Fest zur Volljährigkeit des Lucius Annaeus Florus Minor

  • Nun war es endlich so weit!


    Am Morgen war mir der Zutritt zu gewissen Räumen des Hauses verwehrt geblieben. Freundlich aber bestimmt zeigten mir die Sklaven, dass ich an gewissen Orten noch nichts verloren hatte.


    Dann begann das Ganze. Ein Barbier kam und rasierte mich. Danach gab es noch einen neuen Haarschnitt obendrauf. Nach einem Bad wurde ich sorgfältig in meine Kindertunika gekleidet und zum letzten mal wurde mir meine goldene Bulla um den Hals gelegt. Diese würde ich heute ablegen und unseren Laren und Penaten weihen.


    Dann wurde ich endlich auf das Fest begleitet von meinem "Vormund". Das war ein starkes Wort, denn eigentlich war es mehr ein Lehrer, der von meinem Vater als mein Erzieher und in rechtlichen Fragen halt eben zu meinem Vormund bestimmt worden war.


    Als ich das Atrium betrat, wo der schicke Altar hergerichtet worden war um das Opfer zu vollziehen, erschrak ich ob der vielen Leute die sich heute versammelt hatten.

  • Natürlich hatte auch die Duccia sich in ihr bestes Kleid geworfen. Sie trug im Gegensatz zu den anderen Tagen sogar mal fröhliche Farben. Selbst ihren Schmuck hatte sie herausgesucht und so trug sie heute ein smaragdgrünes Kleid, eine goldene Kette und dazu passende Ohrringe. Sie hatte auch eine kleine Schachtel dabei in der sich das Geschenk für Florus befand. Doch zuerst musste der die Riten hinter sich bringen und so wartete Sorana in einer der hinteren Reihen, und beobachtete das Geschehen.

  • Das Fest sollte in unterschiedliche Teile unterteilt sein. Zuerst die öffentliche Feststellung meiner Volljährigkeit und den Erhalt der Männertoga. Danach die Weihe meiner Bulla und der Haarreste aus der Rasur zu Ehren der Laren und Penaten durch mich, und danach die grosse Feier mit Essen und allem was dazu gehört. Dieses Programm war zwar nicht riesig, aber als ich so in den Raum trat und sah wie viele Freunde und Bekannte der Familie anwesend waren, wurde mir schon ganz mulmig.


    Ich nahm zwei tiefe Atemzüge und schickte eine kurze Bitte um Beistand zu Venus und Mars, meinen persönlichen Schutzgöttern. Ab heute sollten sie in meinem Leben einen noch wichtigeren Platz einnehmen. Bis zu diesem Moment konnte ich mir als Kind noch einige Freiheiten nehmen, doch dies endete nun. Gestärkt vom tiefen Atmen machte ich die Schritte zu meinem Vormund.


    Dieser nickte mir zu und begrüsste danach die Anwesenden mit lauter und bestimmter Stimme:
    Salvete omnes, ihr Gäste des Hauses Annaeus, an diesem einfachen und doch so bedeutenden Tage. Heute erlangt der Sohn des Lucius Annaeus Florus die Volljährigkeit und macht sich auf den Weg, seinem Vater und seiner ganzen Familie Ehre zu erweisen und in seine grossen Fussstapfen zu treten.


    Vor vielen Jahren hat mir Lucius Annaeus Florus die grosse Ehre erwiesen, mich zu Erzieher seines Sohnes zu benennen. Nach seinem Tode habe ich gemäss unseren Gesetzen die Vormundschaft übernommen und seither unablässig auf genau diesen Tag hin gearbeitet. Nun da ich Annaeus Florus Minor hier vor mir sehe, darf ich sagen, dass ich stolz bin auf meine Arbeit.


    Dann wandte er sich ein erstes Mal direkt an mich:


    Du hast dich gut gemacht, Lucius Annaeus Florus Minor. Aus einem kleinen Knaben wurde ein junger Mann, geübt im Umgang mit Schwert und Schild, Pfeil und Bogen, aber auch Lanze und Stock. Deine Kenntnisse verschiedener Sprachen zeugen von der Liebe deines Vaters zum Land Tylus und von den Wurzeln deiner Familie in Germanien. Du kannst lesen und schreiben und hast die Philosophen und Dichter studiert. Deine Ausbildung war umfassend und gleichzeitig nicht oberflächlich.
    Ich trete ab dem heutigen Tage von meinen Verpflichtungen zurück, doch wirst du für immer sein wie mein eigener Sohn. Komm nun und nimm den Platz in unserer Gesellschaft ein, der dir zusteht, als Oberhaupt deiner Familie und Nachfolger deines edlen Vaters.


