[Tablinum] - Drusilla et familia.

  • Drusilla wohnte nun schon eine ganze Weile in der aurelischen Villa. In einem Haus in dem sie ihren Platz ihrer Cousine Prisca verdankte. Die aber oft in der tiberischen Villa weite da sie ja dort eingeheirate hatte. Mittlerweile hatte sie sich in Rom eingelebt, protzige Feste besucht und auch die Einkaufsstraßen der Stadt waren ihr nicht mehr fremd. Sogar eine Orgie hatte sie heimlich besucht, natürlich hatte sie nicht teil genommen. Aber mit den Augen gebannt zugesehen. Bein den Göttern wenn das ihr Onkel wüsste, der würde sie sofort auf das Landgut zurückhohlen. Ein Gedanke der sie mittlerweile mehr schreckte den erfreute. Denn das Landleben kam ihr nun schon fast trist vor.


    Mit einer Freundin, der Tochter des Praetorius und Auguren aus dem alten Patriziergeschlecht der Horatia saß sie gegen späten Nachmittag im Tablinum. Die beiden sprachen angesträngt über den neusten Schick der sich bei den jungen Damen der besseren Gesellschaft grade anbahnte. Beide tranken verdünnten Wein aber es war zu sehen, dass sie beide schon angeschickert waren. Was sicher draußen auf der Straße für einiges an Gerede gesorgt hätte. Zwei Patrizierinnen betrunken am hellen Tag. Nicht erwähnt werden musste das Salonia es war die Drusilla zu solchen Dingen anstiftete. Sie war es auch die Drusilla mit zu der Orgie geschleppt hatte.


    Sim-Off:

    Es darf gern dazugekommen werden.

  • Drusilla die ihren Weinbecher lässig in der Hand hielt während sie auf der Kline im Tablinum saß sagte. „Das stimmt doch nicht die Augusta mag Blau ich hab es neulich erst die Frau des Seidenhändler auf dem Forum sagen hören.“ Immerhin eine wichtige Frag in Modefragen. Schließlich war die Augusta der modische Richtwehrt für Frauen aus dem ganzen Reich. „Bist Du schon mit ihr bekannt gemacht worden?“ Drusilla überlegte kurz wie das eingefädelte werden könnte. Denn das würde sicher Eindruck auf andere machen wenn sie die Augusta für sich gewinnen könnten. „Ich würde ja meine Tante fragen sie ist mit ihr Bekannte aber ich hab sie schon länger nicht gesehen.“


    Salonia „Das hab ich auch gehört aber ob das nicht nur eine Eintagsfliege war kann ich dir nicht sagen.“ Sagte sie und räkelte sich auf der Liege. „Nein bin ich auch nicht. Wir sollten deine Tante wirklich mal fragen. Aber die Augusta ist schon alt vielleicht gibt sie sich überhaupt nicht mit uns jungen Hühnern ab, weil sie sonst meint mit uns jungen Dingern buhlen zu müssen.“ Sprach sie abfällig während sie sich auf der Liege drehte. „Hast du schon mal Hanf inhaliert?“

  • Wie Drusilla in den letzten Monaten mitbekommen hatte war es gar nicht so einfach in Rom modemäßig immer auf Stand zu sein. Und noch mehr da sie früher eben auch nicht so da ruf geachtet hatte. Bei ihr zuhaus war es einfach nicht so wichtige gewesen. Ihr Onkel hatte ihr eben immer mal was mitgebracht aber ob das eben auch grade Mode war, war für sie unwichtig gewesen. „Ja ich sollte sie wirklich mal darauf ansprechen.“ Sagte sie und ging aber auf Salonias freche Bemerkung nicht ein. So weit war sie dann doch noch nicht in der Gesellschaft angekommen.
    „Wie? Das doch eine Pflanze. Oder meinst du wie Weihrauch?“ Drusilla wusste erst mal nicht worauf Salonia hinaus wollte. Sie hatte schon mal sowas in die Richtung gehört, wusste aber nicht wie das gehen sollte.



