"Na was haben wir den hier? Guten morgen Mädels, gut geschlafen? Und wie ist sonst das werte befinden? So jetzt genug der Nettigkeiten, jetzt kommen wir zum Punkt. Der Punkt ist, dich kennene ich", dabei tippte Quirrin mit der Peitsche gegen Glaucus Bauch.
Quirrin hatte während Gurox Abwesenheit das sagen. "Wie bist du hierher gekommen oder besser gefragt, wie hast du uns gefunden? Damit es die leichter fällt dich daran zu erinnern, hilft dir dein Süßer hier dabei. Dreht den Kleinen um und macht seinen Rücken frei. Zum eingewöhnen bekommt er erst einmal drei. Wisst ihr je länger es dauert um so schöner das Muster. Ich habe schon manch einen Rücken zu einer Fischgräte verschönert."
Man konnte an Quirrins Gesichtsausdruck erkennen er liebte seine Arbeit. Drei wuchtige Schläge landeten auf dem Rücken des jungen Mannes. Annerkennend stellte er fest, "Sehr gut du hst noch nicht geschrien, aber glaub mir das hat bisher noch jeder. Es sei denn dein Rammler erzählt uns vorher was schönes? Na wie sieht es aus? Singst du oder deine Kleine? Nur wird der in einem sehr unangenehmen Ton singen."
Quirrin stand breitbeinig vor Glaucus und schlug sich breit grinsend, mehrmals, mit seiner Peitsche leicht auf die Hand.
Ermittlungen im Entführungsfall der Libertina Phryne
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GlaucusWie Glaucus feststellen musste, war er nicht allein. Die Tür schwang auf und der Sklave konnte erkennen, dass nicht nur er angekettet in dem Keller lag, sondern auch sein Ermittlungsassistent Kaeso. Nun, das erklärte dessen Ausbleiben vor der Taberna.
Die Tür war natürlich nicht von alleine aufgeschwungen. Im Gegenlicht kaum zu erkennen, betraten mehrere Männer den Kellerraum. Einer davon, ein Glatzkopf, der mit lässigem Schritt auf die beiden angeketteten Männer zukam, schien kein Freund zu sein. Schnell war klar, dass er Glaucus erkannte. Die Befragung begann mit einem vorsichtigen Antippen mit der Peitsche. Der Sklave spannte unwillkürlich die Bauchmuskulatur an. Doch der Glatzkopf verschonte ihn. Der arme Kaeso musste herhalten. Die Helfer des Glatzkopfes drehten den Jungen auf den Bauch und zerrten seine Tunika hoch, so dass Kaesos Rücken frei lag. Kurz hintereinander musste der Kleine drei heftige Schläge hinnehmen. Glaucus zuckte bei jedem Schlag zusammen. Zu seinem Erstaunen kam kein Laut von dem jungen Mann.Nur wenig später wandte sich "Locke" dem Sklaven der Schauspielerin zu. Seine Peitsche tätschelte seine Hand. Er drohte damit Kaeso noch mehr Schläge zu geben. Was blieb Glaucus nun anderes übrig als auszusagen. Zunächst stellte er sich dumm.
Euch gefunden? Ihr habt doch mich gefunden. Ich stand am Fenster und habe mir die Kurven eurer hübschen Magd angesehen. Das war alles. Dann habt ihr mich zusammengeschlagen und hierher gebracht. Ich wollte nur meinen Spaß!
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Wusch zichte die Peitsche, dicht an Glaucus Ohr vorbei. "Jetzt hör mir gut zu du Spaßvogel, deiner Kleinen tust du damit keinen gefallen", kam von diesem Quirrin. Er wandte sich an zwei seiner Helfer, "stellt auf die Füße, lasst ihn eine Säule umarmen aber so dass der Witzbold alles gut sehen kann. Er bekommt jetzt fünf und für jede weitere Antwort die mir nicht gefällt die doppelt Anzahl. Nun noch einmal wie hast du uns gefunden?"
Quirrin hob die Peitsche um zum nächsten Schlag anzusetzen, da ging die Kellertür auf und Flore stand auf dem Absatz.
"Hör auf Quirrin, du weißt genau, dass er das nicht mag", rief sie zu ihm hinab ehe sie nach unten eilte. "Ihr wisst es auch und sagt nichts, blaffte sie die anderen an. Was denkst du was er mit die macht wenn du ihn blutig schlägst? Er wird das hübsche Kerlchen bestimmt lieber für sich benutzen. Bring ihm doch den Kleinen Morgen als Geschenk."
Sichtlich verärgert hatte Quirrin die Peitsche sinken lassen. Einer meinte, "siehst du ich habe es dir doch gleich gesagt". "Halts Maul", wurde der angeraunzt. "Dann kümmer dich um seine Striemen und wehe du machst sie los. So kommt wenigstens nichts an seinen Rücken", grinste er und gab Glaucus einen Tritt in die Seite. "Glück gehabt, aber vielleicht machen wir mit dir etwas ganz besonderes, wie zum Beispiel Braten am Spieß " Damit stapfte er noch immer verärgert die Kellertreppe hoch.Flore ging hinterher kam aber bald mit einem Korb zurück. Geschickt säuberte sie die Striemen und bestrich sie mit einer Brei ähnlichen Masse. "Lasst es so, es kühlt und heilt. Versucht zu schlafen, ich versuche ihn von euch fern zu halten". Damit verließen alle das Gewölbe und es wurde wieder dunkel.
