Was Frau so alles braucht....

  • Was hob die Stimmung einer Frau? Ein Einkauf genau. Und was hob die Stimmung einer Frau aus guten Hause? Ein teuer Einkauf! Und genau so einen ausgedehnten Einkaufsbummel hatte Sassia für sich heute geplant. Und da sie zumindest plante halb Rom leerzulaufen hatte sie auch nicht nur einen, nicht zwei nein sie hatte gleich drei Sklaven im Schlepptau. Die natürlich später sie erstandenen Sachen nach Hause schleppen durften. Die ersten Errungenschaften lagen auch schon in den Körben, die sich zusehends füllte, doch Sassia war gerade erst am Anfang ihres Kaufrausches, schließlich musste sie sich hier für Rom komplett neu einkleiden sie konnte ja wohl kaum mit ihrer provinziellen Galarobe hier glänzen. Hier ging es schließlich nicht nur um ihren Ruf, nein sie repräsentierte ja schließlich die Caudier. Das sah man ja schon an ihrer heutigen Galarobe. Sie hatte ein zu ihrer Haarfarbe passendes grünes Kleid gewählt. Nur der Schmuck war natürlich dezenter. Denn schließlich machten Gelegenheit Diebe. Und die großen Schmuck würde sie eh nur zu Feierlichkeiten ausführen. Aber etwas dezenter Schmuck um die Hals und an den Ohren musste natürlich sein, Frau konnte ja nicht nackt aus dem Haus gehen. Die Harre hatte sie leicht nach oben gesteckt.
    So sie um die nächste Ecke auf den großen Markt von Rom. Neue Kleider, Tuniken, Schuh, Schmuck stand noch auf ihrer Wunschliste. Und genau die wollte sie heute noch abarbeiten.

  • Scato nervte der Trubel der Märkte eigentlich jedes Mal wenn er sie besuchte noch ein wenig mehr, doch ab und an waren solche lästigen Nichtigkeiten nicht zu umgehen schließlich wollte er sich einerseits als ambitionierter Politiker in der Öffentlichkeit zeigen und sich unter das Volk mischen (natürlich mit einem Ring aus Leibwächtern die das gemeine Volk nicht allzu nah heranließen), andererseits hatten seine Sklaven in letzter Zeit einige Fehlgriffe gelandet was seine Kleider und vor allem seine Weinauswahl betraf, sodass er sich persönlich um die Lieferanten und die Ware kümmern wollte.
    Es war beinahe schon grotesk, da beschäftigte man einen Stab an Arbeitern welche keinen Anspruch auf Freiheit oder Selbstbestimmung haben und schon geht alles drunter und drüber wenn man einmal nicht alles selbst kontrolliert.
    Zu seinem erstaunen erblickte er zwischen den leicht geöffneten Vorhängen seiner Sänfte die Claudia welche er nicht vergessen hatte. Sie hier und jetzt einfach anzusprechen schickte sich jedoch nicht weshalb er sie erst einmal aus der Ferne beobachtete und sich dezent zurückhielt um kein Aufsehen zu erregen.

  • Sassia hatte gerade einen Stand mit feinsten Stoffen erreicht und konnte natürlich dem Angebot nicht widerstehen. Immer wieder ließ sie sich diese und jenen Stoffballen zeigen. Gefiel ihr einer besonders gut, dann spielte sie verträumt mit einer ihrer Locken und stellte sie vor wie sie wohl in einem Kleid darin aussehen würde. Sie konnte sich jedoch einfach nicht entscheiden, so hielt sie nun nacheinander einige Stoffbahnen an ihren Körper und fragte die sie begleitenden Sklaven. Und bereute in diesem Moment, dass sie ihre Leibsklavin nicht bei sich hatte. Denn von dem Sklaven hier war keine Hilfe zu erwarten, die nickten bei jedem Stoff. Ja sie wagten es nicht der Claudia zu sagen, wenn ein Stoff so gar nicht passte, oder sie hatten schlicht und ergreifend keinen Geschmack. Sassia war nun schon am verzweifeln. Und tat ihrem Unmut kund. „Wozu seid ihr eigentlich nütze?“ Fragte sie vorwurfsvoll sie Sklaven. „Ihr seid doch wirklich nur laufende Möbelstücke!“
    Der Händler war natürlich auch keine Hilfe, der wollte ihr alles aufschwatzen, was er im Angebot hatte. So ließ sie genervt von den Waren ab und zog mit einer entsprechenden Laune weiter zum nächsten Stand mit Stoffen.
    Sie konnte nur hoffen, dass dieser Händler hier vielleicht eine bessere Beratung anbot. Ihre Leibsklavin zu holen, dafür war es jetzt eindeutig zu spät und eine andere Hilfe war ja wohl kaum in Sicht.
    Sie hatte sich nun aber in den Kopf gesetzt sich heute neue Kleider beziehungsweise die dafür nötigen Stoffe zu kaufen.
    Das sie beobachtet wurde hatte sie unterdes noch nicht bemerkt. Wie auch, wenn frauen am einkaufen waren, nahmen sie von ihrer Umgebung auch nicht so sehr viel wahr.

