Lange musste der Neuankömmling nicht warten, da erschien Luna auch schon im Atrium. Natürlich war sie informiert, dass es sich bei dem Besucher um ein Mitglied der Familie handelte, entsprechend begrüßte sie ihn auch.
"Salve Dominus und willkommen im Haus deiner Familie. Wie du schon gehört hast, ist mein Dominus leider nicht anwesend. Aber nach seinem Tagwerk, wird er sicher hier erscheinen." Sagte sie zunächst und stellte damit auch klar, dass Verus gegen Abend in der Villa eintreffen würde. "Wirst du länger in Rom verweilen? Sollen wir ein Zimmer für dich herrichten lassen?" Dies galt es zunächst zu klären, damit die Sklaven ausreichend Zeit hatten alles entsprechend vorzubereiten. Für Luna war es selbstverständlich, dass ein Familienmitglied in der Villa bleiben würde, solange es in Rom weilte.
"Um dir die Wartezeit zu verkürzen, würde ich dir gern ein Bad, etwas zu Essen und einen Wein anbieten. Oder möchtest du dich lieber zunächst von der Reise erholen und etwas ausruhen?" Fragte Luna nach. Natürlich war ein Bad und ein Mahl liegend auf einer Kliene durchaus auch entspannend, aber vielleicht wollte der Gast lieber erst ankommen und sich etwas schlafen legen. So sah die Sklavin den Tiberius nun also fragend an und wartete welche Wünsche er vorbringen würde.
Atrium| Ankunft Faustus Tiberius Globolus
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Globolus antwortete zufrieden " Nun nach meinem langen Weg hierher, wird mir ein Bad, eine frische Mahlzeit und ein leckerer Wein sicherlich gut tun. " Er ist den ganzen Weg hierher geritten und fühlte sich dem entsprechend ausgelaugt und schmutzig. Zufrieden war er weil er es endlich geschafft hatte die Villa Tiberia zu finden und eintreten durfte. Er war nicht lange hier, aber fühlte sich geborgen in dem Anwesen Tiberia. Das er von Sklaven umgeben war, war er nicht gewohnt. Globlolus selbst hat keine Sklaven, aber er fand es gut, das man ihm seine Wünsche von den Lippen abliest. Er könnte sich daran gewöhnen. Auch fand Globolus, dass ein eigenes Zimmer keine schlechte Idee war, so sprach er zu Luna " Ja, richtet mir auch ein Zimmer her. Gebt mir auch noch neue Kleider, meine jetzigen sind nicht mehr schön " Globolus denkt " Luna scheint gut erzogen zu sein, sie weiß wie man mit "besseren Bürgern" umgeht. Jetzt ist fast alles perfekt, ich könnte mich an so etwas gewöhnen, jetzt warte ich nur noch auf meinen lieben Cousin ".
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Gut das Luna keine Gedanken lesen konnte, den sonst würde sie den Mann aufklären, dass sie niemd erziehen musste. Sie wusste halt wie man einen gast behandelt. Und immerhin war er das Gast in ihrem Haus. Ja sie sah das Haus als das ihre an. Schließlich war sie es, die die Pläne gemacht hatte, die sich mit Architekten beraten hatte um aus der zerstörten Villa wieder ein Heim zu machen. Jeder Raum hier im Haus trug ihre Handschrift. Jedes Möbelstück hatte sie selbst ausgesucht. Und wenn Verus nicht im Haus war, hörte alles auf ihr Kommando. Aber ja sie war auch eine Sklavin, zumindest auf dem Papier und so benahm sie sich auch entsprechnd.
„Natürlich Dominus, wie du wünscht.“ Schnell wurden zwei Sklaven herabgerufen, die ein Bad vorbereiten sollten, Es wurde der Küche beschied gegeben, dass sie ein kleines Mahl richten sollten. Einzig die gewünschten neuen Sachen stellten ein Problem dar. „Nun in deiner Größe habe ich derzeit nur einfache Tuniken da, wenn das für den Anfang genügt? Morgen können wir einen Schneider einbestellen, der Maß nimmt um dir neue Kleidung zu fertigen.
Es dauerte nicht lange, bis ein Sklave unauffällig in der Tür erschien und Luna ein Zeichen gab. „Dein Bad ist hergerichtet, wenn du mir bitte folgen würdest.“ Sagte sie und ging vor ins Balneum.Sim-Off: Ich mach das hier in dem gleichen Thread, da müssen wir nicht hin und herspringen
Luna ging voraus durch den angrenzenden Flur, den Säulengang, von welchem aus man einen schönen Blick in den Garten hatte ins Balneum.