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GlaucusDieser Glatzkopf war nicht zu Scherzen aufgelegt. Er hieb nur knapp an Glaucus Ohr vorbei. Dann ließ er ihn im Stehen an eine Säule ketten. Dem Sklaven war klar was nun passieren würde. Phryne hatte ihn nie geschlagen, doch zuvor als Opfer des Sklavenhändlers hatte er Übles ertragen müssen. Glaucus biss die Zähne zusammen und wartete auf den ersten Schlag.
Zu seinem Glück betrat in diesem Moment Flore den Keller und machte dem fiesen Folterer Vorwürfe. Sie rettete Glaucus´und vermutlich auch Kaeso vor weiteren Schlägen. Der arme Kaeso hatte ja ohnehin schon einiges abbekommen. Doch was die Magd sagte, wollte Glaucus gar nicht behagen. Der perverse Kerl, der Phryne gefangen hielt machte keine Unterschiede, er vögelte alles, was nicht schnell genug davon laufen konnte. Glaucus bekam eine Gänsehaut.
Den einzigen Lichtblick erlebten beide Gefangenen als Flore zurückkam und die Wunden der Geschundenen mit einer Art Brei bestrich. Die kühlende und schmerzlindernde Wirkung half ein wenig darüber hinweg, dass beiden Männern durchaus klar war, was noch auf sie zukommen würde.
Als Flore wieder gegangen war und beide allein waren, begann Glaucus Kaeso auszufragen.
Sag, Kaeso, hast du was aus dieser Flore rausbringen können? Hat sie dir gesagt wo Phryne ist? -
„Gar nichts, sie hatte nicht viel Zeit, gerade als ich anfing sie zu fragen wurde sie gerufen. Ich glaube sie hat gemerkt wofür ich kam. Ich Trottel lies mich in die Küche locken, als ich dann aufwachte lag ich hier. Ich habe mich dann fast heiser geschrien, bis dann einer kam und versuchte auszufragen. Dann schickte mich ein Faustschlag zurück ins Traumland, bis sie dann kamen um dich zu befragen.“
Nach kurzem Nachdenken kam von mir noch die fast ängstliche Frage. „Meinst du man wird nach uns suchen?“ Ich war mir gar nicht so sicher ob es so schnell jemand bemerken oder interessieren würde. Vielleicht Alpina aber sonst. „Wie kam es über Haupt, dass man dich erwischte, ich dachte ja zuerst du wärst doch rein gegangen."
Die Erschöpfung lies mich aber bald einschlafen.Geweckt wurde ich von einer Stimme die spöttisch rief, „Aufwachen ihr Hübschen, der Reisedienst ist da.“ Eifrige Hände befreiten mich von den Ketten, meine Hände und Füße wurden zusammen gebunden, was mich dann doch aufstöhnen ließ, die Striemen auf meinem Rücken brannten wie Feuer. Dessen unbeachtet rollte man mich in eine Teppich ein und ich hörte noch wie er zu Glaucus meinte, „nicht traurig sein, dich schicken wir bestimmt auch noch auf eine Reise. Wie wäre es zu einem hübschen Steinbruch? Hahaha“. Gefolgt von diesem Lachen wurde ich die Treppe hoch getragen und landete recht unsanft auf einen Karren, welcher auch gleich darauf los rumpelte.
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Kaeso hatte rein gar nichts herausgefunden. Glaucus starrte den Jüngling böse an. Das konnte doch nicht wahr sein! Er hatte sich ein Schäferstündchen mit Flore gegönnt, während Phryne in den Händen einen brutalen Perverslings war und nichts, rein gar nichts herausgefunden. Viel schlimmer noch, er hatte sich dabei so dämlich angestellt, dass man ihm auf die Schliche kam! Der Sklave der Schauspielerin wäre dem jungen Mann sicherlich an die Kehle gegangen und ihm klar gemacht wie wütend er darüber war wie dilettantisch sich Kaeso angestellt hatte, wäre er nicht an der Säule festgekettet gewesen. Stattdessen knurrte er nur.
Du Hornochse! Das gibt es doch nicht! So dämlich kann man doch gar nicht sein!
Auf seine Frage, ob man nach ihnen suchen würde, ging er nicht weiter ein. Niemand würde ihn suchen, wenn Phryne und Korone in Gefangenschaft waren. Bei Kaeso konnte es zumindest sein, dass sein Fehlen in der Casa Helvetia auffiel.
Prompt kam die Retourkutsche, wie Glaucus wohl geschnappt worden war. Der Sklave setzte schon an zu erklären, da war Kaeso im Zwielicht des Kellers weggedämmert.Umso unsanfter wurden sie einige Zeit später geweckt. Die Folterknechte waren zurück. Sie schnappten sich Kaeso und wickelten ihn in einen mitgebrachten Teppich. Glaucus ahnte, was den Junge erwartete. Mitleid flutete in ihm auf. Die Drohungen, die schließlich gegen ihn ausgestoßen wurden, machten Glaucus bewußt wie düster seine Zukunft aussehen könnte, wenn Phryne verschwunden blieb. Niemand würde ihn vermissen, er hatte das Schlimmste zu befürchten. Voll aufkeimender Ängst sah er zu, wie die Folterknechte den armen Kaeso davontrugen und wartete, was das Schicksal für ihn noch bereithielt.
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