Die Empfangshalle der Casa Germanica

  • Lupus stand vor dem Tor der Casa. Er sah an sich herunter und betrachtete dann das kleine Präsent für die kleine Tochter des Hauses...das versprochene Pferd. In der Größe passend zu der Reiterfigur mit den Gesichtszügen des Hausherrn und voll beweglich...Sattel und Zügel hatte er aus Leder gefertigt und für Schweif und Mähne echtes Rosshaar verwendet.
    Er lächelte und klopfte an die Türe der Casa...

    Sim-Off:

    Klopf+#+ Klopf+#+

  • Hm? Ein neuer Sklave?...
    Salve,...mein Name ist Terentius Lupus,...ich möchte der Domina ihre Aufwartung machen.
    ...und natürlich der kleinen Sabina...für die er das kleine Pferd geschnitzt hatte.

  • Während sich die schweren Ochsenkarren noch über gut ausgebauten Pflasterstraßen gen Norden schleppten, hatte die Reiterkolonne des Senators sie bereits kurz nach den Rubicon überholt und war zügig über den Pass der Alpes geritten. Die Vorgabe war eng gewesen, es sollte nur kurze Rast geben, um den Zeitpunkt, an dem ein ungeübter Reiter nicht mehr hoch auf den Rappen kam geschweige denn dort sitzen konnte nach der Reise erst zu Tage trat. Doch die letzten Miles waren eine Qual gewesen und so mußte Germanicus Avarus im Hof des Zielortes regelrecht aus dem Sattel gehoben werden. Dabei mühte er sich die Schreie gering zu halten oder zu unterdrücken, aber es gelang einfach nicht. Zu lange hatte er seinen Arsch in einer Sänfte verweichen lassen.


    Ein schreckliches klagendes Murmeln begleitete dann auch seinen Weg hinein. Er bat darum man möge ihm Wasser ins Becken lassen und reichlich Milch dazu schütten. In diesem Moment schien es so, als könne Avarus nicht glauben irgendwann nochmal ohne Schmerzen sitzen zu können.


    So blieb die Ankunft und die Untriebigkeit im Hause Germanica zu Mogontiacum auch weitestgehend unbemerkt. Einzigst vor den Nachbarn ließ sich dies nicht verbergen. Denn die Dienerschaft machte sich sofort ans Werk den Pferden Gutes zu tun. Ein Türsklave nahm dann ebenso seinen Dienst auf, wie der Gärtner. Einige Diener höherer Anstellung machten sich auf den Weg zum Markt. Am Abend wollte das Haus auch speisen. Nur blieb die Frage in welcher Position der Senator zum Essen kam...

  • Vor zwei Tagen war sie in der kleinen Stadt am Rhenus angekommen. Da Elissa, Simplex und Melina mit dem Wagen voller Gepäck noch auf sich warten ließen, hatte sie sich dazu entschlossen Avarus einen Besuch abzustatten. Valentina hatte ihre eigenen Pläne für diesen Tag und sie konnte sich gut vorstellen, welche es waren. Da gab es ja einen Mann im Leben ihrer Schwägerin. Calvena hatte es der Quintilia angesehen, dass diese ihn vermisst hatte. Noch hatte Valentina mit ihr darüber nicht geredet und sie hatte das Gefühl, dass es mit den Gespräch zu tun hatte, welches Valerian mit Valentina geführt hatte. Beide konnten ganz schön verbohrt sein. Aber ehe sie einen Streit herauf beschwor, hielt sie sich erst einmal da heraus. Früher oder später würde ihre Schwägerin vielleicht dann doch noch mit ihr reden.


    In vollen Zügen genoss sie es, völlig allein durch die Stadt zu streifen und sich erst einmal mit der ungewohnten Umgebung vertraut zu machen. Es würde sicherlich noch seine Zeit vergehen, bis sie sich gänzlich eingelebt hatte. Doch bisher war Mogintiacum bei weitem nicht so schlimm, wie manche Bewohner Roms behaupten. Es war eben eine kleinere Stadt und die Leute mitunter freundlicher wie im gehetzten Rom. Hier schienen die Uhren anders zu laufen.


    Bei der Casa Germanica angekommen klopfte sie an und lächelte dann, als ihr ein vertrautes Gesicht öffnete. Es war einer der Sklaven, welche zum Hausstand der Germanica gehörten.
    Noch hatte sie Avarus nicht mitteilen können, dass es sie auch erst einmal nach Germanien verschlagen hatte.

  • ... aber nicht beim Cursus Publicus. Es war für ihn eine große Ehre heute zum Chefe bestellt zu werden. Der Legatus Augusti war in Mogi. Schon dies eine kleine Sensation und dann hatte er auch noch mich, Lucius Celeripes zu sich eingeladen. Man, man meine Brust war straff wie die eines Gockels. Jetzt hieß es auf dem Boden bleiben und meinen Traum hinten anstellen. Denn nach dem Tod des alten Praefectus der Region Germanien konnte es nur einen Nachfolger auf diesem Stuhl geben!


