Officium des Lucius Vinicius Massa

  • Massa erreichte das alte Officium seines Vaters und wusste gleich beim eintreten, dass er dies nun zu seinem machen würde.


    Zuerst stand er lange da und betrachtete die Szenerie bevor er anfing, die Möbel zu verrücken, hie und da etwas zu verändern und sich das Officium so herzurichten, wie er es gern haben würde.

  • Es war schon einiges an Arbeit das Officium wieder auf Vordermann zu bringen, doch nun war es erledigt.
    Allerdings lagen jetzt auf den Boden ein ganzer Haufen Schriftrollen, die Massa aus den Kästen seines Vaters geholt hatte.
    Diese wollten nun gesichtet werden, eine nach der anderen.
    Mit einem Seufzer nahm Massa die erste Rolle hoch und begann zu lesen....

  • Langwierig gestaltete sich die Sichtung der Schriftrollen und Massa wollte schon aufhören, als dann doch noch etwas Wichtiges fand. Die Urkunden der vererbten Grundstücke.
    Massa hatte schon vergessen, was ihm sein Vater doch alles vererbt hatte und konnte seinen Augen nicht glauben, als er sah, dass er nun Großgrundbesitzer war.


    Und nicht nur das, auch die Betriebe der Vinicer waren nun sein Eigentum. Vor Kurzem noch hatte sich Massa sorgen gemacht, wie denn ein Auslangen finden konnten und nun, auf einen Schlag, waren die Sorgen dahin.


    Nachdem er nun auch den Rest der Rollen gesichtet, sortiert und verstaut hatte lehnte er sich zurück und verlor sich in Gedanken..... angefangen von den Tumulten um seinen Vater, seine Abreise, Rückkehr und seinen Reisen durchs Imperium..... was sollte er nun anfangen?


    Sollte er den Weg seines Vaters einschlagen und in die Politik gehen, oder seiner eigentlich Leidenschaft folgen und zum Militär gehen...... wenn nur irgendjemand da wäre, der ihm einen Rat geben könnte.....

  • Ein junger Mann hatte gleich zwei Briefe abgegeben. Als er sie mir in die Hand drückte, meinte er es wäre wichtig und ich sollte sie schleunigst meinem Dominus bringen. Das tat ich dann auch.


    Ich klopfte an der Tür zum Officium an, trat ein und näherte mich Massas Schreibtisch.
    "Dominus, da ist wichtige Post für dich!", sagte ich und hielt ihm die beiden Schriftrollen entgegen.



    Ad Lucius Vinicius Massa

    Roma





    Salve Vinicius Massa,


    Der Kaiser hat entschieden, dass deine Dienste in Germanien benötigt werden. Du wirst hiermit als Tribunus Laticlavius zur Legio II.Germania entsendet. Eine entsprechende Urkunde liegt bei.


    Vale bene.


    Potitus Maenius Firminus


    IN NOMINE IMPERII ROMANI
    ET IMPERATORIS CAESARIS AUGUSTI


    ERNENNE ICH
    Lucius Vinicius Massa


    MIT WIRKUNG VOM
    KAL MAR DCCCLXVIII A.U.C. (9.3.2018/115 n.Chr.)


    ZUM
    TRIBUNUS LATICLAVIUS
    der
    Legio II.Gernania


  • "Gerne," entgegnete ich ihm lächelnd. Eigentlich war ich ja nicht neugierig. Denn normalerweise hätte ich mich längst aus dem Staub gemacht. Aber vielleicht war es einfach die Faszination diese kleinen geschriebenen Zeichen lesen zu können. Denn offenbar war es etwas Gutes, was im den Briefen stand. Normalerweise lächelte Massa nur selten, wenn er an seinem Schreibtisch arbeitete.
    "Umziehen? Aber wohin? Hier ist es doch schön?" Ich konnte mir eigentlich keinen besseren Platz als die Villa vorstellen... und Rom war ja auch nicht zu verachten.