Sie öffnete die kleine Holztür und trat ein. Wie sie es angeordnet hatte war alles bereit. Im Becken war warmes Wasser versetzt mit einem dezenten Rosenduft. Seifen, Öle und Leinentücher zum abtrocknen lagen bereit. Luna drehte sich um um den Mann beim Ablegen der Kleider zur Hand zu gehen.
Das der Tiberer normalerweise keine Sklaven hatte wusste sie ja nicht. Hier war es auf jeden Fall üblich, dass sie die meisten der Familie helfen ließen beim ausziehen. Dennoch sagte sie bevor sie Hand an die Kleidung des Mannes legte. „Ich werde dir zur Hand gehen Dominus.“ -
Nach dem Luna Globolus die Kleider ablegte, ging Globolus in sein Bad.
Er saß sich hin, lehnte sich zurück, schloss seine Augen und genießt das warme duftende Wasser. "Schmeiß meine alten Kleider weg, eine Tunika genügt erstmal, zumindest bis morgen " sagte Globolus. Globolus war sich seines Standes durchaus bewusst, aber bei Leuten die er mochte hielt er sich zurück. Er redete mit Luna stehts freundlich. Schließlich scheint sie hier alles zu managen, wenn Verus nicht hier war. Nach einiger Zeit öffnete er wieder seine Augen "Ich würde gern unterhalten werden." merkte er an "Luna, würdest du mich ein bisschen durch die Villa führen nachdem ich mit meinem Bad fertig bin ?" wartend auf eine Antwort machte sich Globolus Gedanken über sein Leben hier in Rom.
Wann kommt Verus? was wird er als nächstes machen? Morgen haben die Flavia eine Vermählungsfeier? Wird er dort hin gehen? Wird er bald ein Amt bekleiden?... Fragen über Fragen schwirren dem jungen Tiberia im Kopf rum.
Globolus musste erst einmal Fuß in der großen Stadt Rom fassen. -
Luna gab einem Sklaven einen Wink, der die Sachen natürlich nicht entsorgen würde. Man würde sie waschen, wenn nötig flicken und wiederaufbereiten. Für den Tiberier mochten sie alt und schäbig sein, aber für Sklaven waren sie immer noch gut erhalten und sie waren einfach zu schade um sie zu entsorgen.
Schließlich musste Luna auch etwas die Haushaltskasse im Augen behalten. Denn der Wiederaufbau und die Einrichtung der Villa fraß so einiges an Geldressourcen auf.
Nachdem der Mann es sich nun im Wasser bequem gemacht hatte griff Luna sich einen Schwamm und eine Bürste und begann mit geübten routinierten den Körper des Mannes vom Schmutz der Reise zu befreien. Eine Schale mit Trauen und Wein hatte man inzwischen auch gebracht und so wurde der Mann nun von einer weiteren Sklavin mit den Trauben gefüttert und ihm wurde der Wein gereicht. Luna hochte auf, als er bat unterhalten zu werden, sie zog gar eine Augenbraue nach oben. Als er aber erklärte, dass er durch die Villa geführt werden wollt, erschien wieder das für sie so typische sanfte aber unnahbare Lächeln auf ihren Lippen. „Natürlich Dominus. Das Bad wird aber noch eine Weile in Anspruch nehmen, wir müssen deinen Körper noch abschaben und im Anschluss einölen. Dann zeige ich dir natürlich gern die Villa. Nach dem Rundgang möchtest du dann aber bestimmt essen? Wäre es dir recht das Mahl im Triclinium einnehmen oder soll ich das Essen auf dein Zimmer bringen lassen?“ -
Globolus bermerkte Lunas Reaktion als er bat unterhalten zu werden. Allerdings konnte er es nicht richtig einorden, Hat Globolus sich seltsam ausgedrückt?
War es Angst die Luna durch den Kopf ging? Was dachte Luna? Vielleicht würde Globolus es besser erkennen, wenn er mehr Lebenserfahrung hätte. Er dachte nicht mehr länger über ihre Reaktion nach. Globolus fühlte sich schon besser, viel sauberer und reiner. Globolus sah das Luna eine Antwort erwartete, " Nach dem Rundgang würde ich gern im Triclinium mit dir zusammen speisen, wenn du Hunger hast ". Einige Zeit später, nachdem sein Körper nun abgescharbt war, trat er aus dem Bad und wurde von einer Sklavin abgetrocknet und eingeölt.
Man reichte ihm eine normale Tunika und half ihm beim bekleiden, fürs erste sollte es reichen.