    Salonia sortierte sich kurz. „Man verbrennt die Samen in einem Kohlebecken und inhaliert die Dämpfe. Ist ganz gut und besser als Wein.“ Philosophierte Salonia auf der Kline liegend und ihren Weinbecher in der Hand drehend. „Das nächste Mal bringe ich welchen mit.“ Legte sie fest. Immer hin hatte man hier im Haus anders als bei ihr zur Zeit seine Ruhe.

  • Drusilla saß noch recht allein im Tablinum der aurelischen Villa. Nach ihrem wirklich gelungenen Urlaub in Baiae war sie nun wieder in Rom. Mit ihren Freundinnen hatte sie sich noch nicht wieder getroffen. Denn schon bei ihrer Ankunft wurde ihr und ihrem Onkel von den schlimmen Ereignissen erzählt. furchtbar wirklich furchtbar war das marodierende Sklaven in der Stadt die Häuser von Patriziern geplündert und in angezündet. Wie sollte man nur je wieder ruhig in seinem Bett schlafen können. Sie würde sobald als Möglich ihre Freundinnen besuchen gehen. Aber auch im Haus gab es jetzt viel die Angst hatten. Die Stadtvilla der Tiberia war abgebrannt und viele hatten hier ein Dach über dem Kopf gefunden. So viel Leid war man in Patrizierfamilien nicht gewohnt aber die aurelischen Villa war großgenug um allen Platz zu bieten ohne Abstriche am Komfort zu machen.



    Sim-Off:

    Es ist wirklich jeder eingeladen hier hinzuzukommen. Mann sollte sich aber wenigstens flüchtig kennen.

  • Sextus hatte nur flüchtig mitbekommen, dass Drusilla wieder zurück aus Baiae war. Eher zufällig kam er gerade ins Tablinum, als er sie bemerkte. Besonders viel hatte er nicht mit ihr bei ihrem letzten Besuch zu tun gehabt, von einigen Abendessen abgesehen. Soweit er wusste, war sie wie die ganzen anderen Damen des Hauses ebenfalls nur hier, um meistbietend verheiratet zu werden. Wobei sich das bei ihr etwas schwieriger gestaltete. Sextus hatte zwar noch nichts gesagt, aber durchaus gehört, dass diese Frau alles daran setzte, ihren eigenen Ruf zu demontieren und sich zur schlechtesten Partie Roms zu machen, indem sie trank, rauchte, und zwielichtiges Gesindel Freund nannte. Da er allerdings ihre Mitgift nicht zahlen würde, war es ihm bislang gleichgültig gewesen und er hatte den Luxus gehabt, sich aus der ganzen Sache heraus zu halten.
    Das allerdings würde sich ändern, und Sextus wusste nicht, auf wie viel Gehör er dabei stoßen würde. Jetzt und hier war aber nicht der Zeitpunkt für die sicher nötige Standpauke, jetzt und hier konnte er einfach wohl nur der nette Verwandte sein, in dessen Haus man eben wohnte, weil man in Rom war.
    “Ah, Drusilla. Zurück aus Baiae?“ begrüßte er also beiläufig, während er auf den Sitz des Hausherren zusteuerte. Dort musste eigentlich noch die Wachstafel liegen, wegen der er überhaupt das Tablinum betreten hatte.

  • So lange sie auch ihren Gedanken nachgegangen war. Lange blieb man natürlich in einem Solchen Haus nicht allein. Der Hausherr näherte sich ohne das sie es bemerkt hatte. „Salve Lupus. Ja erst seit gestern Abend. Ich wollte fast nicht mehr dort wegg. Aber Onkel Lucius musste dann auch wieder seinen Geschäften nachgehen.“ Sage sie mit nun aufgehellter Miene. Auch wenn sich ihre finsteren Gedanken sich dadurch nur ein wenig vertreiben ließen. „Ich hoffe alle sind wohl auf. Ich habe es erst heute morgen Erfahren. Ich war in Sorge um die Familie.“ Sagte sie nicht nur Pflichtschuldig sondern auch weil sie es ernst meinte. Immer hin hätte auch den Verwandten in Rom etwas passieren können. Nicht auszudenken und die Tiberia von denen sie gehörte hatte das einigen eine Unterkunft angeboten worden war. Wie mussten sie sich fühlen?

