Phryne und Kaeso gehen einkaufen

  • Am Tag vor der Saturnalienfeier im Hause der Iunier machte sich Phryne auf den Weg zum Tempel der Großen Mutter. Die brachte die üblichen Opfergaben fur die Göttin Kybele und natürlich opferte und betete sie wie gewöhnlich. Doch eigentlich galt ihr Besuch Kaeso, der im Tempel eine spirituelle Auszeit verbrachte.


    Sie wartete bis er seine Aufgaben für den Tag erledigt hatte und beobachtete dabei wie hübsch er in seinem weiten bunten Gewand aussah. Vor ihrem inneren Auge sah sie ihn schon beim Frühlingsfest als Inkarnation des Attis den Umzug anführen. Das Bild gefiel ihr. Sie wünschte sich es möge Wirklichkeit werden.


    Als Kaeso schließlich fertig war, kam er auf sie zu. Phryne begrüßte ihn lächelnd.


    Salve Kaeso. Du siehst gut aus! Das Leben im Haus der Großen Mutter scheint dir zu bekommen.

  • „Salve meine Liebe, schön dich zu sehen, ich hoffe dir geht es gut.“ Einen leicht besorgten Blick konnte ich nicht vermeiden. „Ja ich muss gestehen, der gleichmäßige Ablauf des Tages gibt mir innere Ruhe und Gelassenheit, mehr als ich erhofft hatte. Diese Erfahrung wünsche ich jedem, der sich in innerer Not befindet.“ Bei meiner Antwort musste ich sofort an Alpina denken. Wie mochte es ihr gehen?
    „Aber sag doch, kann ich etwas für dich tun?“ Vielleicht war dies hier ein Ort an dem ich sie nicht nur mit meinem Körper beglücken konnte. Hier war mir klar geworden, dass ich nie mehr für meine Göttin tun könnte und ich immer darunter leiden würde, aber trotzdem nicht von ihr lassen könnte, denn ich liebte sie.

  • Phryne zog sich die Palla enger um den Körper. Es war kalt. Sie versuchte es zu verdrängen.


    Es freut mich sehr, dass dir der Aufenthalt hier gut tut. In der Abgeschiedenheit lernt man am meisten über sich selbst.


    Sie musterte erneut seine bunte Gewandung. Mit einem süffisanten Lächeln sagte sie.


    Die feminine Kleidung der Fanatici steht dir gut. Womöglich zu gut. Hast du schon eindeutige Angebote bekommen?


    Die Libertina wusste, dass der Gallus eine Vorliebe für hübsche Jungen hatte. Sie hatte nie erlebt, dass er einem der jungen Männer in der Kultgemeinschaft eindeutige Avancen gemacht hätte, aber die Blicke sprachen für sich. Die feminine Kleidung und der ekstatische Charakter des Kultes zog entsprechende Verehrer an. Es war allgemein bekannt, dass im Kybelekult homoerotische Neigungen nicht selten waren, ebenso wie die Lust daran sich zur Schau zu stellen und offen mit Sexualität umzugehen. Natürlich galt der ekstatische Charakter in erster Linie für die Kultfeste und weniger für den tagtäglichen Göttinnendienst im Tempel. Da ging es beschaulicher zu.


    Wenn der Gallus dich für heute Nachmittag entbehren kann, würde ich dich gerne aufs Forum und in die Basilika entführen. Ich benötige ein neues Geschmeide, nachdem Gurox mir meinen Schmuck gestohlen hat und Flore nicht damit rausrücken will, wo er ihn versteckt hat. Doch sei unbesorgt, ich bekomme schon noch heraus, wo er ist. Bis dahin aber brauche ich etwas das zur Saturnalienfeier mein Decoltee ziert.


    Sie öffnete die Palla ein wenig um Kaesos Blick auf den leeren Ausschnitt zu lenken, der die Ansätze ihrer Brüste zeigte.


