[Cubiculum/Hortus] Pontifex und Seherin - Die Zukunft eines Paares

  • Curio nickte. Bis zu einer möglichen Kandidatur konnte ohnehin noch so viel passieren, das abseits der Tätigkeit Silvanas lag, sodass er es reichte, sich zum jetzigen Zeitpunkt nur einen groben Überblick darüber zu verschaffen, welche Probleme damit noch verbunden sein würden. Zudem war es mittlerweile mehr als offensichtlich, dass seine Frau nun erstmal Ruhe brauchte und sich nach ihrer Reise nicht noch einer Diskussion stellen konnte, in der sie alle möglichen und unmöglichen Szenarien beleuchten würden. Dafür hatten sie noch Zeit.


    Die Kinder werden sich freuen... und... ich freue mich auch.


    antwortete er zurückhaltend auf ihren Vorschlag, dass die Familie die Nacht gemeinsam verbringen sollte. Doch auch dass sie zumindest für den Moment einen Waffenstillstand ausgerufen hatten, hieß noch nicht, dass sie alle Probleme hinter sich gelassen hatten. Es gab noch viel zu klären und sie würden nicht daran vorbeikommen, dies auch zu tun.


    Ja, wir sehen uns beim Abendessen. Ich muss noch ein paar Unterlagen durcharbeiten, dan komme ich dazu, wenn du fertig bist.


    fuhr er schließlich mit einem leichten Lächeln nach.

  • Ja auch die junge Frau war froh, dass die unumgängliche Diskussion auf später vertagt wurde. Das sie jetzt einfach das sein konnten, was sie in letzter Zeit viel zu selten waren – Eine Familie. Runa nickte ihrem Mann also zu und ging in Richtung des Bades. Nicht ohne jedoch vorher ihren Sohn zu begrüßen, der sich natürlich freute die Mutter zu sehen. Und Leif war mehr als begeistert, als Runa ihn einlud dich mit ihr gemeinsam das Bad zu nehmen. So verging eine ganze Zeit aus der der man aus dem Balneum immer wieder ein fröhliches Quietschen des Kleinen hören konnte. Ja die Beiden lieferten sich wohl eine ordentliche Wasserschlacht. So erfrischt und mit einem leichten rosaroten Schimmer auf den Wangen betraten dann also beide den Raum und nahmen zum Abendessen Platz. Auch ihre kleine Tochter hatte sie dazu geholt. Die saß nun auf Runas Schoss, spielte mit deren geflochtenen Haaren. So warten nun alle drei auf den Mann und Vater.

  • Es dauerte nur kurze Zeit bis Curio seiner Familie ins Triclinium folgte, wo der große Holztisch bereits für das Abendessen vorbereitet war. Als er den Raum durch die dicken und schweren Vorhänge betrat, die ihn in den kühlen Monaten von der Kälte im Atrium abrschirmten, hielt er einen Augenblick inne und betrachtete seine kleine Familie. Der kleine quirlige Cornutus, der jetzt grade ein paar Momente ruhig neben seiner Mutter saß, die sich grade wohl kräftig mit ihm ausgetobt hatte, seine Tochter auf dem Schoß seiner Frau, etwas befremdet, aber dennoch schüchtern mit den geflochtenen Haaren ihrer Mutter spielend und schließlich Runa. Ihre tiefblauen Augen strahlten ihre Kinder an. Sie hatte sich zweifellos verändert, ob zum Guten oder zum Schlechten, das würde die Zeit zeigen müssen, doch letztlich waren da immer noch Momente, bei denen deutlich wurde, dass sie nicht zur Gänze eine unantastbare germanische Seherin war, sondern sie letztlich immer noch die Frau war, die er liebte. Und dennoch hatte ihr Vertrauensverhältnis in den letzten Monaten gelitten, nicht nur durch ihre Alleingänge, sondern auch durch seine längere Abwesenheit. Sie würden wohl daran arbeiten müssen.


    Langsam ging Curio an den Tisch, drückte zuerst seinem Sohn und dann seiner Tochter Küsse auf ihre Stirn und setzte sich dann neben seine Frau.


    Magst du darüber reden, was du in Gernanien gemacht hast?


    fragte er, nahm sich etwas Fleisch und Gemüse auf seinen Teller und blickte sie interessiert an.


    Cornutus und Camilla möchten sicher auch ein paar Geschichten hören, nicht wahr?

  • Runa blickte auf und lächelte ihren Mann an. Sie überlegte einen Moment. Sie hätte wohl gern abgelehnt, aber der neugierige Blick ihres Sohnes und sein fröhliches Nicken verbunden mit einem „Oh ja, Mama.“ Hielt sie davon ab. „Nun. Ich habe mit wichtigen Männer der Chatten gesprochen. Ich war ein paar Tage vor den Soldaten da und habe mich mit ihnen allein getroffen. Wir haben lange geredet. Erst wollte sie den römischen Abgesandten nicht sehen. Ich erklärte ihnen, das es nötig ist. Es war schwierig. Aber schlussendlich gingen sie auf meinen Vorschlag ein.“ Dies war stark vereinfacht dargestellt. Aber Curio würde sich wohl denken können, dass dies bei weitem kein Spaziergang gewesen war. „Dann gab es eine großer Versammlung, man nenn das Thing. Dort kamen dann alle zusammen. Es wurde viel geredet. Aber schließlich haben sich alle auf einen Frieden geeinigt.“ Das wohl auch dies nicht so einfach war wie es nun in der Erzählung für ihren Sohn klang war wohl zumindest den erwachsenen in diesem Raum klar. „Ich habe auf diesem Thing die Götter dazu gerufen und auf die Einhaltung des Thingfriedens geachtet. Am Ende hat man den Vertrag gemeinsam gefeiert.“ Ja es war eine kindgerechte Erklärung des Ganzen. Der müde Blick, den sie ihrem Mann dabei zuwarf ließ ihn wohl erkennen, das die Tagen sehr anstrengen für seine Frau, die ja nur ein paar tage vor der Reise ein Kind zur Welt gebracht hatte. Runa hatte ja auch mehr als deutlich an Gewicht verloren was man wohl jetzt, da sie ein einfaches Baumwollkleid trug deutlich sehen konnte. Man sah ihr nichtmal an, dass sie vor kurzem noch schwanger war.

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