Der Abriss der Domus Aeiliana und der Neubau eines eigenen Prachtbaus für den Caesar dauerte - teils bedingt durch den winterlichen Baustopp - noch an. Solange die zukünftige Domus Aquiliana noch nicht fertiggestellt war, bewohnte Appius Aquilius Bala noch gemeinsam seinem Vater und seiner Stiefmutter die Domus Augustana. Der Palatin war riesig, weshalb der Caesar noch nicht das Gefühl hatte, dass man sich hier gegenseitig auf die Füße trat. Dennoch sehnte er sich nach dem Tag, an dem er in den Neubau umziehen konnte. Doch bis dahin musste der Caesar seinen Alltag in diesem vorübergehenden Cubiculum bestreiten, worüber er auch nicht unbedingt traurig war.
Heute stand ein erstes offizielles Kennenlernen mit dem Leibarzt der kaiserlichen Familie an. Oder besser gesagt: Mit der Leibärztin. Als Appius Aquilius Bala gehört hatte, dass sein Vater sich eine Frau als Medicus Personalis engagiert hatte, konnte er sich ein Grinsen nicht verkneifen. Der Fuchs! Die Medica hatte sodann auch einen Brief an den Caesar adressiert und um ein Kennenlernen und die Möglichkeit einer ersten Untersuchung gebeten. Bala hatte achselzuckend zugesagt. Er hatte Plinia Chrysogona nach dem Ientaculum einbestellt. Mit dem Frühstück hatte er sich allerdings wie so häufig etwas Zeit gelassen, weshalb zum verabredeten Zeitpunkt noch immer einige Reste auf Balas Teller übrig waren. Brot, Olivenöl, Honig, Käse, Datteln und etwas geräucherten Fisch hatte der Caesar gefrühstückt. Jetzt pulte er sich mit einem silbernen Zahnstocher zwischen den Zähnen herum und ließ sich von einem Sklaven verdünnten Pfirsichsaft bringen. Wahrlich, als Caesar lebte es sich doch hervorragend.