• Als Letzter der Gefangenen verließ der decurio den carcer nicht ohne sich vorher zu vergewissern, daß seine equites die von ihnen belegten Zellen in einwandfreiem Zustand zurückließen.


    Vor dem tribunus nahm er Haltung an und meldete.


    "Decurio Cursor meldet sich und fünfzehn equites der LEG XXII aus dem carcer zurück, tribunus."

  • Dragonum der gerade noch die beiden Eques angesehen hatte, wandte sich, nach einer Geste die in etwa eine Entschuldigung für das verlorene Interesse ausdrücken sollte, dem soeben angetretenen Decurio zu ...


    "Ah .. Decurio gut! Also dann, lass deine Männer vor dem Carcer eine ordentliche Reihe bilden und nimm den Optio hier gleich mit, ich klär solange die restlichen Angelegenheiten hier drin und dann hab ich euch was zu sagen!"


    Danach wandte sich Dragonum wieder mit fragendem Blick an die zwei Eques ...

  • Ein kurzes


    "Zu Befehl, tribunus",


    ein freundliches


    "Salve, optio",


    ein lautes


    "In ordinem formate".


    Dann standen optio und equites in der befohlenen Stellung und der decurio meldete.


    "Milites der LEG XXII in Reihe angetreten, tribunus."

  • Sim-Off:

    @Cursor: Ich geh einfach mal davon aus das du mit deinen Männern draussen stehst ;)
    Lupus: Und das alles da ist, die Jungs haben ja nun lange genug gewartet ;)


    Dragonum der gerade die Tür zum Carcer hinter sich geschlossen hatte nickte dem Decurio zu, damit dieser seine Position einnehmen konnte ...


    "Hergehört Milites! Ich habe vor einigen Stunden einen Brief aus Rom erhalten in dem mir das Kommando über die XXII übertragen wird, was bedeutet das ihr die ersten seid die davon erfahren haben! Das bedeutet natürlich auch das ich mich nun ohne weitere Zeit verstreichen zu lassen auf den Weg machen muss, und ihr werdet mich begleiten! Wir brechen Morgen bei Sonnenaufgang auf und nehmen in Mogontiacum ein Schiff das uns nach Rom bringen wird, von wo aus wir unseren Weg fortsetzen werden nach Aegyptus! Ich erwarte das ihr die verbleibede Zeit dafür nutzt euch um eure Pferde zu kümmern und dafür zu sorgen das alle ordentlich vorbereitet sind, wir können uns Morgen keine Verzögerungen mehr leisten!
    Decurio, Optio ... mit euch würde ich gerne noch ein paar Worte wechseln ... der Rest kann wegtreten!"

  • Zitat

    Original von Tiberius Octavius Dragonum
    Dragonums rechte Augenbraue wanderte langsam aber stetig nach oben ...


    "Was bedeutet "soweit vorhanden"? Sind Sachen verloren gegangen?"


    Dragonum war außerordentlich penibel wenn es um solche Kleinigkeiten ging, schließlich waren Fehler die man verhinderte keine Fehler mehr ...


    Titus und Quintus zuckten zusammen, Mann konnte der Haare spalten.
    Quintus warf Titus für seine lapidare Formulierung einen giftigen Seitenblick zu...Sie warfen sich in die Brust und Titus erwiderte,
    Tribunus, wir haben den Männern die Gegenstände zurückgegeben die sie uns überlassen hatten,...es hat niemand etwas bemängelt und niemandem fehlt etwas!

  • Der decurio nickte einem seiner equites zu und der wußte, was er zu tun hatte.


    Equitanus, auf den sie alle hörten obwohl er ihnen ranggleich war, trat vor den tribunus und nahm Haltung an.


    "Eques Equitanus meldet sich mit vierzehn equites der LEG XXII in die Stallungen ab, tribunus."


    Dann kommandierte er.


    "Duos ordines formate! Aequatis passibus, pergite!"


    Kaum waren die equites außer Sichtweite der Vorgesetzten als Alienus nicht mehr an sich hielt.


    "So ist es richtig! Jetzt haben wir den Salat! Habt ihr das überhaupt mitbekommen? Ausgerechnet dieser tribunus wird unser neuer praefectus! Vae victis!"


    Und gesenkten Hauptes murmelte er vor sich hin.


    "Heu me miserum! Was habe ich den ewigen Göttern getan?"