  • “Lucius ist auch hier, oder ist er gleich weiter gereist?“ erkundigte sich Sextus noch einmal kurz bei der Erwähnung von Drusilla. Auch von ihm hielt Sextus recht wenig, wenngleich er ein Familienmitglied war. Aber diese 'Geschäfte', die er unterhielt, klangen für Sextus nicht unbedingt vertrauenerweckend und für einen Patrizier auch nicht angemessen. Sie waren einmal Händler und Kleinkrämer gewesen, aber gerade deshalb sollten die Aurelier seiner Meinung nach nun ein Musterbeispiel für patrizischen Adel sein und niemandem Anlass dafür geben, sie auf ihren einst plebeischen stand zurück zu wünschen.


    Die Tafel lag tatsächlich noch auf dem Stuhl, und Sextus nahm sie an sich. Mit einer Hand klopfte er leicht dagegen, als Drusilla die Frage stellte, die wohl dieser Tage unausweichlich schien. Ja, der Aufstand würde sie alle wohl noch eine Weile beschäftigen. “Von uns ist niemand zu Schaden gekommen. Die Aufständischen hielten sich weiter südlich, so weit auf den Quirinal zu steigen war wohl zu anstrengend für sie. Ich saß lediglich ein paar Stunden wie ein Idiot auf einem Pferd, um die Straße zu sichern, und der Priester des Quirinus-Tempels hatte vor Schreck einen Schwäche-Anfall, das war alles. Und Lentidia hat wohl etwas mehr mitbekommen und ist mit Flavius Scato und Claudius Menecrates zu ihrer Sicherheit mitgegangen, aber ebenfalls wohl auf. Corvina, Durus und ich haben wie gesagt eigentlich nichts mitbekommen.“
    Aber vermutlich war das noch nicht genug an Information, spätestens beim Essen würde sich Drusilla wohl über die weiteren Gäste wundern. “Aber die Tiberier hat es schlimm erwischt. Ihre Villa wurde niedergebrannt, die meisten ihrer Sklaven und auch ein Familienangehöriger sind tot. Die Beerdigung und das alles habe ich schon veranlasst, aber ob sie die nötigen Mittel haben, ihr Haus wieder aufzubauen, und wann das der Fall sein wird, weiß ich nicht. Bis dahin wohnen erst einmal Tiberia Maximilla und Tiberius Iuvenalis bei uns. In ein paar Tagen wird wohl noch ein Tiberius Merula hier aufschlagen, und es könnten sich noch andere Tiberii hier einfinden. Bis auf weiteres sind sie meine Gäste.“Ja, soviel zu den traurigen Nachrichten.


    “Aber das ist kein Grund, den Kopf hängen zu lassen. Die Aufständischen wurden niedergeschlagen und die Rädelsführerin gefangen genommen, wie es heißt. Es wird sicherlich bald ein angemessenes Spektakel zu ihrer Hinrichtung geben. Und ich persönlich habe vor, mich in der nächsten Amtszeit als Aedil verdient zu machen, damit das alles noch ein wenig mehr in Vergessenheit geraten kann.“

  • Drusilla schüttelte den Kopf. „Nein wir sind aus Baiae gekommen und Er wollte gleich weiter nach Arretium.“ Erklärt sie dann weiter das ihr Onkel schon wieder wegg war. Das Lupus nicht viel von ihrem Onkel hielt konnte sie natürlich nicht ahnen. Sie war es gewohnt das er sich mit Geschäftsfreunden traf und wegen des Weinhandels immer mal wieder verreiste.


