Cubiculum| Aulus Tiberius Verus

  • Verus lag erschlafft auf dem Boden. Seine Tunika war mit Schweiß durchtränkt. Er hatte seine Übungen abgebrochen, als ihm ein unbekanntes Gewicht auf die Lungen gedrückt hatte. Gedanken waren zerfallen und selbst der Sport konnte den Mann nicht von seiner Plage befreien. Verus wurde klar, dass etwas geschehen musste. Die geplante Flucht in seinen eigenen Tod, würde das grundsätzliche Problem mit seiner kleinen Familie nicht lösen. Was sollte aus Luna und seinem Sohn werden? Ohne ihn würden die Feinde, die er sich schnell machen musste, über seine Nachkommen herfallen und diese niedermachen. In Rom gab es kein Verzeihen oder eine Gnade. Sein Sohn würde als Bastard nicht anerkannt werden, seine Ehefrau Luna nur als Konkubine gelten und sein Vermögen würde durch den Kaiser beschlagnahmt werden, wenn sich die Kräfte durchsetzen würden, die sich bereits gegen ihn sammelten. Allen voran am Kaiserhof selbst. Dies war das nun bekannte Gewicht auf seinen Schultern, welches ihn abbrechen ließ. Er lag dort, um den kalten Stein zu spüren. Der Boden gab ihm Sicherheit und auch die Gewissheit, dass er bald für immer auf dem Boden der Welt liegen würde. Der Tod eines Soldaten lag auf dem Schlachtfeld. Im Bett zu versterben war ehrlos und auch nicht Strafe genug für seine schuldbeladenen Gedankenwelten. Er wollte für etwas Büßen, was er nicht einmal zu verantworten hatte. Dennoch konnte er es nicht. Die Pflicht und die Verantwortung ketteten ihn fest. Er konnte Luna mit dieser Welt nicht allein lassen. Nicht mehr. Dieser Mann war tatsächlich noch zu Liebe in der Lage und ihre Liebe gab ihm tatsächlich Zuversicht, auch wenn die Belastungen immer größer wurden. Verus wollte frei sein. Für einen Moment einfach nur hier liegen und hoffen. Etwas Mensch sein, bevor wieder die Härte und die Brutalität in sein Leben kamen. Er vermisste seine Luna.

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