[Atrium] Die Ankunft einer Iunia

  • Maahes lächelte. Gäste, die keine Umstände machen wollten waren in der Tat selten. Das sprach eindeutig für die Iunia. Natürlich neben dem Umstand, dass sie noch hübscher war als Aesara. Dann nickte er seinem Dominus zu, nachdem dieser Vorschläge zum Speiseplan gemacht hatte. Fleisch und Käse würde sich schon auftreiben lassen, dessen war er sich sicher. Mit festem Blick entgegnete Maahes nun dem Nicken seines Dominus, dann war er mit dessen Cousine allein.
    “Wünschst du ein Zimmer, damit du noch einen Moment ruhen kannst?“ Sein Augenmerk lag nun voll und ganz auf Caerellia. “Ich würde dann sofort etwas zum Essen vorbereiten.“ Ein Cubiculum würde so oder so bereitet werden müssen. Vorsichtshalber winkte er schon einmal eine Sklavin heran, die gerade mit Tüchern beladen durch das Atrium huschte.

  • Oh doch, sie war ihm sehr dankbar. Seneca wandte sich dann an Maahes und wies ihn an, was er für die jungen Iunia vorbereiten sollte. Ihr Magen knurrte, als sie Fleisch und Käse hörte. Dann gab ihr Seneca zu wissen, dass er sich nun zurückziehen wollte. "Danke!" Sie bedankte sich wirklich oft bei ihm. Caerellia würde sich davor hüten ihn zu stören außer es wäre wirklich wichtig. Sie wollte ihn auf keinen Fall von der Arbeit abhalten. Nun war sie mit Maahes alleine. Er machte einen sympathischen Eindruck und sah auch wirklich sehr gut aus. Aber er war ein Sklave, es konnte ihr egal sein wie er aussah.


    "Oh ja, das würde ich sehr gerne! Aber so weit ich weiß habe ich bis eben gerade noch kein Zimmer zugeteilt bekommen, da mein Cousin nicht wusste, wann ich ankommen würde." Er würde das Essen zubereiten. Es war nicht gerade ein damenhafter Gedanken, aber Caerellia hoffte, dass er sich damit beeilen würde.

  • In Gedanken überschlug Maahes die Möglichkeiten der Unterbringung, aber im Grunde genommen gab es da nur eine Möglichkeit. Das Cubiculum grenzte an das Atrium an und lag neben dem Officium des Hausherren. Der Sklave nickte. “Wir werden sofort ein Zimmer bereiten,“ sagte er entgegenkommend und als die Sklavin vor ihn getreten war, sprach er diese an. “Sag Aesara Bescheid, dass ihr dieses Zimmer vorbereitet.“ Mit einem Fingerzeig deutete auf die entsprechende Eigangstür. “Frische Laken, Erfrischungen, eine Schale mit Wasser und einen Krug Wein.“ Dann fiel ihm noch etwas ein. “Und nur die schönsten Blumen aus dem Garten.“ Unter diesen Worten lächelte er Caerellia wieder entgegen. Ihm schwebten Hortensien und Wildrosen vor, wenn er sich die schöne Frau so betrachtete. Vielleicht Lavendel, der sie betören konnte, dann konnte sie blütenumkränzt ruhen. Beinahe hätte sich etwas Verträumtes in seine Blicke geschlichen, doch er riss sich sofort wieder zusammen, um nicht noch weiter in hanebüchene Schwäremereien abzugleiten. Wie konnte er nur! “Wenn du mir bitte folgen würdest,“ sagte die Sklavin nun scheu und machte eine einladende Handbewegung. Zumindest so gut es ihr mit den Tüchern in den Armen möglich war. “Ich werde mich sofort um das leibliche Wohl kümmern,“ erklärte Maahes. Die Sklavin wendete sich ab, schaute aber dann über ihre Schulter, um sich zu vergewissern, dass die Iunia auch folgen würde.

