Tiro Aulus Quintilius Trogus

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    Caius Rubrius Pennus


    Pennus führte seine Truppe einmal mehr auf den Exerzierplatz und hatte dabei etwas ganz Spezielles im Sinn - weniger das Üben mit Waffen als vielmehr das Schulen von Verstand und Schnelligkeit. Es war Nachmittag, sonnig und trocken. Ausgezeichnet. So würden die Rekruten zwar schwitzen wie Schweine, im Anschluss aber wenigstens nicht den halben Exerzierplatz in die Baracken schleppen.
    "In aciem venite!", wollte er die Männer zuerst geordnet vor sich stehen haben und gab anschließend einen etwas anderen Befehl: "Tirones! Waffen ablegen!" Die wären den Soldaten nur im Weg.
    "Heute werdet ihr zur Abwechslung mal ringen! Sucht euch also einen Partner. Los, los! Nehmt etwas Abstand zu euren anderen Kollegen." Pennus wartete ab, bis sich die Paare auf dem Platz verteilt hatten. "Bringt euren Gegner zu Fall. Kein beißen, kein Kratzen. Soweit klar? Kämpft!" Und der Optio würde versuchen, den Überblick zu behalten.

  • De Rekruten machten wie ihnen geheißen wurde, auch wenn manches Paar nicht gerade gleich war, aber gut. Trogus hatte Glück, er hatte mit Brutus einen Kerl erwischt der etwa seine Status und Größe hatte, und dazu einen der noch nie gerungen hatte. Trogus stelle sich ihm gegenüber auf, leicht gebeugt, die Hände nach vorne. Kaum gab der Optio den Startbefehl schnellte er nach vorne, nahm Brutus in die Mangel und warf ihn auf den Boden.
    Das war zu einfach...
    "Steh auf, nochmal. Du musst auch gegenhalten Brutus, dich schwer machen und dich wehren. So wird das nix."
    Brutus gab sein Bestes, do auch beim zweiten und dritten Versuch landete er auf dem Boden, wenn es auch etwas länger dauerte.

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    Caius Rubrius Pennus


    Pennus liebte das Ringen. Es gab gar nichts besseres. Entspannt den Rekruten zuschauen, wie sie sich gegenseitig blaue Flecken verpassen und sich im Dreck wälzten? Einmalig. Die Tirones waren beschäftigt und er konnte sich mehr oder weniger zurücklehnen. Mit lockeren Schritten und einem zufriedenen Ausdruck im Gesicht schlenderte er zwischen den rangelnden Soldaten durch und ließ es sich natürlich nicht nehmen, ab und an die Männer ein wenig anzufeuern. War ja auch furchtbar, wie sich manche anstellten. Der da zum Beispiel, beim Quintilius. Versaute jede einzelne Runde.
    "Na los, du Lahmarsch! Lass dir ein paar Eier wachsen und kämpf gefälligst!" Da lernte sein Kollege ja gar nichts, wenn der sich so blöd anstellte, und der Bursche selbst nahm von von den Übungen außer Schrammen auch nichts mit. "Ihn in den Schwitzkasten nehmen, ihm die Beine wegziehen, ... lass dir was einfallen! Such nach Schwachstellen! Nochmal! Los, los! Sonst bist du im Dienst schneller tot, als dir lieb ist! Und deine Mama siehst du dann auch nie wieder!" Wütend machen ... vielleicht half das ja. Zum Glück herrschte in seinem Kopf nie ein Mangel an eigentlich vollkommen überflüssigen, saublöden Sprüchen.

  • Die Worte des Optios stachelten Brutus an, naja ein wenig. Er wurde etwas aggresiver, aber war noch weit davon entfernt wirklich eine Gefahr darzustellen, jeder Knabe hätte es mit ihm aufnehmen können. Vielleicht musste man ihn erstmal richtig reizen. Als er wieder einen Angriff startete, wich ihm Trogus aus und rammte sein Knie in Brutus Gemächt. Dieser schrie kurz auf, wurde Rot im Gesicht und wurde wütend, richtig wütend.


    Nun rannte er mit voller Wucht auf den Quintilier zu, ergriff ihn, schleuderte ihn herum und hielt seinen Kopf fest, den Arm eng um den Hals geschlungen, Aulus hatte keine Chance mehr, anscheinend musste man den sonst so zahmen Brutus erst richtig reizen dass er zu einem wahren Kämpfer wurde. Aulus gab das Signal dass er den Griff lösen sollte, schnaufte erst einmal durch und drehte sich dann zu Brutus um.


    "Muss man dir erst in die Eier treten dass du richtig loslegst? Das muss auch so gehen Brutus, los nochmal."

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    Caius Rubrius Pennus


    Pennus grinste amüsiert. Der quintilische Tiro hatte seinem Kameraden einen gezielten Tritt verpasst und hatte damit Mächte entfesselt, die er nicht mehr im Griff hatte. Wenn die Flasche anders nicht zum Kämpfen zu bewegen war, war es Pennus durchaus recht, wenn sein Tiro härtere Maßnahmen ergriff. Nur ein kleines Problem sah er bei der Sache ...
    "Auf dem Feld geht das dann aber auch ohne, hm?", kommentierte er, bevor er weiterschlenderte.
    Einige weitere Runden folgten, solange, bis der Optio das Gefühl hatte, das Ringen abbrechen zu müssen, da die Tirones sonst den Rest des Tages nicht mehr zu gebrauchen wären. Zur Entspannung gings mit Hastae und Gladii erneut an die Pfähle, bis gegen Ende des Vormittags der Optio seine vom Exerzierplatz eingestaubte, geräderte Truppe wieder antreten ließ.
    "In agmen venite Tirones!" Pennus wartete ab, bis sich vor ihm die Kolonne gebildet hatte. "Einige von werden ihre Ausbildung mit dem heutigen Tag abschließen. Ein wahrlich großer Augenblick! Zur Feier des Tages habe ich deswegen beschlossen, dass ihr den Dreck auf eurer Ausrüstung im Tiber loswerden dürft!" Dürft? Müsst. Selbstverständlich fragte keiner, erst recht nicht Pennus, nach den Vorlieben der Rekruten. "Zuerst aber: Wer von euch kann nicht schwimmen?"

  • Aulus war sich nicht sicher, ob er sich melden sollte oder nicht. Schwimmen direkt konnte er nicht, aber er wusste auch was er tun musste um nicht unterzugehen. Zumindest hat das in einem stillen See gut geklappt, aber wie das mit dem Tiber aussah, er wusste es nicht. Da sich aber einige der Kameraden ebenfalls meldeten, tat es der Quintilier auch.
    Sicher war sicher, absaufen war nicht gerade eine Option die er wählen wollte, schon gar nicht im Tiber und noch weniger vor den Augen der Kameraden und des Optios.

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    Caius Rubrius Pennus


    Einige Nichtschwimmer traten vor. Ein paar dieser Fälle gab es praktisch unter jeder neuen Truppe, weshalb er auch nicht gefragt hatte, ob jemand nicht schwimmen konnte. Irgendwer konnte immer nicht schwimmen. Die Frage war nur, wer.
    Dementsprechend war Pennus wenig überrascht, gleichzeitig aber auch, wie eigentlich fast immer, wenig begeistert über den zusätzlichen Aufwand.
    "Ihr kehrt zu den Baracken zurück. Wir werden später gemeinsam in die Thermen gehen. Abite, Tirones", ließ er die Nichtschwimmer wegtreten und gab ohne weiteres Getrödel dem Rest der Truppe den Befehl zum losmarschieren. Es wurde schließlich nicht wärmer und bis zum Abend wollte man fertig sein.

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