Vivate Compitalia! Vol. 2 - Neuer Glanz in der ganzen Stadt

  • In seiner letzten Amtszeit als Magister Vici im Vicus Apollinensis hatte sich Curio um die Kreuzungsschreine in seinem Vicus gewidmet. Auf den Rat einiger Decurionen hin, darunter auch Duccius Marsus, weitete Curio nun das Projekt aus auf das gesamte Stadtgebiet. Nun gab es natürlich im gesamten Stadtgebiet deutlich mehr Kreuzungsschreine, als im zentralen Vicus der Stadt, doch hatte er ja auch wieder eine ganze Amtszeit Zeit, sich mit diesenzu beschäftigen und selbst, wenn er es nicht schaffen würde, alle Schreine zu Reinigen oder zu erneuern. Schon im Wahlkampf hatte er nun einen der Kreuzungsscheine im Vicus Victoria gereinigt. Heute ging es in den Vicus Navaliorum und zwar genau an die erste Kreuzung vom Hafen aus gesehen.


    Vor der Reinigungsaktion hatte Curio bereits die Organisation des Termin festgesetzt. Während Curio selbst mit einigen Unterstützern den Schrein von Staub, Dreckm Moos und Efeu befreite, sorgten Malleus und Bolanus dafür, dass von den umstehenden und umhergehenden Menschen keine Gefahr ausginge.

  • Temperaturen weit über dem Gefrierpunkt. Zerfaserter grau marmorierter Himmel. Böiger Westwind. Wehende Sprühregenschleier. Der germanische Frühling jagte endlich seine Vorboten über’s Land. Schlichtere Gemüter mochten im Tauwetter, das pünktlich zum Amtsantritt der neuen Aedile eingesetzt hatte, einen Gunstbeweis der Götter sehen, Malleus nahm es schlicht als gutes Omen für Curio’s Amtszeit und damit fertig. Dass sogar dem strengsten Winter irgendwann die Kraft ausging, war nun wirklich nichts Neues, das hatte er zu oft erlebt, um sich jedes Frühjahr in ekstatischen Anfällen zu winden. Dennoch war es beruhigend, festzustellen, dass die Natur noch immer ihren Lauf nahm wie seit Anbeginn der Zeiten.


    Gut gelaunt stapfte er am Straßenrand auf und ab, pfiff leise vor sich hin und beobachtete den dünnen Passantenstrom. Jenseits der Kreuzung, etwa zehn Schritte von ihm entfernt, starrte Bolanus derart gequält in den Nieselregen als würde er mit Gülle überschüttet. Jedes Mal, wenn sein Blick den leidenden Amtsdiener streifte, konnte Malleus nur amüsiert den Kopf schütteln. Alles in allem hatte sich Bolanus ja als ganz brauchbar erwiesen, er tat immerhin, was man ihm sagte, und kapierte auch meistens, worum es ging. Nichtsdestotrotz war er ein verdammter Weichling, fast schon eine Schande für jeden aufrechten Sohn der Stämme. Sicher, die Witterung hatte seine Arbeit nicht einfacher gemacht. Die Straßen waren in einem ähnlichen Zustand wie Bulbus’ Schweinekoben, schlammig, zertrampelt, durchlöchert von trüben Pfützen. Der nächtliche Regen hatten die Schneeberge in einen triefenden Brei verwandelt, der schneller dahinschmolz als es die Abwassergräben bewältigen konnten. Entsprechend mühsam war es, im knöcheltiefen Matsch voranzukommen. Lästig, ohne Frage. Natürlich gab es Vergnüglicheres als sich alle Paardutzend Schritte eine vier Finger breite Dreckschicht von den Sohlen zu klopfen, aber was war schon das bisschen Morast und eine nasse Brise gegen die Ahnung von saftigen Wiesen und blühenden Wäldern? Ein Witz. Anstatt mit eingezogenem Genick vor sich hin zu brüten sollte sich diese Memme von Amtsdiener lieber ein Beispiel an seinem Dienstherren nehmen. Der nämlich verrichtete die Arbeit im Kreise seiner Helfer konzentriert, gründlich und sichtlich unbeeindruckt von den Witterungsverhältnissen. Und das als Römer.