  • "Nach Germania" entgegnete ich trocken "genauer gesagt zur Legio II nach Mogontiacum" definierte ich es genauer.
    "Ich wurde vom Kaiser zum Tribun gemacht und wir werden das nächste Jahr dort verbringen!"
    Kurz überlegte ich, was jetzt zu tun sei "Du wirst das nötigste packen, meine Kleidung und die wichtigsten Dinge aus meinem Cubiculum und wir werden so schnell als möglich aufbrechen!"

  • Äh, hatte ich da eben richtig gehört? Germania?! "Echt jetzt? Germania?!" Mir fiel die Kinnlade runter, denn das war ein Ort ,wo ich garantiert nicht hinwollte. "Aber ist es dort nicht furchtbar kalt und wild und... überhaupt?"
    Aber was dann kam, schlug dem Fass den Boden aus. "Für ein ganzes Jahr auch noch?!" Ich war so fassungslos. Jetzt hatte ich mich hier gerade so schön eingelebt und nun kam das! Naja, Massa konnte ja auch nichts dafür, dass man ihn mitten in die Wildnis schickte. Eigentlich hätte ich Mitleid mit ihm haben sollen.
    "Ja, natürlich. Mach ich. Ich fang gleich an. Gibt´s sonst noch was, was ich machen soll? Noch irgendwas einkaufen, Briefe wegbringen?"

  • "Ja, Germania" nickte ich und musste etwas lächeln "Wir werden im Lager der Legio II in einer eigenen Casa wohnen, es wird nicht so schlimm!"
    Auf die Frage nach Zeit gab es sogar noch eines drauf "Ein Jahr, ja, mindestens!" je nachdem, was der Kaiser dann mit Massa vor hatte.


    "Nein danke, einfach packen, wir reisen am Morgen des übernächsten Tages ab!"
    Das wars.... mehr gabs dazu auch nicht zu sagen

  • Oh Mann, Germanien! Offenbar fand er das auch noch amüsant! Und weil es gerade so 'schön' war, kam das Sahnehäubchen noch obendrauf!"Wir wohnen nicht in einer Villa?!" Mannomann, wie schnell man sich doch an das Luxusleben gewöhnte! Und als ob das noch nicht reichte, setzte er doch trotzdem noch was obendrauf. Das Wörtchen 'mindestens' fand ich persönlich gar nicht lustig."Hey, willlst du mich fertig machen, oder was?", rutschte mir raus, denn meine Miene sah nun gar nicht mehr nett und fröhlich aus. Ein Jahr in der Wildnis, mit einem Haufen Soldaten vor der Tür, wahrscheinlich in einer Holzhütte untergebracht und mit Aussicht auf Verlängerung... Da wusste ich wirklich was Besseres!

  • Ich hatte schon wieder in die Briefe gesehen, als Thula dann noch etwas zu sagen hatte.
    Es schien ihr nicht zu gefallen, dass wir nach Germania gingen, doch darauf konnte ich keine Rücksicht nehmen.
    Und auf die kleine Entgleisung wollte ich jetzt gar nicht eingehen
    "Nein, eine Casa, aber ich denke es wird genügen.... danke das wars fürs jetzt" Ein scharfer Blick sollte unterstreichen, dass die Diskussion jetzt beendet war.

  • Es war soweit, die Angelegenheiten waren geregelt, alles gepackt und es konnte los gehen.
    Nun würden es anstrengende Tage werden, nach Norden, über die Alpen bis nach Germania zu reisen. Doch ich freute mich auf die neue Herausforderung, die der Kaiser für mich erwählt hatte.
    Ein letzter Rundgang noch durch die Villa und dann ab nach Germania

  • Eine Casa wird genügen! Pah, das genügte genauso wie eine Sklavin für die ganze Villa! Aber das erwähnte ich jetzt besser nicht. Doch irgendwann, wenn sich die Gelegenheit bot, wollte ich ihm das auch unter die Nase reiben. Jetzt war besser ‚Land gewinnen angesagt, bevor hier noch die Fetzen flogen. Ich verzog mein Gesicht zu einem aufgesetzten lächeln und machte mich an die Arbeit.

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