[Umland von Mogontiacum] Via Altaium

  • Nachdem sie die Canabae verlassen hatten folgte Corvinus und seine beiden Bärinnen der Via Altaium. Damit entfernten sie sich gerade vom Rhenus und kamen schon recht schnell in eine hügelige Landschaft die, außer der Via selber und eines Streifens links und rechts davon, mit dichtem Wald bewachsen war.
    Auf dem Weg erzählte Corvinus ein bisschen was von der bevorstehenden Patrouille, erwähnte immer wieder mal größere Orte durch den sie hindurchkommen würden wenn die Reise wie geplant verlief. Ob er das nun tat um Alpina im schlimmsten Fall irgendwann die Suche zu erleichtern oder einfach nur um was zu erzählen wusste er selber nicht so genau.
    Er wollte allerdings im Gegenzug auch Wissen welche Route Alpina nehmen würde auf dem Weg zu ihrer Mutter.


    Nach einer ganzen Weile kamen sie an einem Wegstein der die Meilenzahl angab die der Stein von Mogo entfernt war.
    "Den musst du dir merken und dann hier etwas weiter die drei Birken auf der kleinen Bodenwelle!"


    Er deutete auf die drei Bäume und bog an dieser Stelle in den Wald.

  • Der Ausflug sollte wohl nicht nur ihrer Erbauung zu dienen. Corvinus schien zu wollen, dass sie sich den Weg merkte. Also versuchte sich Alpina markante Punkte der Landschaft einzuprägen. Genau beobachtete sie, wo er sie hinführte. Nebenbei erzählte er von seinem bevorstehenden Einsatz und den Orten die er dabei passieren würde. Natürlich erzählte auch sie die wichtigsten Etappen auf ihrer Reise nach Raetia, die ungleich kürzer und durch gut gesicherte Orte führen würde.


    Dann wies er auf einen Meilenstein und ein wenig entfert drei Birken auf einer kleinen Erhebung.
    "Du willst mir nicht erzählen, warum ich mir den Weg merken soll? Ich weiß, du liebst Geheimnisse..."


    Sie zwinkerte ihn verschmitzt von unten herauf an und strich dabei Ursi über den Kopf, die friedlich in dem Tragetuch schlummerte.

  • Corvinus grinste
    "Ein wenig Spannung muss doch auch mal sein oder?"


    Er nahm sie wieder an die Hand und ging mit ihr in den Wald. Drei Hügel und zwei Senken später standen sie auf einer kleinen Lichtung an deren Ende ein weiterer, etwas steilerer Hügel lag mit einem ordentlichen Brombeergebüsch davor.
    Corvinus sah sich kurz um und fragte dann:
    "Schau dich einmal kurz um und sag mir ob du irgendwas erkennst oder siehst?"

  • Er machte es spannend, er liebte solche Rätsel und Versteckspiele. Sie grinste ebenso und ging weiter an seiner Hand in den Wald. Es ging auf und ab. Schließlich stand vor ihnen ein weiterer Hügel mit Brombeersträuchern. Ob sie etwas erkannte?
    "Brombeeren? Die sind lecker und die Blätter wichtig in der Frauenheilkunde..."


    Ratlos sah sie auf den Hügel mit dem Gesträuch. "Ist das ein Versteck?"

  • Als Alpina meinte das die Brombeeren lecker sind und sogar für die Heilkunde zu gebrauchen nickte er freudig.
    Als sie dann allerdings meinte es wäre ein Versteck wurde er sofort ernst.


    "Kann man es sehen?"


    Schnell ging er zu einem Baum dessen Stamm komplett mit Efeu bewachsen war. In einer so nicht zu sehenden Kerbe im Stamm war ein Speer versteckt.
    Mit diesen spießte Corvinus das Brombeergebüsch auf und hob ein gutes Stück davon zur Seite. Dieser Teil, was man vorher eigentlich nicht sehen konnte, von der Seite rübergewachsen und hatte nur ein paar Kleine ganz schwache Wurzel die Corvinus jetzt so aus der Erde zog.