    "Halt` s Maul!"
    fuhr in Equitanus an.
    "Der tribunus ist der praefectus! Ende der Durchsage!"


    Schweigend erreichten die equites die Stallungen.

  • Zitat

    Original von Tiberius Octavius Dragonum
    "Decurio, Optio ... mit euch würde ich gerne noch ein paar Worte wechseln ... der Rest kann wegtreten!"


    Mit einer gewissen Spannung wartete der decurio auf das, was der tribunus ihm und dem optio zu sagen hatte. Er dachte an die nicht gerade geglückte erste Begegnung mit dem nun neuen praefectus und das, was davon hängenblieb. Vielleicht ergab sich eine klärende Aussprache.

  • Dragonum wartete noch bis die Soldaten sich auf den Weg gemacht hatten und die beiden Offiziere zu ihm aufgerückt waren, dann widmete er ihnen einen interessierten Blick ...


    "Wie gehts dir und deinen Männern Decurio? Gibt es noch Anmerkungen zu der Reise oder ähnliches?"


    Eigentlich wollte der kommende Praefectus Legionis nur wissen ob die beiden Einwände hatten oder ob es etwas in seinem Plan gab das er nicht bedacht hatte ...

  • Der decurio wollte der Frage des tribunus nach seinem Befinden, wie auch immer sie gemeint war, mit einer ironischen Antwort begegnen. Er besann sich aber eines Besseren und versicherte dem Vorgesetzten, daß es ihm und seinen Männern gut gehe.


    "Wir wurden im carcer korrekt behandelt, sodaß es keinen Anlaß zu Beschwerden gibt, was sich wiederum sowohl in meinem Befinden als auch in dem meiner Männer widerspiegelt."


    Noch konnnte der decurio nicht erkennen, wie er dem neuen praefectus gegenüber zu treten hatte. So hielt er sich mit seiner Antwort zurück. Einwände jedweder Art hielt er im Moment für nicht angebracht.


    "Deine Befehle erübrigen weitere Fragen, tribunus."

  • Scato hielt sich die ganze Zeit geflissentlich zurück. Er war dabei zu überlegen wie es für ihn persönlich weitergehen sollte. Sein Start mit dem neuen Praefectus Legionis war ja nun alles andere als gut gewesen, zum anderen überlegte er ob er seinem noch Praefectus villeicht als Adjudant weiter folgen sollte. Die Frage nach Anmerkungen riss Scato dann aber wieder in das Hier und Jetzt zurück. Er räusperte sich kurz und meinte dann zum Noch-Tribun:


    "Wir sollten uns wirklich beeilen. Der Seeweg von Ostia nach Alexandria kann in dieser Jahreszeit zu einer waren Tortur werden. Je später wir aufbrechen umso gefährlicher wird unsere Überfahrt."

  • Der decurio gab dem optio recht. Schon seine damalige Überfahrt von Alexandria nach Ostia, die im Normalfall mit neun Tagen veranschlagt ist, dauerte infolge schlechten Wetters und sonstiger Turbulenzen an die zwölf Tage. An den Zustand von Pferd und Reiter, als sie schließlich in Mogontiacum eintrafen, wagte er nicht mehr zu denken.


    Aber er schwieg. Auch die unaufgeforderte Belehrung eines Vorgesetzten konnte mitunter geahndet werden.

  • Dragonum nickte zufrieden was den Decurio anging, das die Männer einsatzbereit waren war sehr gut, Dragonum hatte bereits Angst gehabt einige würden sich eventuell erst noch von den Carcer-Strapazen erholen müssen. Der Optio warf nochmal den Gedanken mit dem Wetter in die Runde woraufhin er ebenfalls ein bestätigendes Nicken erntete ...


    "Ja sicherlich richtig! Wir werden uns entsprechend beeilen! Sofern ihr weiter keinerlei Fragen habt könnt ihr jetzt auch wegtreten ... ich erwarte dann alle XXIIer Morgen bei Sonnenaufgang an der Porta Praetoria, komplett und in voller Montur!"

  • Primus kam mit dem "Gast und übergab ihn an die Wärter.
    "Ausnüchtern, säubern...saubere Kleidung!"
    Die Männer standen stramm und nachdem Primus gegangen war führten den Gast in seine Cella...
    So,...dominus,...dein ...Cubicullum,...schlaf schön...Sie stießen ihn hinein und schlugen die Türe ins Schloß.