    Naja und du kannst so ja auch schlecht zur Saturnalienfeier in der Iunischen Villa rustica gehen. Wir brauchen eine respektable Tunika für dich und einen Mantel. Dazu ein Gastgeschenk für den Praefectus Alae.

  • Meine Göttin sprach es aus, mein äußeres wirkte wie ich befürchtet hatte. „Nein habe ich nicht, aber gedacht, dass manch einer diesen Gedanken hat. Wie du ja auch. Wenn die Mutter das für mich vorgesehen hat, so werde ich es annehmen, doch wirst du damit umgehen können?“ Ohne jede Emotion kamen meine Worte.


    „Ich werde den Gallus fragen, zur Not arbeite ich die Zeit nach.“
    Als ich ihr zuhörte bestätigte sich was ich gedacht hatte. Besitz war für sie das wichtigste, dafür würde sie über Leichen gehen. Arme Flore.
    Lachend antwortete ich beim Anblick ihrer Brüste, „nein so kannst du unmöglich gehen, dennoch liebe ich diese Aussicht.“


    Hier im Tempel war ich soweit greift, dass ich nicht mehr die Rolle des nach liebe dürstenden Jünglings beanspruchte, sondern ein Mann war, der wusste was sein Stand war und wohin er gehörte. Wenn es nötig war mein Glück auf diese Art zu bekommen, dann war es eben so. Ich würde auch noch lernen meinen Stolz zu schlucken und die dafür nötigen Geschenke annehmen, vielleicht waren es ja auch nur Leihgaben.


    „Wenn du es für nötig ansiehst dann machen wir es, ich vertraue dir da ganz.
    Wenn du ein wenig wartest frage ich den Gallus und ziehe mich um, ich muss ja nichts heraufbeschwören.“


    Nach kurzer Zeit erschien ich umgezogen mit einem Lächeln auf den Lippen. „Wir können meine Göttin“.

  • Phryne lachte schallend als Kaeso sich Sorgen machte ob sie mit seiner Verkleidung umgehen konnte.


    Ob ich damit umgehen kann? Was denkst du? Ich bin eine angehende Priesterin der Großen Mutter. Wenn ich Männer in Frauenkleidern nicht ertragen könnte, wäre ich hier fehl am Platze. Ich finde den Aufzug allerliebst. Solange du einen wichtigen Faktor so beläßt wie er ist...


    Sie machte eine Geste mit Zeige- und Mittelfinger, die das Schneiden einer Schere symbolsierte.


    Du weißt schon!


    Dann verschwand Kaeso und wenig später erschien er wieder angetan mit einer normalen Tunika.


    Fein, Kaeso. Dann lass uns gehen. Darf ich mich bei dir einhaken?


    Wie üblich wurde Phryne von Glaucus begleitet, der vor den Mauern des Tempels auf sie gewartet hatte. Gleich einem Schatten blieb er wenige Schritte hinter Phryne und Kaeso während sich die beiden auf ihren Stadtbummel machten.


    Zunächst schlenderten sie über das Forum. Phryne blieb hier und da stehen, verglich Stoffe und Farben. Dann hielt sie auf die Basilika zu.

  • Beim Kleiderwechsel war mir in den Sinn gekommen was meine Göttin zu meiner Frage im Bezug auf mein Gewand geantwortet hatte und auch meine Reaktion darauf. Erschrocken über das so eben Gehörte, hatte ich die reflexartige beschützende Geste meiner Hände aufgehalten, wobei ich mich gleichzeitig fragte, warum sie dachte mir käme derartiges in den Sinn. Überhaupt hatte ich Das Gefühl sie amüsiere sich ins Geheim über meine Unkenntnis von … was wusste denn ich. Auf jeden Fall hatte ich mir danach vorgenommen den geplanten Einkaufsbummel mit Vorsicht zu genießen.


