Lebewohl für kurze Zeit

  • Mitten in der Nacht war Plotina aus ihrem Lehmhaus bei Saïs aufgebrochen und hatte den Weg in die Stadt Alexanders eingeschlagen, welche sie gegen Vormittag erreichte. Ohne sich von irgendetwas aufhalten zu lassen, steuerte die Sergierin durch das geschäftige Treiben auf den Straßen hindurch den Großen Hafen an, in dem es ebenfalls bereits lebhaft zu ging. Mit Argusaugen nahm Plotina war, dass irgendwelche römischen Soldaten gerade damit beschäftigt waren, eine Getreidelieferung für die Urbs Aeterna klar zu machen: Schiffe mit dieser unentbehrlichen Fracht genossen auf dem Mare Nostrum stets den Vorzug vor den Seglern, wie Plotina nun einen zu besteigen gedachte. Und dabei war die Sergierin schon in Eile, um rechtzeitig zu einem ganz bestimmten Ereignis in Rom zu sein.


    Mit beschleunigtem Schritt trat Plotina daher nun an solch einen abfahrbereiten Segler heran, und nach kurzer Verhandlung mit einem Gehilfen des Kapitäns - und nach der Entrichtung des erfeilschten Fahrpreises - fand sich die Sergierin an Bord eines Schiffes wieder, das sie, so die Götter die Reise gelingen ließen, alsbald nach Italia übersetzen würde.

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!