[Tablinum] Der Enkel eines alten Freundes

  • Macer war durchaus gespannt, wer wohl dieser junge Mann war, der sich als Enkel des Decimus Meridius angemeldet hatte, um bei ihm vorstellig zu werden. Macer hatte keine bestimte Erwartung, weder an eine mögliche optische noch an eine charakterliche Ähnlichkeit mit seinem alten Freund. Er war einfach nur neugierig und blickte gespannt zur Tür, als ihm sein Sekretär das Eintreffen des Besuchs meldete und den jungen Mann ins Arbeitszimmer führte.

  • Scipio inspizierte auf dem Weg durch das Haus die Räume, konnte nun aber auch nichts sehen oder finden dass er außergewöhnlich fand. Aber was hatte er auch erwartet? Eine parthische Rüstung oder einen skythischen Bogen? Vielleicht noch eine germanische Axt? Er hielt seine Gedanken wieder zusammen und betrat nun das Arbeitszimmer des Senators, welcher bereits auf sich wartete. Und Purgitius Macer sah zudem ganz anders aus als es sich Scipio gedacht hatte. Er sah vor allem viel jünger aus als sein Großvater...


    "Salve Senator Purgitius. Danke dass du dir die Zeit nimmst mich zu empfangen."

  • "Salve Decimus Scipio", erwiderte Macer den Gruß freundlich und musterte den jungen Mann kurz. Auf den ersten Blick machte er einen ganz ordentlichen Eindruck. "Bitte, nimm doch Platz", lud er ihn dann gleich zum Sitzen ein, damit keine lange Pause aufkam. Selber nahm er auch wieder Platz, nachdem er sich zur Begrüßung erhoben hatte. "Und keine Ursache wegen der Einladung. Ich habe momentan wenig Termine, da hattest du einfach Glück, dass ich es so schnell einrichten konnte. Wobei ich zugeben muss, dass ich auch neugierig auf dich war. Dein Großvater Meridius ist ein alter Freund von mir, musst du wissen, auch wenn wir uns wohl leider ein wenig aus den Augen verloren haben, seit er nach Hispania ging. Kommst du von dort? Wann hast du ihn zuletzt gesehen? Und wie geht es ihm?" plauderte er dann drauf los und überschüttete den jungen Mann gleich mit ein paar Fragen. Aber es war ihm lieber, diese Dinge wurden gleich zu Beginn beantwortet, um sich danach dann um so entspannter um die Anliegen des Gastes kümmern zu können.

  • Er wirkte nicht nur jugendlich, er benahm sich auch noch immer so. Scipio setzte sich und kaum hatte sein Hintern den Stuhl berührt began der Senator auch bereits Fragen zu stellen. Ja, anscheinend waren er und Großvater wirklich gute Bekannte.
    "Dann war es wohl ein großes Glück, dass ich genau im richtigen Moment geschrieben habe. Und ja, ich komme wie Großvater eigentlich aus Tarracco, wohnte aber mit Mutter und Vater nicht unweit von Rom, etwa zwei Tagesritte nach Norden auf einem kleinen Anwesen. Großvater hat uns dort oft besucht, zuletzt nach Vaters Tot vor 2 Jahren. Ihm geht es gut, wie soll es ihm auch sonst gehen mit seinen Pferden, dem warmen Klima und dem guten Wein um ihn herum."
    Scipio lachte bei dem Gedanken, aber so hatte er nunmal seinen Großvater auch kennengelernt. Ein oft ernster alter Mann, der aber immer zu Scherzen aufgelegt war.

  • "Meridius war vor zwei Jahren in Italia, so nahe bei Rom?", fragte Macer und tat einen Augenblick so, als wenn er darüber empört wäre, dass er sich dann nicht bei Macer gemeldet hatte. Dann setzte er aber gleich wieder eine freundliche Miene auf, denn wahrscheinlich hatte er sich sogar gemeldet, aber es hatte sich einfach keine Gelegenheit für ein Treffen ergeben. "Ja, das kann ich mir denken, dass es ihm in Tarraco gut geht", stimmte er dann nickend zu. "Er sprach immer sehr liebevoll von der Heimat seiner Familie. Es ist schade, dass er sich dorthin zurückgezogen hat, aber ich kann es verstehen."