    Es war schon ein ganz besonderes Gefühl mit einer so wunderbaren Frau im Arm zum Forum zu gehen. Ich spürte förmlich die Blicke der Menschen. Phryne war bestimmt eine bekannte Persönlichkeit und wurde mit einer respektvollen Neugierde betrachtet. Aber dann war da die Frage wer war ER? Fragende abschätzende Blicke.
    Meine Göttin indes hatte bestimmt andere Sorgen, so wie sie die Ware prüfend betrachtete.
    Der Weg zu Basilika konnte noch bedeuten, es war reichlich Zeit eingeplant. Ich hatte wenn es möglich war immer versucht diesen Ort zu meiden. Hier fühlte man sich sowas von überflüssig. Wenn man keine Sklaven besaß wurde Mann zum sklavischen Gepäckträger der Frauen degradiert.
    Seufzend ergab ich mich in mein Schicksal.

  • Phryne war die Blicke der Menschen gewöhnt. Sie achtete nicht darauf. Stattdessen betrat sie schnurstracks die Basilika. Sie hielt sich nicht lang bei den Haushaltswaren und Möbeln auf sondern steuerte sogleich einen Gold- und Silberschmied an. Mit Kennerblick fiel ihre Wahl auf zwei schöne Perlenohrrige und ein dazu passendes Collier.


    Wie würde mir das stehen, Kaeso? Was meinst du?


    Sie ließ sich den Schmuck aushändigen und hielt die Ohrringe an die Ohrläppchen. Der Verkäufer gab ihr einen Handspiegel. Phryne drehte sich hin und her und ließ die Geschmeide schlenkern. Dann hielt sie Kaeso das Collier hin.


    Wärst du so lieb, es mir umzulegen?

  • Sie kann aber auch Fragen stellen seufzte ich innerlich, weiß sie denn nicht , dass mir alles an ihr gefällt? „Bestimmt sehr gut wenn du es dir schon ausgewählt hast.“ Hilfreich trat ich näher an sie heran und legte ihr den Halsschmuck an, streifte dabei mit mit meinem Mund ihren Nacken und hauchte einen Kuss darauf.
    „Verzeih einem Unwissenden die Frage, hab ich ich das richtig in Erinnerung, trägst du nicht immer den Schmuck passend zur restlichen Garderobe? Weißt du denn schon die Farbe?“ OB dies jetzt eine kluge Frage war, wusste ich nicht, denn ich war bisher froh für eine einfache saubere Tunika. Mit solchen Fragen musste ich mich bisher nie quälen.

  • Galant schmeichelte Kaeso Phryne. Dann legte er ihr den Schmuck an. Der Kuss in den Nacken komplettierte Phrynes Wohlgefühl, das sich immer einstellte, wenn sie teuren Schmuck oder edle Stoffe auf ihrem Körper fühlte.
    Die nachfolgende Frage war allerliebst.


    Du hast schon recht, Kaeso. Normalerweise suche ich den Schmuck zum passenden Gewand aus. Das ist bei Perlen das Schöne. Sie passen zu allem! Perlen sehen immer gut aus. Das musst du dir für die Zukunft merken, falls du mal in die Verlegenheit kommst, einer Frau Schmuck schenken zu wollen. Ich, für meinen Teil, hoffe außerdem noch darauf, dass mein Schmuck wieder auftaucht und ich mich nicht komplett neu eindecken muss. Vorerst passt das so.


    Sie handelte mit dem Gold- und Silberschmied. Dieser kannte Phryne bereits und wusste auch, dass dies wohl nicht das letzte Stück war, das sie bei ihm kaufen würde. Deshalb ließ er sich im Preis runterhandeln. Zufrieden legte Phryne nun auch die Ohrringe an.


    Und nun komm! Dort drüben gibt es immer sehr schöne Tuniken und Gewänder. Wir wollen doch mal sehen, ob wir nicht was Repäsentables für dich und mich finden. Welche Farbe sagt dir zu?