  • Verus landete unsanft auf dem dreckigen Boden der Zelle. Er war es ja gewohnt herumgeschubst zu werden aber so war es ihm bisher noch nicht ergangen. Der Aufprall schüttelte seinen Magen so kräftig durch, dass er sich erbrechen musste. Das Erbrochene landete direkt vor ihm auf dem Boden. Er schämte sich, jedoch war diese Gefühl schnell verflogen, nur leider der Gestank des eben Ausgeschiedenen nicht. Verus robbte in eine Ecke. Seine Gedanken gingen in diesem Moment nur an seinen Marcus, seinen kleinen Hund, der noch auf ihn wartete. Dieser Hund war die einzige Familie, die er noch besaß.

  • [Blockierte Grafik: http://img705.imageshack.us/img705/276/dennishopper.jpg]
    Quintus Aufidius Niger


    Übelgelaunt und noch mehr angewidert von dem Gestank der aus der Cella drang ging Niger los und trat gegen die Gittertüre.
    Heh, ebriosus*...du verwandelst meine schöne Cella in ein hara suis** is´ja wohl klar,daß du solange nichts zu fressen bekommst bis das sauber is´!


    Sadistisch grinsend wandte er sich an seine Kumpane.


    Was meint ihr,...lassen wir ihn sein Gekröse da fressen oder holen wir ihm ein paar Eimerchen Wasser?


    Lachend entfernten sich die rohen Gesellen und bald war das Geräusch von fallenden Würfeln und protestierenden Lauten zu vernehmen.


    Sim-Off:

    * Trunkenbold ** Saustall

  • Verus wischte sich die Reste seines wiedergekehrten Mahles vom Gesicht. Sein Blick war leer und der Ausdruck sprach für sich. Sah so sein Ende aus? Eine Zelle irgendwo in Germanien? Sein Herz schlug langsamer. Er war müde. Er hatte alles im Leben gehabt und dennoch wollte er mehr, so verlor er am Ende alles. Alleine sowie einsam presste er die Arme vor seine Brust, um sich ein wenig zu wärmen. Er hustete kurz, die Zelle war doch recht kalt und der Steinboden gab nicht gerade sehr viel Wärme von sich. Der Boden schien eher die Wärme aus Verus' Körper zu ziehen. Es war ein furchtbares Gefühl in diesem dunklen Raum. Von Draußen flackerte ein Licht herein, jemand schien an der Leuchte im Gang vorbeizugehen. Der Luftzug schien das schwache Licht in Bewegung versetzt zu haben. Verus müde Pupillen weiteten sich als sie das schwache Licht erblickten. Es war ein Hoffnungsschimmer. Gut, er hatte selbst dieses Schicksal hier gewählt und hatte nichts gegen seine Festnahme unternommen. Er hätte seinen wahren Namen nennen können aber er wollte es nicht. Scheinbar genoss Verus es, sich selbst für sein Versagen zu bestrafen. Mühsam zog er eine veraltete, schmutzige Decke zu sich, die schon deutlich bessere Tage gesehen hatte und warf sich diese um den Körper. Sie stank schlimmer als das Erbrochene am Boden, doch sie hielt einigermaßen warm. Er zitterte.


    Ein Soldat keiferte Verus durch das Gitter an. Ein Sadist, wie er im Buche stand, so sah der Mann aus und so verhielt er sich auch. Verus lauschte seinen Worten nur halbherzig. Sie waren ihm egal. Sein Schädel begann zu dröhnen, wahrscheinlich ließ die Wirkung des Weines nach oder begann erst, das konnte er nicht so genau einschätzen.


    "Ihr da," rief Verus müde krächzend. "Was ist mit dem Befehl von eurem Herren? Ich erinnere mich grob...säubern und saubere Kleidung, nicht wahr?" Verus fror und hoffte mit der neuen Kleidung, auch sogleich wärmere zu erhalten.


    Er spuckte auf den Boden, der Geschmack dieser Umgebung war furchtbar. Die Luft vertrocknete jede Lunge und die ebenso lag ein Aroma der Angst sowie des Todes in der Luft.

