Tiro Aulus Quintilius Trogus


  • Hier absolviert der Tiro


    Aulus Quintilius Trogus

    unter Anleitung von


    Optio Caius Rubrius Pennus


    seine Grundausbildung.




    Ausbildungsplan:



    Grundausbildung - Aulus Quintilius Trogus


    I. Einführung / erste Exerzierübungen


    II. Theorie


    III. Kampf- und Waffenübungen


    - Ringen
    - Scutum/ Gladius
    - Hasta


    IV. Formationen



    V. Schwimmübungen



    Grün = Abgeschlossen
    Braun = Laufend
    Rot = Ausstehend



    Sim-Off:

    Hinweise:
    Die Ausbildung wird in einer größeren Gruppe durchgeführt, du kannst und sollst also die Kameraden der Gruppe mitbeschreiben.
    Bitte erst posten, nachdem der Ausbilder begonnen hat.

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    Caius Rubrius Pennus


    Neuer Tag, neue Tirones. Naja, fast. Pennus besah sich den Haufen, den er auf den Platz führte, und der im Prinzip genauso aussah wie immer. Ein paar neue waren dazwischen, würden vermutlich aber schnell mit ihren Kameraden verschmelzen. Ein Tag wie jeder andere eben, mit einer Horde Tirones, die genauso war, wie alle anderen auch. Auf dem Platz angekommen machte der Optio auf dem Absatz kehrt, sodass er vor der Truppe stand.
    "In aciem venite*! State**!", kläffte er den Rekruten entgegen und würde seine kleine Begrüßungsrede bereits beginnen, während sich seine Männer noch sortierten. "Wir haben das Vergnügen ein paar neue Soldaten in unseren Reihen begrüßen zu dürfen. Ich, Optio Rubrius Pennus, werde eure Ausbildung leiten. Hoffentlich wisst ihr, worauf ihr euch eingelassen habt. Und wenn nicht ... jetzt ist es fürs aussteigen ein wenig zu spät." Ein süffisantes Grinsen glitt über seine Züge. "Ihr werdet jedem Befehl folge leisten, ihr werdet mehr geben als nur euer bestes, oft umsonst, und ihr werdet euch mehr als einmal fragen, auf was für eine Scheiße ihr euch da eingelassen habt." Da hatte sich mal wieder der Pessimist in ihm zu Wort gemeldet. Leise seufzend stellte Pennus fest, dass man seine Tirones auf die Art und Weise nicht unbedingt zu Höchstleistungen motivierte. "ABER euch wird eine der ehrenvollsten Aufgaben zufallen, die das Reich zu bieten hat und dafür mit mehr als nur mit Geld entlohnt, und oben drauf werdet ihr eine zweite Familie gewinnen. Ein guter Tausch, nicht wahr?", leierte er das standardmäßige Blabla von Ruhm und Ehre herunter und erwartete natürlich keine Antwort.
    "Na, wie auch immer ... schönen guten Morgen, Tirones." Schön. Ha. Da glaubte er ja selbst nicht dran.


    Sim-Off:

    * In Reihe antreten
    ** Stillgestanden

  • Es war nicht der beste Morgen um die Ausbildung zu beginnen, denn das Wetter meinte es nicht gut mit den Rekruten. Im Prinzip war es eine Mischung aus Regen, kaltem Wind und hin und wieder kam auch die Sonne zum Vorschein, die dann aber vom Himmel brannte so dass man wieder ordentlich heiß in all der Ausrüstung bekam. Es war definitiv nichts für einen schwachen Körper oder Geist, und noch hatten sie nur hier stehen und warten müssen.


    Der Optio hielt eine kleine Ansprache, nichts besonderes aber was sollte man auch erwarten? Er hielt so eine Rede sicher dermaßen oft dass er da kaum mehr richtig Elan hineinbringen konnte, aber immerhin wirkte er auch nicht total gelangweilt. Und dann überraschte er Trogus sogar noch, indem er ihnen einen guten Morgen wünschte.
    "Guten Morgen Optio!" schallte es diesem nun entgegen, aber kurz darauf musste einer der Tirones, den Namen kannte Trogus nicht, niesen.