  • Lächelnd begutachtete ich meine Göttin und sah wie aufblühte mit ihrem neuen Schmuck. Natürlich hatte ich solch eine Antwort erwartet, selbst ich hatte bemerkt, dass Perlenschmuck neutral zur Kleidung war und wie mir schien immer passend war. Dennoch nickte ich zu ihrer Erklärung.


    Zuerst war ich überfordert, bisher hatte ich mir Gedanken über eine farbige Tunika gemacht. Dann grinste ich plötzlich, mir war etwas eingefallen. „Vielleicht ein tiefes, sattes gelb? Du weißt schon, so ähnlich wie das Gewand von Gallus, nur nicht so lang wie sein Gewand,“ fügte ich verschmitzt hinzu. Um ehrlich zu sein, die Farbe hatte mir wirklich gefallen. Rot wirkte in meinen Augen zu militärisch. „Ich glaube aber doch, du hast den bessern Blick dafür zu beurteilen was mir steht.“ Bestimmt wäre meine Farbe mit Ihrer Kleidung ab zu stimmen, deshalb wollte ich mich doch zurückhalten.

  • Erfreut klatschte Phryne in die Hände.


    Gelb! Was für eine hervorragende Idee! Die Farbe schmeichelt deinen schönen dunklen Locken. Du wirst sehr gut darin aussehen!


    Die Libertina zog den jungen Mann mit sich. Natürlich würde sie ihr Gewand darauf abstimmen. Der Stand von dem sie gesprochen hatte fiel sogleich durch die Qualität der Stoffe und die Lebendigkeit der Farben auf. Zielsicher fischte Phryne eine goldgelbe Tunika hervor an deren Hals, Ärmelausschnitten und Saum eine Borte mit grünen Akanthusblätter prangte. Sie hielt sie Kaeso hin und musterte ihn prüfend.


    Na? Was meinst du? Gefällt sie dir?


    Der Verkäufer lächelte und man konnte den Glanz von Sesterzen in seinen Augen schimmern sehen. In eben jenem Grün der Akanthusborte legte er Kaeso einen wollenen Mantel um. Die Paenula war großzügig gearbeitet und bot eine Kapuze, wenn das Wetter es nötig machte oder ein Opfer im Tempel anstand. Phryne lächelte dem Verkäufer anerkennend zu.


    Der würde hervorragend dazu passen. Oder möchtest du einen haben, der ebenso leuchtend gelb ist?


    Sie warf dem Verkäufer einen Blick zu. Der Mann lächelte verlegen und gab an, dass man gelb zumeist von Frauen nachgefragt würde. Die Schauspielerin machte eine wegwerfende Handbewegung.


    Wir können noch woanders weitersuchen, wenn du möchtest, Kaeso?

  • Ja die Tunika gefiel mir ausnehmend gut. Ich bekam aber auch den Blick des Verkäufers mit, der unter anderem aussagt, da wird aber einer gut ausgehalten und spürte wie mir Röte in mein Gesicht zog. „Sie gefällt mir sehr gut“, beiden dem Verkäufer und Phryne hatte ich dabei das Gesicht abgewandt, sie sollten mich so nicht sehen.


    Schon war meine Göttin einen Schritt weiter und ich betrachtete den schönen Mantel, spürte dabei förmlich, wie wenig das Wetter mir anhaben konnte wenn ich ihn tragen würde.Nein,“ kam etwas lauter als nötig von mir. Nicht dass mir ein Mantel in der gelben Farbe nicht gefallen hätte, doch ich wollte mich nicht auch noch den Blicken der Menschen in einem gelben Mantel aussetzen. Schon vertiefte sich die Röte. Eilig, denn es war mir gerade noch rechtzeitig eingefallen, fügte ich hinzu. „Ein gelber Mantel würde bei dem Wetter hier, schnell seine Schönheit verlieren und das wäre doch wirklich schade drum.“ Dennoch etwas in mir wäre gerne mit einem solchen Mantel durch die Stadt spaziert, nur um mir die Wirkung auszuprobieren.


