Sie kamen wieder. Eigentlich viel früher als von den meisten erwartet. Aber Alle waren froh, dass die Legio fast unbeschadet wieder hier angekommen waren. Natürlich war ihnen das Gerede vorausgeeilt. Einige Händler hatten den Tross der Soldaten, die aufgrund ihrer Gefangenen nur langsam vorankamen überholt. So wusste man nun auch schon, dass es Gefangene gab. Das es in den Wäldern einen kleinen aber unbedeutenden Angriff gegeben hatte. Das das Dorf kapituliert hatte. Und dass der vermisste Centurio lebend gefunden wurde.
Die Gefangenen waren so wie man sie hergebracht hatte untergebracht worden. In den Gruppen in dies sie schon zum Marsch eingeteilt worden waren.
Nur Wulfgar und Idun waren jeweils einzeln eingesperrt. Bei Wulfgar wollte man keine Risiko eingehen und Idun war ja die persönliche Gefangene des Centurio. Also sperrte man sie nicht zu den anderen.
In der Armee wurde nichts auf die lange Bank geschoben so wurde auch der kurze Prozess für den nächsten Tag angesetzt. Die Gefangenen des Dorfes – die Männer in Ketten - hatte man schon auf den Platz gebracht. Sie wurden gut bewacht von den Soldaten, ja einige von denen waren sichtlich stolz auf ihre Beute. Natürlich war auch die Legio und die Ala angetreten. Schließlich sollte sich keiner das Spektakel heute entgehen lassen.
Wie ein Lauffeuer hatte es sich am Abend und am Morgen in der Stadt verbreitet, dass die Barbaren heute gerichtet werden, so war nun also bestimmt fast die ganze Stadt hier versammelt.
Nun wurde auch Wulfgar gebracht. Auch er trug Ketten an Händen und Füßen. Es machte sich Gemurmel breit. Jeder hier wollte einen Blick auf den Mann erhaschen, der es gewagt hatte Rom die Stirn zu bieten.
„Da seht ihn euch an. Da ist er.“
„Rück doch mal ein Stück ich seh ja gar nichts.“
„Was meint ihr warum er das getan hat? Jeder weiß doch, wie stark die Römer sind.“
„Eitelkeit? Unvernunft?“
„Wohl eher eine Mischung aus beiden.“
Keiner hier – auch wenn sie selbst den Barbaren angehörten hatten Mitleid mit dem Mann oder seiner Sippe. Ja ihnen ging es hier unter den Römern gut. Keiner konnte nachvollziehen warum sie es getan hatten und so empfand man das was kommen würde als gerechte Strafe.
Anders sah es jedoch bei einen Punk aus um den sich bisher nur Gerüchte rankten.
„Und dein Mann ist auch wohlbehalten zurück?“
„Ja es gab ja zum Glück nur wenig Verletzte und Tote.“
„Ja und heute werden diese Barbaren für ihre Taten bestraft.“
„Hab ihr das auch gehört? Es soll auch eine Seherin unter den Gefangenen sein.“
„Ja mein Mann hat derartiges berichtet und noch so einige Gerüchte die sich um die ranken.“
„Ach paperlapap. Ob nun Seherin oder nicht, die sollen die anständig bestrafen.“
„Naja es wird aber auch gesagt, dass sie einem Centurio das Leben gerettet haben soll.“
„Hat sie?“
„Weiß ich nicht, aber so sagt man.“
„Ich weiß nicht ob das gute ist – eine Seherin? Das könnte die Götter erzürnen.“
„Also wenn sie wirklich eine sein sollte...“
„Wenn sie ihm doch geholfen hat?“
„Also ich fühle mich unwohl dabei. Die die sich erhoben haben sollen ruhig hinrichten, die haben es nicht anders verdient. Aber eine Seherin? Die auch noch geholfen hat? Nein das wäre gar nicht gut.“
„Nein die Götter wären erzürnt.“
Langsam betraten nun also auch die Hauptakteure des heutigen Tages den Platz und es kehrte Ruhe ein. Man wollte schließlich hören was sie zu sagen hatten.