    Macer nickte kurz einer Sklavin zu, die dezent wartend im Türrahmen stand, um zu signalisieren, dass sie Getränke für die beiden bringen sollte. Dann wandte er sich wieder seinem Gast zu. "Und natürlich mein Beileid zum Tod deines Vaters. Du bist danach dann nach Rom gekommen, nehme ich an? Und wohnst seitdem bei Livianus und Serapio?"

  • "Ja, aber auch nur sehr kurz wegen Vater. Er war damals nichtmal eine Woche hier und ist auch schnell wieder abgereist. Er wollte eigentlich noch nach Rom, aber es hat einfach nicht mehr geschafft." Und nun wurde Scipio auch klar was er wohl in Rom wollte: Alte Freunde und Weggefährten besuchen.
    "Tarraco ist eben anders als Italia, ich glaube jeder der dort groß wurde will irgendwann wieder dorthin zurück. Warst du noch nie dort?" Dann könnte es Macer sicher verstehen warum Meridius Hispania lieber war als Rom. Noch konnte Scipio nicht viel schönes an Rom erkennen und verstand daher nicht warum sogar die wohlhabenden Personen in der Stadt wohnten und nicht weiter draußen wo es ruhiger und angenehmer war.


    "Ich danke dir. Nicht direkt nach seinem Tod, aber nach einer Weile. Ich wollte nicht untätig auf dem Land versauern und viel zu tun gab es ja nicht für mich. Und all die großen 'Namen' der Familie die noch leben, nun die sind entweder in Tarraco oder hier in Rom. Livianus und Serapio haben mich dann aufgenommen und sind mir eine riesige, unschätzbare Hilfe. Ohne die beiden, und den Rest der Familie, würde ich mir in dieser Stadt schon sehr verloren vorkommen."

  • "Nein, ich war noch nie in Tarraco oder überhaupt in Hispania", antwortete Macer. Es hatte sich bisher kein Anlass zu einer solchen Reise ergeben und Macer gehörte nicht zu denjenigen, die sich einen Anlass suchten, wenn das Ziel nur verlockend genug war.


    "Und in Rom ist man wohl in der Tat etwas verloren, wenn man alleine ist", stimmte er dann zu. Selber hatte er zwar keine Familie in Rom, aber zum Glück hatte er sich trotzdem nie wirklich alleine fühlen müssen. "Beide werden dir wohl zweifellos eine Menge Ratschläge geben und vor allem auch Kontakte und Möglichkeiten verschaffen können", ging er dann noch etwas konkreter auf die beiden genannten Verwandten ein, während die eben bestellten Getränke eingeschenkt wurden. "Da du zu mir gekommen bist, nehme ich an, es zieht dich eher in die Richtung, die Livianus eingeschlagen hat als zu einer Karriere als Offizier?" fragte er dann nach, auch wenn die Frage wohl zum Teil nur rhetorischer Natur war.

  • "Du solltest mal nach Tarraco, es ist herrlich da. Angenehm warm, toller Wein, riesige freien Felder zum Ausreiten.... und hübsche Frauen." Scipio lachte, aber genau das war es was sein Großvater oft zu ihm sagte.


    "Das tun beide auch und ich bin mehr als dankbar darüber. Nichts geht über Erfahrung, etwas das mir noch fehlt, daher sind solche Ratschläge wirklich eine Menge wert. Leider sehen das nicht alle jungen Menschen so, sie wollen mit dem Kopf durch die Wand und alles anders machen, denken das wäre besser. Ich denke wenn man nicht auf diejenigen hört die Erfahrung haben macht man den selben Fehler nur immer und immer wieder."
    Und so gab es keinen Fortschritt, sondern nur Stagnation. Und diese führte sicher nicht dazu dass Rom auch auf Dauer hin seinen Status behaupten würde.


    "Um ehrlich zu sein finde ich beides spannend, ein Leben als Politiker im Senat, wie auch ein Leben als Soldat, auf dem Feld oder dem Rücken eines Pferdes. Aber es wäre sicher besser wenn ich mich der Politik widme, es gibt genügend andere die sich beim Militär verdient machen können in unserer Familie. Allerdings würde ich gerne als Tribun zu den Truppen und dort auch soviel Zeit verbringen wie es mir möglich ist. Es schadet sicher nicht wenn man als Senator weiß wie der einfache Soldat denkt und lebt und wie es ist ein Teil der Legionen zu sein." Und genau das war ja auch Macer nicht unähnlich, er war zwar Senator aber auch ebenso sehr ein militärischen Dingen interessiert, war mit den Legionen unterwegs gewesen.