    Er steckte den Speer in die Erde und hinter den Brombeeren war die Hügelwand und in dieser befand sich tatsächlich ein kleine Holztür. Als Corvinus sah das das Schloss noch intakt war atmete er erleichtert auf.

  • Es war tatsächlich ein Versteck. Überrascht, dass sie recht gehabt hatte, kam sie näher und sah Corvinus zu, wie er geschickt den Eingang freilegte. Eine Holztür verbarg sich hinter dem Brombeergestrüpp. Neugierig musterte sie ihn.
    "Was ist das?"

  • "Das ist....also ich hab damit schon vor ganz langer Zeit, also eigentlich gleich nach dem Ende meiner Grundausbildung angefangen. Allerdings wurde es erst in letzter Zeit größer wo ich so viel drüben war. Da ließ sich doch das ein oder andere von den Aufständischen beschlagnahmen...",


    derweil seine ersten Erklärungen kamen nahm er einen Riemen mit zwei Schlüsseln vom Hals und öffnete die Tür. Sie war recht dick und schwer. Mit etwas Anstrengung schob er sie soweit beiseite das Licht dahinter fiel und man reinsehen konnte.
    Das ganze entpuppte sich als eine Art Erdkeller an dessen Wänden links und rechts grobe Holzregale standen. Auf diesen standen etliche Tonkrüge...über 100 bestimmt.


    Corvinus nahm einen raus. Alpina konnte sehen das er mit einem Wachsring auf dem Deckel dicht verschlossen war.
    Corvinus fing an zu grinsen und sagte:
    "Ein Bär und eine Bärin braucht doch einen Schatz....und naja du bist ja nicht offiziell meine Frau und sollte mir mal was passieren bekämt ihr beide von der Legio schon mal nichts... Meine Familie würde dich bestimmt unterstützen aber man weiß ja nie.....!"


    Er knackte den Deckel und öffnete das Gefäß. Sofort stieg Alpina der Duft von intensivem Waldhonig in die Nase.

  • Corvinus öffnete die schwere Tür und etwas Licht fiel ins Innere des Hügels. Regale standen auf beiden Seiten, die Tonkrüge mit unbekanntem Inhalt bewahrten. Seine Erklärungen ließen vermuten, dass er etwas von den Beutezügen der Legio zurückbehalten hatte, das sich bequem in den Gefäßen lagern ließ. Schmuck, Münzen, Votivgaben für einen germanischen Gott?


    Als Corvinus den Deckel eines der Gefäße öffnete und erklärte, dass er einen Schatz für Bär und Bärin enthielt, ahnte sie nicht, was nun kommen würde. Ein intensiver Duft nach Waldhonig zog ihr in die Nase. Waldhonig? Ein Blick in das Gefäß sicherte die Vermutung. Waldhonig! Tiefdunkel wie dunkles Gold.
    "Mein Bär, das hast du alles hier aufbewahrt? Und nie auch nur ein kleines Bisschen genascht? Alles hast du als Investition in die Zukunft hier gelagert oder nur weil du ohnehin nicht alles auf einmal essen konntest?"


    Sie lächelte und streichelte ihm über den Bauch. "Du bist mir schon ein schlauer Bär! Und du denkst, ich sollte dieses flüssige Gold zu festem Gold machen, falls du nicht wieder zurückkommst?"


    Alpina sah ihren Liebsten lange an. "Es wäre mir aber viel lieber, wenn mein Bär zu seiner Bärin und dem Bärchen in die Bärenhöhle zurückkehrt. Sieh bitte zu, dass du gesund bleibst.... bitte!"
    Eine Träne der Rührung ob seiner Fürsorge, aber auch aus Angst um ihn, glitzerte in ihrem Augenwinkel.

  • Corvinus freute sich das Alpina gefiel was sie sah. Es hätte vielleicht andere gegeben die den Wert von dem was hier versteckt war nicht hätten einschätzen können. Doch Alpina gehörte da definitiv nicht zu.
    "Naja schon...es wäre ohne gelegentliche...Geschmackskontrollen bestimmt doppelt soviel. Jedenfalls sammel ich hier schon seit Jahren dran. So lange der Wachsdeckel intakt ist schadet das dem Honig nicht. Er wird nur fest irgendwann."