"Luna lass uns den Rundgang beginnen" -
Luna lächelte. „Ich leiste dir gern beim Essen Gesellschaft.“ Das es normalerweise unüblich war, das Herren und Sklaven gemeinsam speisten würde sie ihm später erklären. Für den Moment nahm sie die Einladung an. Sie führte ihm aus dem Balneum, das direkt an den garten grenzte, Trat man aus dem Balneum und den angrenzenden Säulengang heraus, stand man direkt vor einem Schwimmbecken, welches vor allem in den warmen Monaten gern genutzt wurde. Im Weiteren folgte dann ein Garten, der zum flanieren und verweilen einlud. Büsche und kleine Bäume waren so arrangiert, das man Schatten und Ruhe finden konnte. Der Garten wurde in Richtung Straße von Teilen der Villa umschlossen. Luna zeigte auf die kleineren Gebäudeteile rechts des Gartens. „Dort befinden sich die Sklavenunterkünfte, sie befinden sich alle hier zur ebenen Erde. Die Zimmer darüber in der ersten Etage sind größer und geräumiger, sie sind der Familie und den Gästen vorbehalten. Dann wandte sie sich auf den Teil des Gebäudes links vom Garten zu, hier befinden sich die Schlafräume der direkten Verwandten von Dominus Verus. Sie betrat den Gebäudeteil. Sie öffnete einen Tür, dahinter kam ein großes geräumiges Schlafzimmer zum Vorschein. Einige Truhen, ein kleiner Tisch, ein Schrank. Ein Bett, eine bequeme Cline. Das einzige ungewöhnliche an diesem Schlafraum war ein zusätzliches Bett. „Dies ist der Raum von Verus.“ Sie schloss die Tür und erklärte die nächsten Zimmer. Als sie nun die Tür zu einem lichtdurchfluteten Eckzimmer ausmachte, das genauso ausgestattet war wie das der anderen Tiberier, sagte sie . „Das hier ist dein Raum. Ich hoffe er gefällt dir.“ Sie sah Globolus fragend an.
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Nun konnte sich Globolus in der Villa Tiberia besser orientieren.
Er war begeistert von der Villa, Globolus kannte solch große Gebäude vorher nur von außen. Er selbst lebte vor seiner Ankunft in Rom zwar auch schon in einer Villa, allerdings war diese lange nicht so groß und geräumig. Als Luna Globolus die Sklavenunterkünfte zeigt, wurde ein besonderes Interesse in Globolus geweckt, er selbst hat momentan keine Sklaven -keine eigenen, dass sollte sich aber bald ändern. Ein Patrizier ohne leibeigenen Sklaven? Globolus dachte erstmal nicht weiter darüber nach, schließlich wollte er nicht verpassen, was Luna noch so über die Villa zu erzählen hatte. Als Globolus Verus Zimmer sah ging ihn etwas durch den Kopf " Ja, solch ein Zimmer, die Einrichtung und herrichtung ist definitiv einem Patrizier würdig ". Globolus bekam erste Eindrücke von seinem entfernten Cousin, er kannte Verus nicht weiter, er war eben ein entfernter Cousin Globolus. Als er dann bei seinem Zimmer angelangt war und Luna ihre Frage stellte antwortete er mit einem netten und freundlichen Gesichtsausdruck "In diesem Gemach werde ich mich schon wohlfühlen, die Sklaven haben ganze Arbeit geleistet." Globolus wollte die Sklaven nicht loben, er war ehr begeistert, wie gut Verus sie erzogen hat. Über Verus wusste Globolus nicht viel, außer von dem was man so hörte, ein unbekannter war er nicht. "Lass uns nun speisen" darauf hin ging er zum Triclinium nahm Platz und wartete sehnsüchtig auf sein Essen. Auf den Weg ins Triclinium dachte Globolus an Verus, er wollte ihn immer eifiger sprechen, es gab einige Dinge von relativer Dringlichkeit zu bereden, so fragte er Luna "Wann kommt dein Herr Heim, weißt du dass?" und erwartete eine Antwort. -
Luna nahm es mit einem Nicken zur Kenntnis. Die Sklaven hatten in ihren Augen hervorragende Arbeit geleistet, sie hatten es in der kurzen Zeit geschafft ein unbewohntes Zimmer gemütlich herzurichten.
Auf dem Weg zum Triclinium, welches im unteren Stockwerk mit Blick auf das Schwimmbecken lag, zeigte sie ihm noch die Arbeitszimmer, die sich vom Eingang des Hauses aus gesehen rechts befanden. Gegenüberliegend auf der linken Seite befand sich die Culina, dies erwähnt sie aber nur der Vollständigkeit halber. Als sie in der Nähe der Küche waren, orderte sie auch gleich das Essen.