  • [Blockierte Grafik: http://img705.imageshack.us/img705/276/dennishopper.jpg]
    Quintus Aufidius Niger


    Ein Geräusch von rutschenden Stühlen ertönte. Ein Türe quietschte und kurz darauf wieder. Es erklangen schwere Schritte von 3 Männern.
    Plötzlich ergoß sich ein Schwall eiskaltes Wasser in die Cella,und noch einer, und noch einer... 6 große Eimer leerten die Wachen über den Gefangenen aus. Niger trat an das Gitter.
    ...hier unten gibt es nur einen Herren,...dreimal darfst du raten wer das ist!...aber ich will mal nicht so sein,...einigermaßen sauber bist du ja nun!
    Rauh lachend klopfte er seinen Kumpanen auf die Schultern udn verschwand wieder um sich dem intensiven Würfeln zu widmen.

  • Verus schreckte durch die kalte Dusche auf. Sein Herz begann zu rasen und sein Kreislauf begann zu kochen. Die Decke war nun vollständig durchnässt, ebenso seine Kleidung und somit verfehlte sie ihre Wirkung zu wärmen. In diesem Moment erfror Verus fast, denn sein entkräfteter Körper machte diese Tortur nur bedingt mit. Er war zwar ein kräftiger Mann, ebenfalls ehemaliger Soldat, also war Verus einigermaßen trainiert gewesen, aber diese Zelle nahm wirklich jedem die Lebensgeister; auch Verus. Seine Muskeln begannen sich anzuspannen. Seine Haut verformte sich in eine Gänsehaut und seine kleinen Härchen begannen sich aufzustellen. Man sah dem Geschundenen sein Leid förmlich an. Verus warf die nasse Decke in eine andere Ecke des Raumes. Langsam stand er zitternd auf, selbst seine Augen zitterten im Blick. Das kalte Wasser hatte ihn wahrlich aufgeweckt. Er wollte gerade auf den charakterlich schwachen Typen zusteuern als er auf der Pfütze, die zurückgeblieben war, ausrutschte und wieder auf diesem kaltem Boden lag. Nochmal aufstehen? Nein, das würde Verus nun nicht mehr, da er sich leicht die Hüfte geprellt hatte. Er hielt sich eben diese und blickte den sogenannten Herren erbost an. Verus entdeckte seine zynische Art von Neuem. Er lächelte, was er immer tat, wenn er für sich einen Sieg errungen hatte. Dieser Mann würde ihn nicht brechen, das hatten schon andere getan und noch mehr zerstören konnte man ihn nicht. Verus war genau da, wo er sein wollte. Er steuerte diesen Augenblick.


    "Ich soll raten?" Verus nickte ernstlich und er wusste, was nun passieren würde. Der Wein in seinem Körper verflog langsam, um Platz zu machen für die wahre Erkenntnis über die momentane Situation. "Ich denke, dass ich immer mein eigener Herr bin. Also bin ich auch mein eigener Herr hier unten," provozierte Verus mit seiner zynischen und selbstgefälligen Art. Dieses Psychospiel wollte Verus gewinnen, um wenigstens einen moralischen Sieg über Rom und seine Soldaten zu erringen. Der Soldaten zogen sich erneut lachend zurück, um sich wohl ihren niederen Gelüsten hinzugeben, womöglich Glücksspiel. Verus sank zusammen.


    Seine Hüfte schmerzte und er verzog, zusätzlich zur geschundenen Mimik, das Gesicht. Es war nur eine Prellung aber eine schmerzhafte. Verus würde sich wohl daran gewöhnen müssen. Der Boden schien immer kälter zu werden und mit der Kälte wich auch Verus Lebenskraft. Dieser Ort war grausam, dieser Ort war die Wahrheit und dieser Ort verkörperte Verus Seelenwelt. Mit seinen aufgerissenen Augen starrte er zum Gitter. War er der einzige Gefangene hier? Er versuchte Stimmen sowie Wimmern wahrzunehmen. Er brauchte nun jemanden zum reden, um diesen seinen Unmut kundzutun oder zumindest einen Leidensgenossen zu haben.