    Nun breitete er seine Arme aus und erwartete mich zu einer letzten innigen Umarmung. Wie oft hatte ich mich als kleiner Junge, wenn ich von den anderen wegen meiner verstorbenen Eltern gehänselt worden war, in diese Arme geflüchtet.
    Ich ging so würdevoll ich konnte auf meinen alten Erzieher zu und nahm ihn kurz in den Arm. In der Zwischenzeit überragte ich ihn an Grösse, war ich doch mit 6 Fuss und 1 Handbreite grösser gewachsen als viele der Anwesenden.


    Der Applaus der Anwesenden brandete über uns herein und verhalf mir zu einer kleinen Pause. Bis dieser abgeebt war konnte ich mich innerlich nochmals auf die kommende Aufgabe vorbereiten. :app:

  • Als wir dann die Umarmung lösten kam der grosse Moment. 4 Sklaven traten herbei. Der erste nahm mir die goldene Bulla, welche noch um meinen Hals hing, ab und legte sie auf den vorbereiteten Altar.


    Die restlichen 3 breiteten zwischen sich die Toga aus, welche ich ab diesem Tage tragen würde. Dem Ordo Senatorius der Gens Annaea entsprechend war sie mit einem breiten roten Streifen gesäumt. Die Kindertunika, welche ich bisher noch trug, hatte diesen Streifen ebenfalls, so dass sich hier optisch keine Veränderung zeigen würde, doch die Toga durfte ich heute zum ersten Mal angelegt erhalten.


    Einer der Sklaven hob meinen linken Arm, während zwei weitere vorne und hinten die Toga hielten. Dann hob der Erste einen Teil über meinen ausgestreckten Arm und begann einige Falten an meiner Schulter zu legen, damit möglichst viel Stoff da oben lag. Dies sollte verhindern, dass der meterlange Stoff später nach unten rutschen würde.
    Die beiden anderen legten nun den längeren Teil sorgfältig und ziemlich eng um meinen Oberkörper und den Rest dann wieder über die Schulter nach hinten.
    Hier kam wieder der erste Sklave dazu und legte erneut ganz viele Falten auf die Schulter, während die beiden anderen an verschiedenen Orten versuchten irgendwelche unordentliche Falten zu glätten oder den Fall des Stoffes zu verändern.
    Zum Schluss wurde der noch immer auf den Boden fallende erste vordere Teil von unten über den oberen Teil hervorgezogen um den typischen Umbo zu formen.
    Es dauerte noch einige Minuten, bis die drei zufrieden waren und auch ich das Gefühl hatte, dass dieses riesige Tuch so gut um mich gewickelt war, dass es kaum verrutschen konnte.


    So frisch "gewickelt" konnte ich nun keine kindlichen, schnellen und ausladenden Bewegungen mehr machen. Schon alleine dies genügte um zu verstehen, weshalb wir als Kinder dieses Kleidungsstück nicht wirklich anlegen durften. Erhabene und würdevolle Gesten und Schritte waren nun gefordert.


    Ich hielt den Umbo mit meiner linken Hand, wie es mir gezeigt worden war und hob den rechten Arm zum Gruss an die Anwesenden.


    Erneut brandete Applaus auf, der mir zeigte, dass die Anwesenden mich nun als Mann akzeptierten und in ihren Kreis aufgenommen hatten. :app:

  • Die Duccia hielt sich im Hintergrund und beobachtet die Zeremonie.
    Sie sah, wie der junge Mann voller Stolz nun seine Toga trug. Wie er fast schon erhaben seinen rechten Arm hob und grüßte. Natürlich applaudierte sie wie alle anderen. Sie würde sich auch in die Reihen der Gratulanten einreihen. Sorana hielt die kleine Schachtel aus Ebenholz in der Hand und strich ab und an mal gedankenverloren darüber, wenn während sie das Geschehen beobachtet. Lange hatte sie überlegt, was das richtige für den jungen Mann wäre, schließlich war sie zu einem Entschluss gekommen und wusste was sie ihm überreichen würde. Ihr Geschenk würde ihm sicherlich auch in Zukunft weiterhelfen. Sie lächelte tatsächlich sogar, und an diesem Tag war es seit lange mal kein aufgesetztes Lächeln sondern eines das ehrlich und von Herzen kam. Gespann war sie nun, was folgen würde.

