shoppen diemal mit Verstärkung

  • Nach dem Reinfall vor ein paar Tagen – Ja ein Rheinfall war es nur ob der Ausbeute der Einkäufe gewesen, schließlich hatte sie ja immerhin einen Einladung des Flaviers erhalten, hatte sie Sassia heute Verstärkung mitgenommen. Cara würde ihr heute beratend zur Seite stehen und die Sklavin der Claudia würde auch gleich noch neue Kleider bekommen. Nachdem sie sich nun, sicher von ein paar männlichen Sklaven, zum Markt hatten bringen lassen und sich der Markt in seiner vollen Größe und Vielfalt vor ihnen auftat, schaute Sassia zu Cara. „So meine Liebe, wo fangen wir an? Erst Kleider, Stoffe oder erst Schmuck oder doch lieber erst Schuhe?“

  • Cara konnte sich gar nicht satt sehen an dem reichhaltigen Angebot der Märkte. Weniger gut gefiel ihr allerdings der Gestank und das Gedränge. Gut das Sassia so vernünftig war Sklaven mit zu nehmen,sie sollten nicht nur ihre Einkäufe tragen sondern, was für Cara noch wichtiger war, ihre Herrin beschützen.
    „Du stellst mal wieder Fragen“, lachte sie über Sassias Überschwang. „Willst du etwa Kleider und Schmuck passend zu den Schuhen kaufen? Wie ich dich kenne, möchtest mal wieder, vor Ungeduld, am liebsten alles gleichzeitig erledigen.“
    Kopfschüttelnd dachte die Sklavin wir wollen doch einen Einkaufsbummel machen und kein Rennen veranstalten. Da sah sie wie die Gehilfen eines Händlers neue Kleider ausbreiteten. „Schau mal, der da drüben hat eben neue Waren bekommen. Vielleicht bekam er gerade den neuesten Schrei der Mode geliefert.“
    Fast hätte sie Sassia bei der Hand genommen um dort hin zu führen. Gerade rechtzeitig war ihr noch eingefallen, dass dies nicht passend war. Aus dem Alter waren sie raus, sie musste die nötige Distanz halten.

  • Nun ja eigentlich hatte Sassia genau das vor gehabt, also erst die Schuhe und dann dazu passend die Kleider. Cara schaffte es aber sie abzulenken von ihrem Plan und so steuerten die beiden nun auf eben jenen Händler mit der neuen Ware zu. „Wie du meinst, aber was ist wenn ich dann keine passenden Schuhe finde? Aber wir können ja mal schauen.“ Schon waren sie an dem Stand angekommen. „Salve guter Mann ich suche neue Kleider für mich und für meine Cara.“ Ja Sassia brachte es mitunter nicht über das Herz Cara als Sklavin zu bezeichnen, denn das war sie eigentlich nicht sie war so viel mehr als das. Der Händler unterdes witterte ein gutes Geschäft und holte alles hervor was er zu bieten hatte, den Kleider aus dem teuren Stoff für die Herrin und die etwas günstigeren für die Sklavin. Sassia war fast schon überfordert mit der Auswahl, hielt mal dieses hoch, mal jenes und immer wieder fragte sie Cara was sie wohl davon halte. Nun musste wohl auch der Händler verstanden haben, dass die Herrin nichts ohne Zustimmung ihrer Begleitung kaufen würde. „Hier schaut euch mal das an.“ Sagte er und hielt einen Traum aus grüner Seide nach oben und reichte es Cara. „Wäre das etwas für deinen Herrin?“

  • Was wurde gesucht? Ein Händler der vernünftige Tuniken verkaufte. Rufus hatte schon ein halbes Dutzend abgeklappert. Nichts, was ihn dazu bewog auch nur eine Sesterze dafür auszugeben. Hier schien das Angebot besser zu sein. Trotzdem gab es ein Problem. Zwei junge Frauen nahmen den Händler ganz für sich in Beschlag. Das konnte Stunden dauern bis sie sich für ein oder zwei der Kleider entschieden. Rufus schnaufte leise. Trat an die Auslage und befühlte mal diesen und mal jenen Stoff. Ägyptische Baumwolle, Seide, feine Wolltuniken, Leinen grob und fein gewebt. Die aus Seide oder lieber die aus der feinen Wolle? Ungeachtet der Tatsache, dass der Händler immer noch mit den Frauen beschäftigt war, fragte Rufus dazwischen. „ Hast du feine Wolltuniken mit eingewebtem breitem farbigem Streifen. Auf dem Blätter oder eine Ranke zu sehen sind?"