    Die Stimme meiner Göttin holte mich zurück. „Danke das ist nicht nötig, mir gefallen beide Stücke sehr gut. Ich freue mich schon darauf, dich so begleiten zu dürfen“, strahlte ich sie an.
    „Ich bin schon sehr gespannt auf deine Wahl“.

  • Wie erwartet wollte Kaeso lieber den grünen Mantel und Phryne konnte die Entscheidung nachvollziehen. Spätestens beim Frühlingsfest würde er als neuer Myste in bunten wallenden Frauenkleidern mit Glöckchen und Glitzersteinen behängt in der Prozession durch die Stadt laufen. Da konnte er seiner Liebe zu ausgefallenen Farben frönen.


    Phryne erstand für sich ein ausnehmend schönes Gewand in einem hellen gelb-grün, das hervorragend zu Kaesos Tunika passte. Und für sie hatte der Händler selbstverständlich auch eine ideal passende Palla. Frauenkleider eben. Einen Augenblick überlegte Phryne wie Kaeso ihr Mantel wohl stehen würde. Dann verwarf sie die Überlegung und zog ihn weiter. Sie erstanden noch einen schönen geflochtenen Gürtel für Kaeso, der bronzene Akanthusapplikationen trug und eine große Omegafibel, die den Mantel verschließen würde. Stiefel hatte er ja bereits früher von ihr bekommen.


    Mit dem bepackten Kaeso und Glaucus im Schlepptau, der Phryne beschützte, machten sie sich auf den Weg ein Gastgeschenk zu kaufen.


    Fällt dir ein was man dem Praefectus Alae und seiner Gattin schenken könnte? Ich würde außerdem gerne ein hübsches Gefäß kaufen, in dem ich Geldspenden für das Schulprojekt sammeln kann. Hältst du mit mir die Augen offen?

  • Toll ich wurde nach einer Idee gefragt, ausgerechnet ich der keinerlei Erfahrung in solchen Sachen hatte. Ein Geschenk, ein Gefäß, missmutig schaute ich mich um und ging an einigen Auslagen vorbei. Wenn ich nur wüsste was man verschenkt? Insbesondere, was ist passend zu den Saturnalien? Nichts mein Kopf war leer. Fast wäre gegen eine Bodenvase gestoßen welche neben einigen Amphoren stand. „Trampel Pass doch auf wo du hin trittst“, wurde ich gleich angeraunzt. Gerade wollte ich mich entschuldigen als ich auf dem Tisch eine Amphore entdeckte die mit dem Motiv einer Eule bemalt war. Die Entschuldigung war vergessen und ich schaute mich nach meiner Göttin um.
    Sie schaute sich gerade verschiedene Stolen an. „Die Eule ist der doch ein Attribut von Minerva? Der Vogel der Weisheit könnte man sagen. Da vorne habe ich eine Amphore mit einem Eulenmotiv gesehen, das ginge doch als Gefäß für die Sammelaktion oder?“ Hoffentlich passte es, dann hätte ich wenigstens eine Kleinigkeit beigetragen.

  • Überrascht hob Phryne die Augenbrauen. Ihr kleiner Kaeso überraschte sie mit Bildung. Der lange schlanke Zeigefinger der Libertina strich ihrem jungen Liebhaber die Brust hinunter.


    Du bist klug, mein Süßer und immer für Überraschungen gut! Das ist eine hervorragende Idee.
    Phryne erstand die Eulenamphore gleich im Paar. Eine größere als Gastgeschenk und eine kleiner als Sammelgefäß für ihre Aktion.


    Auf dem Heimweg versorgte Phryne sich noch mit größeren und kleineren Leckereien. Dann brachte sei Kaeso wieder zum Kybeletempel.


