[Trainingsrennen] der Factio Praesina

  • „ Oder er hatte heute einen sehr guten Tag.“ meinte Titus zu Marsyas Fahrleistung. Die kommenden Trainingsrennen gaben garantiert mehr Aufschluss wohin es ging. Titus freute, dass sein Vorschlag anklang beim Senator fand und dass die Aurata mit ihnen gemeinsam ein Rennen abhalten wollte. „ Dein Sohn? Das ist ja sehr praktisch.“ Titus notierte das 4 gegen 4 ohne Marsyas.


    „ Das Trainingsrennen findet demnach bei der Aurata statt.“ Die Gespanne wurden dementsprechend vorbereitet. Da hatten die Leute aus den Ställen Routine drin. „ Dann stehen für das Rennen, Braecus, Rianorix, Tisander und Syennesis fest.“


    Der Arzt musste sich die Pferde vorher nochmal ansehen. " Ich hoffe die klärenden Worte erübrigen sich nach dem Rennen gegen die Aurata." Ansonsten war Titus bereit Tacheles zu reden.

  • Die Hitze hielt Rom im Griff, der Boden dürstete nach Wasser und wenn ein Huf die Rennbahn traf, stoben Wolken aus Staub nach oben und hielten sich hartnäckig. Trotz allem musste das Training weitergehen, wenn auch unter angepassten Bedingungen. Wasser stand für Fahrer und Pferde bereit. Letztere wurden nicht nur getränkt, sondern nach den Rennen abgespritzt. Diese Vorgehensweise hatte sich bewährt, obwohl Menecrates anfangs glaubte, die erhitzten Tiere könnten sich eine Erkältung zuziehen. Man hielt natürlich vorwiegend auf die Beine und erst nachdem sich der Herzschlag normalisierte auf Teile des Rumpfes.
    Um den Pferden entgegenzukommen, wurden die Trainingsrennen in den frühen Morgenstunden abgehalten. Tagsüber durften die Pferde grasen, bevor sie gegen Abend noch eine Trainingseinheit erfuhren.


    Kurz nach der Morgendämmerung traf sich Menecrates mit den Verantwortlichen auf dem Renngelände. Nach geraumer Zeit wollte er wieder an einem der Rennen persönlich teilhaben. Das Starterfeld bestand neben Praesinafahrern aus Factiolosen und einem Talent aus der Aurata. An der Startlinie standen aufgereiht: die Gespanne von Strabax, Tamos, Marsyas, Hermippus, Rianorix, Braecus, Syennesis und Tisander. Strabax und Tisander erwischten die ungünstigen Startpositionen.
    Auf sein Zeichen hin zogen die einen an, andere Rösser stiegen und einzelne preschten in optimalem Start los. Tisander brachte seine schlechte Startposition den erwarteten Nachteil. Er reihte sich am Ende des Feldes ein, als die parallel verlaufenden Bahnen wegfielen und konnte sich bis zum Ende der ersten Runde nicht mehr verbessern. Schlechter traf es nur noch den Neuling Tamos, dem seine geringe Erfahrung nicht dazu verhalf, einen Vorteil aus seiner um Nuancen besseren Startposition zu ziehen. An der Spitze des Feldes kämpfte Hermippus mit den etablierten Fahrern der Praesina und hielt sich dabei nicht schlecht, wenn man bedachte, dass es sich bei ihm auch noch um einen Fast-Neuling handelte.


    Die Reihenfolge zum Ende der ersten Runde:
    1) Braecus
    2) Syennesis
    3) Hermippus
    4) Rianorix)
    5) Strabax
    6) Marsyas
    7) Tisander
    8 ) Tamos

  • Menecrates sah sich während ruhigerer Phasen des Rennens um, ob nicht doch ein Funktionär oder Mitglied der Factio dem Trainingsrennen beiwohnen würde. Bislang trieben sich aber nur Trainer, Pferdepfleger und Ersatzfahrer am Rand der Rennbahn herum. Der Claudier diktierte daher seinem Sekretär nennenswerte Gedanken, die ihm während des Rennverlauf durch den Kopf gingen. In Runde zwei stürzte nämlich der factionlose Strabax ab. Ein Pferd seines Gespanns verstolperte und durch den Geschwindigkeitsabbruch wäre ihm Rianorix fast hinten draufgefahren. Der musste seine Pferde zügeln, was Syennesis und Hermippus zu nutzen wussten. Sie umfuhren die fast kollidierten Wagen und setzten sich hinter Braecus an die Spitze des Feldes. Tisander und Marsyas tauschten zwischendurch die Plätze, aber abgesehen davon richtete sich die Aufmerksamkeit auf die Turbulenzen vorn.


    Die Reihenfolge nach Runde 2:
    1) Braecus
    2) Syennesis
    3) Hermippus
    4) Rianorix
    5) Strabax
    6) Marsyas
    7) Tisander
    8 ) Tamos

  • Irgendwann, wenn die Fahrer der Praesina ihren Rückstand auf die anderen Factiones aufgeholt hatten, wollte Menecrates auch Freundschaftsrennen mit anderen Rennställen in Angriff nehmen. Weit lag das Ziel nicht mehr entfernt, er hatte bereits viel erreicht. Eigentlich hätte er schon jetzt zufrieden sein können, aber wenn man sich zurücklehnte, rächte sich das oft. Also stand er wieder am Rennbahnrand, heute sogar allein neben all den Helfern und beobachtete die Fahrer und das Verhalten der Pferde. Es nützte nichts, wenn er Berichte nur von Hilfskräften erhielt. Er wollte Sachkundigenverstand.