Im Triclinium angekommen deutete Luna auf einer der Clinen, damit Globolus es sich bequem machen konnte. Schon traten auch schon weitere Sklaven ein und trugen viele kleine Köstlichkeiten auf. Olive in Öl, frische Brot, eingelegte Dattel, Eier, kleine Fleischspieße. Eigentlich bleib kein Wunsch offen. Luna ließ ihre Blick kurz über das Essen schweifen und dankte den Sklaven mit einem Nicken. Sie würde den Gast selbst bedienen.
„Nun zumeist trifft er hier ein, wenn die Sonne untergeht. Da er mir keine Nachricht gesandt hat, was er üblicherweise tut, wenn er nicht in der Villa übernachtet, sollte er bald hier sein.“ Sagte sie auf seine Frage hin, wann Verus nach Hause kommt. „Wie möchtest du deinen Wein?“ Luna vermied wie zumeist bewusst die Anrede Dominus. Zum eine wollte sie sich nicht daran gewöhnen, weil sie wusste, das Verus es verabscheute. Zum andere hatte sie ihn bereits mit dieser Anrede begrüßt, dies sollte wohl als Ehrerbietung genügen. „Möchtet du während des Essens etwas von deiner Reise erzählen? Und in welchem Verwandtheitsgrad stehst du zu Verus?“ Fragte Luna nun recht unverblümt, aber wie immer mit einer sanften, einfühlsamen Stimme, so wie es ihrem Naturell entsprach. -
Als das Mahl angerichtet war, schaute Globolus sich das anregende Essen an und kostete von jedem etwas. Es ist sehr schmackhaft. Auf Lunas frage antwortet Globolus "Ich will einen vinum dulce -süßen Rotwein, den hab ich am liebsten". Als Luna die Frage stellte, ist Globolus aufgefallen, dass Luna ihn nicht mit Dominus anredete. Er fand es nicht weiter schlimm, er mochte Luna und unterhielt sich weiterhin mit ihr freundlich. Als der Wein dann eingeschenkt war, trank Globolus ihn. Es war länger her, dass er solch einen leckeren Wein zu sich nahm. "Ich bin Verus Cousin des dritten Grades". antwortete Globolus auf Lunas frage.
"Och, meine Reise war ehr... ungewöhnlich, ich bin allein mit meinem Pferd und ein bisschen Proviant von meiner Heimatstadt losgeritten. Es kommt nicht alle Tage vor, dass ein Patrizier allein so weit reitet. Aber, weil es soviele Banditen gibt, dachte ich es wäre wesentlich unauffälliger allein zureiten.
Ein Schwert hatte ich dabei, den Schwertkampf habe ich damals ein wenig mit meinem Vater geübt, so habe ich gelernt mich zu verteidigen, wenn mir die Flucht nicht gelang." Globolus war lange nicht der beste Kämpfer, aber es war so, dass er die "Grundfähigkeiten" beherrschte. "Zugegeben, ich hatte schon ein wenig Angst, ich bin 4 Tage geritten, es hätte schon eine Menge passieren können. Scheinbar war mit Jupiter wohl gesonnen. Zuerst bin ich 2 Tage durchgeritten, als ich mich dann immer mehr Rom nährte, habe ich mich dazu entschieden zu rasten. Desto mehr ich Rom nähr kam, fühlte ich mich immer sicherer. Einmal habe ich mich fast verirrt, Jupiter sei dank, dass eine Patroullie der römischen Legion vorbei kam, diese Soldaten fragte ich nach dem Weg. Sie sagten mir wo lang. Dann war es endlich soweit, ich habe mein Pferd in eine Stallung gegeben und stand dann schon vor den Toren Roms. Das war meine Reise, aufregend nicht wahr?"Globolus fand, dass man sich mit Luna gut unterhalten konnte, sie scheint etwas besonders an sich zu haben, was, weiß Globolus nicht genau.