    Dann erzählte Lupus von den Ereignissen und das er selbst beim Niederschlagen des Aufstandes geholfen hatte. Wer nun aber genau der Priester des Quirinus-Tempels war wusste sie nicht. Natürlich kannte sie das Amt aber sie hatte keinen Namen dazu. „Es war zwar klar das Du nicht nur dastehen und zusehen würdest, doch ich bin trotzdem beeindruckt das du dich wieder so hervortun konntest.“ Lobte sie erst mal seine offenkundige Tat. „Ich hoffe er ist wieder wohl auf.“ Kommentierte sie auf den Schock des Priesters den sie vermutlich auch bekommen hätte. „Aber Lentidia ist wieder hier?“ Schließlich hatte sie, sie noch nicht wieder gesehen.
    Was die Tiberia anging hatte sie in groben Zügen schon gehört was passiert war aber nun bestätigte sich alles noch mal aus erster Hand. „Ich hörte es schon so von den Sklaven. Aber es scheint alles noch schlimmer zu sein als gedacht. Die Villa eines so geehrten Consulars geplündert und gebrandschatzt von Sklaven. Wer hatte das vor einigen Monaten geglaubt?“ Ja es war einfach nicht zu glauben. „Nun auch wenn es so ist bleibt bei mir doch ein mulmiges Gefühl.“ Wenn sich Sklaven gegen ihren Herren erhoben wie sollte man da wieder einem vertrauen? Aber zum Glück gab es auch Sklaven die treu zu ihren Herren gestanden hatten. Doch ein Keim des Misstrauens blieb natürlich zurück.

  • “Ich betrachte es eher als Selbstverständlichkeit. Und wie gesagt, es ist ja auch rein gar nichts geschehen, außer, dass ich da saß und wartete.“ Sextus zuckte mit den Schultern. Seine Handlungen würde er nun nicht wirklich als 'hervortun' bezeichnen. Vor allen Dingen: was wäre denn die Alternative gewesen? Sich hinter der Türe zu verschanzen und zu beten, dass nichts schlimmes passieren würde? So sehr Sextus auch kämpfen, Rüstungen und Pferde hasste, er würde jederzeit einen Tod im Kampf einem solchen vorziehen, wie ihn die Bewohner der Villa Tiberia erfahren hatten. Er wollte mit loderndem Feuer im Herzen sterben, nicht mit loderndem Feuer um ihn herum und auf den Knien.
    “Und ja, Lentidia ist hier. Zumindest, wenn sie nicht bei einer ihrer Freundinnen gerade ist und dort übernachtet oder sowas. Aber ich denke, ihr solltet euch spätestens beim Abendessen sehen.“


    Dass Drusilla kein Wort über seine anstehende Kandidatur verlor, nahm Sextus zur Kenntnis. Gut, der Aufstand war vielleicht noch etwas sehr präsent und daher war wohl verständlich, dass darüber größerer Gesprächsbedarf herrschte. Darüber hinaus war Drusilla eine Frau, was verstanden diese letztendlich schon von Politik? Trotzdem hätte er sich ein wenig mehr positive Aufregung über diese Nachricht gewünscht. Aber gut, man bekam nur selten, was man sich wünschte.
    “Genau genommen passiert solch ein Unglück den Tiberiern bereits zum zweiten Mal, weshalb ich vor dem Wiederaufbau der Villa dringend zu einer Entsühnung des Ortes raten werde. Dieser Ort bringt Unglück und muss gereinigt werden.“ Auch bei Ausbruch des Bürgerkrieges schließlich war Vescularius Salinator schließlich mit seinen Schergen eingedrungen und hatte alle Bewohner, die noch da waren, abschlachten lassen, selbst die Frauen. Das jetzt war da nur eine geringfügige Steigerung, wenn man es ganzheitlich betrachtete.
    “Ein mulmiges Gefühl musst du deshalb nicht haben. Die Menschen in der Subura sind häufiger unzufrieden, und unser Kaiser unternahm da leider recht wenig dagegen. Dazu noch die üblichen Strömungen, die Rom schaden wollen.... dass unter dem Mob einige Sklaven waren, würde ich nicht zu hoch bewerten. Immerhin war ein Großteil der Opfer dieses Aufstandes ebenfalls Sklaven. Wenn es diesen Aufwieglern wirklich um eine Befreiung der Sklaven gegangen wäre und nicht nur darum, Tod und Verwüstung anzurichten, hätten sie sicherlich anders gehandelt. Es sagt mir eher, dass die meisten Sklaven durchaus mit ihrem Dasein zufrieden sind und es zu schätzen gelernt haben, ein Dach über dem Kopf und täglich mehrere Mahlzeiten zu haben, und daher diesen wenigen Besessenen im Weg standen.“