  • Gut wir können aber auch mit dem Schmuck anfangen, zu sagen blieb ihr im Mund stecken, sie hatte gerade ein ein sagenhaftes Kleid entdeckt. In einem zartem grün mit einer gold- roten Bordüre. Das rot war kein wirkliches rot, es war eher genau dieser Farbton wie Sassias Haarfarbe.
    „Wie für dich gemacht, schau mal“ , zu mehr kam sie nicht, da quatschte jemand dazwischen. Cara schaute sich um, furchte die Stirn, ging zu dem Bengel rüber, pflanzte sich mit in den Hüften gestemmte Hände vor ihm auf. „Hast du keine Augen und Ohren, wenn schon keinen Anstand? Siehst du Nichtswürdiger nicht, dass gerade eine von Stand hier bedient wird?“
    Bei solchen Situationen kannte Cara nichts, sie würde schon auf ihre Sassia und ihre Rechte aufpassen.

  • Wie? Rufus fasste sich an die Ohren, zwinkerte ein paar Mal. Danach beugte er sich nach vorn, schob die Kleine beiseite als suche er etwas. „ Tja meine Anstand scheint mir wirklich Abhanden gekommen zu sein. Augen und Ohren sind vorhanden und funktionieren ausgezeichnet. Du musst also nicht so schreien. Außerdem stellt man sich als junge Frau nicht so auf den Markt, das macht einen schlechten Eindruck. Man könnte dich glatt für eine Lupa halten, die nur auf den richtigen Augenblick gewartet hat einen Freier aufzureißen.“ Innerlich platzte Rufus fast vor Lachen. „ Ich bin nur leider nicht in Stimmung.“ Mit einem frechen Grinsen sah er sie an, hob abwehrend die Hände. „ AAAABER....... falls es eine Frau von Stand ist, dann bist du, dem Aussehen und Verhalten nach zu urteilen ihre Sklavin und belästigst einen freien Bürger Rom‘s.“ Die Schmerzgrenze war erreicht. Rufus hörte auf. „ Dir bin ich keine Erklärung für mein Verhalten schuldig. Sollte deine Domina eine wollen, dann bekommst sie sie.“ Einen setzte er noch drauf. „ Und nun husch. Geh zu ihr und frage sie.“
    Im Nachhinein fragte sich Rufus in was er da wieder durch seinen Übermut geraten war. Erfuhr Sorana davon, war das nicht sehr schmeichelhaft.

  • Sassia ließ sich zunächst nicht stören, sondern antwortet Cara nur im Bezug auf das Kleid. „Ja nicht wahr.“ Die Claudia hielt es an ihren Körper ja es schien sogar zu passen. Doch als dieser Plebs es dann wagte IHRE Cara anzuranzen, war es auch mit ihrem Gleichmut vorbei. Denn wenn jemand Cara zurechtwies, dann sie – Claudia Sassia – niemand sonst durfte das wagen.
    Doch anders als man es jetzt erwarten würde wandte sie sich nicht an den Mann sondern an ihre Begleitung. „Meine Liebe, du musst dich nicht mit Solchen, die sich nicht zu benehmen wissen abgegeben. Wer weiß in welcher Gosse dieser freie Römer groß geworden ist. Wenn er Anstand hätte, dann hätte er gewartet oder hätte gefragt. Jedoch scheint es mit seiner Erziehung nicht soweit her zu sein.“ Und als ob nichts gewesen wäre wandte sie sich nun an den Händler. „Werter Mann, hast du noch mehr von diesen Kleidern? Und kannst du sie zur Villa Claudia liefern?“ Eifrig nickte der Händler der gerade abwog zwischen dem jungen Mann der das schnelle Geschäft versprach oder der jungen Frau, die wohl mehr als nur ein Teil kaufen würde. Seine Überlegung dauerte nicht lange. Er bediente die Claudia und schickte einen seiner Handlanger zu dem Mann der diesem die Wolltuniken präsentierte.