  • Scato hatte durchaus gehofft, dass die Claudia ihn und seinen recht imposanten Tross bemerken würde. Doch scheinbar erging es den Frauen bei Kleidung so wie es den vielen Männern, Scato natürlich ausgenommen, bei Frauen ging: Ihr Gehirn lief nun mehr auf Sparflamme.
    Der Flavier war jedoch ein Mann der Tat und ließ sich nicht lumpen während er beschloss dieser recht interessanten Verbindung ein wenig auf die Sprünge zu helfen. Er winkte einen Sklaven heran und flüsterte ihm was zu bevor er ihn auf die Reise zu eben jenem Stand schickte. Der Sklave selbst war zwar etwas peinlich berührt aber was kümmerte es Scato? Er räusperte sich kurz und fragte den anwesenden Händler laut hörbar für alle Passanten "Mein Herr, Caius Scato von den Flaviern, möchte Proben deiner feinsten Stoffe begutachten!" erklärte der Sklave, während der Händler wohl ein gutes Geschäft witterte.
    Er würde wohl enttäuscht werden doch zumindest die Aufmerksamkeit der Claudia würde Scato somit wohl sicher inne haben, es sei denn der Einfluss von Textilien auf Frauen ist noch größer als bisher angenommen wurde.

  • Sassia war gerade damit beschäftigt einen Stoff zu begutachten. Als der Mann – offensichtlich ein Sklave – verkündete, das sein Herr ein paar Stoffproben begutachten möchte. Bei dem Namen klingelte es bei Sassia natürlich sofort. So blickte sie sich um und entdeckte eben jenen Mann, der ihr bei der Feierlichkeit in seinem hause so nette Komplimente gemacht hatte. Ob es nun damals nur aus Höflichkeit oder wirklichem Interessen war? Nun das konnte man ja herausfinden. Sassia suchte den Blick des Flaviers, nickte ihm kurz, ja fast schon schüchtern zu. Natürlich wurden ihre Wangen dabei gleich wieder von einem zarten rosa überzogen. Immerhin war sie nun wirklich ungeübt darin, wie man sich in derartigen Situationen verhielt.
    Und natürlich gebot es der Anstand, dass sie nicht einfach zu eben jener Sänfte hinging. Und überhaupt, wenn dann konnte der Flavier ja zu ihr kommen oder sie zu sich einladen oder wie auch immer. Den ersten Schritt würde sie nicht machen. Aber, ob das nun üblich war oder nicht – Sassia richtete das Wort an den Sklaven. „Richte deinem Herren meine Grüße aus.“ Natürlich nannte sie ihren Namen nicht. Sassia war dann doch soweit arrogant genug, dass sie davon ausging, das der Flavier sie eben bei der kurzen Begrüßung erkannt hatte. So verfolgte sie nun also den Sklaven mit hren Blicken um zu sehen, welche Reaktion ihre Grüße auslösten.