    Nachdem auch die letzte verdreckte Mauerfuge des Kreuzungsschreins ausgekratzt war, ging Malleus beschwingt zu Curio und seinen Mannen hinüber und machte sich daran, die Werkzeuge einzusammeln. Bolanus verharrte immer noch an seinem Platz neben der Straße und haderte abwesend mit seinem Los. Am liebsten hätte Malleus ihn dort stehen lassen bis er Moos ansetzte, aber es gab noch einiges zu tun an diesem lieblichen Frühjahrstag. Mit einem schrillen Pfiff auf den Fingern riss er den Amtsdiener aus seiner brütenden Lethargie und schwenkte grinsend die Tasche mit den Werkzeugen. „Einer von uns beiden wird das hier tragen! Rat mal, wer!"

  • Gerade noch rechtzeitig griff ich fester zu, sonst wäre mir bestimmt die Glasphiole aus meiner Hand gerutscht, welche ich gerade einräumen wollte, als Alpina plötzlich herein kam und mich mit der wichtigen Botschaft an Helvetius Curio losschickte. „Ja mache ich sofort“, antwortet ich nur kurz und rannte los. So wie Alpina es sagte schien irgend etwas nicht gut zu verlaufen also war Eile geboten, doch wo sollte ich hin, wo sollte ich den Helvetier finden?
    Wer konnte wissen wo es sich gerade aufhielt, natürlich sein Scriba Acanthos, doch der war ja bei ihm.
    Gut ich würde es in seinem Officium versuchen und schon rannte ich los, so schnell wie es die Straßenverhältnisse zu ließen. Zunächst einfach in Richtung Forum, wenn ich Glück hatte würde mir zumindest dort einer sagen können wo sich der Helvetier befand. Und ich hatte Glück ein Händler meinte er wäre mit eineigen Männern zum Hafen gegangen. Also rannte ich weiter zum Hafen.
    Mitten im Lauf bremste ich plötzlich ab, schaute zurück und überlegte ob ich richtig gesehen hatte. Waren es wirklich Malleus und Bolanus gewesen, die da gesehen hatte. Eilig drehte ich um und wirklich sie waren es und ein Stück weiter hinter den Schaulustigen sah ich ihn dann endlich. Helvetius Curio im Putzwahn. Wenn ich es richtig deutete war er dabei den Kreuzungsschrein im Vicus Navaliorum zu reinigen.
    Dieses Mal würde ich ihm die Nachricht selber übermitteln. Kurzerhand bahnte ich mir einen Weg zwischen den Menschen und rief, „Helvetius Curio, bitte Helvetius Curio, du musst nach Hause kommen“. Nun stand ich neben ihm und wiederholte, „bitte, Susina Alpina schickt mich, du möchtest sofort nach Hause kommen.“

  • Bei dem ersten Compitalium in dieser Amts ab es vor allem ein Problem mit den kleinen Säulen. Nach der Rundumreinigung, die sich grade wegen des dünnen Nieselregens eher uangenehm gestaltete, stellte sich nämlich heraus, dass diese bereits einige Macken hatten und eine bereits kurz davor war, in sich zusammenzubrechen. Nun war das natürlich nicht dramatisch, denn die Stabilität des Schreins war dadurch noch nicht in Mitleidenschaft gezogen, aber es war eben unschön und genau dafür war die Renovierungskampagne ja auch da, nämlich die intakten Kreuzungsschreine wieder erstrahlen zu lassen - sofern das unter dem Matsch des schmilzenden Schnees und des morastigen überhaupt möglich war. Zudem tat Curio einen Teufel, sich hier irgendwie zu beschweren, denn natürlich war es kalt, natürlich war es feucht, natürlich war der Boden schlammig nach dem exzessiven Schneefall des letzten halben Jahres (!!!), schließlich hatten sie die Verhältnisse vorher gekannt und der junge Helvetier war jedenfalls froh, dass langsam das Ende des viel zu langen Winters erreicht war. Mit unverhohlener Anerkennung ging er daher auch mit jenen Menschen um, die ihn hierher begleitet hatten und sich ebenso stoisch ihren jeweiligen Aufgaben widmeten, wie er es tat, so zum Beispiel Malleus, dem das miese Wetter und die Verschlammung der Straßen und Wege auszumachen schienen.


