Grundausbildung an Bord

  • "Jawohl, Herr Komandant"


    Titus tat wie ihm befohlen war. Er zog seine Rüstung aus, zog sein Schwert und stürmte mit Gebrüll auf die Enterbrücke zu. Alles lief gut... bis er auf eine rutischige Planke trat, ausrutschte und das gleichgewicht verlor. Er flog erst auf die rechte Bande, versuchte sich festzuhalten, hing einen Moment und rutsche dann ab. Das Wasser war eisig. Aber die Wut in ihm, ließ ihn die Kälte nicht weiter war nehmen.


    Keuchend, schwamm er richtung Strickleiter und zog sich nach oben..

  • "Jawohl."


    Titus versucht es ein zweites Mal. Er nahm das Schwert quer, wie es ihm gesagt wurde und rannte wieder auf die Enterbrücke zu. Aber auch bei diesem Versuch, rutschte er auf der Planke aus und knallte dieses Mal mit dem Kopf gegen die bande.


    Als er sich durch das Haar strich, fühlte er eine gewisse wärme.
    Die Hand vor die Augen geführt, erkannte er das dunkelrote Blut. Er ärgerte sich nun noch mehr...


    Er ging sofort zurück zum Anfangspunkt und versuchte es erneut...

  • "Jawohl!"


    Die Wut stand Titus im Gesicht geschrieben. Es war ihm peinlich zu versagen. Er nahm noch einmal seine Kraft zusammen und versuchte alles zu tun wie der Kommandant es ihm gesagt hatte.


    Er konzentrierte sich also auf das Gladius...


    vielleicht ein wenig zu sehr, denn der Wellengang ließ das Schiff plötzlich schaukeln und Titus purzelte wieder einmal ins kühle Nass...
    Nachdem er sich aufs Deck gezogen hatte, sprach er


    "Herr Kommandant, ich habe schwierigkeiten mit dem Gleichgewicht halten. Ich bin es gewohnt auf festem Untergrund zu laufen... bin ich womöglich zu schnell? oder wie machen sie das?"

  • "Sieh zu und lerne." sagte ich.


    Ich zog mein Gladius und rannte los. Als ich auf der Planke ausrutschte, machte ich einen Ausfallschritt in die entgegengestzte Richtung, ging dabei leicht in die Hocke und stabilisierte mich mit dem Gladius. Dabei wurde ich auch etwas langsamer. Danach wurde ich wieder schneller und sprang das letzte Stück auf den Kai.


    Ich drehte mich um.


    "Alles gesehen? Wenn gar nichts anderes hilft, dann stützt du dich auf dem Gladius ab. Aber den Schwerpunkt nach unten verlagern hilft auch schon, wie du gesehen hast."

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  • Titus war erstaunt. An so etwas hätte er nie gedacht.


    Er zog also erneut sein Gladius und setzte sich in Bewegung. Seine Nassen Kleider zogen ihn nach unten .Man sah ihm mittlerweile die Anstrengung an. Er hatte schon seit Wochen keinen Sport mehr gemacht.


    schwitzend und schnaufend näherte er sich der Enterbrücke. An besagter rutschiger Planke verlor er abermals das gleichgewicht. Machte dies Mal aber einen schritt nach rechts und fing sich. Er war zwar zu einem kompletten Stop gekommen,aber die Freude war ihm ins Gesicht geschrieben.


    Er strahlte den Kommandanten an und lief das letzte ende weiter!

  • Ich hatte Titus Ferrius Maximus und ein paar andere Nautae für ein paar Stunden vom Hafenbau befreit, damit sie weitere Grundlagen lernten. Weil der Enterkampf wirklich wichtig ist, ließ ich am Ufer, wo das wasser entsprechend flach war, zehn kleine Boote mit etwa fünf Fuß langen Bretter verbinden. Die Bretter waren nur so festgebunden, dass sie Halt gaben, aber die ganze Angelegenheit war reichlich wackelig. Dazu führte noch je ein Brett vom ersten und vom letzten Boot an Land.


    "So, Nautae, die Übung ist ganz einfach. In der rechten Hand haltet ihr euren Gladius, in der linken euren Schild, und damit lauft ihr so schnell wie möglich über diese Boote. Und zwar in einer Reihe! Wer ins Wasser fällt, beginnt noch mal von vorne! Und wehe, einer läßt Teile seiner Ausrüstung im Wasser! Solltet ihr aber alle im ersten Anlauf trockenen Fußes darüber kommen, gibt's einen Tag Sonderurlaub. Haben das alle verstanden? Dann los!"