    Ich hole dich mit dem Wagen ab. Es wird sicher eine lustige Feier. Du wirst schon sehen.
    Sie lächelte aufmunternd. Phryne küsste Kaeso. Erst aus reiner Freundschaft, dann jedoch konnte sie sich nicht beherrschen. Es fiel ihr schwer sich zu beherrschen. Seufzend ließ sie ihn los.


    Bist du im Traum eigentlich schon Kybele begegnet?

  • Der Kuss machte mir bewusst wie enthaltsam ich seit einiger Zeit gelebt hatte und das wo ich der Meinung war nachts würde mich Träume erregen. Wach wurde ich nicht wirklich und erinnern konnte ich mich auch nie richtig.
    Die Berührung ihrer Lippen bereiteten mir schon fast Schmerzen. Es war als ob ich unter Hochspannung stehen würde und dies schon seit Tagen.
    Dankbar war ich, als meine Göttin mich los lies, ich war drauf und dran meine Beherrschung zu verlieren.
    Deshalb traf mich ihre Frage jetzt wie ich fand zu einem ungünstigen Zeitpunkt.
    Verlegen wurde ich wie ein Schuljunge den man erwischt hatte. „Nein“, kam zu nächst nur zögernd von mir. „Aber seltsam ist es schon Nachts. Morgens fühle ich mich erschöpft aber erinnern kann ich mich nicht.“
    Da war es wieder, ich wusste nichts und hatte keine Ahnung. „Ist es denn normal von Kybele zu träumen? Hast du es denn auch schon einmal?“ Seufzend schaute ich zum Kybeletempel, „ ich würde jetzt viel lieber … ach du weißt schon.“

  • Phryne lauschte Kaesos Beschreibungen seiner Nächte.


    Ob es normal ist von Kybele zu träumen? Ich kenne es so. Als ich vor dem vergangenen Frühlingsfest das rituelle Fasten zelebriert habe, träumte ich sehr intensiv. Die Göttin erschien mir in der Nacht vor dem Fest und eröffnete mir, dass sie mich prüfen würde. Wenn ich die Feierlichkeiten zu ihrer Zufriedenheit gestalten würde, wollte sie mich als Priesterin annehmen. Nun ja. Die Feierlichkeiten waren ein großer Erfolg und der Gallus stimmte mir in der Folge zu mich zur Priesterin auszubliden. Du weißt ja sicher, dass die Priester der Kybele, mit Ausnahme des Gallus, keine hauptamtlichen Priester sind, wie die Pontifices der römischen Götter. Man geht weiterhin seinem üblichen Lebenswandeln mit Beruf und allem anderen nach. Nur zu den Festzeiten und den Kultversammlungen steht man dem Gallus helfend zur Seite. Dazu natürlich der ein oder andere Dienst im Tempel wenn es die eigene Zeit ermöglicht.


    Als Kaeso dann das Thema wechselte, grinste Phryne mit einem Augenzwinkern. Sie zog ihn an sich.


    Wenn du noch nicht sofort in den Tempel zurückmusst, könnte ich dir in meiner Casa noch einen gewärmten Gewürzwein anbieten.... und ein wenig Körperwärme vielleicht... bevor du in die Kälte zurückmusst.

  • Ein erstauntes „oh“ kam zunächst von mir. „Wenn ich das jetzt richtig verstanden habe, bist du also weit mehr, als nur ein sehr gläubiges Mitglied, eine Priesterin. Ich hätte dich also mehr fragen können, doch alles war neu für mich. Bei unserem ersten Besuch war ich sehr angetan von dem Kybele Kult. Erst in den letzten Tagen kamen mir die Fragen in den Sinn und wie sicher ich war ihm bei zu treten. Ich sehe ich werde dort noch einiges lernen und erleben. Wissbegierig wie ich bin, nehme ich die Herausforderung an“, kam verschmitzt lächelnd hinzu.


    „Was deine Einladung betrifft. Beides nehme ich gerne an. Letzteres besonders“, fügte ich in Vorfreude hinzu, denn ich brauchte es wirklich.

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