    Nach dieser relativ ernsten Antwort grinste er aber auch erst einmal zurück und tunkte seinen Finger ein. Erst ließ er Alpina kosten und bot dann Ursi was an.


    Dann wurden sie wieder ernst.
    "Das hoffe und will ich ja auch. Aber man weiß ja nie und ich fühle mich einfach besser wenn ich weiß das ihr beiden so auf jeden Fall gesichert seit. Egal was kommt. Normalerweise wird meine oder deine Familie ja auch helfen aber man weiß ja nie. Hiervon wissen nur wir drei!"


    Als er die Träne sah gab er ihr schnell einen Kuss.

  • Alpina nickte. "Ich weiß es zu schätzen, dass du uns abgesichert wissen willst, doch vergiss darüber nicht, dich abzusichern wenn du hoch zu Ross sitzt."
    Der Kuss ließ die Träne zwar verschwinden, nicht aber das Gefühl der Angst ihn zu verlieren. Doch sie wollte ihn damit nicht belasten. Deshalb wandte sich Alpina dem Honig zu. Sie schmeckte die angenehme intensiv nach Wald schmeckende Süße des Honigs und ganz offensichtlich schien auch Ursi daran gefallen zu finden. Nach anfänglichem Zögern schleckte sie sich gierig über die Lippen und streckte die kleinen Händchen nach dem Topf aus.
    "Halt!", rief Alpina, doch es war schon zu spät. Die Finger der linken Hand waren schon in der klebrigen Masse verschwunden.


    Da lachten sie beide und leckten abwechselnd ihrer Tochter den Honig von den kleinen Fingern. Es sah fast aus, als wollte Corvinus seine Tochter auffressen. Sie war aber auch zu süß!

  • "Sie weiß halt was gut ist", sagte Corvinus grinsend zwischen zwei Kleinkindfingern hindurch.


    Er zeigte Alpina anschließend noch wie man alles wieder verschloss und wo der Speer in den halbhohlen Baum kam. Zum Schluss gab er ihr einen Schlüssel.


    "Das mach ich doch immer. Was hab ich früher diese Viecher noch gehasst aber inzwischen mag ich es ganz gerne. Ich hoffe sie überstehen den langen Ritt auch beide gut!"


    Ein knurren aus der Magengegend ließ Corvinus sich auf der Lichtung niederlassen und das mitgebrachte Essen auspacken. Der geöffnete Honigtopf natürlich auch
    "Auch Hunger?"

  • Und ob Alpina Hunger hatte. Und sie war nicht die Einzige. Während Corvinus die mitgebrachte Brotzeit auspackte, stillte sie Ursicina.
    Dann ließ sie sich von Corvinus die Leckerbissen zeigen, die er eingepackt hatte. Sie genoss das gemeinsame Mahl in der Natur. Es war ganz nach ihrem Geschmack und würde ja wohl auch für lange Zeit das letzte Mal sein, dass sie so zu dritt gemeinsam einen freien Tag genossen. Denn die Abreise stand direkt bevor.


    Als die Kleine schlief legte Alpina sie sich auf den Schoß und sich selbst mit dem Kopf auf Corvinus Schoß. Der Blick in sein Gesicht erfüllte sie mit Wehmut. Sie versuchte sich alles an ihm einzuprägen, damit sie dieses Bild jede Nacht vor ihr Auge rufen konnte, wenn sie einsam im Bett lag, ob in Raetia oder im gemeinsamen Bärenbett in Mogontiacum.

  • Corvinus hielt sich anfänglich etwas zurück damit auch Alpina ordentlich zulangen konnte. Danach aß er aber einfach mal alles auf was er mitgenommen hatte und auch einiges von dem Honig verschwand ihn ihm.
    Als dann Alpina und Ursi in seinem Schoss lagen und sein Magen ordentlich gefühlt war, fühlte er sich doch sehr zufrieden.