    Heute begeisterte ihn Syennesis. Das Auf und Ab dieses Fahrers verursachte häufig Kopfzerbrechen, aber er lief sich immer besser ein. Aktuell kämpfte er sogar mit Braecus um Platz eins. Ein zweites Paar, bestehend aus Roanorix und Hermippus, kämpfte um Platz drei. Der Neuzugang aus der Aurata komplettierte heute das Feld. Als gänzlich unbekannte Größe startete Tamos in das Rennen. Er hielt sich bisher am Ende auf, aber in Runde drei versuchte er, seine Position zu verbessern. Am Ende lagen Marsyas und Tisander - ein wenig überraschend, wie Menecrates fand.
    Strabax hingegen fuhr das gewohnt verlässliche Rennen, ohne dabei für größere positive oder negative Überraschungen zu sorgen.


    Die Reihenfolge nach Runde drei:
    1) Syennesis
    2) Braecus
    3) Rianorix
    4) Hermippus
    5) Strabax
    6) Tamos
    7) Marsyas
    8 ) Tisander

  • Gerade hatte er sich noch über Syennesis gefreut, da brach dieser ein. Wäre Syennesis ein routinierter Fahrer, könnte Menecrates noch an Taktik glauben. So aber vermutete er die übliche Unstetigkeit, ein Überschätzen der eigenen Fähigkeiten oder schlechtes Einteilen der Kräfte seiner Pferde.
    Vom Straucheln des bislang Führenden profitierte vor allem Rianorix, der am überraschten Braecus vorbeizog. Es schien auch, als wäre Braecus durch Syennesis' Rückfall in Mittleidenschaft gezogen worden, aber er hielt den zweiten Platz. Wahrscheinlich starrte Hermippus auf das Geschehen vor ihm und vergaß dabei, sich auf die eigene Position zu konzentrieren. So kam es, dass auch er zurückfiel und Strabax rückte vor. Auch Marsyas und Tisander vollführten einen Platztausch.
    Mit diesem Wechsel auf vielen Plätzen - mit Ausnahme des zweiten und sechsten - ging es in Runde fünf.


    Die Reihenfolge nach Runde vier:
    1) Rianorix
    2) Braecus
    3) Syennesis
    4) Strabax
    5) Hermippus
    6) Tamos
    7) Tisander
    8 ) Marsyas


    Zumindest einige der Pechvögel wollten ihren Schnitzer wettmachen. Syennesis zum Beispiel holte mächtig auf. Der Einbruch konnte also nicht an einer Überschätzung gelegen haben, sondern eher an einem massiven Verstolpern seiner Pferde, die noch genug Reserven besaßen. Auch Hermippus griff an und eroberte den verloren gegangenen Platz zurück. Dafür brach Tamos ein. Er konnte Tisanders Angriff nichts entgegensetzen.
    Nur Marsyas dümpelte - wie so oft - dauerhaft am Ende des Feldes herum.


    Die Reihenfolge nach Runde fünf:
    1) Syennesis
    2) Braecus
    3) Rianorix
    4) Hermippus
    5) Strabax
    6) Tisander
    7) Tamos
    8 ) Marsyas

  • Das Rennen ging in die entscheidende Phase. Wer in der sechsten Runde patzte, konnte zumeist nicht mehr aufholen und wer sich einen guten Spurtplatz erkämpfte, sicherte sich berechtigte Chancen auf vordere Plätze. Auch bei Menecrates stieg die Anspannung in dieser vorletzten Runde.
    Er stellte sich vorrangig die Frage, ob Syennesis seine überraschende Führung verteidigen konnte. Momentan sah es ganz danach aus, denn der Zweitplatzierte Braecus setzte nicht nach, sondern zügelte gar ein wenig den Verfolgungswillen. Rianorix, der dritte, hielt ebenfalls seinen Platz, also richtete Menecrates seine Aufmerksamkeit auf die hinteren Plätze. Hier kam durch Strabax Bewegung ins Feld. Er griff Hermippus an und schaffte es schließlich, an ihn vorbeizuziehen. Tamos und Tisander wechselten mal wieder die Plätze und es blieb offen, wer vor dem anderen in der Endrunde die Nase vorn hatte.


    Die Reihenfolge nach Runde sechs:
    1) Syennesis
    2) Braecus
    3) Rianorix
    4) Strabax
    5) Hermippus
    6) Tamos
    7) Tisander
    8 ) Marsyas


    Die spannenden Wendungen blieben in der Endrunde aus. Jeden Augenblick hoffte Menecrates, dass irgendein Spurt eingelegt wurde, aber er sah sich getäuscht. Die einzige Veränderung geschah am Feldende, als der über viele Rennen überraschend gute Nachwuchsfahrer Tisander das vorgelegte Tempo nicht mehr halten konnte und kurz vor der Ziellinie noch von Marsyas abgefangen wurde.


    Die Reihenfolge nach Runde sieben:
    1) Syennesis
    2) Braecus
    3) Rianorix
    4) Strabax
    5) Hermippus
    6) Tamos
    7) Marsyas
    8 ) Tisander


Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!