Als Globolus feritg war, Luna von seiner Reise zu erzählen, war er auch schon gesättigt. -
Getrieben von wahnhaften Gedanken über aktuelle Berichte, die ihn nicht mehr losließen. Immer wieder musste er jene Fälle in Gedanken zerkauen, verarbeiten und erneut denken. Die Lage in Rom war mehr als prekär. Nicht nur, dass die Prätorianer politisch bloß gestellt waren, sondern viel mehr entglitt ihnen stückweise die Kontrolle über Entwicklungen, die vor Jahren undenkbar waren. Aufstände in einem solchen Ausmaß in Rom selbst. Unruhige Geister in den Reihen der Führung und dazu noch unsichere Grenzen im Osten durch politischen Verwicklungen in den Klientelstaaten. Zwar sollte der Caesar diese bereinigen aber mitunter würde dies nur Zeit erkaufen. Darüber hinaus bereicherten sich Gewinnler unsäglich am Leid der Urbs, so dass Verus bereits neue Unruhen aufkeimen sah, die unvermeidlich über die Gier weniger genährt wurden. Die Lage war konfus und der Kaiser sah zurecht nur auf den Senat, dem er näher stand als seinen Armeen. Verus war in seinem Amt isoliert, musste alleinige Entscheidungen rechtfertigen, die nicht nur die Prätorianer betrafen. Diese furchtbaren Geheimnisse zerfraßen die Seele. Mit niemanden außerhalb seiner vertrauten Seilschaften und handverlesenen Prätorianer war ein offenes Gespräch möglich. Der Sachzwang diktierte und der eigene Wille schwieg. Auch Luna sollte nicht wissen, was wirklich geschah. Sie konnte es nur in seinen Augen ablesen: Sorgen, Ängste und Reue. Verus verachtete sich selbst aber konnte seiner ihm eigenen Eigenschaft nicht entfliehen. Er war nun mal Trecenarius und damit nicht nur Geheimdienstchef, sondern auch Chefmeuchler und Problembeseitiger des Reiches. Und die Probleme wurden nicht weniger. Sie nahmen eher mit jedem Bericht zu. Mit seinen beiden getreuen Offizieren, deren Namen selten offen genannt wurden, trat er zerknirscht und erschöpft durch das Portal des Hauses. Die Arbeit heute war wieder hart gewesen. Zudem konnte er sie nicht beenden und würde mit den beiden Offizieren ein weiteres Vorgehen besprechen müssen. Verus hatte Blutstropfen am Hals, welche nicht ihm gehörten. Auch war unter seinen Fingernägeln Erde, welche diese entstellte. Auch die beiden Offizieren waren dezent mit Blut besprenkelt. Man hatte diese Zeichen dezent unter weiten Mänteln verborgen, die aber nun abgelegt wurden. "Luna," donnerte Verus Stimme durch das Haus. Er war unruhig und hatte keine Zeit. In dieser Sache musste schnell eine Entscheidung gefällt werden. Überaus schnell. "Ich habe Gäste mitgebracht. Kameraden. Wir essen einfache Kost und werden diese im Officium einnehmen," rief der Prätorianer-Offizier, der Verus nun einmal war, nicht fordernd aber bestimmend in die Hallen des Hauses. "Auch brauchen wir Wasser und Tücher." Ein wenig Reinigung wollte er sich erlauben, um dieses unreine Gefühl entsorgen zu können. Ein Vollbad und somit eine Gesamtreinigung war erst später möglich, wenn diese Sachlage endgültig entschieden war. Und wie dies nun mal war, würde dies erst spät in der Nacht möglich sein. Die Männer trugen verdeckt ihre Stoßdolche, die sich jedoch am Gürtel der Tunika abzeichneten. Diese Pugio waren zum Selbstschutz notwendig geworden, da Verus jederzeit mit Angriffen auf sich und Gleichartige rechnete. Der Mann konnte nicht wissen, dass ein Familienangehöriger eingetroffen war, den er nicht mal wirklich kannte. Seine Sippschaft war nach dem Bürgerkrieg und ohnehin schon seit Ahnenzeiten weit über das Imperium verstreut. Verus würde davon überrascht werden und es würde seine Paranoia nähren. Denn ein Prätorianer dürfte niemandem vertrauen. Nicht einmal sich selbst. Kontrolle über die Umstände und Faktoren war entscheidend, nicht nur für das eigene Überleben unter den verdeckten Waffen, sondern auch um seine gesteckten Ziele sowie Interessen verfolgen zu können. Der Auftrag war stets klar.
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Allein an dem Klang seiner Stimme die durchs Haus hallte konnte Luna erkennen, das Verus einen – nun ja wohl eher nicht so guten Tag hatte. Sie erhob sich. „Wenn du mich kurz entschuldigen würdest. Ich werde Verus über deine Ankunft unterrichten.“ Entschuldigte sich sich kurz um sogleich den Raum zu verlassen und ins Atrium zu eilen. Dort sah sie die Männer, die allesamt nicht nur mit Dreck, sondern auch mit Blut besprenkelt waren. Das Wasser wurde auch schon gebracht, sowie Tücher zur Reinigung. Luna gab noch eine kurze Anweisung. Dann begrüßte sie Verus. „Salve Dominus.“ Jegliche Frage danach wie sein Tag war verkniff sie sich – sie konnte es sich denken. Fragen zu stellen hatte sie sich abgewöhnt. Sie wusste, dass wenn er erzählen wollte, würde er zu ihr kommen. Die anderen beiden Offiziere kannte sie bereits, sie weilten öfter hier im Haus. Sie begrüßte beide mit einem kurzen Nicken. „Ich werde zwei Gästezimmer herrichten lassen.“ Sagte sie, denn Niemad würde spät in der nacht die Villa verlassen, jetzt da alle im haus waren wurden die Türen fest verschlossen.