  • Macer hörte aufmerksam zu und versuchte zu ergründen, in wie weit die weisen Worte, die sein junger Gast sprach, aus Überzeugung kamen oder nur brav gelernt waren. Bisher schien es ihm ein ganz überzeugender Eindruck zu sein, den der junge Mann vermittelte.


    "Ein Tribunat bei den Legionen ist ja ohnehin obligatorisch", erinnerte er dann daran, dass es für einen Politiker ohnehin keinen Weg komplett ohne Militär gab, sofern er macht Patrizier war. "Aber das kann man sicher auf ganz verschiedenem Wege ausfüllen. Wobei die senatorischen Tribune im Allgemeinen den Ruf haben, Stubenhocker zu sein. Mit den ritterlichen Tribunen können sie in der Regel nicht mithalten, schon weil diese vor ihrem Gastspiel bei den Legionen ja üblicherweise schon eine andere Station hatten", erläuterte er dann seine Eindrücke, ohne zu sehr ins Detail zu gehen. "Aber falls du es nicht völlig ausschließen kannst, eines Tages auch mal als Statthalter das Kommando über eine Legion haben zu wollen, kann ich dir nur dringend dazu raten, dein Tribunat so aktiv wie möglich zu gestalten und nicht den ganzen Tag in der Principia und den Lagerthermen zu verbringen", ergänzte er dann auch noch seine persönliche Empfehlung, bevor er einen Schluck verdünnten Wein aus seinem Becher nahm.


    "Aber zunächst einmal stehen ja deine ersten Schritte hier in Rom an, nicht wahr?", kam er dann wieder auf die politische Seite der Karriere zurück. "Wie stellst du dir denn das Leben eines Senators vor? Was mache ich wohl den ganzen Tag?", fragte er dann lächelnd und war äußerst gespannt auf die Antwort.

  • Scipio hörte zu und nickte. "Ich habe auch nicht vor nur in der Stube zu sitzen. Ich will schon aktiv am Leben der Soldaten Teil haben, auch lernen zu kämpfen so gut es mir eben möglich ist." Er nahm sich nun auch einen Becher und nahm einen Schluck, der Wein war gar nicht so schlecht, aber er hatte nun auch kein schlechten Wein erwartet.


    Und dann kam eine Frage die ihn etwas verwirrte und aus der Reserve lockte, was genau machte ein Senator eigentlich, wenn er eben nicht im Senat war? "Nun ich nehme mal an du bereitest dich auf die Sitzungen des Senates vor, gerade wenn größere Dinge zu besprechen sind. Sicher wirst du auch deine Klienten empfangen, dich auch auf allen anderen Gebieten auf dem Laufenden halten. Und den Rest deiner Zeit wirst du vermutlich nicht anders verbringen als viele andere Römer."

  • "Ja, das liegt zumindest nicht völlig daneben", bestätigte Macer vorsichtig die Richtigkeit der Vermutungen, auch wenn ihm einige der Ideen noch etwas zu vage waren. Aber dafür war der junge Mann ja da, um gegebebenfalls bei ihm das politische Handwerk im Tagesgeschäft zu lernen. Man erwartete von einem angehenden Küchenlehrling ja auch kein Fünf-Gänge-Menü. Wenn er es schon konnte, würde er ja keine Ausbildung mehr brauchen. "Weißt du zufällig, was gerade die aktuellen Themen im Senat sind? Oder zumindest, wie unsere amtierenden Consuln heißen?", hakte er dann aber dennoch nach, um zu sehen, wie sehr sich sein Gast seit seiner Ankunft in Rom schon über den Stand der politischen Diskussion informiert hatte.

  • Scipio war erleichtert, er schien nicht total daneben zu liegen. Von den Themen im Senat wusste er erstmal nur eines von dem er bereits gehört hatte, daher konnte er da ansonsten auch nicht viel dazu sagen.
    "Ich weiß aktuell nur von einem Thema, der Anpassung der Lex Flavia de frumentationibus." Er dachte noch einmal nach, was hatte er denn so auf dem Flur gehört, mitbekommen in der Stadt... nicht sehr viel, nur etwas wages. "Außerdem wurde wohl eine Aussprache über die Arbeit eines Quaestors abgehalten, aber mehr habe ich nicht mitbekommen."