  • Nach Primus´Nachricht war Lupus umgehend zum Carcer der Legio geeilt.
    Er betrat den schummrigen Wachraum, in welchem eine dicke Luft aus Überheizung, Vinum, Essensdünsten und Pfürzen herrschte.
    Der Wachhabende sprang sofort auf als er Lupus sah.
    Centurio Statorum,...Legionär Quintus Aufidius Niger,...Nuntio!
    Lupus winkte ab. Ihn interessierte nur dieser Verus...
    Ihr habt gestern einen Gefangenen übernommen,...einen gewissen Verus.
    Alarmiert sah Niger seine Kumpane an, wer hätte gedacht, daß so schnell nach ihm gesucht wurde.
    Äh,...ja,...Centurio,...der ist in Cella I,...war ein wenig aufsässig.
    Lupus verzog keine Miene, eiskalt war sein Blick.
    Aüfsässig?
    Also würde dieser Schinder wohl Maßnahmen ergriffen haben.
    Lupus drängte den Mann zur Seite und betrat den deutlich kälteren Zellentrakt. Er nahm eine Fackel und trat an die Cella I.
    Was er dort sah versetzte ihm einen Schock.
    Wütend starrte er die drei Wärter an, die betreten zu Boden sahen.
    Holt ihn raus,...aber schnell!
    Er trat zur Seite während die Männer beflissentlich die Cella öffneten und den Mann zu zweit heraus holten.
    In den Wachraum!
    Sie schleppten den Mann in den Wachraum und plazierten ihn auf einem Schemel in der Nähe des Kohlebeckens.
    Lupus trat zu ihm und sah ihn sich an.
    Alarmiert griff er sich eine Decke und wickelte sie den Mann um die Schultern. Dannfragte er,
    Verus...?

  • Wie viel Zeit war vergangen? Wie viele Stunden befand er sich schon in Haft? Verus hatte jedes Zeitgefühl verloren und doch lebte er intensiver als er es je getan hatte. Seine Gedanken waren fokussiert. Sein Geist stumpfte ab und die vielen dunklen Gedanken wurden von Kälte sowie Angst vor dem Tod überdeckt. Diese Zelle schien ihn zu reinigen oder war es vielmehr sein kompletter Untergang? So verrückt es war, das Gefängnis half ihm, über sich selbst hinauszuwachsen. Sein Körper zitterte weiterhin, die Kälte kroch in jede Zelle seines Fleisches und er lag völlig zerstört am Boden des Raumes. Wie viele Leben hatte dieser Ort genommen? Wie viele Seelen waren hier im Nichts verschollen? Verus legte seine Hände flach auf den Boden. Er wollte diesen tödlichen Boden erspüren. Man musste einen solchen Ort verstehen, was er mit Menschen macht und, wie er sie verändert. Verus' Geist öffnete sich und er erkannte, was Leben bedeutet. "Was ist ein Leben wert," fragte er laut. "Götter, was ist ein Leben wert?!" Schlagartig richtete er seinen Blick nach oben. "Ich kann sie nicht vergessen," murmelte er leise dahin, da sich ihm seine verlorene Familie erneut aufdrängte. Ihre Bilder, ihre Stimmen zogen in seinem Geist, wie Träume, dahin. "Ich habe alles gegeben..."


    Plötzlich vernahm Verus Stimmen im Gang. Wollten sie ihm nun den Gnadenstoß versetzen? Verus war bereit vor die Götter zutreten und diesen ins Gesicht zu spucken. Sie hatten ihn verflucht. Er hatte jeden Glauben verloren und dennoch schaffte es dieser Ort, ihn am leben zu erhalten, auf eine seltsame dunkle Weise.


    Er hustete und blickte zum Gitter. Ihn herausholen? Warum das? Verus hatte es nicht verdient, da war er sich sicher. Das Gitter wurde aufgerissen. Das Metall des Gitters klirrte seltsam als es an die Wand schlug. Seine Hände zitterten, sein Blick wankte und er konnte die Personen, die das Gitter geöffnet hatten nur schwammig erfassen. Kräftige Männer packten ihn, um ihn hochzureißen. Sein Körper schmerzte und Verus wusste erneut, dass er noch lebte. Sie schlurften ihn unsanft in den Wachraum, neben eine Wärmequelle. Verus zitterte in diesem Moment noch etwas mehr, da die Kälte in seinem Körper noch nicht kapitulieren wollte. Mit einem Ruck landete sein Körper auf einem Schemel. Verus krümmte sich. Er versuchte sich einigermaßen bequem hinzusetzen, um sich dann umzublicken. Ein Mann kam auf ihn zu, legte ihm freundlicherweise eine Decke um und sprach den Armen an. "Danke," sagte Verus aus Höflichkeit. "Ja, der bin ich."

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