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    Caius Rubrius Pennus


    Nach seinem Gruß kam zur Zufriedenheit des Optios ein vielstimmiges und wesentlich lauteres Echo zurück. Und ein Niesen. Pennus trat mit wenigen Schritten auf den Tiro zu, der sicherlich unabsichtlich etwas aus der Reihe getanzt war.
    "Gesundheit", brummte er knapp und drückte dem Tiro mit dem Hastile gegen die Brust. "Haltung bewahren."
    Noch einmal musterte er die Reihe, die soweit schon einmal ganz in Ordnung aussah. Fast schade, dass sie sich in Kürze wieder auflösen müsste. Allerdings wollte er die herrschende Stille noch nutzen, den Rekruten einige Erklärungen zukommen zu lassen.
    "Gut, Tirones", sprach er also wieder alle an, "Wie gesagt, wurde mir als Optio von unserem Centurio Stallius Laco die Aufgabe erteilt euch auszubilden. Sollte es einmal etwas zu melden geben, werdet ihr euch auch in erster Linie an den Centurio oder an mich wenden. Über unserem Centurio steht der Tribunus, der für jeweils eine Cohorte, also sechs Centuria zuständig ist. Die Sollstärke beträgt 80 Mann pro Centuria, macht also etwa 480 Mann je Cohors. Am wichtigsten ist und bleibt für euch vorerst allerdings eure eigene Centuria, mit der ihr den Großteil eurer Zeit verbringen werdet, vor allem mit den sieben anderen Männern eures eigenen Contuberniums, mit denen ihr Stube, Zelt und Essen teilt."
    Pennus versuchte aus den Gesichtern herauszulesen, ob alle Informationen auch halbwegs angekommen waren.
    "Na gut, bevor ihr mir noch einschlaft: Aufwärmen! XV Runden um den Platz! Los, los!"

  • Die Informationen um die Mannstärke war nun nichts neues für Trogus, sicher aber auch nicht für die meisten hier. Und er war eh der Meinung dass diejenigen, die so etwas nicht wussten, entweder aus purer Verzweiflung hier waren oder nicht mit all dem Einsatz den es benötigte um hier heil wieder herauszukommen.
    15 Runden also, 15 Runden in diesem Matsch und Schlamm, na das würde was werden bei dem Wetter. Der Tross setzte sich langsam in Bewegung, am Anfang noch beinahe in so etwas wie einer Formation aber bereits nach einer halben Runde war davon kaum mehr etwas zu erkennen. Dafür ging schon das Gerede und Getuschele in der Runde los.


    "Der soll selbst mal 15 Runden laufen, es schadet nicht."
    "So ne Kacke bei dem Wetter.... nee wäre ich besser mal in Misenum geblieben."
    "Ey du, lauf mal schneller ich trete dir sonst immer in die Haxen."
    "Schweinshaxen, ja das wäre was, das gibts in Raetia, sowas von lecker sag ich euch."


    Und dazwischen immer wieder vereinzelte Nieser, Schneuzer, Flüche und andere Dinge, die aber Trogus alle überhörte, er war genug damit beschäftigt zu laufen und wusste dass zuviel Gerede am Ende nur zu Schmerzen führte. Die Runden wurden nach und nach immer schwerer zu laufen, doch schließlich schafften sie die 15 Runden, auch wenn manche nahe dran waren einfach nur noch umzufallen und kaum mehr stehen konnten. Trogus war ebenfalls sehr außer Atem, er war solche Übungen einfach nicht gewohnt.

