• Gaius lachte leise.
    "Ohne die Gunst von Fortuna können wir Menschen ohnehin nichts erreichen. Sie ist vielleicht die einzige Göttin die sich nicht durch Geschenke bestechen lässt, aber sie scheint eine Schwäche für verzweifelte Situationen, Helden und die allerletzte Chance zu haben. Und natürlich für diejenigen denen sonst kein Gott mehr gewogen ist."
    Gaius wurde wieder ernst.
    "Ja, im wesentlichen war ich zur Ausbildung in Rom. Es ist der einzige Ort, wo man zum Priester geweiht werden kann und das Zentrum unseres Kultes. Du erinnerst dich an das Pantehon? Dieses Gebäude ist für uns Priester der Mittelpunkt der Welt. Der Ort an dem alle Götter zusammenkommen."

  • Sie nickte - sicherlich kannte sie das Pantheon noch, dort brachte sie einen Großteil ihrer Zeit in Roma zu.


    "Ja, ich kann mich noch gut daran erinnern. Fortuna... Ja, sie ist eine Göttin, die einem gerne noch eine Chance gibt und sie habe ich mir auch als Weggeleiterin gesucht - ich habe mich für den Weg einer Fortunapriesterin entschieden. Das heißt jedoch nicht, das ich die anderen Götter weniger verehre..."


    Letzteren Satz fügte sie schnell hinten an, damit keine Missverständnisse aufkommen würden.


    "Du hast dich als Marspriester ausbilden lassen, richtig? Das Pantheon ist ein wundervolles Gebäude und ich finde keine Worte die es besser beschreiben können als Gefühle beim ersten Anblick!"

  • "In der Tat. Ich habe beschlossen, dass wir in drei Tagen Segel setzen. Wir werden zunächst die Tempestas nach Colonia Ulpia Traiana bringen. Dort kommen dann die Vorräte an Bord. Der Rhenus ist hier zu niedrig, um beladen zu fahren. Die Besatzung übermorgen ihre Kajüten zu beziehen. Sorg dafür. Außerdem gibt es in der Nacht vor dem Ablegen keinen Ausgang. Ich möchte nicht, dass mir hier jemand besoffen vom Mast fällt."


    Ich schaute zum Bug.


    "Ist sie nicht wundervoll?"

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  • Gaius nickte zustimmend.
    "Ja, da hast du ganz Recht. Nun, was die Verehrung der Götter angeht - natürlich hat jeder von uns einen Gott den er vor allen anderen verehrt, aber grade in einer Provinz wie dieser, wo es kaum Priester gibt müssen wir auch gelegentlcih Kulthandlungen anderer Götter vollziehen. Daher ist es wichtig, dass wir alle Götter schätzen."
    Gaius sah sich einen Moment lang um.
    "Aber das sind Gespräche die man am besten in einenm bequemen Zimmer am warmen Kamin führt und nicht an einem kalten Hafen."
    Gaius wurde es langsam kalt und die Sonne nährte sich auch schon dem Horizont.
    "Darf ich dich vielleicht zum Abendessen in der Casa Quintilia einalden? Unser Sklave Learchos ist ein begnateter Koch."

  • "Ja, sehr gerne. Ich wollte dich sowieso bitten, ob ich nicht bei dir Unterkunft finden könnte, denn bei meinem Halbonkel Nauticus sieht es aufgrund seines Ranges nicht so gut aus und ich würde gerne mit dir gehen. es war ursprünglich auch so geplant, aber es kam letztendlich doch anders... Fortuna wollte es sicher so..."


    Sie musste lächeln. Sie war sich sicher, dass sie bei ihm eine Menge lernen könnte. Sie begann schon loszulaufen.


    "Darf ich dich etwas fragen? Sprich bitte ehrlich... Wie stehst du zu dieser neuen Religion... christentum?"

  • "Noch etwas. Wenn wir unter uns sind, kannst du die Formalitäten weglassen. Nenn mich einfach Nauticus. Und lass mich dir noch einen Tipp geben. Das waren keine leeren Worte, als ich sagte, dass die nächsten Monate hart werden. Wir werden zuerst für eine Woche, dann für ein paar Wochen auf den Oceanus Germanicus fahren, bis ich das Schiff und seine Besatzung genau kenne. Und glaube mir, dieses Meer wird es uns nicht einfach machen. Deshalb mein Tipp: Feiere jetzt, du wirst es eine ganze Weile nicht mehr können."