  • Nun ja auch wenn es selbstverständlich war so hatte er doch etwas getan. Das war schon mal mehr als das was viele andere getan hatten und Offenkundig hatte es geholfen. Aber da Lupus es nicht als so wichtig erachtete würde sie es auch nicht mehr erwähnen.
    Gut war das Lentidia wieder hier und wohl auf war das war das Wichtigste. Von der Kandidatur hatte Drusilla wirklich noch nicht gehört. Vermutlich war das den Sklaven die sie über die Lage informiert hatten nicht so wichtig gewesen. Aus ihrer Sicht war das in Anbetracht der Ereignisse auch etwas das man nicht am Ersten Tag erwähnen musste.


    „Wirklich?“ Frage sie erstaunt denn damals war sie nicht in Rom und auch noch viel zu klein um sich mit so etwas zu beschäftigen. „Die Tiberia sind wirklich nicht von Fortuna gesegnet. Dabei haben Onkel Lucius immer gesagt sie sind immer sehr mit den Dienst an den Göttern verbunden gewesen. War nicht auch einige bei den Pontifices?“ Wie konnten die Götter eine solch fromme Familie so strafen?


    Nun da war man als Frau wohl etwas feinfühliger was ein bleibendes mulmiges Gefühl nach soch einem Ereignis anging. „Ich hoffe du hast Recht.“ Sagte nicht ganz so sicher ob das was Lupus ihr da versicherte auch stimmte. Die Ereignisse sprachen ja eine Sprach die einem schon Angst machen konnte. Aber natürlich musste man anerkennen das die Haussklaven sich nicht gegen ihre Herren erhoben hatten. Das sprach ja schon mal für ihre Treue oder eben für die Furcht die man als Sklave haben musste. Wenn nachgewissen wurde das ein Sklave seinen Dominus getötet hatten war dass, das Todesurteil für alle Sklaven dieses Dominus. Das war so weit sie wusste Gesetzt und das erzeugte natürlich auch einen gewissen Druck. Denn wenn man für so viele Leben verantwortlich agierte man sicher besonnener.

  • “Ja, wirklich. Das war zu Ausbruch des Bürgerkrieges... das ist jetzt auch schon wieder wie lange her? Zehn Jahre? Eine Ewigkeit. Und ja, Tiberius Durus war sogar Pontifex pro magistro. Doch offenbar ist der Fluch dieses Ortes stärker. Aber eine gründliche Reinigung des Ortes und das Absuchen nach Fluchtafeln sollte das Problem hoffentlich beheben.“ Es wäre den Tiberii zu wünschen.