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    Caius Rubrius Pennus


    "Sehr schön!", brüllte der Optio über den Platz, in der Hoffnung seine Truppe etwas mehr zu motivieren. Das Wetter war scheiße, es war früh morgens, und noch dazu standen manche zum ersten Mal auf dem Platz. Da ließ sich sogar Pennus zu einem zusätzlichen kleinen Lob hinreißen, wenn nur die Tirones ihre Hintern anschließend etwas schneller über den Platz bewegten.
    "In aciem venite!", ließ er die Rekruten nach ihren 15 Runden wieder in einer Reihe antreten. "Gladios stringite*!" Pennus beobachtete genau, ob der Befehl auch von den allerneuesten Rekruten korrekt durchgeführt wurde. Viel passieren konnte zwar nicht, noch wurde mit Übungsschwertern hantiert, aber man musste sich Fehler ja nicht gerade angewöhnen.
    "Wer von euch will mir erklären, wie der Kampf mit dem Gladius konkret funktioniert?" Der Optio trat vor einen der neuen. "Was ist mit dir? Na?"


    Sim-Off:

    * Zieht blank!

  • 15 Runden, 15 wirklich lange Runden die fast alle mehr als nur aus der Puste brachte. Doch dann hatte der Optio endlich erbarmen mit der Truppe und lies sie antreten. Erstmal kurz Luft holen, dann aber ging es direkt und ohne große Unterbrechnung weiter. Schwerter raus, was manchen Tirones bereits Probleme bereitete, da sie nicht wussten wie man das Schwert geschickt ziehen sollte. Bei manchen dauerten es auch etwas, aber nach kurzer Zeit hatten alle die Schwerter gezogen. Und dann trat der Optio mit einer Frage an Trogus heran.


    Der war erst kurz eingeschüchtert, dann aber überlegte er kurz. "Ich nehme an wir halten den Schild vor uns und nutzen das Gladius als Stichwaffe, indem wir über den Schild hinweg auf den Gegner einstechen, ohne dabei die Deckung zu verlassen."

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    Caius Rubrius Pennus


    "Die rechte Hand zieht den Gladius, den Handrücken nach innen", half Pennus ein wenig nach, als ein paar der Tirones beim Ziehen der Schwerter etwas zu lange herumfummelten. "So kann der Gladius auch in engen Formationen problemlos gezogen werden."
    Wenigstens der Tiro, dem er eine Frage gestellt hatte, hatte ein wenig Ahnung davon, was ihn hier erwartete.
    "Korrrrekt. Allerdings nicht nur über den oberen Schildrand hinweg sondern auch seitlich. Wo auch immer der Gegner verwundbar scheint", verbesserte der Optio, "Und exakt das werden wir heute üben, vorerst an Pfählen, damit ihr euch an die schweren Übungswaffen gewöhnt, bevor ihr gegen eure Kameraden kämpfen werdet. Der Schild wird vom linken Knie und der linken Schulter gestützt. Ich will von keinem von euch mehr als Augen und Füße sehen, wenn ihr in Deckung geht. Soweit kapiert? Jeder von euch stellt sich vor einen der Pfähle. Los, los."

  • Seitlich? Das sollte wohl ein Scherz sein? Denn in der Schlachtreihe würden sich die Schilde überlappen, seitlich wäre also gar kein Platz, außer für den armen Typen der am Ende einer Schlachtreihe stand... na egal Aulus wollte das nicht weiter kommentieren, sie bekamen immerhin einen Auftrag und den galt es auszuführen.


    Die Übungswaffen wirkten schwerer als die richtigen, konnte aber auch daran liegen dass sich das Holz im Regen mit Wasser vollgesogen hatte. Aulus stand vor dem Pfahl, hatte die Beine so gestellt dass er Halt fand, den Schild weit genug oben und begann auf den gedachten Feind einzustechen so gut er konnte. Solange er sich nicht bewegte war das auch einfach, versuchte er aber nur ein wenig nach links oder rechts zu kommen hatte er Probleme die Deckung richtig aufrecht zu halten. War doch nicht so einfach wie gedacht.