Der Sklave der eben noch eine kurze Anweisung von Luna erhalten hatte tauchte mit frischen Tunikas wieder auf. Wortlos reichte Luna diese an die Männer weiter.
Dann sah sie zu Verus. „Hast du einen Moment? Heute traf ein Verwandter von dir hier in Rom ein. Faustus Tiberius Globolus, er speist gerade im Triclinium.“ Sie sah Verus fragend an. Zu den beiden Offizieren gewandt sagte sie. „Ihr könntet die Zeit doch nutzen um ein erfrischendes Bad zu nehmen?“ -
Auch Globolus hörte den Ruf des Verus, er war aufgeregt. Endlich ist Verus eingetroffen. Nun wartet Globolus was als nächstes passiert.
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Gedanken sprangen ungezügelt, nicht immer beständig durch seinen Verstand, wie eine Melodie, die in Gesang überging und sich wieder in einzelnen Tönen verlor. Verus konnte verstehen, was Luna sagte. Ihre Worte waren diese Melodie, auch wenn sie banal und klein waren. Ihre Stimme verschaffte Heimat. Ein Zuhause. Auch wenn Verus sich stets weit von diesem Gefühl entfernte, fand er immer wieder dorthin zurück, weil ihre Melodie ihn rief. Er blickte zu seinen Soldaten, die erleichtert waren, dass sie ein wenig Erholung erhalten konnten, sofern ihr kommandierender Offizier zustimmte. Verus stimmte wortlos mit einem Nicken zu. Ein Verwandter war eingetroffen? Er kannte keinen Tiberius Globolus. Und bei Weitem war die Familie durch Krieg und Aufstand weitreichend zerschlagen worden. Diese Entwicklung erforderte seine Aufmerksamkeit, auch wenn dies kein Moment war, den er ersehnte. Verus war misstrauisch geworden. Überall sah er möglichen Verrat und Gefahren. Das Angesicht des mächtigen Prätorianerführers erstarrte. Die Wärme, die er kurz gefunden hatte, verflog und sein Gesicht passte zum fremden Blut und dem Schmutz zu unter seinen Nägeln. Es war kalt. Dieses Gesicht war fokussiert und rechnete mit allem, nur nicht mit Vertrauen und Wahrheit. Die beiden anderen Offiziere traten mit einer gedrillten Bewegung ab und fanden sich bald im Bad wieder. Verus blieb mit Luna für einen Augenblick allein zurück. "Ich kenne keinen Tiberius Globolus. Informiere die beiden Wachen," sagte Verus ernst zu Luna, während er bereits seinen Dolch vom Gürtel löste, um diesen hinter dem Rücken zu verbergen. Er würde nicht unbewaffnet einem Eindringling gegenüber treten. Mit festen Schritten trat er durch die Flure bis er argwöhnisch das Triclinium betrat. "Salve," grüßte Verus knapp und blickte ohne Emotion in die Richtung von Globolus. Die Tür ließ er offenstehen, damit die beiden Wachen, die stets sein Haus bewachten, hinzu stoßen konnten. "Tiberius Globolus?"- fragte der Prätorianer und blickte finster auf den Mann. Verus rechnete mit allem. Einem Attentäter, einem Betrüger und auch einem Dieb.
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Als Luna verschwunden war, dauerte es nicht sehr lange bis Globolus feste Schritte im Flur hörte. Es musste sich um Verus handeln, der ins Triclinium eintrat und Globolus grüßte, sicher war sich Globolus allerdings nicht. Globolus erhob sich und ging wenige Zentimeter auf den Mann zu. "Salve, Ja, Faustus Tiberius Globolus, ein entfernter Cousin von Verus. Meine Mutter erzählte mir von seiner Existenz, ich bin lange hierher gereist um Verus zu sprechen" antwortete er freundlich dem Prätorianer. Ob Verus noch mehr Cousins hatte, wusste Globolus nicht, die Familie war überall verstreut. Globolus stand mit gemischten Gefühlen da, er war sich unsicher, hatte ein wenig Angst bei den Anblick von dem Mann, den er nicht kannte, er war blutig und schmutzig, sein eigenes Blut scheint es nicht gewesen zu sein, er sah Globolus mit einem finsteren Gesichtsausdruck an. Anderer seits war Globolus aber auch fröhlich, denn wenn er mit seinen Vermutungen recht hatte, stand endlich Verus vor ihm, ein Familienmitglied, welches Globolus schon etwas länger gesucht hatte, und welches ihm sicher helfen würde. Freundlich bat Globolus den Mann "Nun erklärt euch".