  • Ganz schön eingebildet, dachte sich Rufus. Kleider machten nicht unbedingt Leute. Sie ging nur von seinem Aussehen aus. Er sah ihr beim Kauf zu und schüttelte den Kopf. Das sah doch ein Blinder, dass das Kleid nicht von bester Qualität war. Auch auf die Gefahr hin ganz unten durch zu sein, riskierte er dazwischen zu gehen. " Deine Wolltuniken sind nicht das Beste. Ich hatte mir bessere Ware erhofft." Er ging zur jungen Claudierin. " Was willst du ihr da verkaufen. Die Seide ist nicht besser als deine Wolle. Sieh dir das Kleid an. Seide muss glatt sein, darf keine Knötchen haben und muss eine fast einheitliche Färbung aufweisen. Hier..." Rufus zeigte auf einen helleren Streifen und an anderer Stelle auf mehrere Knötchen. Hier wurde mit billigerem Garn gearbeitet. "Wenn du es dir mit der jungen Dame nicht verscherzen und deinen Ruf nicht verlieren willst, solltest du den Preis um einiges herabsetzen. Falls sie das Kleid dann noch nimmt." Rufus sah auf dem hinteren Tisch ein ähnliches Kleid. Es war farbintensiver und die Seide von wesentlich besserer Qualität. " Zeig ihr das da,das zweite von oben." Rufus war was Kleidung anging sehr eigen. Die gute Tunika war heute Morgen nicht auffindbar. Er musste seine Tunika, die er sonst zum Sport in der Therme trug, anziehen. Deswegen war er hier unterwegs. " Annaeus Rufus. Entschuldige mein Benehmen. Ich war wegen des Angebotes etwas frustriert. Aber scheinbar hat dieser Geldgeier seine gute Ware wieder mal zurückgehalten und wollte mit seiner Billigware an Ahnungslosen verdienen. "

  • Eigentlich wollte Sassia den Störenfried nicht beachten, doch dann horchte sie auf. Was sagte er da? Die Ware war nicht die beste? Sogleich erklärte er ihr auch war. „Oh.“ Sassia schaute nun auch genauer hin und sie musste dem Mann recht geben. Natürlich ließ sie umgehend das Kleid fallen. Sie würde natürlich keine zweite Wahl kaufen. Sie griff nun zu dem Kleid welches der Mann empfohlen hatte und bedachte den Händler mit einem bitterbösen Blick. „Nun ich muss mich wohl bei dir bedanken, Annaeus Rufus und dein Verhalten sei dir natürlich verziehen. Ich bin Claudia Sassia. Vielleicht sollte ich mir wohl überlegen bei diesem Händler gar nichts zu kaufen.“ Der Händler bekam unterdes eine dezente Schnapatmung und wollte etwas erwidern, doch der Blick der Claudia hielt ihn wohl davon ab.

