So etwas wie Winterdienst

  • Wir wurden alle auf den Campus befohlen, vom Praefectus persönlich. Nun, ich dachte mir schon beim verlassen der Barracke, dass dies etwas mit dem Schnee zu tun haben könnte. Also zog ich mich warm an.


    Auf dem Campus angekommen warteten wir.

    "Hee, weisst du um was es hier geht?"
    fragte ich leise einen Kameraden, leider ohne eine Antwort zu bekommen. Na dann wartete ich eben.


    Sim-Off:

    Bin mir nicht sicher ob jetzt dieser Ort hier gemeint ist, nehme es aber an, da dies ja nun unser Sammelpunkt ist?

  • Wie befohlen trudelten die ersten Tirones ein. Kurz vor Wintereinbruch schickten viele Familien ihre Söhne in den Dienst, es gab auf den Feldern nichts zutun, und sie wussten ihre Söhne versorgt und hatten selbst ein Maul weniger zu füttern. Eine Win-Win-Situation sozusagen, auf kurze Sicht gesehen natürlich...
    Da noch einige Tirones fehlten, zumindest wurde ihm das so mitgeteilt, wartete der Iunier noch ein wenig mit seiner kleinen Ansprache, und verharrte in seinem dicken Mantel gehüllt noch im Schnee auf die restlichen Turmae und deren Grünschnäbel.


    Sim-Off:

    Kein Ding :)

  • Widukind stellte sich zu seiner Turma I. Das hier hatte nichts mit Ausbildung zu tun. Bei der Kälte und dem vielen Schnee. Viel Schnee war für ihn ein relativer Begriff. Er kannte es nicht anders. Bei dem Wetter blieb man am besten in seiner Hütte und heizte ordentlich ein. Mal horchen was der Präfect zu sagen hatte.

  • So langsam trudelten auch alle Tirones ein und ein kleiner Abschnitt am äußeren Rand des Übungsplatzes füllte sich mit den paar Dutzend Frischlingen aller Turmaes. Zeit also das Wort zu ergreifen, auch wenn es dem Iunier eher nach einem warmen Getränk und einem Feuer dünkte.
    Der Atem war klirrend kalt und wandelte sich noch im Mund zu einem dichten Nebel während die Sonne langsam am Horizont verschwand, sicherlich hatten die Tirones auch besseres zu tun nach diesem Ausbildungstag, aber nun war er hier, und nun waren sie hier, und auch die neben dem Iunier stehenden Stabsoffiziere hatten sichtlich keinen Bock mehr auf Schnee und der frischen Luft, sodass der Iunier letztlich das Wort ergriff während er sich vor den Männern aufplusterte.
    "Tirones, willkommen bei der Ala II Numidia, der wohl besten Auxiliareinheit des Reiches." tiefstapeln wirkte sowieso nur wie Heuchelei, "Im Laufe eurer Ausbildung werdet ihr bluten, schwitzen, und an die Grenzen eurer Belastbarkeit getrieben werden. Natürlich nicht um euch zu quälen, sondern um euch auf eure lange aber ehrenvolle Aufgabe im Dienste des Reiches vorzubereiten. Eure Decuriones werden dafür Sorge tragen dass ihr in allen Bereichen eurer militärischen Fähigkeiten bestens geschult werdet." erklärte der Iunier erst einmal das offensichtliche und kam dann zur eigentlichen Sache, "Doch schon immer stand die Berufsarmee auch für den Schutz der zivilen Bevölkerung im Reich, Bürger und Peregrine zugleich, und das nicht nur vor Bedrohungen militärischer Art. Das Wetter, die Kälte, und die Wiedrigkeiten der derzeitigen Situationen bedrohen die Bevölkerung. Der Winter dauert ungewöhnlich lange und das zivile Leben, der Handel, und somit auch die Lebensmittel und andere wichtige Utensilien werden knapp. Es ist an uns, die Lebensadern der Region wieder benutzbar zu machen, und somit der Bevölkerung zu helfen. Deshalb habe ich ab morgen alle Tirones zu Diensten abgestellt welche spontan von der lokalen Politik angefordert werden können. Sofern möglich bleibt eure Ausbildung davon jedoch unberührt, das heißt sie geht wenn nicht anders befohlen wie gehabt weiter." es folgte eine kurze Pause, "Das wars auch schon Männer, ihr könnt nun essen. Wegtreten!"

  • Ab Morgen Ausbildung und gelegentliche Arbeiten außerhalb der Castra. Widukind freute sich darauf. Das dies sehr kraftraubend werden könnte, daran dachte er nicht. Vielleicht kam Tauwetter dazwischen oder noch mehr Schnee. Widukind hauchte sich in die Hände. Hier stehen, da wurde einem elend kalt. Der Praefect hatte geendet. Sie durften wieder wegtreten. Warm werden, die Füße waren kalt durch das Stehen, trotz der Wickel. Widukind rannte über den Campus zurück zur Unterkunft. Bewegung half am besten.

  • Genau für das ist eine Armee da, dachte ich als der Praefectus seine Ansprache beendet hatte. Aber mir war nun kalt, etwas warmes zu essen und trinken wäre jetzt sicher gut. Ich sah einige Tirones, wie sie zurück zu den Barracken rannten, gute Idee, das gibt warm. Ich beschloss es ihnen gleich zu tun und rannte los.

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