geschickt. Hadamar seufzte, während er seinen Gaul in einem recht gemütlichen Tempo durch die Gegend trotten ließ. Gut, er war immerhin wieder in Germanien, das war schon mal großartig, aber er sehnte sich nach daheim, nach Mogontiacum, den bekannten Straßen und Gassen, den Menschen. Nach seiner Familie. Aber Alrik hatte einen Auftrag für ihn gehabt, und selbst wenn Alrik nicht mittlerweile sein Vorgesetzter wäre, hätte er den erfüllt. Genau gesagt sollte er jemanden für ihn finden. Noch genauer: diesen... Lintrad, meinte Hadamar sich zu erinnern, nur eine halbe Portion, im wahrsten Sinne des Wortes, der sie dafür aber vor Jahren beim Bürgerkrieg begleitet hatte, und das mit einer Horde Söldner. Hadamar hatte mit denen eher wenig zu tun gehabt, aber daran erinnerte er sich trotzdem noch.
Auf der Höhe von Argentoratum hatte er sich von dem Tross schon getrennt, weil Alrik vermutet hatte dass sein Kumpan dort zu finden sei – da war er allerdings nicht erfolgreich gewesen. Immerhin hatte er allerdings die Info bekommen, Lintrad sei aktuell in Augusta Raurica zu finden... also hieß es ein Stück zurück nach Süden. Die Stadttore konnte er schon vor sich sehen, und es dauerte nicht mehr lang, bis Hadamar sie durchritt und sich den Weg durchfragte bis zu der Kontaktperson, die ihm in Argentoratum genannt worden war. Der Kerl wiederum schickte ihn erneut weiter, und dann kam noch eine Station und eine weitere... bis Hadamar schließlich in einer Taberna landete. Wo er sich den Wirt vorknöpfte: „Ich brauch nen Bier, und ich brauch Lintrad. Und erzähl mir bloß net, du hättst eins von beiden net da, ich hab hier lang genug rumgeiert.“