  • Unter den Gesten befand sich auch Consular Decimus Livianus, der dieser Tage in seiner Funktion als Curator rei publicae in der Gegend rund um Mantua die Finanzlagen einiger kleinerer Städte überprüft und ein Magistratenwahl beaufsichtigt hatte. Die Familie des Annaeus Florus war seit langer Zeit mit den Decimern verbunden. So war Florus selbst der Klient von Livianus Vetter Meridius gewesen und auch er selbst diente gemeinsam mit Florus einige Jahre unter Meridius Kommando in Hispania. Gemeinsam hatten sie damals die Aufstände der Iberer niedergeschlagen und als Livianus nach Rom ging, folgte ihm Florus als Praefectus Castrorum der Legio IX nach. Es war eine abenteuerliche Zeit damals für die jungen Männer. Viele Jahre später führten sie ihre Karrierewege dann auch wieder im römischen Senat zusammen.


    Alles in Allem gute Gründe der Feierlichkeiten zur Volljährigkeit von Florus Sohn beizuwohnen und für Livianus nebenbei noch eine sehr willkommene Abwechslung zum eintönigen Arbeitsalltag hier in diesem Teil der Provinz. So folgte der Consular den bisherigen Riten und viel in den Applaus mit ein, als dem jungen Annaeer die Toga virilis angelegt wurde. :app:

  • Sim-Off:

    Sorry für die Verspätung. Wir hatten Fasnacht in Basel, da gelten andere Prioritäten ;)


    Nach dem erneuten Applaus war es nun an der Zeit, meine erste echte Handlung als Erwachsener zu vollziehen. Es war nun meine Aufgabe, die Lares familiares, die Penaten, die Genii der früheren patres familiae und natürlich die Familiengötter Venus und Mars anzurufen und meine Bulla auf dem Alter zu weihen.


    Ich schritt also hinüber zum vorbereiteten Altar auf welchen der Sklave gerade eben meine Bulla schon hingelegt hatte. Mit einem Blick kontrollierte ich dass die Glut auf dem Altar noch heiss war und Rasur, Weihrauch, Wein und Puls als Opfergaben bereit lagen.


    Dann liess ich mir einen Teil der neuen Toga vom Rücken her über den Kopf legen und hob beide Arme zum Himmel:


    Favete Linguis! begann ich das Ritual, damit alle erkennen konnten, dass nun absolute Ruhe angebracht war. Schon der kleinste Mucks konnte die scheuen Geister und Götter verschrecken und so zu ziemlichem Ungemach für die Familie führen. Damit leises Gehüstel nicht gleich diese Wirkung haben würde, klingelten die Sklaven nun mit kleinen Zimbeln und Glöckchen. Eine junge Sklavin spielte eine leise Melodie auf einer Flöte.


    Ich rufe Venus und Mars, welche schützend ihre Hand über die Gens Annaea halten, seit Aeneas diese nach seiner Ankunft gegründet hatte. Ich rufe die Geister dieses Hauses, die uns diesen Ort als Heimat zugestanden haben. Ich rufe die Penaten, welche unsere Familie seit Jahrhunderten begleiten und die Genii meines Vaters und der Patres Familiae vor ihm. Ich rufe euch als Zeugen an für das Erreichen meiner Volljährigkeit.


    Gütige Venus und grosser Mars, nehmt diese Bulla als Zeichen, dass ich meine Jugend nun verlasse und bereit bin in den Kreis der Männer einzutreten. Haltet schützend eure Hand über mich und die, welche ich die "Meinen" nenne.


    Nun legte ich die Bulla feierlich an den vorbereiteten Platz gleich neben der Schale mit der glühenden Kohle.


    Ihr Genii, Laren und Penaten, nehmt diese Gabe als Zeichen meinen Volljährigkeit und führt meinen Geist und meine Hand um meinen Vorvätern Ehre zu erweisen.