    Als sie dann alle Reinigungsarbeiten beendet hatte, bat Curio Acanthos noch darum, den Schaden an den Säulen aufzunehmen und Kontakt mit mit einem Handwerker aufzunehmen, um die Schäden auszubessern. Eigentlich stand jetzt auch nicht mehr viel an, nur noch ein kleines Opfer an die hiesigen Laren der Wegkreuzung, so wie es Curio an jedem Compitalium vorhatte, das er reinigen, renovieren oder erneuern wollte, doch da kam ihm doch etwas dazwischen. Schon von weitem hörte er jemandem von weitem seinen Namen rufen und als er sich umdrehte, sah er, wie der junge Kaeso auf ihn zugerannt kam. Das konnte nichts Gutes bedeuten. Sogleich legte er die Stirn in Falten, winkte Acanthos ab, der den Jungen schon zurückhalten wollte und hörte dann zu, was er zu sagen hatte.


    Komm erstmal zu Atem, Kaeso, und erzähl mir dann ganz langsam, was los ist.


    sagte er mit freundlicher Stimme und schaute den Jungen dann offen an. Bislang hatte er nur gehört, dass Alpina ihn geschickt hatte, was wohl heißen musste, dass irgendwas mit Silvana oder seinem Sohn seinen musste, was ihn gleich nervös werden. Doch versuchte er, diese nicht auf den Jungen überspringen zu lassen.

  • Jetzt, da der Helvetier es sagte merkte ich es erst selber. Mein Herz hämmerte wie irre und mein Atem ging keuchend. Ich beugte meinen Oberkörper vor, atmete aus, richte mich wieder auf und atmete ein. Nach ein paar weiteren Atemzüge merkte ich wie sich mein Atem allmählich regulierte. Doch was sollte ich sagen was los war? Ich wusste es doch selber nicht.
    Noch einmal durchatmend begann ich unsicher, „also ich war in der Taberna Medica als Susina Alpina hereinkam und mich los schickte um dich nach Hause zu bitten.“ Ob dies dem Helvetier als Erklärung reichte, kam mir gleich nachdem ich es ausgesprochen hatte. „Warum kann ich selber nur erraten, ich fragte auch nicht, denn ich rannte sofort los. Ich vermute aber es hängt mit deiner Frau zusammen, soviel ich mitbekam ging sie zu ihr,.... sie sagte, *Ich bin entweder bei Runa in ihrem Cubiculum oder in der Taberna Medica beim Anmischen einer Arznei.* weiter meinte sie noch ich solle mich beeilen es wäre dringend. Mehr kann ich dir wirklich nicht sagen.“

  • Curio hörte genau zu, bekam dadurch allerdings auch keine weiteren Informationen. Allerdings ließ es bei ihm die Alarmglocken schrillen, dass sogar Alpina gesagt hatte, dass es dringend sei. Erst vor ein paar Wochen hatte es schon mal eine ähnliche Situationen gegeben, kaum ein paar hundert Meter weiter im Hafen, doch damals war es vermeintlich nicht so dringend gewesen, wie es offenbar nun war. Curio blickte zu Acanthos, der ihm versicherte, dass hier alles unter Kontrolle sei, und schon hörte er
    sich nach Malleus rufen.


    Malleus! Wir müssen zurück zur Casa Helvetia.


    Ohne allerdings darauf zu warten, setzte sich Curio auch schon in Bewegung, sodass sowohl Kaeso, als auche Malleus nun sputen mussten, um den Helvetier einzuholen.

