Ein abgelegenes, vollkommen verwahrlostes Grundstück mit halbverfallenen Gebäuden unmittelbar in Strandnähe südlich von Ostia gelegen. Die Wege von Unkraut und Gestrüpp überwuchert, Portiken und Säulen verwittert, überall bröckelt der Putz...zerdepperte Marmorplatten, undichte Dächer. Müll- und Schutthaufen überall.
Ich wanderte gemächlich durch die leergeräumten Zimmer und Wirtschaftsräume, hier und da ein offenes Fenster, zerbrochenes Glas. Überall Staub und Spinnweben. Totenstille um mich herum, nur das Rauschen des Meeres drang von der Terrasse her an mein Ohr. Mit genauem Blick begutachtete ich die Fresken und Malereien an den Wänden. Der Speisesaal sowie die Privatgemächer waren einstmals farbenprächtig mit Bildwerken aus der griechischen Mythologie geschmückt. Jetzt waren sie ausgeblasst und verwittert. Hier und da gab es noch ein Meisterwerk welches die Restauration lohnte, aber viele der alten Wandgemälde waren nicht mehr zu retten und mussten neu verputzt und übermalt werden. Dem Makler zufolge stammte das Anwesen aus der Zeit des Augustus und gehörte einst einem begüterten Ritter und nun wurde es nach einer langen Zeit der Einsamkeit und des Niederganges Eigentum des jungen Caius Petronius Maecenas. Quasi zum Nulltarif denn der dicke Kerl von Makler aus Ostia war froh das er die olle Bruchbude endlich los war. Sackte seine 370 Sesterzen ein und glaubte damit noch ein gutes Geschäft gemacht zu haben.