    Nun nahm ich die Schale mit der Rasur vom Morgen, hob sie zum Himmel und leerte sie dann langsam und feierlich in die Glut. Im ersten Moment passierte nicht viel, dann fing es an zu brutzeln und etwas Rauch stieg empor. Zudem verbreitete sich der Geruch von verbrannten Haaren, während ich einen Moment wartete.


    Oh ihr anwesenden Götter und Geister, nehmt nun als Teile unseres Mahles und mit der Bitte um Schutz für mich, die Meinen und alle Anwesenden mit ihren Familien, diesen Wein und diesen Brei. Haltet Wache über uns, während wir mit Speise und Trank meine Aufnahme in die Reihen der Annaeer feiern.


    Nun gab ich zuerst den vorbereiteten Opferbrei und danach den Wein in die Glut. Es zischte und vorallem beim Wein erhob sich eine grössere Wolke Dampf aus dem Gefäss und es roch ziemlich stark nach verbranntem Essen.


    Nehmt nun zum Abschluss diesen Weihrauch und geleitet uns auf unseren Wegen in die Zukunft. Nichts mehr erbitte ich!


    Feierlich nahm ich nun den grossen Weihrauchlöffel und schöpfte dreimal aus dem Gefäss in die heisse Glut. Sofort wurde der zuvor störende Geruch nun von Weihrauch überdeckt. Es zischte und knackte in der Glut während eine weisse Rauchfahne sich erhob.


    Dann legte ich alles weg, senkte mein Haupt zu einem Moment des stillen Gebetes, in welchem ich hoffte, dass ich alles richtig gemacht hatte und streifte danach das Stück Toga wieder von meinem Haupt herunter.


    Damit war die Opferzeremonie beendet.

  • Für Mars war es eine nette Abwechslung, auch einmal wieder einer solchen Zeremonie beizuwohnen. In den allermeisten Fällen waren es sonst Soldaten und Offiziere, die sich an ihn wandten, gelegentlich ergänzt durch ein paar Erinnerungen an seine friedlicheren Rollen in der Landwirtschaft. Hier war es nun also ein junger Mann, der nach dem Ablegen der Bulla erstmals an ihn dachte. Da wurde Mars seiner Rolle als Familiengott natürlich gerne gerecht und verwehrte nicht seine schützende Hand.

  • Die Macht der Liebesgöttin war groß. Selbst die anderen Götter - mit Ausnahme von Minerva, Diana und Vesta - konnten ihr nur selten widerstehen. Daher tat wohl jeder Sterbliche gut daran, die Göttin nicht gegen sich aufzubringen. Das hatte jüngst auch ein halbstarker Spross aus guten Hause erlebt, nachdem er zu später Stunde mächtig betrunken die Mauern eines Venustempels mit seinem Urin getränkt hatte. Über ihr großes Netzwerk an Tauben, ein Netzwerk von welchem selbst die Praetorianer nur träumen könnten, hatte letztlich auch Venus von diesem Vorfall erfahren - und den armen Übeltäter in der Folge damit bestraft, stets in feuriger Leidenschaft zu brennen, wann immer er mit einem Mädchen sprach, das ihm gefiel. Ausgenommen davon war lediglich ein Körperteil. Dieses nämlich war dazu verflucht, jedem leidenschaftlichen Feuer eisig zu trotzen, gleich einem kalten Fisch aus dem Fluss Tiber.


    Glücklicherweise jedoch gab es auch andere Jünglinge, die nicht derartig unbedacht den Zorn der Liebesgöttin auf sich zogen, sondern im Gegenteil ihr Wohlwollen verdienten. Zu jenen Knaben zählte auch der junge Annaeus, der am heutigen Tage seine Bulla ablegte, um in den Kreis der Männer einzutreten. Venus sandte ihm eines ihrer Täubchen als Zeichen ihres Schutzes. Das Täubchen kam durch die Dachöffnung ins Atrium geflogen und landete flatternd am Rande des Impluvium. Anschließend erfrischte es sich, indem es zwei Schnäbel voll Wasser trank, bevor es auf dem Wege, auf welchem es zuvor erschienen war, sodann wieder verschwand.