  • Caerellia schenkte Maahes ein zufriedenes Lächeln. Bald würde sie ihr Zimmer bekommen! Und das Essen! Und das langersehnte Bad! Alles was er sagte hörte sich wundervoll für sie an und in ihm steckte wahrlich ein Charmeur. Doch Caerellia hörte solchen Dinge gerne und senkte ein bisschen geniert den Kopf, als er sie so anlächelte. Gut das sie seine Gedankengänge nicht kannte, er hätte sie wohl damit in Verlegenheit gebracht.
    Die Sklavin, welche mit Tüchern beladen war, bat Caerellia ihr zu folgen. Mit langsamen Schritten ging sie ihr nach und drehte sich noch einmal kichernd zu Maahes um, der sich sofort um die Mahlzeit kümmern wollte.

  • Ihr Kichern perlte in seinen Ohren und zufrieden blickte er der jungen Domina hinterdrein, die sich nun anschickte, der Sklavin zu folgen. Maahes wendete sich nun ab und ging mit zügigen Schritten in die Culina, um zu schauen, welche Kostbarkeiten sie spontan zur Verfügung stellen konnte. Die Sklavin unterdessen war im Raum angekommen. Das Cubiculum war nicht allzu groß, aber dafür umso komfortabler eingerichtet. Ein breites Bett, dessen weiche Kissen lockten, eine Truhe mit hübschen Schnitzereien, ein ebensolcher Schrank, dazu ein verzierter Tisch mit einem Korbsessel. Auch Vorhänge und einen Wandteppich gab es zu bestaunen. Breitblättrige Pflanzen säumten das Fenster. “Bitte, Domina,“ sagte die Sklavin und machte eine kurze, aber einladende Armbewegung in das Zimmer hinein. “Wir werden sogleich alles zu deiner Zufirdenheit herrichten...“ Dann trat sie einige Schritte zurück und sah Caerellia entgegen, um sich zu vergewissen, dass sie eilends entschwinden durfte, um ihr Vorhaben in die Tat umzusetzen.


    Maahes unterdessen war in der Küche angelangt, in der sich auch Aesara aufhielt. Als sie ihn erblickte, lachte sie ihm kokett entgegen, kam auf ihn zu und schob ein wenig die Hüfte vor. “Ich wusste, dass du dich nicht lange von mir fernhalten kannst,“ sagte sie unter einem verlockenden Lächeln. “Du ziehst mich halt magisch an,“ gab Maahes zurück, während er nach einem schönen Teller aus roter Keramik auf den Tisch stellte. “Wir könnten mit dem weiter machen, mit dem wir aufgehört haben.“ Aesara kicherte. Er hob den Blick, schüttelte aber dann den Kopf. “Die junge Domina wünscht zu essen,“ sagte er und wandte sich dem Vorratsregal zu. “Junge Domina?“. Der Sklave nickte. “Gerade angekommen. Du und Clarissa solltet umgehend ihr Zimmer herrichten.“ Aesara zog ein weiters Mal an diesem Tag einen Schmollmund um kam ihr sehr nah. “Dann bleibt es bei heute… Nacht?“ Maahes atmete tief durch, drappierte kaltes Wildfleisch, köstlichen Schafskäse, ein wenig Obst, Gemüse und Brot mit Öl auf dem Geschirr. “Verlocke mich nicht!“, grinste er dann, neigte sich aber wieder zu Aesara hinunter, die ihm nun mit der Hand über den Rücken streichelte. “Tue ich das?“ Der Sklave atmete tief durch und tat nun das, wobei ihn der Dominus vorhin unterbrochen hatte. Ein langer, beinahe leidenschaftlicher Kuss folgte. Doch er musste sich einfach wieder lösen. Die Iunia wartete. Mit dem Teller in der Hand machte er sich auf den Weg zurück in ihr neu bezogenes Cubiculum.

