[Triclinium] Post vom Landgut

  • Sie ging die Post die für sie bestimmt war durch und so fielen ihr auch wieder die Berichte aus dem Landgut in die Hände. Wie sie es mit Curio vereinbar hatte, kümmerte sie sich ja um eben jene Dinge. Geringer? Runa runzelte die Stirn. Doch ihre Mine hellte sich alsbald wieder auf. Oh... sie sind fertig? Ja nun war sie gar freudig erregt. Die Renovierung war abgeschlossen! Nach und nach breitete sich ein Grinsen auf ihrem Gesicht aus. Schließlich bedeutete dies, dass sie das Landgut nun bald zu Gesicht bekommen würde. Immerhin hatte Curio ihr genau das versprochen. Der Winter war vorbei, das Haus fertig. Also würde es wohl keine Ausrede mehr egben können.


    …..


    Runa ging aufgeregt im Triclinium auf und ab und erwartete ihre Mann. Natürlich würde sie ihn nicht gleich damit überfallen, aber all zu lange würde sie wohl auch nicht warten. Damit das Gespräch nicht unendlich nach hinten geschoben wurde, hatte Runa schon mal dafür gesorgt, dass der kleine Tisch gedeckt war und Curio sich also gleich hier dem Essen widmen konnte.

  • Wenn Curio in diesen Tagen in der Casa Helvetia ankam, war es immer das gleiche Bild. Grade eben war er von Malleus am Hauseingang quasi in den Schutz der Casa und damit die Verantwortung von Liam und Roderiq entlassen worden und ging nun mit Acanthos ins Atrium, wo ihm von Gwyn eine große Waschschüssel gereicht wurde, die sie im Impluvium mit kühlem Wasser gefüllt hatte. Der weite Weg führte ihn danach erstmal in sein Cubiculum, wo er sich wusch und seine verstaubte und verdreckte Tunika vom Arbeitstag gegen eine einfache, aber saubere Tunika aus günstiger naturfarbener Wolle tauschte. Das allerdings nur, wenn er am Abend keine Termine mehr hatte. Heute hatte er das Glück, dass weder Termine, noch eine Cena außer Haus stattfand, sondern er ganz in Ruhe mit der Familie abendessen konnte, bevor er sich danach noch um ein paar liegegebliebene Korrespondenzen kümmern konnte. Während er nun von Raum zu Raum ging war stetig seine Stimme zu hören, mal lauter, mal durch die Wände gedämpft, da er quasi durchgängig mit Acanthos den Plan des aktuellen Tages reakapitulierte, den nächsten Tag vorankündigte und Termine hin- und herschob.


    Eine gute Viertelstunde nach seiner Ankunft trat er schließlich ins Triclinium, wo Silvana bereits am gedeckten Tisch wartete. Doch saß sie nicht auf einem Stuhl, sondern schien bereits seit geraumer Zeit zu stehen. War sie von irgendwas beunruhigt? Curios Blick fiel auf die Tabula in ihrer Hand und schon gingen wieder die schlimmsten Vorstellungen in seinem Kopf umher und sorgten dafür, dass sich seine Stirn in Falten legte.


    Irgendwelche schlechten Nachrichten?


    war daher auch seine erste Frage an seine Frau, noch bevor er sich an den gedeckten Tisch setzte und seinen Sohn begrüßte.

  • Da war er ja endlich. Für Runa hatte es eine gefühlte Ewigkeit zum Eintreffen in der Casa bis hier her gehabt. Am liebsten hätte sie ihn ja gleich nach seiner Ankunft überfallen, aber sie wollte ihm seine Zeit gönnen. Sie sah seine sorgenvolle Mine und hätte beinahe losgelacht. Es erschien aber nur ein breites Grinsen. „Nachrichten ja, aber keine schlechten.“ Runa dachte aber gar nicht daran ihrem Mann nun gleich die Tabula zu reichen nö nö. Sie legte sie so auf dem Tisch ab, das man nicht lesen konnte was auf ihr stand. „Setzt dich doch erst mal. Und iss doch etwas.“ Sprach es und drückte Curio auf seinen Stuhle. „Und wie war dein Tag?“ Ja Run ahtte durchaus auch ihren Spaß daran ihrem Mann etwas auf die Folter zu spannen.