    "Mars! Wie schön, dich zu sehen.", suche Venus unterdessen die Wartezeit mit etwas Small-Talk zu überbrücken. "Treffen wir uns in anderthalb Wochen an dem Plätzchen, von dem ich dir erzählte?", lächelte sie vielsagend. Es war ein schöner Hügel in der Nähe der Grenze zum freien Germanien - weit entfernt von den heißen Vulkanen, in welchen Vulcanus seinem Schmiedehandwerk nachging.

  • Im Moment nach den innig gesprochenen Worten des Gebetes flatterte ein Täubchen durch die Dachöffnung ins Atrium und setzte sich sanft flatternd an den Rand des Impluviums. Es erfrischte sich trotz der angesammelten Menschen ringsum friedlich, bevor es sich wieder auf den Weg machte und das Haus wieder verliess.


    Obwohl das Verhalten angesichts der vielen Menschen im Haus doch etwas sonderbar war, hatte wohl kaum jemand dieses besondere Ereignis wirklich korrekt zur Kenntnis genommen.


    Auch ich dachte nicht näher darüber nach, freute mich aber daran, dass meine Feier offensichtlich nicht von ungünstigen Zeichen begleitet wurde sondern friedlich ihren Lauf nahm.


    Auch der Rauch vom Opfer stieg in einer steten Säule nach oben und eine tiefe Ruhe legte sich über mich.


    Venus und Mars mussten mir gnädig sein, sonst wäre doch wohl vieles nicht so, dachte ich.

  • "Aber sicher, Schatz", antwortete Mars mit einem ebenso vielsagenden Blick. Zum Glück waren Götter ja nicht an Raum und Zeit gebunden, denn sonst hätte er arge Probleme gehabt, der Einladung zu folgen. Andererseits war er ohnehin schon länger nicht mehr in Germania gewesen, da musste er also ohnehin mal wieder hin.

  • Als diese erste feierliche Handlung meinerseits abgeschlossen war, galt es nun die Anwesenden zum Festessen einzuladen. Dafür war in den letzten Tagen viel gearbeitet worden.


    Liebe Freunde und Familie, natürlich sollen nicht nur unsere Götter und Geister essen und trinken, sondern auch wir. Ich bitte euch nun daher, mit mir die diversen für das Festmahl vorbereiteten Räume zu betreten. Die Familie kommt bitte mit mir in den Hauptspeiseraum, für alle anderen ist sicherlich genügend Platz vorbereitet in den anliegenden Zimmern.


    Gratulationen nehme ich natürlich ab sofort entgegen.


    Schnell bildete sich bei mir eine Gruppe mit Personen, die mir gratulieren wollten.

  • Natürlich nahm auch sie die göttlichen Zeichen wahr und freute sich für den junge Mann, der scheinbar von den Götter begünstigt wurde. Ja das konnte die Familie Annaeus wirklich gut gebrauchen. Sie gönnte es ihm von ganzem Herzen.
    Nun wartete sie geduldig, bis der Pulk der Gratulanten kleiner wurde. Ja es waren wirklich viele gekommen. Eine wirklich gute Unterstützung für diesen jungen Mann. Er würde sie in Zukunft brauchen, zumal ja seine Familie arg dezimiert wurde in der Vergangenheit.
    So trat sie nun also an den Mann heran. „Florus, ich wünsche dir von Herzen alles Gute. Die Götter mögen dir auf deinem weiteren Weg immer zur Seite stehen und schützend ihre Hände über dich halten.“ Sie übergab ihm nun die kleine Holzschachtel. „Da man sich aber nicht nur auf die Götter verlassen sollte, möchte ich dir dies hier überreichen. Es ist aus dem Erbe meines Mannes und ich möchte es in die Hände seiner Familie – in deine Hände zurückgeben.“


    Im Inneren der kleinen Schachtel befand sich einen versiegelte Schriftrolle, daneben ein Lederner Beutel mit Goldmünzen.*


    Schenkungsurkunde


    Hiermit überschreibe ich, Duccia Sorana, Besitz und Eigentum an beiden sich in meinem Besitz befindlichen Grundstücken an Lucius Annaeus Florus Minor
    Von dem Moment der Unterschrift durch mich Duccia Sorana unter dieses Dokument gilt die Überschreibung.