  • Der jungen Iunia gefiel sehr was sie sah, als sie das Cubiculum erreichten. Langsam ging sie in den Raum und sah sich zufrieden um. Es war klein, aber dafür sehr gemütlich eingerichtet. "Ja, tu das!", gab sie der Sklavin zu wissen, ohne sie dabei anzusehen, so sehr gefiel ihr das Zimmer. Dann verließ die Sklavin sie wieder. Caerellia betrachtete die hübsche Truhe und mit ihrer Hand fuhr sie über die schönen Schnitzereien. Bist jetzt gefiel es ihr außerordentlich gut bei ihrem Cousin. Seneca war lieb zu ihr. Die kleine Silana war einfach süß und der Sklave war ansehnlich. Caerellia seufzte erleichtert und wandte sich dann den Pflanzen am Fenster zu. Sie sah hinaus betrachtete aber nicht die Aussicht, sondern dachte an ihre Mutter und an Zuhause. Sie würde das erste Mal eine Nacht in einen fremden Haus verbringen. Es war ein sonderbares Gefühl.
    Dann wurde sie aber von Maahes aus den Gedanken gerissen, der ihr Essen dabei hatte. Sie drehte sich um und konnte es gar nicht erwarten von den Köstlichkeiten zu essen.

  • Von der jungen Domina geradezu unbemerkt ging Clarissa aus dem Zimmer. Ihre kleinen Füße huschten über den Boden und sie eilte sich, um Aesara aufzuspüren. In ihren Gedanken stand schon das Problem, frische Laken zu finden. Aesara jedoch war Maahes gefolgt, der sich bereits auf dem Weg befand. Als sie sich in der Nähe des Atrium trafen, winkte Maahes sie davon und schritt weiter voran, hin zum Cubiculum. Als er eintrat lächelte er wieder. Die junge Domina hatte am Fenster gestanden und schien in Gedanken versunken zu sein. Als er eintrat, drehte sie sich jedoch zu ihm um. Langsam ging er auf den Tisch zu und setzte den Teller schließlich dort vorsichtig ab. “Wir hatten noch etwas Wild. Ich hoffe, es trifft deinen Geschmack, Domina,“ sagte er und trat dann einen Schritt zurück. Die Sklavinnen würden auch noch Wein und Wasser bringen, sodass das Mahl leichter die Kehle hinunter gehen würde. Sicherlich hatte sie auch Durst. Aufmerksam betrachtete er die junge Iunia. Vielleicht war es nicht schicklich, doch sie war wirklich ansehnlicher als Aesara. Ihre Gesichtszüge waren feiner geschnitten und sie hatte wunderbar volle Lippen. Das würde auch Aesara auffallen, die sich sehr viel aus Äußerlichkeiten machten. Wahrscheinlich würde sie sich auch wieder hinter dem Rücken des Herren und der Herrinnen das Maul zerreißen. Aber das blieb abzuwarten. “Verzeih den Umstand, dass wir das Zimmer bereiten, während du isst…,“ fiel ihm dann ein. “Aber wenn es dein Wunsch ist, dann kann ich dich in den Garten führen. Er ist wunderschön.“

  • Am Liebsten wäre sie Maahes entgegen gelaufen. Nicht wegen ihm, sondern wegen dem Mahl. Aber das gehörte sich natürlich nicht. Maahes stellte die Mahlzeit am Tisch ab und Caerellia ging auf diesen zu und betrachtete das Essen. Maahes sprach explizit noch das Wild an, aber alles auf dem Teller sah köstlich aus. Sie nahm im Korbstuhl platz und griff nach einem Stück Wild. Sie probiere davon und es schmeckte herzlich. Die junge Iunia hatte das Stück noch nicht verzehrt schon nahm sie sich mit der anderen Hand etwas vom Schafskäse. Eigentlich sollte sie langsamer essen, das gehörte sich wirklich nicht, aber der Hunger war stärker. So bemerkte sie auch nicht wie Maahes sie anstarrte. Sie hatte ganz vergessen, dass er hier war. Erst als er sie ansprach sah sie wieder zu ihm hoch. Was dachte er jetzt nur von ihr? Sie schluckte ein Stück Wild hinunter bevor sie ihm antwortete.
    "Es stört mich nicht. Das Wild ist wunderbar und der Schafskäse schmeckt einfach nur köstlich. Wir können uns nachher den Garten ansehen." Sie war wirklich ausgehungert. Da war es ihr egal, ob man das Bett machte oder ihre Sache hineinbringen ließ.