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  • Gaius seufzte. "Ein leidiges Thema...", dachte er.
    "Ein leidiges Thema. Ich weiss wenig darüber. Sie feiern ihre Riten im geheimen. Viele glauben daher, dass sie nichts gutes im Schilde führen. Ich denke das nicht. Auch viele Mysterienkulte tun das gleiche. Auch dass sie unsere Götter ablehnen ist nicht so ungwöhnlich. Auch die Juden haben nur einen Gott und lehnen unsere Götter ab. Was ich aber bedenklich finde, ist ihre These, dass alle Menschen gleich sind. Ein Consul gilt ihnen soviel wie ein Sklave und umgekehrt. Unser Reich ist auf dem Prinzip erbaut, dass es einen Platz für jeden Menschen gibt und dass jeder an seinem Platz steht. Und diese These könnte unser ganzes Staatsgebilde umstürzen. Das darf nicht sein."
    Gemeinsam schritten Gaius und Helena währenddessen zur Casa Quintilia.
    "Ich denke aber, wir müssen mehr über diese Christen erfahren, bevor wir sie wirklich beurteilen können."
    Gaisu überlegte kurz: "Ach ja, natürlich kannst du in unserem Haus wohnen. Mein Vetter hat nichts dagegen und da er und Magnus fast immer im Castellum sind steht das Haus auch fast leer. Ich werde gleich meinen Sklaven losschicken, deine Sachen zu holen."

  • als Marcus Octavius Sophus so auf dem berg saß und sah wie sie alle feierten.. kam ihm eine Idee...


    er lief langsam den Berg hinunter und ging auf die große Bühne...
    Der stand dort und begann laut zu reden:


    "Meine lieben Freunde...." , begann er und plötzlich hörten alle ihm zu...


    "ein wunderbarer Tag wurde heute noch von einer kleinen Priesterin gerettet. So konnte die Zeremonie doch statt finden. Und ich finde dieses Schiff hat sie auch verdient. Denn es ist ein wundervolles Schiff..."


    plötzlich kam ein Soldat zu ihm gelaufen und flüsterte ihm etwas ins Ohr.


    "ich erfahre gerade, dass die Jungfernfahrt der Tempestas in drei Tagen stattfinden wird. Leider bin ich zu dem Zeitpunkt nicht mehr in Germanien. Doch ich denke, dass man dieses Spektakel genau so wenig verpassen darf, wie den heutigen Tag.

    Und ohne einen Mann, wäre all dies gar nicht erst zu stande gekommen. Ohne diesen Mann wären wir nicht hier versammelt und ohne diesen Mann wären wir auch nicht alle so gut drauf.


    Ich möchte ihm danken und ich hoffe ihr seid mit mir der selben Meinung.

    Ein großen Dank an


    Marcus Octavius Nauticus"


    Die Menschen menge tobte... und Sophus wartete nun auf den Kapitän....
    man hörte die Dankes- und Glückwünsche von den Zuschauern !

  • Traianus nahm seine Gemahlin Servilia bei der Hand, er merkte das sie von dem Ganzen hier nicht so angetan war wie sie es vorgab.


    Hmm, ich habe noch eine Massage frei, komm lass uns Nachhause gehen... ;)

    Pater Familias der Gens Germanica


    Academicus Milititaris Cursus Numero II

  • "Jawohl Herr Kapit... ähh aber klar doch Nauticus. ist ja auch sehr viel leichter so. Ich muß ganz ehrlich sagen,daß mir heute nicht wirklich nach feiern zu Mute ist und um ganz ehrlich zu sein, kann ich es kaum erwarten endlich dieses Baby probezufahren" titus lächelte...

  • Während sie so schritten hörte sie lauten Jubel und sah sich noch einmal kurz lächelnd um, doch schritt sie dann mit Taurinius weiter. Sie betrachtete ihn von der Seite.