    Auch er betrachtete seine Tochter und seine Frau lange und immer wieder. Er gab es hier nicht zu aber auch ihn schmerzte der baldige Abschied, besonders weil Ursi wenn er zurückkam und das hatte er fest vor, ja ganz anders aussehen würde. Für ein so kleines Kind waren einige Monate ja wie für Erwachsene Jahre.
    Er wünschte sich das schon irgend ein Gelehrter etwas erfunden hatte mit dem man so ein Bild wie gerade festhalten konnte und es sich so auch in der Fremde und eine lange Zeit später ansehen konnte. Wer weiß vielleicht würde irgendwann mal jemand herausfinden wie man z.B. ein Spiegelbild im Wasser konservieren konnte. Oder sowas.
    Bevor er sich verletzte hörte er allerdings auf mit den tiefgründigen Gedanken über die Welt der Gelehrten und kehrte zurück ins Hier und Jetzt.


    Er kramte in der Tasche und holte schließlich etwas hervor.
    Es war eine einzelne Bärenkralle. Sicherlich 2 Digitus lang.
    "Das hab ich irgendwo drüben auf der anderen Seite des Rhenus gefunden. Ich wollte es eigentlich Ursi schenken aber sie ist noch zu klein für sowas oder?"

  • Lange betrachteten sie einander und Alpina merkte, dass auch ihm der Abschied schwer fiel. Sein Beruf war schon nicht wirklich ein Traumberuf. Aber sie hatte gewusst, was auf sie zukam. Es war klar gewesen, dass sie immer wieder längere Zeit getrennt sein würden. Der einzige Hoffnungsschimmer war Ursi. Denn durch sie hatte sie, abgesehen von dem Lunulaanhänger, immer einen Teil von ihm bei sich.


    Schließlich kramte er noch eine Bärenkralle hervor.
    "Noch könnte sie soetwas verschlucken, mein Bär. Aber ich werde sie für Ursi gut verwahren und sie ihr immer wieder zeigen, damit sie ihren großen Bären nicht vergisst."

  • Corvinus war unendlich erleichtert.


    Er hatte es fast geschafft.


    Er wusste nicht mehr wie lange er schon unterwegs war.


    Wie viele Tage, Wochen und Monate vergangen waren.


    Wie viele Flüsse er überquert hatte.


    Wie viele Monate er in dieser Höhle gelegen hatte und sich von dem Kampf mit der Bärin erholt hatte der ihn fast das Leben gekostet hatte und deren Fell er nun trug.


    ...https://www.dreamies.de


    Die vielen Wochen davor, bei dem Überfall durch die Nordmänner, durch den er aus der Gefangenschaft der Alanen frei kam fühlten sich schon wie aus einem anderen Leben an.


    Frierend schlang er das Bärenfell enger um seinen Körper und versuchte die Wärme von dem kleinen Feuer aufzunehmen. Sein Blick ging auf den träge vor ihm fließenden Rhenus. Er war sich sicher das es der Rhenus war. Was würde ihn wohl auf der anderen Seite erwarten...
    Wieder ergriff diese unheimliche Angst die ihn am Leben gehalten hatte sein Herz. Würde er alles verloren haben...würde das Schicksal ihm wieder alles genommen haben...

  • Früh am nächsten morgen, die Sonne war noch nicht einmal aufgegangen überquerte er den Fluss. Er tat dies so wie er es bereits etliche Male getan hatte und auch dieses mal...besonders dieses Mal denn es hatte auf seinem Weg nicht viele Flüsse gegeben die genauso groß oder sogar größer als der Rhenus gewesen sind.


    Er nahm sich nicht die Zeit wie sonst auf der anderen Seite die nassen Sachen zu trocknen sondern marschierte schnellen Schrittes, so fern seine immer noch nicht verheilten Wunden dies zuließen weiter. Er wollte heute unbedingt noch sein Versteck erreichen.
    Nachsehen wie es da aussah. Würde es voll oder leer sein?
    Geleert von Alpina oder jemanden des es zufällig gefunden hatte. Trotz der langen Zeit, über drei Jahre, die vergangen war fand er kurz vor Einbruch der Dämmerung die Stelle wieder.


    Mit Tränen in den Augen kniete er sich an die Stelle nieder wo er vor so langer Zeit mit seiner kleinen Familie gesessen und gegessen hatte. Wie es den beiden wohl ging. Er sprach mehrere Gebete zum Herren des Lichts und bedankte sich wieder und wieder bei diesem ihn bis hierher gebracht zu haben.