  • Es war schon wieder so typisch für Silvana, dass sie nicht gleich zum Kern ihrer guten Laune vorstieß und einfach sagte, was die gute Nachricht war, die sie offensichtlich grade selbst erst gelesen hatte. Curio war indes froh, dass es überahupt gute Nachrichten waren und nicht wieder irgendein Schreiben aus einem der Vici, mit dem er auf irgendwelche größeren Missstände aufmerksam gemacht werden sollte - oder eben doch ein Brief, den er insgeheim immer noch irgendwie täglich erwartete, in dem die ganze Hochzeit mit Silvana aufgehoben wurde, aber das spukte immer nur irgendwo in seinem Hinterkopf herum. Grundsätzlich konnte seine Frau zwar auch grade heraus sein, sodass sie nicht selten direkt mit irgendwelchen Dingen herausplatzte, aber sie liebte genauso die Überraschung und genau sowas erwartete den Helvetier wohl in diesem Moment. Dass es nichts brachte, ihr da irgendwie Druck zu machen, wusste er natürlich auch, da hatte sie einfach den dicken germanischen Kopf ihrer Familie geerbt. Und so ließ er sich einfach von ihr auf einen der freien Stühle drücken, bediente sich an den Speisen auf dem Tisch und schüttete sich etwas Wein in seinen Becher, der gleich auch stark verdünnt wurde.


    Ich hab mich heute nochmal mit Händlern getroffen, die auf ihren Handelsrouten von Räuberbanden angegriffen wurden. Ich denke, dass ich morgen früh mal Iunius Seneca anschreiben und darüber informieren kann, damit die Ala da mal Ermittlungen beginnen kann.


    erzählte er und bis nun ein Stück Brot ab, das er zuvor in einer Tunke getränkt hatte.


    Zudem war ich heute nochmal im Hafen und habe dort mit einigen Bootseignern zu meinem Entwurf einer Hafenordnung gesprochen. Wenn du Interesse hast, kann ich dir den Entwurf mal zeigen.


    Nicht dass er davon ausging, dass seine Frau eine große Sicherheitsexpertin war, aber sie war gebildet und clever und vielleicht fand sie ja noch den einen oder anderen Punkt, den sie noch anmerken konnte und den er durch ihre Fragen nochmal spezifizieren konnte.


    Dass er bei seinen Erzählungen immer wieder auf die umgedrehte Tabula linste, konnte Silvana derweil wohl kaum entgehen. Denn obwohl er mittlerweile wohl deutlich gereift und sicherlich auch ein bisschen gealtert war, war er doch immer noch irgendwo ein neugieriger und wissbegieriger Junge, der nun endlich wissen wollte, was diese gute Nachricht war, die Silvana zu berichten hatte.

  • Geduldig verfolgte Runa den Tagesbericht ihres Mannes. Natürlich wäre sie zu gern mit der Neuigkeit herausgeplatzt, aber es machte ihr auch fast kindliche Freude ihren Mann auf die Folter zu spannen.
    Immer wenn sein Blick auf die Tabula fiel, legte sie die Hand darauf, damit er sie ihr ja nicht stibitzte. Wusste sie doch, dass auch Curio zu einer gewissen Neugier neigte.
    „Oh natürlich schaue ich mir deinen Entwurf gern mal an.“ Sagte sie seelenruhig. Nicht dass sie Ahnung davon gehabt hätte, aber sie mochte es, wenn er sie zu rate zog.
    Sie ließ ihn noch immer zappel, nahm die Tabula in die Hand und lass sie sich selber in aller Ruhe nochmal durch.
    „Wie lang genau dauert deine Amtszeit noch?“ Fragte sie ihren Mann und grinste dabei spitzbübisch.

  • Sie machte es spannend und der Helvetier konnte sich denken, dass sie grade einen Heidenspaß dabei hatte, ihn zappeln zu lassen. Wenn er auf die Tabula schaute, legte sie ihre Hand darauf, und als er versuchte, den Brief zu sich zu ziehen, war sie schneller und hob sie hoch und schließlich fragte sie mit einem erstaunlich spitzbübischen Grinsen, wann seine Amtszeit endete.


    In ein paar Wochen. Bis dahin gibts aber noch viel zu tun, sagte er.


