https://c1.staticflickr.com/1/47/108617640_7a1ea15006_m.jpg Eine der Annehmlichkeiten an der Spitze der Provinz war es, selbst im tiefsten Winter noch recht genießbares Obst zur Verfügung zu haben, während der Rest der Bevölkerung seine Vitamine vor allem aus bis zur Unkenntlichkeit Eingemachtem bekam.
Das machte bei Besuchern, die wenn überhaupt eben jenes Eingemachte genießen konnten, entsprechend Eindruck... weshalb das Obst bei Staatsbesuchen aus dem Osten und auch bei jenen die ländlich in der Provinz wohnten aufgetischt wurde und so zum schmackhaften Propagandamittel reichsrömischer Dominanz mutierte.
Heute war es, mal wieder, ein Gesandter der Mattiaci. Es war dem Statthalter der Provinz bereits aufgefallen, dass diese Gesandtschaften vor allem im Winter geschickt wurden... wohl um die heimischen Vorräte zu schonen und die offensichtlich Unerschöpflichen der römischen Provinzverwaltung zu plündern.
Als dem Legaten, gerade in ein eigentlich substanzloses Gespräch mit einem mattiakischen Fürstensohn verstrickt, eingeflüstert wurde, dass ein neuer Tribunus Laticlavius vorstellig wurde, runzelte er zuerst ein wenig die Stirn. Eigentlich hatte er erwartet, dass man ihm derartiges ankündigen würde und er nicht so vor vollendete Tatsachen gestellt würde. Der Abgleich mit der Postverwaltung, die ihm möglicherweise ein Schreiben nicht zugestellt hatte, würde später erfolgen müssen.
Der Mattiaker wurde, innerlich dankend für die dringend nötige Abwechslung, herauskomplimentiert und der neue Tribun hineinkomplimentiert. Vala selbst hatte den Termin mit dem Germanen im Stehen verbracht, vermied er die Kline nach wie vor wenn es sich gab. So stand er nun mit dem Rücken zur Tür am Fenster, blickte über die Dächer zum Eisschollen treibenden Rhenus und genoss den Rest seines immernoch warmen Gewürzweins.
"Iulius Avianus." , stellte Vala sich den Neuankömmling gleich selbst vor, nachdem er sich von Sirius die nötigsten Informationen hatte geben lassen, "Man könnte es glatt als Anerkennung des Kaisers für die Provinz betrachten, uns einen derart gebildeten Jungen Mann solcher Herkunft zu schicken. Sei gegrüßt."