    Schließlich hielt er es nicht mehr aus. Er holte den Speer der sich tatsächlich noch an seinem Platz befand und schaffte das Brombeergebüsch beiseite. Wo es damals sehr einfach und nur sehr wenige kleine Wurzeln ihn versuchten aufzuhalten war es inzwischen anders. Offenbar hatte der Strauch und seine Wurzeln Jahre Zeit gehabt sich in die Erde zu graben. Es dauerte sehr sehr lange und er wurde immer hektischer. Immer wieder, fast wie das Tier in dessen Fell er steckte, versuchte er sich Kopf voran so durch das Gebüsch zu drücken. Die Wunden die er sich dabei zufügte ignorierte er. Er wollte endlich sehen wie es in dem Versteck aussah!


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    Schließlich gewann sein Verstand wieder die Oberhand und er versuchte es noch einmal mit dem Speer. Endlich gelang es ihm und mit letzter Kraft hiefte er den großen Brombeerstrauch beiseite. Gab den Blick auf das Versteck frei.
    Die Tür war intakt und das Schloss scheinbar ebenso. Hatte Alpina den Vorrat nicht gebraucht? Oder hatte sie einfach nur wieder abgeschlossen.
    Hektisch holte er den Schlüssel hervor den er um den Hals getragen hatte und der das einzige gewesen war, bei dem es ihm gelungen war es über den ganzen Ritt, Gefangenschaft und langen Rückmarsch zu behalten. Alles andere war ihm irgendwann genommen worden.
    Er schloss auf und schob die Tür beiseite. Auch sie schien sehr lange nicht geöffnet worden zu sein. Corvinus erblickte die Regale und die Tonkrüge....er zählte sie nicht aber war sich ziemlich sicher das sie alle noch da waren. Was mochte das bedeuten...hatte seine Familie Alpina versorgt? Hatte die Legion tatsächlich einmal funktioniert und seinen Sold an seine Frau ausgezahlt...oder was gab es sonst noch für Gründe. Er musste es herausfinden!
    Zunächst aber einmal brach er den mit Wachs verschlossenen Deckel eines Kruges. Der Honig war inzwischen hart geworden aber er roch immer noch wie am ersten Tag. Mit gierigen Fingern schlang Corvinus so viel Honig in sich hinein wie möglich. Jedes Mal wenn seine Finger voller Honig in seinem Mund ankamen stieß er ein tiefes, erleichtertes Brummen aus. Was für ein köstlicher Geschmack. Wie lange hatte er keinen Honig mehr bekommen. Heute würde er Mogontiacum nicht mehr erreichen. Er zog die Tür ran, draußen war es inzwischen komplett dunkel geworden, und rollte sich in seinem Bärenfell zusammen. Mit stark schmerzendem Bauch der diese Fülle lange nicht gewohnt war schlief er irgendwann ein.

  • Corvinus wachte viel später auf als er es in den letzten Wochen getan hatte. Die relativ sichere Höhle, dass wärmende Bärenfell und der gefüllte Magen hatten wahrscheinlich dazu geführt. Beim Aufrichten überfielen ihn aber wieder die gewohnten Schmerzen von den üblichen Stellen. Zusätzlich noch aus seinem Magen und Gedärm die wohl immer noch mit dem Honig kämpften. Bei dem Gedanken an die Ursache der Schmerzen musste er mal wieder mit einer Mischung aus Belustigung und Wut schnauben.