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Luna glaubte sich verhört zu haben. Sie sollte was? Die Wachen? Warum? Luna musste erst einmal tief durchatmen, was Verus den Vorsprung verschaffte um in das Zimmer zu stürmen und den Gast zu begrüßen? Nein genau das tat er nicht. In Luna kroch die kalte Wut hoch. Behandelte man so Gäste? Nein! Natürlich nicht und wenn Verus nicht hinter jeden Grashalm einen Feind vermuten würde, dann hätte er die Situation hier wohl auch gänzlich anders beurteilt. So beurteilte er sie auf Grundlage seiner "Jeder ist schlecht" Sichtweise.
Luna stand nun also fassungslos hinter Verus in dem Zimmer. Ihr Blick fiel dabei auf den kleinen Dolch. Das schlug ja wohl den Fas den Boden aus. So vergas Luna glatt, dass sie wenn andere anwesend waren sich wie eine Sklavin benahm. Sie ließ ihre Maske fallen und funkelte Verus an. "Aulus Tiberius Verus!" Donnerte seine Name durch den Raum, gerade so wie bei einer Mutter die zu einer Strafpredigt ansetzte."Du wirst deinen Gast jetzt in deinem Haus begrüßen, wie es sich gehört! Dann setzt ihr euch hin um zu ergründen, in welchem verwandtschaftlichen Verhältnis ihr zueinander steht!" Das war keine Bitte die Luna da aussprach. Ihre Augen funkelten auch entsprechend ungehalten. Verus musste doch wissen, wie heilig ihr das Gastrecht war und er trat das gerade mit Füßen!
Sie trat einen Schritt näher an Verus heran und flüsterte ihm zu. "Wage es ja nicht in diesem Haus Blut zu vergießen."
Dann trat sie einen Schritt zurück und sagte freundlich so wie sie zuvor mit dem Gast gesprochen hatte, als sie noch allein waren. "Welchen Wein möchtest du Dominus Verus?" -
Ihre Fassungslosigkeit zerstörte seine paranoide Selbstsicherheit, die aus Angst Macht erwachsen ließ. Seine Gedanken über diese Ängste zerbrachen und gaben die Fakten frei, dass er im Irrsinn seiner Tätigkeit verkommen war und sich verrannt hatte. Ihre zorniges Funkeln durchbrach seine Mauern und ließ den armen Mann wehrlos zurück. "Ich ... ," versuchte Verus einen Satz zu finden aber ihr Zorn war eine wirksame Waffe gegen den tapferen Soldaten, der nicht einmal sprechen konnte. Er wurde sentimental, wollte ihre Liebe nicht beschädigen und sich höflich zurückziehen. Es war ihr Haus. Nicht seines. Er wohnte nur hier. Niemals hatte ein Soldat ein wirkliches Zuhause. Aber wo Luna war, dort war seine Heimat. Hier fühlte er sich heimisch, auch wenn dieses Domus zu viel Luxus für seinen Geschmack besaß. Annehmlichkeiten passten dem Mann nicht, der den Großteil seines Leben auf Pritschen verbracht hatte. Ihr Flüstern traf ihn erneut. Blut hatte er bereits genug in seinem Leben vergossen. Zu viel Blut, welches sein eigenes Blut schwer machte. Der Schatten des Krieges folgte ihm stets, ließ ihn fast wahnsinnig werden und doch hielt diese verdammte Kälte und Vernunft seinen Verstand zusammen. Doch diese Vernunft wollte hier nicht funktionieren. Emotionen überfluteten seine Wahrnehmung. Seine Augen zitterten, konnten Luna nicht mehr scharf erfassen. Er wollte fliehen, sich verstecken und diese schandvolle Reue abschütteln, die ihn überkam. Doch der Stolz verbot es. Luna wusste, wie zerrissen und zerstört Verus in Wahrheit war. Es war nicht mehr viel Mensch im Soldaten übrig, der immer noch alten Befehlen nachhing. Die Hände am Dolch zitterten, wie sein Blick, als ihm klar wurde, dass dieser Zorn in ihm wohnte, der mit Tod auf Leben antwortete.
Mit einer langsamen Bewegung überließ er Luna den Kriegsdolch, der bereits einige Kerben davon getragen hatte. Sicherlich waren einige Seelen durch dieses Metall gegangen. Es war verflucht, denn es wog schwer in den Händen und wollte nicht ganz in dieses Haus passen, da es nach Konflikt und Blut rief. "Ja, viel Wein. Sehr viel Wein," war die Antwort auf die Frage, als er weiter eintrat.