  • Der Sklave brauchte offensichtlich nicht allzu lang bis er wieder an Scatos Sänfte angekommen war und ihm die doch recht vorausschaubare Nachricht mitteilte. Der Flavier wiederum hatte zwar ebenfalls nicht die Intention seine bequeme Sänfte zu verlassen, auf der anderen Seite hatte auch Scato eine gute und strenge patrizische Erziehung genossen welche ihm trotz seiner eigentlichen Verachtung für derartige Dinge den ersten Schritt abnötigte.
    Er erhob sich also aus seiner Sänfte und zupfte sich die Kleidung kurz zurecht bevor er in seinem Ring aus Leibwächtern die Menge auseinanderschiebend auf Sassia zulief. Bei ihr angekommen öffnete sich der Ring selbstverständlich und der Flavier war auch in diesem Licht recht angetan von der doch recht exotischen Erscheinung der rothaarigen Claudia.
    "Claudia Sassia, wie ich sehe lebst du dich gut in Rom ein. Ich danke dir für deine Grüße. Ich hoffe mein Sklave hat dich nicht allzu sehr gestört?" fragte Scato bedacht aber durchaus freundlich und schaute auf sie und auf die Ware welche sie begutachtete.

  • Als der Flavier sich nur kurz nachdem der Sklave wieder bei ihm angekommen war aus seiner Sänfte erhob und auf sie zusteuerte, triumphierte Sassia innerlich. Natürlich ließ sie sich das nach außen hin nicht anmerken. Und dennoch wurde ihr Lächeln um eine ganze Spur freundlich, als der Mann bei ihr ankam und sie ansprach. „Flavius Scato ich freue mich dich wiederzusehen. Und ja so langsam gewöhne ich mich ein, dennoch wirkt die Stadt immer noch etwas gewaltig auf mich. Ich habe noch nicht viel von ihr gesehen.“ Sie sah kurz zu den Waren des Händlers – aber diese war nun uninteressant. „Nein er hat mich nicht gestört. Ich suchte gerade nach Stoffen für neue Kleider. Meine bisherige Galarobe ist wohl kaum angemessen für Rom.“ Natürlich lief Sassia nicht in Sack und Asche herum, aber sie empfand halt, das ihre Kleidung zu ländlich wirkte. „Nur leider habe ich nur unfähige Sklaven dabei, die sind mir keine Hilfe bei der Auswahl.“ Sassia schlug unbewusst die Augen nieder und zupfte an ihrem Kleid. Ja die junge Frau war sich nicht bewusst das sie wohl mit diesen unsicher Gesten recht schutzbedürftig wirken musste. „Aber genug von mir. Wenn ich deinen Sklaven recht verstanden habe bist du auch auf der Suche nach neuen Stoffen?“

  • "Es freut mich das zu hören." entgegnete Scato auf die Antwort der Claudia hinsichtlich ihres Wohlbefindens in Rom, einer Stadt, welche durchaus erdrückend sein kann ob ihrer schieren Größe.
    "Notgedrungenermaßen musste ich heute auf die Märkte kommen. Meine Sklaven haben durchaus einige Fehlgriffe geleistet und natürlich muss man alles selbst machen wenn man es denn nicht schleifen lassen will. Eine unserer älteren Frauen im Hause hat ein Gebrechen weshalb sie nicht mehr auf die Märkte kann und somit mussten andere Sklaven ihre Aufgaben übernehmen. Mehr schlecht als recht wenn ich das so ausdrücken darf." erklärte Scato die doch recht komplizierte Situation die er heute zu lösen gedachte, "Eine Aufgabe die ich nur erledigen kann da ich momentan zwischen meinen Amtszeiten liege. Doch die Wände der Villa haben etwas beengendes weshalb es doch recht nett ist einmal rauszukommen. Ein anderer Ort wäre mir jedoch deutlich lieber." gab Scato und rang sich dabei sogar eines seiner selten Lächeln ab, schließlich hatte er doch recht lange gesprochen. Er hörte sich am Ende des Tages doch immer noch recht gern reden.
    "Ich fürchte jedoch, dass auch ich dir keine Hilfe bei der Auswahl deiner Kleider wäre. Doch wie mein Vater oft zu sagen pflegte: Wahre Schönheit kann nichts entstellen. Ich bin mir sicher, dass du eine vortreffliche Wahl treffen wirst."