    Nachdem er einige Zeit mit den Nordmännern vom Stamm der Svear, die ihn bei einen Überfall auf die Alanen in dessen Gefangenschaft er gewesen war übernommen hatten, kam der Punkt wo diese mit größeren Booten einen breiten Fluss immer weiter gen Norden fahren wollten. Corvinus hatte es in der Zwischenzeit geschafft ihren Respekt und seine Freiheit zu erlangen. Er traf die Entscheidung nicht mit in die Heimat dieser Barbaren, die er trotzdem äußerst ehrenhaft empfand, zu ziehen. Sondern alleine zu versuchen zurück in die Heimat zu kommen. Viele Monate zog er immer weiter gen Westen und überstand etliche Gefahren durch Mensch, Tier und Natur nahezu unverletzt. Die Überquerung des Limes in Form des Nicers, nördlich von Clarenna und damit Rückkehr ins Römische Reich kam ihm dann wie ein Wunder vor. Er war sicher das die Gefahren hinter ihm lagen und es nun nur noch ein paar Tage Marsch waren. Wie sehr er sich dabei geirrt hatte. Denn als er durch die Abnoba Mons marschierte passierte es. Vollkommen unerwartet traf er, als er einen Unterschlupf für die Nacht suchte auf die Bewohner einer Höhle die er überprüfen wollte. Eine Bärin und ihr Junges...
    Der anschließende Kampf war furchtbar und alles was danach kam verschwand in einem Nebel aus Schmerzen und Agonie. Irgendwann, er wusste nicht wie viel Zeit vergangen war, kam er dann halbwegs zu Verstand, fand sich schwer gezeichnet in der Höhle der Bärin wieder die er irgendwie besiegt hatte, deren Fell er trug und von deren Körper er sich wohl ernährt hatte. Etliche weitere Wochen hatte es gedauert bis er soweit wieder hergestellt war um die Reise fortzusetzen. Immer wieder kam ihm dabei der Gedanke das es besser wäre in der Höhle zu bleiben...sicherer... in dem Zustand in dem er sich jetzt befand konnte er sich vielleicht nochmal kurz aufrichten und brüllen. Aber wahrscheinlich sogar einen Kampf gegen einen Hasen verlieren.




    Naja nach der Begegnung meinten die Götter es scheinbar wieder gut mit ihm und hatten ihn bis hierher kommen lassen. Mühsam und ächzend erhob er sich und zog sich an. Was bedeutete die Lumpen und Fetzen zu denen seine Kleidung geworden waren inklusive der vielen Streifen die um seine Füße gebunden waren, wickelte er irgendwie um sich und warf sich dann das große, mächte Bärenfell über. Zum Schluss die warme Kappe über den Kopf.
    Humpelnd, sein Zeh der sich nach einer anfangs harmlosen Wunde die er wegen wichtigeren Problemen ignoriert hatte, machte ihm das Laufen inzwischen zur Hölle, verließ er sein Versteck. Sorgsam verschloss er die Tür wieder und rollte sogar wieder die Brombeerhecke vor den Eingang. Kurz überlegte er ob er den Speer mitnehmen sollte. Entschied sich dann aber dagegen. Er wusste so geschwächt wie er war würde er auch mit Speer niemanden besiegen und musste sich daher weiterhin darauf verlassen das der Geruch des Bärenfells alles an Tieren und sein Anblick alles an menschlichen Räubern abhalten würde.

  • Corvinus erreichte die kleine Senke vor seinem Versteck und schlug dort erst einmal lang hin.


    Sein Ausflug war ein vollkommenes Desaster gewesen. Er glaubte ihm würde der Kopf zerspringen vor Verzweiflung. So nah war er seinem Ziel...war er Alpina gekommen!
    So nah das sie vielleicht nur einige wenige Meter getrennt hatten. Ein paar Mauern und ein bisschen Raum dazwischen.
    Und dann war er zusammengebrochen und geflohen. Er lag auf dem Boden knurrte und jaulte wie ein Tier.


    Anschließend fluchte er laut und wuchtete sich vom Boden hoch. Er zog das Bärenfell aus und warf es in Richtung des Brombeerbusches wo es halb unter diesem landete.
    Er ballte die Fäuste schrie seinen Frust hinaus:


    En sådan jävla skit. Jag var så nära henne! Och var är den här jävla nyckeln! Jag kan inte tro att jag lämnade nyckeln där. Gudar, kan en man ensam vara så dum?


    Dabei brach seine Stimme immer wieder...sie nahm verschiedene Töne an. Von laut schreiend über leise zischend bis zu fiesen verzerrten Worten.


    Ja jeder der ihn jetzt sehen würde, würde bemerken das er gerade nicht in wirklich guter Verfassung war. Körperlich und geistig...

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