    Duccia Sorana


    Sie übergab nun das zumindest optisch kleine Geschenk begleitet von einem Lächeln. „Ich hoffe das es dir deine Zukunftspläne erleichtert.“




    Sim-Off:

    *Wisim

  • Tante Sorana, schön dich wieder einmal mit einem Lächeln zu sehen! begrüsste ich meine Tante und freute mich wirklich herzlich für sie, dass sie sich an diesem Tage mit mir richtig freuen konnte.


    Danke für deine guten Wünsche!


    Dann nahm ich vorsichtig die versiegelte Rolle, brach das Siegel und las den Inhalt.


    Bei Venus und Mars! Das ist aber ein wirklich grosses Geschenk! Ich nehme an, es geht hier um die Häuser in Rom und dieses hier? Das kann ich doch eigentlich unmöglich annehmen! Bist du sicher, dass mein Onkel das so gewollt hätte? Ich war wirklich überrascht von der Grosszügigkeit.

  • Die Duccia nickte. „Ja um die Häuser und dazugehörigen Grundstücke.“ Sagte sie. „Und ja ich bin mir sicher, dass dein Onkel es genau so gewollt hätte.“ bekräftigte sie. Natürlich wusste sie, dass auch ihre Familie sicher ein Auge auf diese Grundstücke geworfen hatte. Jedoch fand sie, dass es einfach nicht richtig gewesen wäre, die Grundstücke ihres verstorbenen Mannes zu behalten. Zumal sie eh der Ansicht war, das ihre Familie über ausreichend Landbesitz verfügte und diesem jungen Mann hier konnten sie die Zukunft sichern. „Ja bei den Göttern. Ich bin mir sicher, dass er es so gewollt hätte. Er würde sich sicherlich mit dir freuen und würde es auch wollen, dass deine Zukunft gesichert ist.“ sagte sie und legte in einer fast mütterlichen Geste ihre Hand auf seinen Unterarm. „Wenn du in den nächsten Tagen etwas Zeit für mich hättest? Ich habe noch 3 betriebe unter meiner Verwaltung. Ich würde gern mit dir besprechen was mit ihnen geschehen soll. Aber heute wollen wir gemeinsam mit dir feiern.“

  • Die Antworten kamen so herzlich und spontan, dass ich mir sicher war, dass Tante Sorana sich genau diese Gedanken schon lange gemacht hatte. Auch die beinahe schon zärtliche Berührung machte mich ganz sicher, dass Duccia Sorana nicht bloss wieder ihre Rolle spielte, sondern sich in diesem Moment wirklich sicher war. Hoffentlich würde dieser Moment ihr auch persönlich weiter helfen.


    Ich danke dir von ganzem Herzen. Ich werde natürlich so schnell wie möglich nach Rom gehen und sehen, was sich an der Domus dort wieder aufbauen lässt oder ob man sie nach dem Trubel komplett neu erbauen muss.


    Deine Familie ist und bleibt bei uns immer willkommen. Falls du Lust hast mit mir nach Rom zu reisen werden wir genug Zeit haben um uns auch über deine Betriebe zu unterhalten. Ich bin mir jedoch sicher, dass du diese erfolgreich führst.
    Ich war noch zu jung und unerfahren, um mir sicher zu sein, dass ich wusste, was es für eine erfolgreiche Betriebsführung brauchte. Daher wollte ich zuerst einmal erfahren, was denn die Sorge meiner Tante war.


    Bitte geh' doch schon einmal vor in das Hauptzimmer. Dort hat es genügend Stühle für die Damen der Familie.

  • Rom! Die Duccia musste kurz schlucken. Wollte sie wirklich wieder nach Rom? So genau konnte und wollte sie das gar nicht sagen. Weswegen ihre Antwort wohl auch eher ausweichend war. „Lass uns später darüber reden.“ Nein sie wollte jetzt nicht über Rom nachdenken. Sie wollte heute einfach dieses fest genießen. Wenn sie wirklich nach Rom mitreisen sollte, dann würde sie dem jungen Mann wohl reinen Wein einschenken müssen, was damals passiert ist. Und das wollte sie nicht heute und hier tun. „Genau wir reden später. Heute genießen wir einfach.“ sagte sie und ihr Lächeln erschien wieder auf ihrem Gesicht. Sie nickte Florus noch einmal freundlich zu und ging in Richtung des Hauptzimmers, wo sich bereits etliche Gäste eingefunden hatten.
    Hier und da führte sie einige Gespräche um sich vor allem von den Gedanken an Rom abzulenken.