    Drusilla indes schien wenig überzeugt, was seine Versicherungen bezüglich der Sklaven anging. Gut, sie war eine Frau, die hatten nunmal ängstliche Anwandlungen und Unsicherheiten. Immerhin hatte ihr Geschlecht das Vorrecht für Emotionalität.
    Sextus beschloss also eine bewährte Taktik in solchen Momenten: Ablenkung. Frauen ließen sich gerne ablenken. “Denk nicht zu viel darüber nach. Denk lieber darüber nach, wie du mir helfen kannst. Ich plane gerade eine Feier, um vielleicht noch ein paar Stimmen für die Wahl zu bekommen. Und überhaupt, gab es zu lange keine Feier mehr in diesem Haus. Wenn du jemanden weißt, den ich einladen soll, sag bescheid – oder lad ihn selber ein. Ah, außer deinen zwei rauchenden Freundinnen. Die sind kein guter Umgang für eine junge Dame von Stand.“

  • Ja der Bürgerkrieg war nun schon wirklich lange her. Den Göttern sei dann konnte man sagen. Denn das so wusste sie von ihrem Onkel war eine schreckliche Zeit. Auch wenn sie diese Zeit mit ihrem Onkel auf dem Land verbracht hatte. Mit Flüchen und Dreierlei kannte sie sich nicht aus aber da Lupus Haruspex war konnte man wohl annehmen das er sich auskannte. „Ich kenne mich mit sowas nicht aus. Wer kann so strake Flüche aussprechen das man selbst als Pontifex pro magistro nicht sicher.“ Fragte sie interessiert, nicht das sie jemanden verfluchen wollte. Aber dieses Thema interessierte sie als Frau natürlich sehr. Es schien ihr neben Gift eine der wenigen Waffen zu sein die man als Frau zu haben schien.


    Oh eine Feier das war doch mal was. Das war sicher geeignet die düsteren Gedanken der letzten Tage und Wochen zu vertreiben. Aber was sagte er da er wolle wieder für ein Amt kandieren. Drusilla war natürlich politisch ein Schaf aber sie wusste natürlich dass, das wichtig und gut für die Familie war. „Oh Du kandierst wieder für ein Amt? Das wusste ich nicht freue mich aber natürlich.“ Sie freute sich natürlich auch wenn sie nur wusste das er dann wieder Ansehen für die Familie erwarb. Sie als Landei war nicht wirklich firm was die politischen Dinge betraf.


    Ah diese elenden Sklaven hatten wieder geschwatzt. Das ärgerte sie aber immerhin war es das Haus von Lupus. Das dieser hier seine Zuträger hatte verstand sich von selbst. Doch was war so schlimm daran das man mal Hanf inhalierte? „Wenn meinst Du?“ Fragte sie unschuldig denn wo keine Name da kein Verbot. Und Hinzu kam Horatia Salonia war auch eine entfernte Verwandte über Priscas Mutter, die konnte man schwerlich ausschließen.

  • Na, wenn Sextus da genaue Namen wüsste, wäre es nicht so schwer, etwas gegen solche Individuen zu unternehmen. “Auch als Pontifex sollte man seine Außenwände regelmäßig nach Fluchtafeln absuchen lassen“ antwortete er daher nur sehr allgemein. Zumal es seine junge Cousine wirklich nichts anging, wer so etwas machen konnte. Wenn sie Probleme hatte, sollte sie zu ihm kommen oder eben zur Not zu diesem Nichtsnutz von Batiatus. Aber eben nicht zu einem zwielichtigen Zauberer und Kriminellen!
    Aber vielleicht hätte er ihr auch etwas sagen können, denn diese Frau schien die Aufmerksamkeitsspanne eines Huhns zu besitzen. Er hatte ihr gleich bei der Begrüßung gesagt, dass er kandidierte, und jetzt überraschte es sie. Sextus beschloss, sich darüber keine Gedanken zu machen oder darüber zu ärgern. Im Gegensatz zu ihrer folgenden Bemerkung, denn auch, wenn sie so manches scheinbar überhörte, SO dumm war sie nun auch wieder nicht. Daher bekam sie erst einmal den strengen Blick eines Vaters zu spüren, der genau wusste, dass er gerade verarscht werden sollte. “Du weißt genau, wen ich meine. Muss ich meinem schlechten Namensgedächtnis nun wirklich erst durch Spione auf die Sprünge helfen lassen, die dabei noch allerlei weiteres unerfreuliches ausgraben könnten, oder akzeptierst du, dass ich in meinem Haus keine qualmenden, berauschten Weiber haben möchte?“

