Curio legte an diesem frischen späten Nachmittag grade seine Tochter in ihre Wiege, als das Haus plötzlich in rege Aufregung geriet. Curio blickte kurz aus der Zimmertür und sah, wie Acanthos etwas hastig über den kleinen und engen Korridor hinaus ins Atrium lief. Aus dem ganzen Haus hörte er Türen fliegen, leise Stimme aus dem Atrium, aber Acanthos oder Gwyn oder Liam oder irgendwer anderes würde ihm schon melden, wenn es irgendwas Dringendes geben sollte. Curio vertraute dem Makedonen so sehr, dass er wusste, dass Acanthos Probleme einzuschätzen wusste und ihn nicht mit Dingen belästigte, die der Sklave auch alleine lösen konnte. Also konnte der frischernannte Pontifex mal ein bisschen Zeit mit seiner Tochter verbringen, deren Augen schon ganz klein waren, sich aber selbst immer wieder wachhielt. Langsam zog er einen der Korbstühle an die Wiege heran, setzte sich und streichelte der Kleinen sanft über die warme Wange des Mädchen und mit jedem Zug wurden ihre Augen kleiner, ihr Atem regelmäßiger und schließ merkte Curio, wie sie sich in ihre Träume verabschiedete.
Der Helvetier blieb noch einige Momente sitzen und betrachtete seine Tochter lächelnd. Natürlich war sie bezaubernd und auch wenn klare Gesichtsformen noch nicht zu sehen waren, meinte er die Augenpartie ihrer Mutter bei ihr wiederzuerkennen. Noch bevor er sich schließlich vom Stuhl erhob, hörte er auch schon Schritte, die auf das Schlafzimmer zugingen. Curio stand auf, blickte nochmal zu dem schlafenden Kind hinab und ließ seinen Blick dann zur Tür wandern.