    "Ich finde es schön, du scheinst wirklich ehrlich gewesen zu sein. Ich muss zugeben ich bin den Christen gegenüber weniger tolerant. Zumindest ihrem Gott gegenüber, denn es muss ein ziemlich seltsame Gott sein, da er keine anderen Gottheiten neben sich duldet. Ich habe das früher im Unterricht gelernt, wir hatten einen christlichen Lehrer, doch stellte sich das erst sehr spät heraus. Nun, er versuchte mir ein wenig von der Religion nahezubringen, aber geworden ist daraus nichts. Ich sehe diese Religion mit sehr großer Skepsis."


    Sie lächelt Taurinius an - diese Christen waren wirklich seltsam. Doch bewundernswert das er eine so neutrale Einstellung zu ihnen hatte, sie würde sich dazu nicht fähig fühlen....

  • Ich schlug ihm kameradschaftlich auf die Schulter und lachte. "Sauber! Das ist die richtige Einstellung!"


    Dann hörte ich Sophus' Rede.


    Ich ging an die den Gästen zugewandte Reling.


    "Danke, mein lieber Sophus! In der Tat werden wir in drei Tagen ablegen, und Moguntiacum wird die Tempestas dann wohl nicht mehr sehen. Dieses Schiff ist für die See gebaut, und deshalb wird sein Heimathafen Colonia Ulpia Traiana sein. Jeder, der dieses Schiff unter vollen Segeln sehen will, hat also in drei Tagen die Möglichkeit dazu. Und jetzt, wo es dunkel und kälter wird, möchte ich diese Veranstaltung beenden. Ich danke euch, dass ihr alle hier wart. Valete!"

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  • Es wurde lautstark applaudiert...


    "Ich denke auch.. es ist recht spät und wir alle haben einen wundervollen Tag hinteruns..
    Ich wünsche euch eine gute Heimfahrt und eine gute Nacht..."


    Marcus Octavius Sophus verließ dann den Hafen und lief zu der Insula Germanica....

  • Es waren drei Tage vergangen, die ich bis zum Ablegen angekündigt hatte. Jetzt war es so weit. Die Besatzung stand an den Masten, bereit, die Segel zu hissen. Der Erste Steuermann nahm seinen Posten ein, und ich stellte mich in die Mitte des Achterdecks.


    "Die Leinen los! Klarmachem zum Segel hissen!"


    Sofort rannte die Besatzung zur Reling, um die Leinen an Bord zu ziehen. Danach eilten sie zurück an die Masten. Die Hafenarbeiter schoben die Tempestas vorsichtig vom Kai weg.


    "Schoner, Großsegel und Besan hissen!" rief ich laut hörbar, als wir meiner Meinung nach weit genug vom Kai weg waren.


    Die drei Segel wurden völlig synchron hochgezogen. Nachdem die gänzend weißen Flächen die Gaffeln erreicht hatten, befahl ich "Toppsegel hissen!"
    Sofort wurden Schonertopp, Großtopp und Besantopp gehisst.


    "Die Segel in den Wind! Kurs setzen, 45 Grad backbord! 4 5 backbord! Segel anpassen!"


    Die Segel drehten sich zwar schon irgendwie, aber nicht synchron mit dem Schiff. Das würde noch geübt werden müssen.
    Trotzdem blähten sich die segel durch den Wind, und die Tempestas sprach sehr gut auf den Wind an. Wir beschleunigten sehr schnell und fuhren mit geschätzten 5 Kn aus dem Hafen.


    Ich gab Befehl, dem Verlauf des Rhenus zu folgen, wobei ich darauf achtete, dass wir immer im tiefsten Fahrwasser blieben. Immerhin war die Tempestas nicht für Flüsse gebaut.
    Als wir an der Uferstrasse von Moguntiacum vorbeifuhren, sah ich, dass uns viele Menschen zuwinkten. Anscheinend hatten sie sich extra versammelt, um diesem Ereignisd beizuwohnen. Ich wollte sie nicht enttäuschen. Die Vorsegel waren noch nicht gehisst.


    "Fock und Klüver hissen!"


    Damit waren alle acht Segel gehisst. Zu schade, dass ich das nicht von außen sehen konnte. Wir wurden noch etwa einen Knoten schneller, dazu kamen noch mal 2-3 Kn durch die Strömung. Das war jetzt doch schneller als ich dachte, und als mir lieb war. Ich würde vor der Loreley die Segel an Besan- und Großmast reffen lassen.

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