  • Das mit den Fehlgriffen der Sklaven kannte die Claudia nur zu gut. Das war ja auch einer der Gründe, warum sie selbst auf den Markt ging. Das und es machte ihr Spaß das Geld mit vollen Händen auszugeben.
    Als der Flavier ihrer Schönheit wieder einmal ein Kompliment – wenn auch ein verstecktes – machte, wurden ihre Wangen erneut von diesem leichten Rot überzogen. Sassia ihrerseits verstand sich natürlich auch darauf derartige Komplimente zu machen. „Nun dann verdanke ich also den Fehlgriffen deiner Sklaven das Glück dich hier zu treffen.“ Hilfe? Wobei? Ach ja die Stoffe, die hatte Sassia tatsächlich gerade vollkommen vergessen. „Nun ich werde wohl in den nächsten Tagen noch einmal herkommen und dann werde ich auch eine kundige Sklavin dabei haben. Aber sag, welcher Ort wäre dir denn lieber?“ Da Sassia bis auf ein paar Märkte Rom ja nicht kannte, war sie durchaus interessiert daran welchen schönen Plätze diese Stand denn so zu bieten hatte. Natürlich hatte sie sehr wohl mitbekommen, dass der Flavier eine nächste Amtszeit erwähnt hatte. Aber sie verkniff sich ob des Ortes die Nachfrage, da sie sehr wohl wusste, das Männer die ein Amt anstreben gern etwas weiter ausholten. Für ein solches Gespräch würde sie dann doch lieber bequem sitzen. Es interessierte sie also schon, was der Flavier so vorhatte aber der Ort hier war einfach unpassend.

  • "Das Glück ja..." wiederholte Scato die Worte der Claudia, schließlich würden Scato auf der Stelle dutzende Personen einfallen die eine Begegnung mit ihm anders werten würden. Jedenfalls war ihre Frage höchst interessant, Scato kannte dutzende Orte in Roma aber ein richtiger Freund irgendeiner dieser Orte war der wirklich nicht. Die Ruhe der flavischen Landsitze waren oftmals der Balsam für seine Seele doch eine Erwähnung eben jener abgelegener Orte würde sich nicht schicken weshalb Scato sich auf das geringste Übel besann...
    "Der Horti Luculliani ist eine angenehme Gartenanlage welche ich gelegentlich aufsuche wenn mir der Trubel auf den römischen Straßen zu viel wird." merkte der Flavier an und hoffte, dass er damit eine zufriedenstellende Antwort geliefert hatte.
    "Natürlich bietet die Villa Flavia auch ähnliche Annehmlichkeiten doch du weißt ja wie das ist." befand er anschließend noch und setzte einfach mal voraus, dass auch die Claudia den Lagerkoller innerhalb der dicken Wände der patrizischen Villen kannte.

  • „Der Horti Luculliani also. Ich werde mir deine Empfehlung merken und mir die Anlage bei Gelegenheit ansehen.“ Erwiderte Sassia freundlich. Zu frage ob er ihr eben jene Gartenanlage zeigen würde, nein das traute sie sich dann doch nicht. Es würde sich doch bestimmt nicht schicken und außerdem war der Flavier ja auch ein vielbeschäftigter Mann, der bestimmt kaum daran interessiert wäre einer kleinen Landpomeranze – wenn sie auch einen Claudia war – die Stadt zu zeigen. Sassia nickte auf seine letzte Bemerkung hin. Natürlich wusste sie genau was sie meinte, auch wenn man in der Villa hatte, so konnte es dennoch erdrückend wirken. Ihr selbst ging es ja auch oft so.
    Sassia war nicht gewillt, das Gespräch, welches sich ja bisher nur von einer Belanglosigkeit zur nächsten gehangelt hatte, einfach so zu beenden. Es wurde also wohl doch Zeit tiefgründigere Fragen zu stellen. Nicht das der Flavier noch dachte, dass sie nur ein kleines naives Mädchen war.
    „Du sprachst gerade von einer Pause zwischen den Amtszeiten. Welches nächste Amt strebst du denn an?“
    Fragte sie und man konnte sehr wohl heraushören, dass echtes Interesse in ihrer Frage steckte.