    Die Consuln konnte er jedoch benennen, auch wenn er nur wenig über die beiden sagen konnte. "Die amtierenden Consuln sind Curtilius Victor und Metilius Pusio, allerdings weiß ich ansosnten von den beiden nur sehr wenig."

  • "Hervorragend informiert!", lobte Macer nun anerkennend, denn eine noch genauere Antwort hätte er nun wirklich nicht erwarten können. Die meisten Menschen in Rom waren wohl weniger genau informiert. "In der Tat stand bei der letzten Sitzung die Lex Mercatus auf dem Programm und zuvor wurde über verschiedene Gesetzesänderungen diskutiert, die der ehemalige Quaestor Iulius Dives eingebracht hatte", bestätigte er dann die Richtigkeit der Anaben. "Wobei die Diskussion im letztgenannten Fall etwas schleppend verlief. Nicht jedes Thema ist geeignet, die Senatoren zu faszinieren, aber das wirst du schon früh genug selber erleben", plauderte er dann gleich noch ein wenig weiter aus dem Senat, bevor er erneut einen Schluck aus seinem Becher nahm.


    "Gut, ich weiß nun also, woher du kommst und was du schon über Rom weißt. Was erwartest du von mir lernen zu können? Wie stellst du dir die Zeit vor, wenn du mein Tiro sein würdest?", führte er das Gespräch dann weiter zur nächsten Station.

  • Scipio freute sich innerlich dass er den ersten Test so gut bestanden hatte. Er nahm nochmal einen Schluck aus dem Becher und wurde deutlich lockerer, nun wo die erste Hürde überstanden war. Aber das hier sollte ja kein gemütlicher Plausch werden, also stellte der Senator direkt die nächste Frage.
    "Was ich erwarte.... tieferen Einblick in die Arbeit eines Senators, auch außerhalb des Senates. Eine gute Vorbereitung auf den cursus honorum, dazu vielleicht auch einige neue Senatoren die ich kennenlerne werde, Kontakte die ich schonmal aufbauen kann. Und eben auch den ein oder anderen Ratschlag, Hilfe dabei wie ich mich auf die Debatten vorbereiten kann. Und natürlich werde ich sicher auch mal Botengänge machen oder beim Schreibkram helfen."


    Sim-Off:

    Was ein Glück dass zu alten Zeiten noch kein Kaffee bekannt war

  • Macer nickte angesichts der umfangreichen und dennoch realistischen Erwartungen, die der Decimer vortrug. "Ja, so in der Art würde es wohl tatsächlich auch ablaufen. Ein nicht unerheblicher Gewinn eines Tirociniums wird für dich zweifellos darin liegen, dass ich dich zu Sitzungen und Gesprächen mitnehme, denen du sonst nicht beiwohnen könntest, was für dich viele Eindrücke bringt und mir wenig Arbeit macht", steuerte er dann indirekt noch eine Einschätzung bei, warum das Tirocinium bei beiden Seiten so beliebt war. Der Tiro lernte viel, ohne dass sein Lehrmeister wirklich viel dafür tun musste. Was nicht bedeutete, dass Macer vor hatte, sich nicht ernsthaft um seinen Tiro zu kümmern. "Aber keine Angst, ich werde mir schon auch Mühe mit dir geben und dich nicht nur als stummes Anhängsel hinter mir herlaufen lassen", fügte er daher gleich noch hinzu, um gar nicht erst Missverständnisse aufkommen zu lassen. "Ich habe ja im Monent kein Amt, da habe ich zwar weniger Termine und Gespräche, bei denen du dabei sein könntest, aber umso mehr Zeit, mir Arbeit für dich auszudenken", schob er mit einem Augenzwinkern noch hinterher.


    "Aber drehen wir die Frage mal um: Was darf ich von dir erwartern? Was sind deine Qualitäten? Was kannst du besondern gut und machst du besonders gerne?" fragte er dann. Es brachte ja schließlich wenig, wenn er seinen Tiro mit Aufgaben quälte, die er nicht bewältigen konnte oder die ihm zu leicht waren.


    Sim-Off:

    Tja, dann muss Scipio wohl nubisches Schwarzwasser kochen.