  • Die besorgte Miene des plötzlich wie aus dem Nichts aufgetauchten Kaeso ließ Malleus’ Pfeifen augenblicklich verstummen. Irgend etwas musste vorgefallen sein. Vermutlich in der Casa, Ohne hinzusehen warf er die Werkzeugtasche mit Schwung in Bolanus’ Richtung und schritt eilig auf seinen Dienstherren zu, dem Kaeso gerade aufgeregt Bericht erstattete. Noch bevor er Curio erreicht hatte, gab ihm dieser bereits zu verstehen, dass sie zurück mussten und rannte dann unvermittelt los die Straße nach Westen entlang. „Scheiße!“, entfuhr es Malleus. Entweder war es Silvana oder das Kind. Mit weit ausgreifenden Schritten jagte er Curio hinterher, wahllos auf die verdutzten Passanten einbrüllend. „WEG DA! LASST IHN DURCH!“

    Der Helvetius war ein junger Kerl, kräftig und ausdauernd. Ihm hinterherzukommen verlangte einiges an Willenskraft. Aber nicht umsonst war Malleus als sturster Ochse der ganzen Cohors berüchtigt gewesen. Mit zusammengebissenen Zähnen und brennenden Lungen schaffte er es schließlich, den Aedilen einzuholen und sich vor ihn zu setzen. „WEG MIT EUCH! ZUR SEITE!“ Die meisten Bürger folgten dem Rat umgehend, ein paar begriffsstutzige Exemplare musste er allerdings ummähen. „Bleib dicht hinter mir, Aedilis!“, schnaufte er über die Schulter, „Auch wenn’s schwer fällt!“

  • Es half alles nichts. Trotz der Erkrankung seiner Frau, die Pflege für seinen Sohn und die Sorge darum, dass es beide dadurch schlecht ergehen könnte, durfte Curio keine Pause machen. Eine solche war schlicht in seinem Terminplan nicht vorgesehen und daher ging es gleich wieder an die Arbeit. Allerdings war das heutige Ziel, der vielgenutzte Schrein an der Via Borbetomaga der auch durch die häufige Nutzung und die exponierte Lage an der Hauptverkehrsstraße der Provinz stark mitgenommen war, nah an der Casa Helvetia dran, sodass er vor dem nächsten Termin nochmal kurz zu Hause vorbeigehen und nach Frau und Kind sehen konnte. Es war ein recht großer Kreuzungsschrein, der ihn dort erwartete und der ganz oben auf der Liste der zu erneuernden Schreine stand. Das Bild der Laren war stark verwittert und kaum noch zu sehen, die Säulen des symbolischen Minitempels bröckelten überall und das Dach hatte zahlreiche Löcher. Es war ein klarer Fall: Der Schrein musste systematisch zurückgebaut und dann komplett erneuert werden. Zum Glück hatte sein Team bereits aus der letzten Amtszeit Erfahrung mit solchen Projekten und so traf sich der Helvetier mal wieder mit dem Architekten der Duccier, um mit ihm den Neubau zu besprechen.


    Dieses Treffen fand heute statt und anstatt mit Wassereimern, scharfen Messern und Lappen hatte er heute nur sich selbst, Acanthos und Malleus dabei, um mit dem Architekten die Planungen zu besprechen.


    Du weißt ja, dass ich sehr viel Wert darauf lege, Form und Aufbau des Schreins zu erhalten.


    führte der Helvetier aus. In der Tat war es ja nicht sein Ziel, die Schreine von grundauf umzugestalten. Vielmehr ging es ihm darum, die einstmalige Schönheit wiederherzustellen, auch wenn dafür ein kompletter Rück- und Neubau erforderlich war. Nichtsdestotrotz wollte er aber natürlich auch etwas hinterlassen, dass auf den Auftraggeber verwies und daher ließ er jeden Schrein, bei dem das jeweilige Larenbild erneuert werden mussten, irgendwo mit einen Widderkopf versehen, damit kein Zweifel daran bleiben konnte, dass es ein Helvetier war, der hier seine Spuren hinterlassen hatte.

  • Der Rückbau des alten Schreins wurde unter der höchsten Vorsicht durchgeführt, um viel Baumaterial widerverwenden zu können, wie es auch schon bei den Schreinen im Vicus Apollinares getan wurde. Zwar mussten einige Bauteile, wie Säulen oder vollkommen verwitterte Steine ersetzt und daher dazugekauft werden, aber es waren am Ende des Tages nur wenige Teile, die tatsächlich überhaupt nicht mehr benutzt werden konnten. Die meisten Steine wurden einfach von einem Steinmetz von den übelsten Verwitterungsspuren befreit und zurück zum Baumaterial gebracht. Der Neubau benötigte eine Tage, in denen Curio mit seinem Rattenschwanz an Amtshelfern immer mal wieder auf der Baustelle vorbeischaute, um sich über die Fortschritte auf dem Laufenden zu halten. Während in den ersten Tagen noch die Rückbau vorangetrieben wurde, erfolgte in den darauf folgenden Tagen der Wiederaufbau. Die letzten Tage waren für die Widerherstellung des gemalten Kultbilds vorgesehen, bei dem natürlich auch der kleine Widderkopf nicht fehlte. So hatte der gesamte Erneuerungsprozess zwar einige Tage gedauert, an dessen Ende stand jedoch ein ansehnlicher neuer alter Schrein, der nun wieder uneingeschränkt für kleine Opfer genutzt werden konnte.