  • Ich spürte deutlich, dass Rom für meine Tante noch immer ein Reizwort war und liess es daher dabei bewenden.


    Ja genau, geniessen wir die ruhige Zeit hier! Wir sehen uns gleich wieder. Ich komme nach sobald ich kann.


    Dann begrüsste ich weitere Gäste und nahm weitere Glückwünsche entgegen.

  • Als nächstes war wohl Livianus an der Reihe, der auf den jungen Annaeer mit einem freundlichen Lächeln zuging.


    "Salve Annaeus! Ich bin Decimus Livianus und im Namen der Gens Decima möchte ich dir recht herzlich zu diesem freudigen Ereignis gratulieren. Wie du vermutlich weißt ist deine Familie seit langer Zeit mit uns Decimern verbunden.


    Leider kann mein Vetter Meridius, der frühere Patron deines Vaters heute nicht persönlich Teilnehmen. Aber ich bin an seiner statt gekommen, um dir unsere Glückwünsche auszusprechen. Ich selbst diente gemeinsam mit deinem Vater einige Jahre unter Meridius Kommando in Hispania. Gemeinsam haben wir damals die Aufstände der Iberer niedergeschlagen und nachdem mich mein Weg nach Rom führte, folgte mir dein Vater auch als Praefectus Castrorum der Legio IX nach. Viele Jahre später haben sich unsere Wege dann auch wieder im römischen Senat gekreuzt. Das Verhältnis zwischen unseren Familien war immer ein Freundschaftliches und ich hoffe, dass dies in alter Tradition auch weiterhin so sein wird.


    Als Geschenk zu dieser Feier habe ich dir eine Sänfte mitgebracht, die deinem Stand gerecht wird, sowie zwei Pferde aus einem der besten Gestüte Italias. Sie sind nicht ganz so feurig wie unsere Hispanischen Pferde, aber sie sind dennoch sehr edle und stattliche Tiere."


    Der Consular nickte dem jungen Annaeer lächelnd zu und hoffte, dass er sich über die Geschenke der Gens Decima freute, die von ihrem Wert her dem stattlichen Sold eines ritterlichen Legiotribuns entsprachen.



    Sim-Off:

    siehe WISIM ;)

  • Sim-Off:

    Sehr grosszügig, danke vielmals!


    Ein weiterer Gast trat auf mich zu, den ich wie so viele vor ihm nicht kannte. Er hatte die Freundlichkeit sich direkt vorzustellen und mir auch noch zu erklären, weswegen er die Reise zu meinem Fest unternommen hatte.


    Salve Decimus Livianus und herzlich willkommen im meinem Haus. antwortete ich ihm.
    Decimus Meridius ist mir aus den Geschichten meines Vaters und meiner Ausbildung geläufig. Sein Ruf ist makellos und es freut mich sehr, dass er dich geschickt hat, um die guten Kontakte zwischen unseren Familien zu erneuern. Dass du selbst meinen Vater ebenfalls gut kanntest und mit ihm über viele Jahre gedient hast, ist mir ebenfalls bekannt. Es ist mir daher eine grosse Ehre aus der Gens Decima gerade dich an meinem Fest begrüssen zu dürfen.


    Die Sänfte und vorallem die Pferde hatte der Decimer natürlich nicht in das Haus mitgebracht.


    Ich nehme an, dass deine Geschenke von meinen Sklaven übernommen und fachmännisch versorgt wurden? Konntest du dich davon überzeugen?


    Ich selbst würde mir diese zwei prächtigen Geschenke nach der Feier in aller Ruhe anschauen und natürlich die Pferde testen.


    Wie du von meinem Vater sicherlich weisst, hat die Reitkunst in unserer Familie grosse Tradition. Ich freue mich daher schon sehr darauf, die beiden Pferde zu testen. Wir haben hier auf dem alten Trainingsgelände der Factio Albata natürlich beste Voraussetzungen um gut für sie zu sorgen.


    Danke dir also für diese grossartigen Geschenke und herzlich willkommen am Festmahl!


    Ich wartete ab, ob der Decimer nochmals antworten würde oder ob ich ihn mit der entsprechenden Geste zu Festmahl verweisen durfte.

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