  • Es klang als wäre so ein Tirocinium für beide Seiten ein voller Gewinn. Das freute natürlich Scipio, denn er wollte auch kein lästiges Anhängsel werden und sein. Aber genau dem lies nun auch der Senator keine Chance. "Ich scheue keine Arbeit, egal welcher Art. Entscheidend ist ja dass ich etwas lerne und davon bin ich überzeugt."
    War er auch, alleine der Lebenslauf Macers sorgte schon dafür dass Scipio immer mal wieder Dinge erfahren und lernen konnte die er vielleicht bei einem anderen Senator nie erfahren hätte. Natürlich konnte das bei anderen Senatoren ebenfalls so sein, aber Macer hatte eben genau in dem Bereich ein besonderes Wissen den Scipio am meisten interessierte.


    "Ich verbringe zur Zeit viel Zeit damit mich weiterzubilden, lese alte Senatsreden, Gesetzestexte, aber auch viele Dinge über die Geschichte Roms. Darin bin ich dann auch besonders gut, ich kann mir Wissen schnell aneignen, schreibe auch gerne mal für mich selbst die wichtigen Dinge zusammen. Wenn du also möchtest dass dir jemand wichtige Informationen heraussucht, dann kannst du jederzeit auf mich zurückgreifen."
    Dass er auch ein passabler Reiter war spielte wohl kaum eine Rolle. Und wieder jeder junger Römer mochte er natürlich auch die Berichte über die Feldzüge, aber auch das war nun nichts was besonders zu erwähnen war.

  • "Da hast du ja Glück, dass ich schon lange kein Aedil mehr bin", schmunzelte Macer in Erinnerung an sein erklärtes Lieblingsamt im Cursus Honorum. "Da gehören nämlich Rechnen und zu Fuß gehen zu den gefragtesten Qualitäten. Aber die Zeiten, an denen ich mich so oft wie möglich auf den Märkten zeigte sind ja wie gesagt lange vorbei." Ein wenig Wehmut schien in seiner Stimme mitzuschwingen, was aber rasch wieder verflog. "Wie wir ja eben schon besprachen, debattiert der Senat regelmäßig Reformen bestehender Gesetze, da sind gute Kenntnisse in diesem Bereich und ein Händchen zu akribischer Textarbeit zweifellos hilfreich. Du kannst dich also darauf gefasst machen, dass ich dich in solchen Fällen dann um deine Meinung bitten werde", kündigte er an. Ob er der Meinung folgte, stand natürlich auf einem anderen Blatt, aber darum ging es hier ja auch gar nicht.


    "Nun, wie klingt das alles für dich?", fragte er dann.

  • "Es klingt besser als ich mir es vorgestellt habe. Vor allem dass du mich sogar um meine Meinung fragen wirst, damit habe ich nicht gerechnet." Er nahm sich einen Schluck, denn seine Kehle wurde gerade vor Aufregung etwas trocken.
    "Ich bin zwar nicht jemand der gerne viel läuft, aber ich glaube auch wenn du Aedil gewesen wärst, wäre es spannend gewesen. Und Rechnen kann ich, behaupte ich nun mal... sogar ganz gut."

  • "Sehr schön. Mal sehen, ob ich auch darauf noch zurückkommen werde", antwortete Macer mit einem leichten Lächeln, dass nicht verriet, ob er schon etwas plante, bei dem auch diese Fähigkeiten gefragt waren.


    "Aber nun habe ich wohl erst einmal genug Fragen gestellt. Hast du denn auch welche an mich?", bot er dann an, die Gesprächsführung für eine Weile an seinen Gast abzutreten, falls dieser denn noch einige Punkte ansprechen wollte, die bisher noch nicht thematisiert wurden.

  • Scipio wusste nicht wie er das Grinsen des Senators einzuschätzen hatte, lächelte aber einfach mal zurück als könnte ihn so oder so nichts schockieren. Dass er nun selbst Fragen stellen durfte war sehr praktisch, denn natürlich hatte er auch ein paar Dinge die er wissen wollte.
    "Ja, ein paar Fragen habe ich. Was erwartest du dir von mir innerhalb meines tirocinium, auch in Bezug auf mögliche Ziele? Werde ich hin und wieder auch aus deiner Erfahrung im Militär profitieren können, vor allem was Wissen angeht? Und wann legen wir los?" Nach der letzten Frage fing er an zu lachen.

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