  • Die junge Dame musste von ihrer Anreise schier ausgehungert sein wie ein Löwe, den man für die Spiele vorbereitete. Beinahe hätte er gegrinst, doch er unterdrückte diesen Impuls. Hauptsache, das Mahl fand Anklang. “Wie du es wünschst, Domina,“ brachte er dann hervor als sie meinte, sich den Garten später ansehen zu wollen. Unschlüssig darüber, ob er einfach an Ort und Stelle stehen bleiben sollte, oder ab aus dem Raum gehen sollte, runzelte er flüchtig die Stirn. Doch die Entscheidung wurde ihm abgenommen, als Clarissa und Aesara eintraten. Mit Laken und mit einem Krug Wasser und einem Krug Wein bewaffnet. Er deutete auf den Tisch, wo die Krüge abgestellt wurden. Auch ein Becher fand seinen Weg dorthin. Dann begannen die beiden Sklavinnen mit der Arbeit und Maahes ging ihnen zur Hand. Das Bett wurde gerichtet und nachdem dies vollbracht war, schlüpften die Sklavinnen wieder hinaus, um Obst und Blumen zu beschaffen. “Ich werde nach dem Bad sehen,“ erklärte er dann, “und ich werde eine der Sklavinnen anweisen, dir zur Hand zu gehen.“ Aufmerksam betrachtete er die Iunia nun, um in Erfahrung zu bringen, ob dies in ihrem Sinne war.

  • Nachdem Maahes ihr geantwortet hatte, widmete sich Caerellia wieder ihrem Mahl zu. Sie hatte vergessen ihm eine Aufgabe zu geben. Auch ließ sie sich nicht von Clarissa und Aesara stören, die das Cubiculum wieder betraten. Sie brachten Wein und Wasser. Als alles abgestellt war begangen sie das Zimmer herzurichten. Als dies geschehen war, sprach Maahes sie wegen dem Bad an und Caerellia nahm noch einen Schluck Wein ehe sie antwortete. "Danke Maahes! Und später zeigst du mir den Garten!", erinnerte sie ihn charmant. Eigentlich hätte sie sich nicht bei ihm für das Essen bedanken brauchen, aber sie hatte ihren Hunger und ihren Durst gestillt und fühlte sich gut. Genau das wollte sie auch dem Sklaven vermitteln.
    Nun würde ein entspannendes und erholsames Bad folgen, um daraufhin mit Maahes durch den Garten zu schlendern.

  • Dass sie sich bei ihm bedankte war ihm keineswegs entgangen. Dabei war es gar nicht nötig, aber dennoch hörte er es sehr gerne. Zeugte es doch davon, dass Bemühungen honoriert wurden. Auf ihre Worte hin nickte er. “Natürlich, Domina!“ Dann zog er sich zurück, um nach den Fortschritten im Balneum zu schauen. Alles schien vorbereitet und somit konnte er Clarissa Bescheid geben, dass sie der Iunia zur Hand ging. Aesara zu beauftragen wäre nicht sonderlich erquicklich gewesen, da sie niemals über die Dinge schwieg, die sie gehört oder gesehen hatte.
    Dann hieß es warten. Immerhin hatte er den klaren Auftrag, sich der Caerellia zu widmen. Da sein Dominus nun auch reichlich beschäfitgt war, hielt sich Maahes im Atrium auf. Und er wartete. Zunächst geduldig, dann mit weniger Ausdauer. Minuten wollten sich zu Stunden dehnen und er lehnte sich in entspannter Haltung gegen die Wand und versank in Gedanken. Frauen. Sie brauchten einfach ewig im Bad!
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