    Ich klopfte in der siebten Stund, also recht spät für den Morgen an die Tür. Es war trotzdem Absicht, denn wie ich gehört hatte war der Senator zum Ausspannen nach Mogontiacum gekommen...

  • Nachdem ein Diener den Gast ins Haus gelassen hatte, stand er nun in der Empfangshalle. Anders als in Rom war hier alles etwas pompöser und somit Platz genug eine Halle vor das Atrium zu setzen. Avarus wurde zügig informiert und ließ seinem Gast mitteilen, das er sich für einen Moment auf der Klinenlandschaft gedulden sollte.


    Dann kam er zügigen Schrittes zu Lucius Celeripes.


    "Salve, wir haben uns schon lang nicht gesehen, nicht wahr?!"


    Keine Frage war es eher die Feststellung der Tatsache. Avarus musterte einen Moment seinen Tabellarius. Dann fuhr er fort:


    "Lucius erzähl mir von deinem Dienst hier. Du bist schon lange beim Cursus Publicus. Wie ist es dir ergangen und wie sind die letzten Jahre verlaufen?"


    Ein wenig Geplänkel vorneweg. So wie der Germanicus in Rom einen persönlichen Dienstboten des Cursus Publicus beschäftigte, so wollte er diese Bequemlichkeit auch in Mogontiacum nicht missen. Für solche Aufgaben suchte er nur die Besten und vorallem die vertrauenswürdigsten Mitarbeiter raus. Lucius Celeripes war so einer. Man konnte ihm auch heikles Material anvertrauen ohne mit Angstschweiß auf der Stirn in der Nacht hochzuschrecken, weil man im Unterbewußtsein ein verdächtiges Knacken gehört hatte.

  • "Wohl wahr. Du warst aber auch lang nicht hier Senator Germanicus." Lucius lockerte sich, denn die redseelige Art des Legatus ließ seine Anspannung verfliegen. Auch wenn die folgenden Worte Unsicherheit provozierten. Lag es doch im Interesse von Lucius noch ein paar Jahre beim Cursus Publicus Dienst schieben zu dürfen. "An der intressanten Art und Weise hat sich nichts geändert. Der Cursus Publicus bleibt mein liebster Arbeitsplatz. Ich trage zwar die Schreiben im kleinen Umkreis aus, aber die Arbeit auf dem Pferd macht mir immernoch den meisten Spaß. Manchmal muß ich im Officium Dienst tun, das ist weniger was für mich. Ich möchte raus aus der Stadt, um den Wind zu spüren." Er fing sich ein, denn Lucius war etwas ins Schwärmen gekommen. Für einen Moment hielt er inne und überlegte warum der LAcp ihn wohl in sein Haus bestellt hatte. Dann fuhr er nochmals mit kurzen Worten fort: "Unser Praefectus ist vor kurzem gestorben, das war keine schöne Sache, aber vielleicht hast du ja bereits Ersatz für ihn." Zimperlich mit diesem Umstand konnten Andere sein. Lucius dachte da eher sehr prakmatisch.

  • Das stimmte natürlich. Lucius war ein Tabellarius und die hatten ihre ständigen Routen zu bedienen. Da seine nicht nach Rom führte, konnten sie sich auch nicht über den weg laufen. Lebte, wohnte und arbeitete Avarus in der ewigen Stadt am Tiber.


    "Nun ich wüßte nicht, warum sich deine Arbeit ändern sollte. Du hast einen guten Stand im Cursus Publicus. Nicht viele halten die anstrengende Arbeit so lange aus. Noch mehr treibt es nach oben. Ich bin erfreut, das dieses ständige Streben nach mehr und noch mehr dir zu wider ist. So erfahrene Tabellarii wie dich gibt es selten. Lucius."


    Doch genug der Lobeshymnen Avarus wollte natürlich was von Lucius und es war an der Zeit mit dieser Aufgabe ans Licht zu treten.

    "Iulia Venusia ist dir doch ein Begriff, nicht wahr? Nun sie hat in Rom einen wichtigen Dienst versehen. Ich wußte, das ich mich auf sie zu hundert Prozent verlassen kann. Nicht nur was die Schnelligkeit und Pünktlichkeit anbelangt sondern auch was ihre Verschwiegenheit betraf. Hier in Germanien brauche ich ebenso einen Tabellarii, der meine Wünsche pflicht gerecht erfüllt und Lucius ich dachte da an Dich. Du wirst paar Reisen machen, die dich weg von deinen üblichen Routen führen. Vielleicht gefällt dir diese Abwechslung ja und ich kann auf dich zählen. Doch vorher muß ich an deine Verschwiegenheit appellieren. Einige dieser zu transportierenden Schriften sollen bis zum Empfänger geheim bleiben."


    Und oft auch darüber hinaus...

  • Die drei Reiteroffiziere zügelten ihre Pferde vor der Casa Germanica, jedoch nur Primus stieg ab. Wie vereinbart ritten Lucius und Ocellus dann zur Casa Terentia weiter.
    Primus sah ihnen kurz nach und klopfte dann an die Türe der Casa.