    Und genau in dem Moment ging ihm auf, dass er genau so spielen konnte, wie sie und wenn sie ihn herausforderte, konnte er auch antworten. Also ließ er eine Hand unter dem Tisch verschwinden, legte sie auf ihr Knie und strich mit dem Finger langsam über ihren Oberschenkel.


    Warum fragst du?


    fragte er danach, während er sich ein Stück zu ihr hinüber beugte und ihren Blick ebenso spitzbübisch erwiderte.

  • Gerade als Runa ihr Spiel weiter treiben wollte, spürte sie die Hand ihres Mannes auf ihrem Knie, doch natürlich bleiben seine Finger da nicht sondern wanderten weiter nach oben. „Oh...“ entfuhr es ihr. Er wusste doch verdammt genau, wenn er das tat konnte Runa sich nicht konzentrieren bzw. auf nichts anderes... und außerdem war es auch eine gefühlte Ewigkeit her, dass er bei ihr gelegen hatte. Seit Beginn seiner Amtszeit schliefen sie ja in getrennten Zimmern. Doch Runa reagierte in ihrer typisch lockeren Art. Sie beugte sie zu Curio und flüsterte. „Mein lieber Ehemann, wenn du heute noch wissen möchtest, was auf der Tabula steht, dann solltest du dein Tun jetzt unterlassen. Solltest du jedoch weiter mach, ist deine treusorgende Ehefrau geneigt hier an Ort und Stelle auf die Erfüllung deiner ehelichen Pflichten zu bestehen.“ Als sie sich wieder zurücklehnte, hatte sie dieses Funkeln in den Augen, das Curio wohl nur zu gut kannte und er würde wissen, dass sie ihre Aussagen – wenn auch im Scherz gesprochen – durchaus wahrmachen würde.

  • Curio musste schmunzeln, als seiner Frau der kurze Ausruf entfuhr. Mit ihren folgenden Worten machte sie dann aber deutlich, dass sie die Tabula wohl im Zweifel aus dem Fenster werfen würde oder was ihr auch immer grade in den Sinn kam, wenn er mit seinem Zug fortfuhr. Curio erwiderte den Blick seiner Frau lange, ließ seine Hand dann mit einer provokativen Langsamkeit zurück zu ihrem Knie streichen, zog sie schließlich zurück und erhob sich von seinem Platz. Konsequent ihrem Blick standhaltend, ging er um ihren Stuhl, bis er hinter ihr stand, sich zu ihr hinabbbeugt und ihr einen Kuss auf den Hals gab.


    Ich bin ja Politiker und die machen ja ständig Kompromisse. Wie wäre es, wenn du mir jetzt sagst, was in der Tabula steht und danach tue ich dir den Gefallen, dich in unser Schlafzimmer zu zerren und dir zu zeigen, dass ich mir meiner ehelichen Pflichten sehr wohl bewusst bin.


    flüsterte er ihn dann ins Ohr und um seinen Worten auch bereits die ersten Taten folgenen zu lassen, setzte er einen weiteren Kuss etwa einen Finger breit und ihr Ohrläppchen.

  • Danach? Wonach? Runa war mit ihren Gedanken gerade ganz wo anders. Tabula? Ach ja... da war ja was... Runa räusperte sich kurz und versucht trotz des Tuns ihres Mannes sich auf dieses Schriftstück zu konzentrieren. „Nun also.... hmmmm …..es gibt... Curio wirklich, wenn du nicht gleich damit aufhörst, kann ich nicht dafür garantieren, dass wir es bis ins Schlafzimmer schaffen.“ Runa bedachte ihren Mann mit einem vielsagenden Blick. Dann aber sprudelte es aus ihr heraus, denn nun wollte sie ihm die Neuigkeit so schnell wie möglich erzählen und dann würde sie ganz sicher fordern, dass er sein Versprechen wahr machte. „Auf dem landgut ist alles in Ordnung und das Haus ist endlich fertig. Ich dachte also, dass wir es uns nach dem Ende deiner Amtszeit ansehen könnten.“ Ja Runa wollte das Landgut schon lange sehen, im Winter hatte er es ihr noch untersagt, weil es in der Schwangerschaft zu gefährlich war zu reisen nun stand wohl nur noch sein Amt dem entgegen, aber die paar Wochen würde sie wohl noch warten können.
    So stand sie auf und drehte sich zu ihm um. Ihre Lippen waren es nun, die seinen Hals entlang wanderten. „Nun was sagst du? So ein paar Tage nur für uns?“ Oh ja es schwang auch ein gewisses Verlangen und Versprechen in ihren Worten mit.