  • "Es freut mich, dass du dir meine Empfehlungen zu Herzen nimmst. Natürlich sind die anderen Gärten Roms ebenfalls recht ansehnlich auch wenn man stets die Quartiere in denen sie liegen in Betracht ziehen muss." gab Scato noch zu bedenken, schließlich gab es auch Gegenden in die er auch mit Leibwächtern nicht gehen würde aber er vertraute da auf Sassias gesunden Verstand.
    Viel interessanter wurde es letztlich als Sassia ihn auf seine Laufbahn ansprach. Man konnte den Ehrgeiz in Scatos Augen nun förmlich aufblitzen sehen.
    "Nun mein Aedilat steht an. Ein wichtiger Posten ohne Zweifel doch noch gibt es einige Hürden dahin zu nehmen." erklärte Scato und musste seine Worte mit bedacht wählen, schließlich wollte er kein böses Wort über Claudia Agrippina verlieren welche er einst für eine Verbindung in Betracht gezogen hatte bevor sie wieder nach Achaia ging.
    "Man erwartet gewisse Lebensumstände von einem Aedil und bei einem Patrizier nehmen es einige sehr genau. Zu meinem Bedauern scheine ich diesen Ansprüchen noch nicht gerecht zu werden doch ich bin zuversichtlich, dass ich auch diese Hürde nehmen kann." versicherte Scato und betrachtete Sassias Gesichtszüge recht genau "Wie geht es deinem Bruder? Ich hoffe er lebt sich ebenso gut ein? Ihr solltet unbedingt einmal zur Cena erscheinen. Ich bin sicher, dass sich auch Onkel Gracchus freuen würde."

  • Sassia hörte aufmerksam zu, dies konnte man wohl auch an ihren Augen ablesen, welche an den Lippen des Flaviers hingen. Natürlich kannte sie diese gewissen Umstände, die Voraussetzung für den Aedil waren, natürlich nicht. Sie konnte sich auch nicht vorstellen, welche Voraussetzung ein Mann wie der Flavius nicht erfüllen könnte. Sie nahm sich fest vor zu Hause ihren Bruder zu fragen, denn der kannte sich in derlei Dingen bestimmt aus, schließlich strebte Sabinus auch derlei Ämter an.
    „Nun werter Flavius, ich kann mir beim besten Willen nichts denken, was gegen dich sprechen könnte. Du wärst bestimmt ein hervorragender Aedil.“ Ja so dachte sie wirklich. Zu ihrem Bruder befragt antwortete sie. „Ihm geht es gut, er hat sich auch schon gut hier eingelebt. Er möchte bald mögstlichst ein Tirocinium fori absolvieren soweit ich weiß.“ Da sie nicht wusste ob sich ihr Bruder nun schon entschieden hatte, bei wem er dies wollte, hielt sie sich mit Nennung von Namen zurück.Hatte er sie gerade eingeladen? Ja hatte er. Jetzt bloß nicht wie ein unerfahrenes Landei sofort ja rufen. „Ich danke dir für die Einladung. Ich werde sie meinem Bruder ausrichten und sobald die Zeit es uns erlaubt, werden wir ihr gern folge leisten.“ Natürlich würde sie sobald sie zu Hause war ihren Bruder aufsuchen und ihn so lange nerven, bis er zusagen würde in den nächsten Tagen mit ihr dieser Einladung zu folgen.

  • "Deine Worte in den Gehörgängen der anderen Senatoren!" merkte der Flavier etwas süffisant an, schließlich hallten ihm noch einige Worte seiner Senatskollegen im Ohr nach. Der Hauptpunkt der Kritik war der Umstand, dass Scato nicht verheiratet war und natürlich würde er diesen Punkt hier und jetzt nicht ansprechen doch genau wie so ziemlich alle Töchter aus gutem Hause war auch Claudia Sassia eine Option welche Scato einmal in Betracht ziehen würde, wobei sie über ihren Namen hinaus auch noch mit Schönheit und einem Hauch Extravaganz punkten würde... Man hatte ja schließlich einen Ruf zu verteidigen.
    Natürlich war auch Scato nicht ganz so kalt, dass er die Damen Roms wie Pferde nach ihrem Gebiss und ihrer Fellfarbe beurteilte, doch er kannte Sassia ja noch nicht wirklich weshalb er sich kein Urteil über ihren Intellekt und ihren Charakter erlaubte. Betrachtete man jedoch die übliche Erziehung der Claudier so konnte man zumindest davon ausgehen, dass sie den üblichen gesellschaftlichen Gepflogenheiten folgen konnte.
    "Es wäre uns allen eine Freude. Mir wohl am allermeisten." antwortete Scato während er den Blickkontakt lange hielt "Dein Großvater ist natürlich auch immer ein gern gesehener Gast in unserem Hause. Sofern es seine Gesundheit erlaubt würden wir uns auch über seine Anwesenheit freuen." schob er noch nach und bemerkte wie der Händler noch immer auf ein Angebot seinerseits wartete, weshalb er einen seiner Sklaven anblickte und kurz mit Kopf schüttelte. Die Stoffe waren in diesem Moment nur ein Vorwand gewesen und die Herrenmode an diesem Stand war sowieso eher von mäßiger Qualität. Der Sklave macht anschließend umgehend alle Hoffnung des Händlers auf ein Geschäft zunichte.
    "Nun Claudia, es war mir eine besondere Freude dich heute hier zu sehen. Vielleicht kreuzen sich unsere Wege ja noch häufiger, jedoch fürchte ich, dass ich dir im Moment nicht von allzu großer Hilfe bin weshalb ich dich nicht weiter von deinen Einkäufen abhalten will."