  • Hm hm das mochte wohl sein sie kannte sich da ja nicht aus. Aber sie bemerkte natürlich das Lupus nicht auf ihre Frage geantwortet hatte. Entweder er wollte oder er konnte ihr nichts dazusagen. „Tust Du es?“ Fragte sie weiter neugierig nicht das auch dieses Haus hier am Ende noch einem Fluch anheim fiel.


    Von einer Kandidatur hatte nun wirklich noch keiner gesprochen, dass hätte sie sich sicher gemerkt. Doch darüber dachte sie nicht nach den er hatte ja nichts dergleichen gesagt. Auch das er sie für dumm halten könne kam ihn nicht in den Sinn. Sie war zwar sicher etwas nativ aber dumm war sie sicher nicht.
    Doch auch er schien nicht auf den Kopf gefallen zu sein. Den er ließ sich nicht so leicht wie Onkel Lucius um den Finger wickeln. Er hatte bemerkt das sie versucht hatte seine Anweisung zu umgehen. Onkel Lucius hätte längst aufgegeben und vorgegeben nichts zu wissen. „Ja verstanden.“ Gab sie kleinlaut und ein bisschen genervt bei. Auch wenn sie sicher war das man nicht wirklich gravierende Dinge über sie ausgraben konnte. Was hatte sie den schon groß angestellt? Im Grunde nichts und selbst das bisschen was man ihr hätte anlasten können würde sicher nicht rauskommen. Denn meist war sie mit Salonia unterwegs und die wusste wie man einen Skandal vermied, darin hatte sie wirklich Übung.

  • “Ich lasse es machen. Außerdem bin ich Haruspex“, antwortete Sextus wahrheitsgemäß. Zwar war er sich wirklich nicht sicher, ob die Götter so nett wären, ihn vor einer ankommenden Gefahr durch ein Zeichen zu warnen, aber wenn sie es taten, war er einer der sechzig Menschen auf der Welt, die es verstehen würden. Wohingegen sämtliche römischen Priester, auch die Auguren, nur den Moment bewerten konnten, konnten Haruspices es auch für die Zukunft. Das genügte ihm, um nicht selbst jede Ritze der Villa wie ein Verrückter abzusuchen, sondern auf die Sklaven da zu vertrauen und deren Selbsterhaltungstrieb, dass sie die Aufgabe ordentlich erledigten.


    Dass Drusilla also schließlich zustimmte, diese Skandalnudeln, die sie Freundinnen nannte, nicht mehr herzubringen, stimmte Sextus auch zufrieden. Damit war die Gefahr, dass Drusilla durch einen Skandal unheiratbar wurde, zumindest gemildert. Oder wenn sie etwas dementsprechend dummes anstellte, konnte er zumindest mit allem Recht Roms sagen, nichts davon gewusst zu haben und sie dementsprechend glaubwürdig verstoßen. Aber erst einmal war zu hoffen, dass so eine Situation überhaupt nicht eintrat.
    “Nicht schmollen, Drusilla“, meinte Sextus mit weicher Stimme, als er seine Cousine ansah. “Such dir lieber auf dem Markt ein schönes Kleid aus. Solange es weniger als fünfhundert Sesterzen kostet, kannst du es auf meine Rechnung setzen lassen.“ Das sollte sie freudiger stimmen. Alle Frauen gaben gerne das Geld ihrer Verwandten aus.

  • Das man in Rom so vorsichtig sein musste hätte sie ja nicht gedacht. „Hm und wie verfährt man, wenn man eine findet?“ Borte sie weiter, denn das Thema fing an sie zu interessieren. Und wenn Lupus danach suchen ließ dann wusste er sicher auch was man tun musste wenn man eine an seinem Haus fand.