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    Caius Rubrius Pennus


    "Deckung!" Der Optio marschierte an den Rekruten vorbei und bellte ihnen Anweisungen zu. "Bewegung!" Dann wiederum deutete er bei manchen Rekruten mit dem Hastile auf eine Stelle am Pfahl die er attackiert sehen wollte. Alles in allem war er zufrieden.
    Da er nicht wollte, dass sich die Tirones bereits voll verausgabten, trommelte er die Gruppe wieder zusammen, als die Männer langsam müde zu werden schienen. "Gladios condite! In aciem venite! State!", gönnte er den Soldaten so etwas ähnliches wie eine Pause.
    "In den nächsten Tagen wird der Pfahl zu eurem besten Freund werden, allerdings lernt man dabei wohl kaum als Gruppe zu agieren - exakt das, was unseren Exercitus so effizient macht! Wer von euch kann mir also Formationen nennen, die von unseren Soldaten beherrscht werden müssen?"

  • Zum Glück hatte der Optio ein Einsehen mit der Truppe, denn so langsam wurden die Arme schwerer und schwerer und die Bewegungen auch langsamer. Alle steckten das Gladius weg und stellten sich wieder in Reih und Glied auf. Bei manch einem hörte man dabei durchaus ein lauteres Atmen, einigen hatten sich doch wohl noch etwas mehr verausgabt als andere, auch Aulus hatte etwas schwerer zu atmen als er gedacht hatte. Sowas strengte doch deutlich mehr an als man erwarten konnte.


    Danach richtete der Optio eine Frage in die Menge, und wie zu erwarten warte bekam er dann auch aus allen Ecken irgendwelche Wörter an den Kopf geworfen.
    "Testudo"
    "Keil"
    "Quadrat"
    "Pyramide"
    "Raute"
    "Saukopf"
    Sau...was? Das sollte wohl ein Scherz sein? Aulus drehte sich um wo er denjenigen entdeckte, welcher das Wort sagte, und der grinste als hätte er eben einen Freischein für das Lupanar erhalten... für alle Damen, nicht nur eine.

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    Caius Rubrius Pennus


    Pennus war es eher gewohnt, dass sich höchstens ein oder zwei der Soldaten zu Wort meldeten, wenn er Fragen in die Runde warf. Vielleicht waren sie einfach noch nicht müde genug - ein Gedanke, den er im Hinterkopf behalten würde. Auch hatte er große Lust, dem Sauhaufen auf der Stelle den Befehl "AD CAPITEM SUIS!" entgegenzubellen. Einfach nur um anschließend die damlichen Blicke der Männer zu sehen und sich darüber zu amüsieren.
    Aber er war Offizier - gut, nicht ganz, aber fast - und hatte entsprechend Ordnung zu wahren. Es gab unter den gewöhnlichen Milites und Tirones bereits genügend Kindsköpfe. Wenn dann auch noch die Centuriones und Optiones jeden Blödsinn mitmachten, wäre das Ergebnis sicherlich weniger unterhaltsam als vielmehr besorgniserregend.
    "Lasst den Neuen etwas Zeit zum Nachdenken!", blaffte er die Reihe an, obwohl es dafür ohnehin zu spät war. Das eine oder andere Stichwort, auf welches er gewartet hatte, hatte er nämlich längst gehört. "Beim nächsten Mal dann ...", korrigierte er sich deshalb zähneknirschend. Irgendwie war er ja selbst schuld.
    "Die Testudo ... die erste Reihe hält die Schilde geschlossen vor sich. Alle anderen halten ihre Schilde so über ihre Köpfe, dass sie sich überlappen, und schützen damit ihre Kameraden und sich selbst von oben." Zeit für einen ersten Versuch mit den neuen Rekruten. "In quattuor ordines! Ad testudinem!"

  • Anscheinend hatte der Optio die dummen Bemerkungen überhört, ein Glück für die Betroffenen. Doch das mit der Testudo, das war schon eine Sache für sich. Natürlich hatte Aulus bereits davon gehört und wusste auch grob wie es aussah, aber er stand nun relativ mittig und es war mehr als schwierig den Schild über den Kopf zu bekommen, wenn das gleichzeitig auch alle um einen stehenden Taten und eben auch nicht viel Platz war.
    "Pass doch auf!"
    "AUA"
    "Du Idiot, was machst du da?"