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  • Titus rannte mit den anderen Nautae in richtung Bretter. Sie ließen ihr Kampfgebrüll hören. Es schien ihnen sichtlich Spaß zu machen. Bis sie zu den Brettern kamen. Die Schilde waren ungewohnt schwer und schwebten nun zum Teil überm Wasser.


    Alles schien so weit gut zu gehen. Die Nautae wichen rutschigen Stellen aus und die ersten paar Mann hatten schon beinahe die andere Seite erreicht. Als plötzlich einer von ihnen das Schild verlor. Es mußte ihm wohl aus der Hand gerutscht sein. Der Nauta blieb sofort stehen und dreht sich um.


    Titus kam genau hinter ihn und rannte direkt in ihn rein.Beide fielen kopfüber ins Wasser. Ein paar der anderen Rekruten schireken auf. Titus und der andere Nauta waren nicht mehr zu sehen.



    Die Ausrüstung zog sie nach unten... das Wasser war eisig. "Scheiße, ich muß hier raus." Titus drehte sich im Wasser um. Er hatte beschränkte sicht, konnte aber genau den anderen Nauta in seiner Nähe erkennen.Er tauchte nach oben.


    Oben angekommen sah er sich um. Die aufgeregten Nautae standen an Bord, man konnte an ihren Augen erkennen, daß etwas nicht stimmen. Titus dreht sich erneut um, auf der Suche nach dem anderen Nauta. Er war nirgends zu sehen.


    Er tauchte unter...


    Da war er. Der andere Rekrut strampelte um sein Leben. Ohne Wirkung. Luftblasen stiegen in Massen auf. Vermutlich war die Ausrüstung zu schwer für einen Nichtschwimmer...


    Titus tauchte hinterher, er spürte seine eigene Lunge brennen. Nicht auszudenken, wie es dem anderen ging. Endlich erreichte er ihn. Titus umschlung ihn und stieß sich mit seinen Beinen froschartig nach oben. Der andere Nauta bewegte sich nicht mehr.


    Sie erreichten die Wasseroberfläche "Hilfe!", schrie Titus. Mit dieser Situation war er überfordert. Die anderen Nautae starrten weiter aufs wasser. jeder blieb regungslos. Mit letzten Kräften zog Titus ihn an Bord, wo sich sofort Ausbilder auf ihn stürzten... er blieb noch ein wenig im Wassser, sich am Boot festhalten. Er hatte kaum noch Kraft in den armen...

  • "Das darf doch nicht wahr sein!" brüllte ich "Wer hat denn diesen Nichtschwimmer in meine Classis gelassen?"


    Ich sah zu den Ausbildern herüber, die den halb ertrunkenen Rekruten langsam wieder ins Leben zurück brachten. Dann ging ich auf das Boot, an dem sich Titus festhielt. Ich streckte meine Hand aus.


    "Willst du im Wasser bleiben oder an Bord kommen?"

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  • Titus war überrascht. "Danke, Herr Kapitän, aber ich fürchte, daß mein Schild und Gladius noch auf dem Grund liegen." Titus war dies sichtlich peinlich.


    Titus rechnete hierfür mit dem schlimmsten. Er rang noch immer nach Luft.

  • "Ja, aber dein Kamerad nicht mehr! Und nur das zählt. Deine Ausrüstung fischen wir morgen raus."


    Ich packte seinen Arm und zog ihn an Bord. Ich winkte einen Ausbilder zu mir.


    "Proreta, dieser Nauta hat morgen dienstfrei."


    "Jawohl, Herr Kommandant!" erwiderte der Ausbilder und salutierte.


    Ich nickte kurz und ging mit Titus an Land.


    "Und mit dir habe ich etwas wichtiges zu besprechen. Im Hafen steht noch ein kleines Segelboot. Wir fahren damit eine Runde auf dem Rhenus. Aber zieh dir vorher noch was trockenes an."

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  • Titus war überrascht. Die Reaktion hatte er nun wirklich nicht erwartet.


    "Jawohl, Herr kapitän und danke! Nauta Titus Ferrius Maximus meldet sich ab!"


    Titus eilte sofort zurück in sein Stube um sich was anderes anzuziehen...

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