    Nun eine Feier ohne Salonia abzuhalten schmeckte ihr zwar nicht aber sie würde sich fügen. Doch sein Kommentar sie solle deswegen nicht schmollen war ihr zu platt. Er verbot ihr eine Freundin in sein Haus einzuladen und verlangt nun sie solle nicht schmollen. Da hatte er aber die Rechnung ohne den Wirt gemacht. Sie hätte sich zwar gern ein neues Kleid gekauft aber ihre Loyalität war nicht für ein Kleid zu haben. „Nein danke schon gut, ich hab in Baiae mit Onkle Lucius groß eingekauft.“ Lehnte sie wieder willig das Angebot ab auch wenn es ihr nicht sehr leicht viel auf etwas zu verzichten.
    Nun vielleicht konnte sie dann ja eine andere Freundin einladen. Sie überlegte und hatte da auch schon jemanden im Sinn. Ja dann wurde es zwar nicht so lustig aber auch nicht zu langweilig. Er hatte ihr ja nicht alle ihre Freundinnen verboten.

  • Irgendwie entwickelte seine Cousine ein viel zu großes Interesse an dem Thema Flüche, wie Sextus fand. So langsam wurde er doch misstrauisch, was ihre Beweggründe hierfür sein mochten. ”Man öffnet die Tafel und sieht sich den Fluch an, um herauszufinden, wer ihn geschickt hat und denjenigen dann vor den Prätor zu zerren mit der Tafel als Beweis. Gegebenenfalls behält man auch die Zauberzutaten als Beweis, dass der verfluchende sich schwarzer Magie bedient hat. Wenn der Zauberer dann schließlich tot oder in der Verbannung ist, verbrennt man alles und schmilzt die Fluchtafel ein, vermengt die Asche mit Salz und versenkt alles in einem Fluss.”
    Die Aussicht, verbannt oder getötet zu werden, hielt Drusilla hoffentlich davon ab, sich auf dieses Gebiet überhaupt zu begeben. Wobei er ja schon bemerkt hatte, dass sie wohl keinen Sinn dafür hatte, Gefahren richtig einzuschätzen.


    Da sie nicht einkaufen wollte, war es Sextus auch recht. So dringend musste er sein Geld auch nciht loswerden. Und wenn sie lieber schmollen wollte, sollte sie eben auch schmollen. Nur halt eben ohne ihn. Immerhin war es ihr Verlust und nicht seiner, wenn sie so sein wollte. ”Gut, dan bin ich auf deine Garderobe gespannt. Und ich kümmere mich mal um die Vorbereitung des Festes.” Sprach's, und verabschiedete sich damit.

  • Nun ja so manche Frau hatte ja einen Hang zu solchen Dingen und Drusilla war eben gern mal neugierig. Als es dann aber so was einfaches war wie den Täter anzuzeigen und vor den Praetor zu zerren verlor sie das Interesse. Nicht das man dafür getötet werden konnte ließ sie das Interesse verlieren. Nein sie hatte sich nur wunders was für Endsühnungen oder Gegenzauber vorgestellt und dann war es was so profanes. „Ach so.“ Sagte Sie etwas enttäuscht.


    Als er ihr dann so beiläufig sagt das sie sich mit um die Vorbereitungen kümmern sollte aber war sie schon Flamme. Denn dann konnte sie sich mal präsentieren in der feinen Gesellschaft. Das war schon ein bisschen nach ihrem Geschmack solange nicht alles an ihr hängen blieb. „Oh das kannst Du sein.“ Sagte sie denn auch wenn sie nicht noch mal einkaufen ging war sie doch gut ausgestattet. Auch wenn es sicher besser gewesen wäre noch mal das eine oder andere neue Schmuckstück zu haben. Sie musste also bedenken was wozu passte und am Ende musste sie die Familie gut präsentieren.

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