    Den Anfang dafür machte Curio mit einem unblutigen Opfer an die Laren dieser Wegkreuzung, womit er sich dann auch wieder auf seinem eigentlichen Arbeitsgebiet befand. In solchen Momenten schloss sich immer der Kreis zwischen dem Politiker und dem Cultusmitarbeiter, eine Rolle, die er ohnehin nur selten ablegte.

  • Im Vicus Salutaris wartete ein besonders zäher Schrein auf den Helvetier. Zwar war die Bausubstanz noch intakt, sodass er keine baulichen Maßnahmen durchführen musste, allerdings war der Schrein dermaßen verdreckt und verwuchert, dass es ihn kaum wunderte, eine Bitte um Reinigung speziell dieses Schreins erhalten zu haben. Ungläubig schüttelte Curio den Kopf, als er nun vor diesem Schrein stand und musste erstmal ein paar Momente nachdenken, wie er diesen Schrein angehen sollte.


    Bona Dea...


    entfuhr ihm aber erstmal, was sein Sklave Acanthos mit einem Nicken beantwortete.


    Wer hat sich denn bitte daran vergriffen?


    fragte der Sklave daraufhin reflexartig und blickte den Helvetier an, der immer nochkopfschüttelnd auf den rankenden Efeu und den schmutzig-schlammigen Altar starrte.


    Keine Ahnung... Aber wir sollten uns an die Arbeit machen...


    Die übrigen Helfer stellten ihre Putzeimer ab und Curio holte sein Gärtnermesser heraus. Zuerst den Efeu entfernen, dann den Stein säubern und am Ende ein neues Kultbild in Auftrag geben. Das war der Plan, den der Helvetier wie üblich festlegte, doch die Ausmaße der Verschmutzung würden wohl dazu führen, dass sie den Terminplan ein wenig umstellen mussten.

  • Es dauerte eine gefühlte Ewigkeit bis der Schrein wieder in einem vernünftigen Zustand war. Jedenfalls hatte Curio hier eine ganze Stunde länger verbracht, als es eigentlich geplant geswesen war, doch hatte er entschieden, diese Verzögerung in Kauf zu nehmen, damit sie nicht erneut herkommen mussten und, was noch schlimmer war, einen halbfertigen Schrein hinterließen und damit den Eindruck erwecken würden, sie hatten es bei diesem speziellen Schrein bereits aufgegeben und ihm wieder sich selbst überlassen. Jedenfalls blickte der Helvetier nun zufrieden auf den Schrein.


    Puh... ich hätte nicht gedacht, dass wir das heute noch hinkriegen.


    sagte er zu Acanthos, der grade damit beschäftigt war, die Reinigungsmaterialen zusammenzupacken.


    Ich auch nicht. Aber jetzt hängen wir im Terminplan und der nächste Gesprächspartner wartet schon wieder in der Casa auf dich.


    antwortete der Macedone und seufzte konsterniert. Wofür machte er eigentlich diese ausgeklügelten Tagespläne, wenn sie dann aber ende doch schon spätestens nach dem Ientaculum über den Haufen geschmissen wurden. Curio antwortete darauf nur mit einem Grinsen.


    Wenn es ihm wichtig ist, wird er schon warten.


    quittierte Curio den Kommentar seines Schreibers. Denn so lief das nunmal alles. Menschen waren nicht perfekt und hielten sich nur selten konsequent an Pläne. Warum sollte das bei ihm anders sein? Langsam machte sich die Gruppe daraufhin wieder auf den Weg nach Süden in die Canabae.

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