"Falerner." Seine Schritte waren behäbig, fast ängstlich als er auf Globolus zuhielt. Die glasigen Augen verloren sich in der gelebten Schande seiner Vergangenheit. Lügen und Wahrheiten verwoben sich und diese verfluchte Unsicherheit wogte in ihm. Was hatten das Militär und die Prätorianer aus ihm gemacht? Eine Maschine, die nur gut in der Gewalt und Konflikt funktionierte aber außerhalb dessen völlig verloren war. Er tat sich inzwischen furchtbar schwer mit zivilen Prozessen und Handlungsabläufen, die nicht durch ein klares hierachisches System gesteuert waren. Die Prätorianer gaben ihm gleichsam Sicherheit aber auch mehr Pein. Verus war ausgeliefert. So auch in dieser Situation. Mit Mühen seines Willens versuchte er diesen Umstand zu versachlichen. Seine Emotionen zu zügeln aber es gelang ihm nur mäßig. Das Rauschen war wieder in seinen Ohren, als sein Blut mit erhöhten Geschwindigkeit durch seinen Körper peitschte und sich gleichzeitig Schweiß auf seiner Stirn sammelte. Adrenalin breitete sich aus und der Soldat fand sich in jener Welt wieder, der er nicht entkommen konnte: dem Kampf. Sein Körper stellte sich auf ein Gefecht ein, obwohl sein Verstand längst mit den Folgen seiner Paranoia zu kämpfen hatte. Dieses beständige Dröhnen hämmerte gegen seine Bemühungen. Es war Zeit und doch konnte er nicht gehen. Niemand würde Erklärungen verstehen. Denn niemand fühlte außerhalb des Militärs ähnlich. Niemand wollte ihn wirklich verstehen, außer Luna, die zur richtigen Zeit mal wieder das Richtige getan hatte.
Verus zwang sich zurück in den Moment, während seine strengen Oberarme zuckten und die Muskeln bebten, als er gegen die Anspannung ankämpfte. Das Gefühl der verlorenen Klinge lag noch in seiner führenden Hand, welche stark schwitzte. Die Lippen suchten Worte und fanden sie. "Tiberius Globolus," sagte Verus, der sich gebrochen auf eine Kline hockte und gaffend zum Gast blickte. "Ich muss mich nicht erklären. Du behauptest, den Namen eines Tiberius zu tragen. Hast du Beweise?" Die Versachlichung gelang, wenn auch mit großem Kraftaufwand. Der Prätorianer in ihm trat zurück und gab den Menschen frei.
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Globolus wusste nun dank Luna, dass es sich um Verus handelte, mit dem er spricht. Er wusste nicht ganz was er von Verus halten sollte, er nahm Befehle einer Sklavin entgegen ohne einen Ton von sich zu geben und bat um sehr viel Wein. Er verhielt sich sehr eigenartig, seelisch zerstreut, nach Globolus Auffassung. Hatte Luna etwas damit zu tun? War es das Besondere, was Globolus schon einmal aufgefallen war? Globolus ließ sich allerdings nichts anmerken. Er saß normal da wie vorher auch, und versuchte zu verstehen, was dort vor sich ging, zwischen Verus und Luna. Als Verus dann mit Globolus redete, antwortete er selbstsicher "Natürlich nicht Verus, ich besitze einen Ring, welcher das Wappen der Gens Tiberia als Siegel hatte." Globolus reichte Verus die Hand, damit Verus den Ring sehen konnte. "Auch habe ich ein Pergament, welches mich als ein Tiberia identifiziert, du bist mein Cousin".
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Verus war immer noch skeptisch, doch um Luna nicht in den Rücken zu fallen, ging er auf den für ihn Fremden ein. Nüchtern streckte er seine Hand aus. "Zeige mir bitte den Ring und das Pergament," erklärte der erfahrene Prätorianer und machte eine fordernde Geste mit jener Hand. "Ich bin bereit dir zu glauben, wenn ich entsprechend diese Dinge gesichtet habe," meinte er und rang sich ein falsches Lächeln ab, welches gequält über seine Lippen kam. Noch immer fürchtete Verus Verrat und Heimtücke. Schließlich streckte der Fremde, der sich Globolus nannte, seine Hand aus und machte den Ring sichtbar. "Der Ring sieht fein gearbeitet aus und das Wappen ist stimmig," stellte Verus merklich fest und wartete dann auf das Pergament. "Das Pergament, bitte."
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Globolus gibt Verus das Pergament.
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