Das Wetter für diese Jahreszeit war besonders mild und Maxentius hatte sich ein schattiges Plätzchen herrichten lassen. Hier, bei den Zypressen, war er am liebsten. Er studierte einige Gesetzestexte und genoss den Frieden. Wenige Meter von ihm entfernt, natürlich außer Sichtweite, stand ein Sklave und wartete auf seinen Einsatz. Aber an diesen Tag hatte sein Herr keine Aufgabe für ihn. Hätte sein schlimmes Bein nicht wieder geschmerzt, es wäre ein Tag nach dem Geschmack des jungen Patriziers gewesen. Aber seine alte Verletzung holte ihn immer wieder ein, nun pochte die alte Narbe und erinnerte ihn an jenen Schicksalshaften Tag im November, als er vom Pferd fiel. „Verfluchter Gaul...“ sagte Maxentius, ohne vom Papyrus abzulassen. „Dominus, du hast gerufen?“ „Nein, verschwinde.“ Ohne zu zögern ging der Sklave zurück an seinen Platz, er wusste der junge Dominus mochte es überhaupt nicht, wenn er gestört wurde. So vergingen einige Stunden, die Sonne hatte bereits ihren höchsten Stand erreicht, und Maxentius erhob sich. Er streckte sich und lief einige Meter um sich die Beine zu vertreten. Er erwartete einen wichtigen Brief, der noch immer nicht eingetroffen war. Auch wenn man ihm äußerlich nichts anmerkte, dass warten war unerträglich.
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