  • Ah die anderen Senatoren wollten ihm also Steine in den Weg legen. Auch wenn Sassia im ländlichen groß geworden ist kannte sie dennoch die Intrigen im Spiel um die Macht. Gut aber, dass sie so unerfahren war, dass sie nicht wusste, dass der Flavier sie im Geiste taxierte ob sie eine respektable Ehefrau abgeben würde, mit der er dann die nötigen Voraussetzungen hätte. Sassia wäre wahrlich zu tiefst beleidigt. Natürlich erwartete sie nicht, dass sie einen Mann bekommen würde der sie aus Liebe heiratete, aber sie wollte dann schon einen der sie wirklich wollte und nicht nur ein Vorzeigepüppchen. Aber über derlei Dinge machte sie sich gerade keine Gedanken, denn ihre wurde sieden heiß, als Scato lange den Blick hielt. Sassia hielt dem irgendwann nicht mehr stand und schlug die Augen nieder um ihre Unsicherheit zu verbergen. „Ich freue mich auch schon darauf.“ Antwortete sie entsprechend leise. „Meinem Großvater werde ich dies natürlich auch ausrichten“ Sassia nickte. „Ich hoffe auch, dass wir uns mal wiedersehen. Ich hoffe, dass ich heute noch finde was ich suchen. Wenn nicht, werde ich mich in den nächsten Tagen wohl noch einmal herbemühen.“

  • Scatos Intention war keineswegs Sassia oder irgendeine Frau als bloßes Vorzeigepüppchen zu vereinnahmen. Scato mochte es wenn er sich stets kognitiv messen konnte, wenn eine Frau stark war und eine ebenso große Begierde nach Macht und Einfluss hatte wie er. Dieser Umstand bedeutete nicht etwa das er sich entgegen der gesellschaftlichen Norm für übermäßig starke Frauenrechte einsetzte sondern vielmehr das er sich mit einer Frau die eine plumpe Jasagerin ist langweilen würde. Kurzum, privat und hinter den Vorhängen würde seine Frau mit ihm gemeinsam Pläne spinnen können oder ihm auch offen Widersprechen können, doch in der Öffentlichkeit verlangte er absolute Disziplin.
    Aber Gedanken dieser Art lagen in dieser Konkretisierung noch viel zu weit in der Zukunft als das er irgendetwas davon laut aussprechen würde. Im Hier und Jetzt stand Claudia Sassia vor ihm und er war im Begriff sich von ihr zu verabschieden auch wenn ihr kurzes Gespräch zu den eher angenehmeren Erfahrungen auf dem Mercatus für ihn zählte.
    "Ich denke du wirst etwas schönes finden. Ich freue mich von dir zu hören Claudia. Pass gut auf dich auf und auf bald." verabschiedete sich der Flavier noch einmal formal von Sassia und hielt noch den Blickkontakt bis er sich schließlich in der Traube von Leibwächtern abwandte und zurück zur Sänfte lief. Sein Ausflug zum Mercatus würde wohl hier ändern. Noch einmal schaute er sie aus der Sänfte an bevor er den Vorhang von seinen Händen gleiten ließ und sich entspannt zurücklehnte.

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