Als Aedil war Sextus natürlich nicht nur in der Basilica anzutreffen. Genau genommen war er dort nur zu ausgesuchten Zeiten anzutreffen, einen Teil des Tages ging er anderen Verpflichtungen nach, und schließlich und endlich gab es einen Teil des Tages, zu dem er zuhause war und tatsächlich hier Besuch empfing. Heute war so ein Tag und dieser Augenblick auch so eine Zeit. Sextus hatte also mehr oder weniger seine morgendliche Salutatio zu einer vormittäglichen Sprechstunde erweitert und saß noch immer im Tablinum. Anlässlich der Saturnalien nicht in Toga, sondern einfach gekleidet. Dennoch gingen seine Sklaven selbstverständlich ihren Pflichten nach, wenngleich der Maiordomus sie etwas großzügiger eingeteilt und so jedem Sklaven am einen oder anderen Tag sehr viel Freizeit beschert hatte.
Der Strom schien gerade wieder vorüber zu sein, als der Ianitor doch noch einen jungen Mann anschleppte und als Valerius Flaccus vorstellte.
“Io Saturnalia, Valerius. Was kann ich für dich tun?“ fragte Sextus freundlich. Mittlerweile war er zwar etwas erschöpft von dem ewigen Blabla der verschiedenen Personen, allerdings wurde man nicht Senator, wenn man nicht gewohnt war, zermürbend lange Reden mit anzuhören – insbesondere, wenn Gegenredner durch Dauerreden versuchten, eine Abstimmung zu verhindern und einfach solange weiter faselten, bis es gewitterte, so dass die Senatssitzung abgebrochen werden musste.