  • "Termin?" schoss es dem Sklaven durch den Kopf, aber glücklicherweise erinnerte er sich schnell daran, das hier nicht Rom war. Glück für den Gast an der Pforte wohl gemerkt, denn so mancher Türsklave der Gens konnte zäh wie Öl sein, ging es um Eintritt ins Haus der Senatoren Avarus et Sedulus. "Nun dann folge mir ins Triclinium. Ich werde den Senator Germanicus Avarus über deine Anwesenheit berichten."












    SKLAVE - GENS GERMANICA

  • Es hatte lange gedauert, bis sich Elfleda zu diesem schritt entschlossen hatte. Aber es war ein nötiger Schritt, und wenn sie ewig darauf wartete, dass die Männer ihn tun würden, dann würde sie mehr Geduld mitbringen müssen, als sie hatte. Lando war tot, und sie war nicht die letzte, die das akzeptieren musste. Aber ihre Kinder lebten, und für die sippe war es wichtig, die Macht, die er inne gehabt hatte, zu erhalten. Dazu gehörten eben auch seine Posten. Und für eben jenen Posten war zufällig gerade der richtige Mann in der Stadt.
    Landulf war inzwischen alt genug, dass er seine Mutter nicht mehr so zwingend brauchte. Natürlich brauchte er eine Aufsicht, aber Marga und Lanthilda hatten da genügend Kompetenz. Und mittlerweile hatte ihr Sohn die Vorzüge von Brei entdeckt und musste folglich nicht mehr gestillt werden, was Elfleda jede Menge neuer Freiheit gewährte. Unter anderem eben jene, hierher zu gehen und an die Haustür zu klopfen.
    Angezogen war sie entsprechend fürstlich, auch wenn es für einen Römer noch etwas schlicht wirken mochte wie alles germanische. Aber ihr Kleid war aus feiner, blauer Wolle, mit feiner Borte, und gegen die Kälte trug sie einen Mantel aus Eichhörnchenfell, wie es einer Fürstentochter zustand.


    Und so wartete sie, dass ihr die Tür geöffnet werden würde und sie mit diesem Römer über Geschäftliches reden konnte.

  • Das Haus lag in ruhigem Nachmittagsgedöns da. Es dauerte daher bis ein Sklave das Brett der Tür öffnete, denn auch der übliche Türsklave hatte sich zu einem Nickerchen hinreißen lassen, war durch das Klopfen aufgeschreckt, aber wenigstens in der Lage gewesen nicht ohne Bedacht einfach auf zu machen. Er reckte sich, drückte einen letzten Gähner heraus. und struppelte die Haare zurecht. Dann erst schob er den Riegel nach hinten und zog am Griff die Tür nach innen. Sein Blick fiel über das blaue Kleidchen nach oben. Ein Lächeln erschien ihm. Ein Traum? Nein, dazu drückte ihm das raue Holz der Türbeplankung zu echt in den Handballen.


    "Willkommen im Hause Germanica, junge Dame. Was kann ich für Dich tun?"









    SKLAVE - GENS GERMANICA

  • Junge Dame. Elfleda konnte sich nicht erinnern, wann sie das letzte Mal so angesprochen worden war. Im Grunde war es auch ganz gleich, denn sie war hier aus rein politischen Gründen. Und diese hatten es an sich, dass egal was kam, sie freundlich und besonnen reagieren wollte. Auch wenn Römer im allgemeinen gern dazu neigten, auf ihre germansichen Nachbarn herabzublicken.
    “Ich würde gerne den Senator Germanicus Avianus sprechen. In seiner Eigenschaft als Legatus Augusti Cursu publico.“ Warum auch immer die römischen Titel und Ämter solche Zungenbrecher zu sein hatten. Elfleda hatte bestimmt eine halbe Stunde lang zuhause nur diese vier Worte geübt, bis sie flüssig von den Lippen kamen. Doch es hatte sich gelohnt, mit der Andeutung eines Lächelns sprach sie ohne zu zögern aus, zu wem sie wollte, und wartete nun darauf, dass dieser Mann hier vor ihr sie da hin bringen würde. Nachdem er sie schon so lange vor verschlossener Tür hatte warten lassen.

  • Der Alltag in Mogi glich bei weitem nicht dem Arbeitstag eines Senators in Rom und so war es nicht verwunderlich, das ein Gast ohne Einladung oder Termin vorgelassen wurde. Einzigst ein anderer Sklave würde vor der Besucherin und dem Türsklaven hastig zum Büro des Hausherren eilen, um diesen auf den Moment vorzubereiten oder wenigstens die Chance zu geben sich den Schlaf aus den Augen zu reiben. Doch so schlimm war es am Ende garnicht. Avarus hatte zwar am Schreibtisch sitzend etwas vor sich hin geduselt, zum Schlafen war er allerdings nicht gekommen und so hörte er ganz erfreut, das sich für den Moment eine Ablenkung aus der Tristesse bot...


    "Dann folge mir bitte."


    Mehr mußte nicht gesagt werden im Moment. Er schloss nach ihr die Tür und ging dann voran...





    SKLAVE - GENS GERMANICA

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