  • Das Haus Claudia, patrizische Gens, und nicht die unbekannteste in Rom, klickte es bei Rufus. Jetzt hieß es das Beste aus seinem anfänglichen Schlamassel zu machen. „ Gib ihm die Chance seinen Fehler wieder gut zu machen.“ Rufus wusste, dass der Händler so oder so schlecht weg kam. Das größere Schlecht, er verlöre seinen Ruf und sein Geschäft ging dabei den Bach runter. Das kleinere Schlecht, er holte die beste Ware heraus, hoffte das etwas davon das Wohlgefallen der jungen Claudia fand und musste beim Preis runter gehen. Rufus packte die Gelegenheit beim Schopfe, seine Tuniken ebenfalls billiger zu bekommen. Aus der einen waren durch die Sachlage zwei geworden. „ Ich kann dir nur empfehlen.“ sagte er zu Händler. „ Hole schnell das Beste was du hast und überlege dir gut, was du dafür am Ende verlangst. Das betrifft auch die Tuniken, nach denen ich vorhin gefragt hatte. Zeig was du aus guter, fein gekämmter Wolle, Leinen und indischer Baumwolle hast.“ Solche Situationen wünschte sich kein Händler, das wusste Rufus nur zu gut. Bei seinen Tavernenbesuchen, zu denen ihn sein Freund genötigt hatte, hörte er Gespräche unter Händlern, die sich über ihre Kundschaft, die Ware und die Preise beschwerten und erzählten wem sie was, für welche horrende Summe angedreht hatten.
    „ Hättest du etwas gegen eine Kleinigkeit zu Naschen, Claudia Sassia ?“ Rufus hatte beim Vorbeigehen an der Ecke einen Händler gesehen, der frische und eingelegte Früchte anbot und ihm war danach.

  • Der Händler hatte wohl verstanden, dass er heute kein Geschäft machen würde. Es ging für ihn jetzt einzig und allein noch darum einen Hals aus der Schlinge zu ziehen. So holte er nun seinen beste Ware hervor und verlangte dafür einen Preis, wo er am Ende drauf zahlen würde. Aber was tat man nicht alles für seinen eigene Existenz.
    Sassia orderte 5 Kleider für sich und noch drei weitere einfache Kleider für Cara. Bei dem Preis musste man einfach zuschlagen. Fürs Liefern würde der Händler einen Obulus erhalten, so dass der Tag nicht ganz umsonst für ihn ausgehen würde.
    Sassia wand sich dann an den Annaeus. „Eine Kleinigkeit zum Naschen wäre wirklich eine willkommene Abwechslung.“ Sagte sie daher mit einem netten Lächeln. „Magst du mir sagen zu welchem Annaeus du gehörst? Ich bin übrigens die Enkelin von Senator Claudius Menecrates.“

  • Die angebotenen Tuniken entsprachen alle den Anforderungen, die Rufus an sie gestellt hatte. Er begnügte sich mit Zweien. Eine aus fein gekämmter Wolle für die kühleren Tage und einer aus feinem Leinen. Claudia Sassia hatte nichts gegen einen kleinen süßen Imbiss, die Wogen waren geglättet und einem einfachen Gespräch stand nichts im Wege. „ Ich gehöre zu Annaeus Modestus. Bin aber erst sein kurzem in Rom. Der und ein paar andere Umstände haben bisher verhindert, Kontakte zu knüpfen. Das soll nicht heißen, dass mir die Gens Claudia kein Begriff wäre. Ich hatte ausreichend Zeit mich mit Rom und den Bewohnern, die die Geschichte hier maßgeblich mit beeinflussen zu beschäftigen. Zumindest mit einem Teil, den mein Vater in seiner Bibliothek hinterlassen hat.“ Sie waren beim Händler mit den Süßigkeiten angekommen. „ Kommst du gut mit deinem Onkel zurecht?“ Rufus hatte seinen Vater nie richtig kennengelernt. Und die kurze Zeit zusammen war nicht von Gemeinsamkeiten geprägt gewesen. Was in immer noch schmerzte.
    Der Händler machte eine kleine Schale mit in Honig eingelegten Feigen und Kirschen, einer kleinen Wabe prall gefüllt mit Honig zurecht. Dazu frisch gebackenes Brot. „ Bitte sehr, das Leckerste was der Markt hier in dieser Ecke bietet.“ Rufus hielt es Claudia Sassia hin. „ Vorsicht, es ist fürchterlich klebrig aber göttlich im Geschmack.“ Rufus selbst lief das Wasser im Mund zusammen.

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