  • Am Ende hatte sie beide irgendwie gewonnen. Auch wenn Silvana regelrecht beschwörerisch darum bat, dass er sein Tun einstellen sollte und tatsächlich machte er eine kleine Pause, damit sie nun erzählen konnte und er endlich erfuhr, was sie ihm nun eigentlich erzählen wollte und warum sie daraus so ein Geheimnis machte. Was sie dann erzählte, zeigte ihm, dass es dermaßen gute Nachrichten waren, dass er ihr Spiel durchaus verstehen konnte.


    Das sind hervorragende Neuigkeiten und natürlich können wir zusammen hinfahren. Aber sprich doch bitte vorher mit Alpina, ob du und Cornutus schon reisen dürfen. Danach steht dem eigentlich nichts mehr im Wege.


    Nach der Amtszeit würden ihm ein paar Tage auf dem Land mit Sicherheit gut tun, ebenso wie Silvana die Chance bekam, mal rauszukommen und Cornutus mal frische Landluft würde atmen können. Dass seine Frau schon seit Winter das Landgut besuchen wollte, wusste Curio zwar, aber auch er war höchsten für ein paar Stunden hingeritten, um sich auf dem Laufenden zu halten, doch für Silvana kam das nicht in Frage. Ihr folgenden Worte ließen dann wieder ein freches Grinsen auf seinem Gesicht erscheinen, ebenso wie ihre Küsse ihm eine wohlige Gänsehaut verpassten. Nun zog er sie eng an sich heran, küsste sie und flüsterte ihr wieder zu.


    Es wird Zeit.


    Denn er verstand nur zu gut, warum sie ihn vorgewarnt hatte, dass sie es nicht bis zum Schlafzimmer schaffen könnte. Ihm ging es da grade ähnlich.

  • Oh ja es wurde Zeit, denn Runa war es gerade herzlich egal, dass sie sich im Triclinium befanden. Sie schmiegte sich eng an ihren Mann genoss seine Küsse und erwiderte diese voller Leidenschaft. 'Mit Alpina reden.' dieser Gedanke war zwar da, aber er wurde gerade von ganz anderen nicht jugendfreien Gedanken verdrängt. Runa würde später ihre Freundin und Schwägerin aufsuchen... viel später wenn nicht sogar erst morgen :D.
    „Du solltest deine Frau jetzt ganz schnell ins Schlafzimmer bringen, oder soll ich den Tisch frei machen?“ hauchte sie ihm mit rauer Stimme ins Ohr. Und Curio kannte seine Frau wohl gut genug, dass er wissen würde, dass es ihr gerade wirklich egal war wo sie hier waren....

  • Es war schon erstaunlich, wie schnell es gehen konnte. Grad hatte er noch zu Abend gegessen und jetzt waren sie schon wieder auf dem Sprung in ihr Schlafzimmer, wo sie entgegen der Regel der letzten Tage mal wieder beieinanderliegen könnten. Nach der Geburt war es nämlich ja eh nicht möglich gewesen und da er sich danach gleich in das kleine Schlafzimmer ausgelagert hatte und viel zu oft auch einfach spät zu Hause war oder im Triclinium noch Gäste empfing hatte es sich in den letzten Wochen, ja fast schon Monaten einfach nicht ergeben. Da Curio ohnehin den ganzen Tag unterwegs und nachts dann schon halb schlafend in sein Bett gefallen war, war ihm gar nicht aufgefallen, wie sehr es es vermisst hatte. Bis jetzt.


    Lass uns gehen.


    flüsterte er schließlich, nahm ihre Hand und - ja, zerrte sie regelrecht durch das Atrium und den kleinen Korridor in ihr Schlafzimmer. Dass sie nämlich deinen Tisch im Triclinium dafür benützen würden, das stand außer Frage. Hätte man den Raum abschließen können, vielleicht aber nur mit den Gardinen konnte ja jederzeit jemand reinkommen und von Zuschauern während ihres intimen Vergnügens hatte er nach der Hochzeitsnacht schon mehr als genug.

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