    Die Tirones hatten wirklich so ihre Probleme, und die Milites waren kaum eine große Hilfe, denn die taten einfach was sie mussten und grinsten sich dann einen, als sie sahen dass die Rekruten ihre Mühe damit hatten dem Befehl nachzukommen. Kameradschaft musste man sich hier wohl erarbeiten.

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    Caius Rubrius Pennus

    "Das muss schneller gehen!"
    , blaffte Pennus die Rekruten an. Sehr viel schneller und vor allem präziser. Sein ehemaliger Centurio hatte immer lieb und nett die Schilde der Rekruten ausgerichtet, die Formation auflösen und wieder neu bilden lassen. Pennus allerdings hatte während seiner Zeit als Optio erst eine Handvoll Rekruten ausgebildet und ihm war schon jetzt fad, immer ein und dasselbe zu tun und zu sehen - vermutlich ebenso wie seine Leute, manche der Tirones waren ja nicht erst seit gestern dabei. Zeit für etwas neues. In jede Ritze, die so groß war, dass womöglich ein Pfeil den Tiro dahinter getroffen hätte, stocherte er wenig behutsam mit seinem Hastile, was hoffentlich auch die Schwätzer zum Schweigen bringen würde, denn die waren sicher ohnehin ein und dieselben wie diejenigen, die ihre Schilde so schlampig hielten. Nur schade, dass er lediglich die Soldaten vorne und am Rand der Formation erreichte. Dort in der Mitte sah er nämlich welche, die ebensogut einen Optiostab in die Rippen vertragen könnten.
    "Hier ist einer tot! Hier auch! Du erst recht", rief er den "Gefallenen" durch die Schilde hindurch zu, "Überall Lücken in der Formation! Was macht ihr also?!"

  • Auch Aulus gehörte zu den "Toten", wenn er auch nicht in der ersten Reihe stand. Es war wirklich chaotisch, denn statt denn Frischlingen zu helfen stänkerten die erfahrenen Soldaten nur herum, so konnte es natürlich nichts werden. Die Formation löste sich kurz auf, denn es bestand so keine Chance mehr die Testudo sauber zu bilden. Ob das befohlen wurde, das bekam Aulus auch nicht mit, es war unter den Schilden einfach zu viel Gerede.


    Irgendwer began nun zu reden. "Es neu versuchen bis es klappt. Die Neuen sind schuld, die wissen nicht was sie tun. Lassen sie die Soldaten das machen Optio, die Tiros sind einfach nicht fähig." Und nun gab es erst recht unruhen, denn einige der Tirones die schon eine Weile dabei waren reagierten sauer und fingen an zu fluchen. Das wiederrum erregte die Alten und so schaukelte sich das alles auf, bis der erste Mann zu Boden ging, getroffen durch einen sauberen Kinnhaken.

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    Caius Rubrius Pennus


    Pennus musste dabei zusehen wie die Testudo sich langsam aber sicher in irgendein unförmiges Gebilde auflöste. Nichts von wegen nachrücken. Nein. Die machten einfach irgendwas. Und wären auf dem Feld längst mausetot, allesamt. Der Optio seufzte, schloss die Finger enger ums Hastile und kratzte sein letztes bisschen Geduld zusammen.
    "Staaaaa- ... !", begann er und brach ab, als plötzlich einer der Soldaten eine verpasst bekam. Exakt dieses letzte Häufchen Geduld bröckelte nun.
    "Sagt mir mal jemand, was diese Scheiße hier soll?!? S-T-A-T-E!!! Staaaate!!!", brüllte er in den wirren Haufen, marschierte darauf zu und haute dem erstbesten, den er herumstreiten sah, den Optiostab um die Ohren, "Ich erinnere mich nicht, irgendeinem diese Kacke hier beigebracht zu haben!" Pennus hob erneut seinen Stab. Wer auch immer glaubte, noch immer herumzanken zu müssen, würde ihn zweifellos zu spüren bekommen.
    "Wir sind hier, damit die neuen was lernen, soweit kapiert?! Wer darauf keinen Bock hat, kann ab morgen gerne den Stallburschen Gesellschaft leisten!" Damit hatte er sich hoffentlich deutlich genug ausgedrückt. Man könnte ja meinen, man wäre hier im Kindergarten gelandet, dabei waren die Männer vor ihm der verfluchte Exercitus Roms. Pennus zerrte den zu Boden gefallenen Soldaten wieder auf die Beine. "Tirones nach vorne!" Dann konnte er die Anfänger besser ausbessern, wenn sie Mist bauten. "Nochmal! Ad testudinem!"

  • Der Optio war, zurecht natürlich, mehr als sauer und die Streithähne wurden unsanft voneinander getrennt. Nun sollten also die Tirones nach vorne, was für Aulus die Sache doch deutlich einfacher machte als zuvor, denn den Schild vor sich zu halten hatte er ja gelernt und gekonnt. Die ganze Truppe nahm Aufstellung, die Tirones in der ersten Reihe und Aulus war sich sicher, dass es diesesmal wirklich klappen würde.
    Der Befehl erklang, die Rekruten bildeten einen Schildwall und über sich schloss sich die Testudo, es wurde deutlich dunkler und man konnte kaum mehr etwas erkennen. Das aber war, so vermutete es der Quintilier, durchaus eine gute Sache, denn wo kein Licht hereinkommen würde, da würden auch keine Waffen mehr durchkommen.

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    Caius Rubrius Pennus


    "Sehr hübsch", murrte Pennus nachwievor leicht angefressen. Um seine Laune zu heben war nach dem Zwischenfall von zuvor mehr nötig als eine ansatzweise passable Testudo. Zumindest hatte ein es ein kleines Wunder zur Folge gehabt, die Tirones nach vorne zu holen. Dennoch, früher oder später mussten sie auch lernen, wie sie weiter hinten ihre Kameraden und sich selbst vor Pfeilhageln und - was für Urbaner vermutlich noch wichtiger war - fliegenden Steinen schützten. Hier und da zerrte er noch ein wenig die Schilde zurecht, aber ansonsten war er halbwegs zufrieden gestellt. Besonders viel erwartete er von den Anfängern ohnehin nicht.
    "Und jetzt: Aequatis passibus! Pergite!", kläffte er der Truppe als nächstes zu und gab den Takt vor. "Lae - vum. Lae - vum ... passt auf eure Füße auf!" Und am besten auch auf die der anderen.

  • Es war eine sehr holbrige Schildkröte, die sich da in Bewegung setzte. Aber immerhin, niemand schrie auf weil sein Fuß getroffen wurde. Allerdings sagte jemand der erfahrenen Soldaten leise ebenfalls den Takt an, den sicher war sicher und ohne diese Hilfe hätte es wohl auch nicht lange gedauert bis eben jener Gleichschritt Geschichte wurde.
    Allerdings fragte sich Trogus ob so eine Testudo auch eine Drehung können musste und wenn je... wie die jemals klappen konnte. Selbst ohne die Testudo war eine Drehung nicht gerade einfach, aber mit ineinander verkeilten Schilden konnte das nur in einer Katastrophe enden.

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    Caius Rubrius Pennus


    Man sollte ja immer aufhören, wann es am schönsten war. Pennus hatte das Gefühl, dass es viel schöner als jetzt mit der wackeligen Testudonicht mehr werden würde, und für die Tirones war es sicherlich auch weitaus motivierender, mit einem kleinen Erfolgserlebnis zu den Baracken zurückzukehren. Ganz abgesehen davon war die Sonne inzwischen ein ganzes Stück weiter nach oben geklettert und die langsam aber sicher aufkommende Hitze war ein Graus, wenn man in einer Lorica steckte und mitten auf dem Exerzierplatz in der prallen Sonne stand."Sehr schön! Wirklich sehr schön!", lobte der Optio ein letztes Mal halbherzig, "Das reicht vorerst, Männer. in agmen venite! Zurück zu den Unterkünften! Aequatis passibus! Pergite!"
    Morgen war schließlich auch noch ein Tag.

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